Dinosaurier: Ausgestorben durch Vulkanismus in Indien?

UMa

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Hallo Bynaus,

eine Zusammenstellung von mir von vor ein paar Jahren. Krater vs. Massensterben (oder Perodengrenzen). Vorsicht! Teilweise aus Grafik abgemessen, unter Umständen verschiedene Zeitskalen (finde leider Quellen für Massensterben nicht mehr) usw... also nur als Tipp.

Massensterben
Q: "Grafik von Raup"
Ma Proz
a 10 8%
b 36 15%
c 65 50% K/T
d 73 16%
91 29%
112 20%
e? 131 16%
f 145 37% J/K
g 174 24%
196 28% T/J?
h 214 47%
225 42%
248 62% P/T

Q: "pal_gms_zeittafel"
Ma Proz
b 36 16%
c 65 46%
82 23%
e? 120 16%
f 144 20%
g 160 20%
190 23%
h 213 44%
248 90%
i 365 70% D/C
440 30% O/S

http://www.unb.ca/passc/ImpactDatabase/index.html
Q: impact database, alle Krater >50km <500Ma, damaliger Stand
a? <5? Karakul 52km
b 35,5±0,3 Chesapeake Bay 90km
b 35,7±0,2 Popigai 100km
c 64,98±0,05 Chicxulub 170km K/T
d 70,3±2,2 Kara 65km
e? 128±5 Tookoonooka 55km
f 145±0,8 Morokweng 70km J/K
g 167±3 Puchezh-Katunki 167km
h 214±1 Manicouagan 100km
i? 342±15 Charlevoix 54km D/C?
i 361±1,1 Siljan 52km D/C

Mutmaßliche Übereinstimmungen mit kleinen Buchstaben.
Jeder Krater >50km ein Massensterben? 3-4 Krater an Periodengrenzen?
Was ist mit Meereseinschlägen (70%!), ungefährlich?

Grüße UMa
 

Bynaus

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O.K. einigen wir uns auf Spekulation.

Was das Auslösen von Vulkanausbrüchen durch Meteoriteneinschläge angeht, kann es leider keine solche Einigung geben - es ist, geologisch gesehen, schlicht kompletter Unsinn. Selbst wenn man einräumt, dass durch die Erdbebenwellen angestaute tektonische Energie in der Nähe des Kraters ausgelöst werden können, selbst dann ist man noch nicht bei Vulkanausbrüchen. Mit dem Impact Simulator kannst du berechnen, wie stark das Erdbeben ausfällt, das durch den Impakt ausgelöst wird - auf der anderen Seite der Welt ist es nicht mal spürbar! Hast du schon mal gehört, dass ein nicht spürbares Erdbeben einen Vulkan zum Ausbrechen gebracht hat? Nein.

Geologisch gesehen macht die These "Impakte lösen Vulkanausbrüche aus" (mit der Ausnahme der sehr grossen "Krustenbrecher") keinen Sinn.

Alles da. Ich sage nur Silverpit-Krater

Das schränkt nichts von dem ein, was ich gesagt hatte (aufgrund der zu geringen zeitlichen Auflösung und in Ermangelung einer chemischen Probe des Impaktors kann man ihn nicht dem Chicxulub-Impaktor zuordnen). Silverpit ist darüber hinaus noch nicht wirklich als Kraterstruktur gesichert (das steht auch im Wikipedia-Artikel).

Der Chicxulub gab den Rest und ohne ihn wäre die Geschichte anders verlaufen.

Das wissen wir eben nicht. Das ist eine These unter mehreren. Genausogut könnte es sein, dass der Dekkan die Dinosaurier sowieso umgebracht hätte, auch ohne die Hilfe von Chicxulub. Jetzt geht es darum, Fakten zu finden, die für das eine oder andere sprechen.

Die Trapp-Ereignisse sind nachgewiesen, fanden aber bereits jahrhunderte (tausende) vor dem Impakt statt und dürften ihren Teil am Massensterben beigetragen haben.

Genauer gesagt, die Trapp-Ereignisse BEGANNEN vor dem Impakt, und sie dauerten während des ganzen Massenaussterbens an, auch noch, nachdem der Impakt stattgefunden hatte.

Warum braucht es da einen wissenschaftlichen Wettstreit, welches Ereignis schlussendlich den allesentscheidenden Todeskick gab.

Weil gar nicht klar ist, ob Asteroidenimpakte überhaupt Massenaussterben auslösen können. Nur, weil wir einen grossen Krater gefunden haben, der zu einem Massenaussterben zu passen scheint? Mit der gleichen Argumentation müsste man dann den Trapp-Basalten den Vorzug geben.

Warum braucht es unter Wissenschaftlern dieses Imponiergehabe, ich weiss, ich recht, du nicht .... :-( ?

Das hat aus meiner Sicht nichts mit Imponiergehabe zu tun, auch wenn es stimmt, dass gerade diese Diskussion oft nicht besonders sachlich geführt wird. Es geht darum, Daten zu sammeln und zu interpretieren. Bei manchen Leuten geht es dann halt eben auch darum, sich von liebgewordenen Vorstellungen zu trennen.

Doch, doch Bynaus, gegen ende des Trias vor ca 210 Mio. Jahren gab es ein Massensterben

Manicougan war dafür zu spät dran...
http://adsabs.harvard.edu/abs/1992Geo....20...51H

@UMa: Das müsste man sich mal genauer anschauen. Die Übereinstimmungen sind zum Teil nicht besonders gut... Die beste Übereinstimmung ist immer noch Chicxulub, und dort scheint es mit der Feinauflösung doch nicht so ganz zu stimmen.
 

maru

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Also ich setze da um die Datierungen der Paläontologin Gerta Keller für diese Vulkanausbrüche im westlichen Indien doch noch sehr grosse Fragezeichen.
So sieht die Welt im K/T vor ca 65 Mio. Jahre aus.

http://www.scotese.com/K/t.htm

Während der Golf von Mexico so ziemlich dort lag, wo er auch heute zu finden ist, hatte Indien noch einen langen Weg vor sich. Es gab noch kein Himalaya-Gebirge, denn dieses wurde erst 20 Mio. Jahre später aufgetürmt. Da warteten also auf Indien noch gewaltige gelogische Kraftprozesse, die man sich nicht vorstellen kann. Ich bin nicht Geologe, aber angesichts solcher Tatsachen zweifle ich sehr an diesen Datierungen.
Somit wäre ich wieder bei meiner früheren Aussage, .... ich recht ... du nicht !

Auch im folgenden pdf, datiert von Jan. 07 sieht die Sache doch eindeutig für Chicxulub aus.
Da ist z.B. folgender Satz zu finden :
Die eher einseitige Interpretation von KELLER und Kollegen wird ausführlich in der detaillierten Arbeit von SCHULTE et al. (2006) diskutiert und widerlegt.


http://www.univie.ac.at/geochemistry/koeberl/publication_list/297-Impakt-und-Massensterben-JB-GBA-2007.pdf

Wäre interessant, dem nachzugehen.

Es wird ebenfalls auf die Perm/Trias-Grenze vor 251 Millionen Jahren hingewiesen mit der Tatsache, dass ein Impakt für jene Zeit nicht nachzuweisen sei. Da sehe ich die Probleme allerdings wiederum in der geologischen Zeitepoche. Während der Chicxulub hieb- und stichfest in der Landschaft steht, dürfte es in der P/T Zeit sehr schwer sein, einen allfälligen Impakt nachzuweisen, wenn er dann noch ins Meer erfolgte, denn damals sah die Welt noch viel verrückter aus:

http://www.scotese.com/newpage5.htm

So gesehen dürfte dieses Säbelrasseln unter Wissenschaftler halt noch weiterhin bestehen bleiben.

mfg maru
 
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Bynaus

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Somit wäre ich wieder bei meiner früheren Aussage, .... ich recht ... du nicht !

Wie gesagt: darum geht es nicht. Es geht nicht ums Rechthaben, sondern darum, etwas über die Natur herauszufinden. Wodurch werden Massenaussterbensereignisse ausgelöst? Weisst du es? Ich nicht!

Das Problem ist, dass es keinen einzigen Beleg dafür gibt, dass Impakte ÜBERHAUPT Massenaussterben auslösen können. Es ist sicherlich nicht unplausibel, aber das muss noch nichts heissen. Sehen wir uns doch einfach die Fakten an: es gibt weltweit keinen einzigen Krater, der eineindeutig mit einem Massenaussterben korreliert ist, das heisst, ohne dass gleichzeitig auch ein Flutbasalt exisiteren würde. Umgekehrt gibt es zu jedem Massenaussterben auch einen Flutbasalt. Das sollte einem schon zu denken geben.

Dann kommen noch andere Dinge dazu: warum sind auch alle Meeressaurier ausgestorben, die Ammoniten und viele andere Meeresbewohner? Wenn man dafür den Vulkan verantwortlich macht: warum brauchts dann überhaupt noch den Impakt?

Ich bin nicht Geologe, aber angesichts solcher Tatsachen zweifle ich sehr an diesen Datierungen.

Ich bin Geologe :) und ich sehe nicht, wie diese "kommenden Kraftprozesse" die Datierungen beeinflussen sollen. Es ist auf jeden Fall unumstritten, dass die Dekkan-Trapps an der K/T-Grenze auftraten, zumal die Aktivität ungefähr 500000 Jahre lang, in mehreren Phasen, anhielt. Keller hat jetzt nur das genaue Timing präzisiert.

Die Datierung von Keller an den Sedimenten im Chicxulub-Krater ist umstritten, das räume ich auch ein.

Gut möglich, dass die Lösung am Schluss heisst: "Der Vulkan hat den Sauriern zugesetzt, aber der Impakt gab ihnen den Rest" - aber ich möchte es eben genau wissen und nichts für gegeben nehmen, was ich nicht wissen kann.
 

maru

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Wie gesagt: darum geht es nicht. Es geht nicht ums Rechthaben, sondern darum, etwas über die Natur herauszufinden. Wodurch werden Massenaussterbensereignisse ausgelöst? Weisst du es? Ich nicht!


Eben darum kann die Dekkan-Trapps-Theorie auch nur ein Glied in der Kette sein.
So muss der Hauptbeführworter dieser Theorie, Dewey McLean, eben auch einräumen:
Tatsächlich hat die Impakttheorie so große Lücken, dass ein Argentinosaurus hindurchpurzeln könnte, ohne irgendwo anzustoßen". Er räumt jedoch ein: "Gleiches gilt auch für die Vulkanismustheorie. Zum heutigen Zeitpunkt liefern beide Theorien bestenfalls das Gerüst für weitere Forschungen.


http://www.naturwissenschaften.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=43&rang=18


Das Problem ist, dass es keinen einzigen Beleg dafür gibt, dass Impakte ÜBERHAUPT Massenaussterben auslösen können. Es ist sicherlich nicht unplausibel, aber das muss noch nichts heissen. Sehen wir uns doch einfach die Fakten an: es gibt weltweit keinen einzigen Krater, der eineindeutig mit einem Massenaussterben korreliert ist, das heisst, ohne dass gleichzeitig auch ein Flutbasalt exisiteren würde. Umgekehrt gibt es zu jedem Massenaussterben auch einen Flutbasalt. Das sollte einem schon zu denken geben.

Natürlich gibt das jedem Interessierten zu denken, aber die eine Theorie gegen die andere auszuspielen, sehe ich als wenig sinnvoll.
Und zur Korrelation von Impakten und Massensterben und Belegen beachte die Zusammenstellung von UMa weiter oben. (Was ist für Dich überhaupt ein Beleg bei Datierung, wo es um Mio. von Jahren geht und jeder Wissenschaftler sich da nicht genau festlegen kann ? )
Es gibt Wissenschaftler, die sehen sehr wohl Zusammenhänge zwischen Impakten und vermehrten Klimaveränderungen auf der Erde in einem bestimmten Rhythmus. Die suchen sogar periodische astronomische Schwankungen, die für ebenso periodische Impakttätigkeit in unserem Sonnensystem veranwortlich sein könnte. Beschrieben im Buch von Carl Sagan und Ann Druyan " Der Komet"


Dann kommen noch andere Dinge dazu: warum sind auch alle Meeressaurier ausgestorben, die Ammoniten und viele andere Meeresbewohner? Wenn man dafür den Vulkan verantwortlich macht: warum brauchts dann überhaupt noch den Impakt?

Da musst Du den lieben Gott fragen, warum er zu jener Zeit diesen Kerl auf die Erde losgelassen hat :cool:


Das freut mich für Dich ;)

und ich sehe nicht, wie diese "kommenden Kraftprozesse" die Datierungen beeinflussen sollen.

Du musst es nicht einsehen, Du musst es als Geologe mir begreiflich machen, warum das keinen Einfluss hat. Indien war zu jener Zeit tausende von km vom Festland weg und wenn man den Plattentektonikern Glauben schenkt, auch viel kleiner, als das heutige Indien. Und es sieht sogar so aus, dass jene Kontinentalgrenze mitten durch die Trapps geht, also eine Hälfte damals schon zum asiatischen Festland gehörte und die andere Hälfte mit dem indischen Kontinent noch auf Sightseeing-Tour im pazifischen Ozean war :rolleyes:


Gut möglich, dass die Lösung am Schluss heisst: "Der Vulkan hat den Sauriern zugesetzt, aber der Impakt gab ihnen den Rest" - aber ich möchte es eben genau wissen und nichts für gegeben nehmen, was ich nicht wissen kann.

Weise Worte sachte ausgesprochen. Warum nicht gleich so, da bin ich gleicher Meinung.

mfg maru
 
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maru

Registriertes Mitglied
Hallo maru,

ehrlich gesagt, kann ich nicht finden, daß Bynaus in den vergangenen gut 2 Wochen (und auch vorher, in anderen Diskussionen dieses Themas) mal was grundsätzlich anderes gesagt hat

Herzliche Grüße

MAC
Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil ;)

Bynaus hat doch mit einer Klarheit immer wieder betont, dass die Trapps-Geschichte so eindeutig ist, dass der Chicxulub gar nicht benötigt wird als Dino-Killer, mitunter im letzten Posting mit der eindeutigen Frage, warum braucht es den Impakt überhaupt noch ?

ein fragender maru :confused:
 

Bynaus

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Natürlich gibt das jedem Interessierten zu denken, aber die eine Theorie gegen die andere auszuspielen, sehe ich als wenig sinnvoll.

Wie jetzt schon mehrere Male gesagt, es geht nicht darum, die eine gegen die andere Theorie auszuspielen. Prinzipiell gibt es drei Szenarien:

1. Die Dinosaurier sind wegen des Asteroideneinschlags ausgestorben
2. Die Dinosaurer sind aufgrund der kombinierten Wirkung von Asteroid und Vulkan ausgestorben (Variation 1: sie wären früher oder später auch durch den Vulkan allein ausgestorben, wenn der Asteroid nicht gekommen wäre, Variation 2: sie wären auch ohne Vulkan ausgestorben -> These 1).
3. Die Dinosaurier sind wegen dem Vulkan ausgestorben.

Um zwischen den Fällen zu unterscheiden, müsste man sich jetzt mal ansehen, ob Asteroiden bzw. Trapp-Vulkanismus überhaupt Massenaussterben auslösen können - und da siehts für die Vulkane eben doch sehr viel besser aus.

Da musst Du den lieben Gott fragen, warum er zu jener Zeit diesen Kerl auf die Erde losgelassen hat

Und wenn ich ernsthaft an einer Antwort interessiert bin - was soll ich dann tun?

Du musst es nicht einsehen, Du musst es als Geologe mir begreiflich machen, warum das keinen Einfluss hat. Indien war zu jener Zeit tausende von km vom Festland weg und wenn man den Plattentektonikern Glauben schenkt, auch viel kleiner, als das heutige Indien. Und es sieht sogar so aus, dass jene Kontinentalgrenze mitten durch die Trapps geht, also eine Hälfte damals schon zum asiatischen Festland gehörte und die andere Hälfte mit dem indischen Kontinent noch auf Sightseeing-Tour im pazifischen Ozean war

Da hast du irgend etwas falsch verstanden. Indien war etwa so gross wie der heutige Subkontinent Indien, ausser dass es sich noch etwas weiter nach Norden ausdehnte, um den Teil, der heute unter dem Himalaya begraben ist. Dass wir von der Ausdehnung des Kontinentalsockels sprechen und nicht über die Fläche über der Wasseroberfläche (die je nach Klima stark schwanken kann, vor allem bei einem so flachen Kontinenten wie Indien), ist ohnehin klar. Die Dekkan-Trapps liegen mitten auf dieser Indischen Scholle, keineswegs an irgend einer Plattengrenze.

Und wie gesagt, warum sollte die Auffaltung des Himalayas irgend einen Einfluss auf die Datierung der Dekkan-Trapps haben? Ich sehe keinen Grund, davon auszugehen. Du wirst dich auf mein Urteil verlassen oder mir einen plausiblen Grund liefern müssen.

Weise Worte sachte ausgesprochen. Warum nicht gleich so, da bin ich gleicher Meinung.

Du verstehst mich falsch. Wie Mac schon sagte (musstest du ihn so ruppig anfahren? Seine Bemerkung wahr berechtigt), ich sagte ja von Anfang an, ich denke, dass die Saurier vermutlich durch die kombinierte Wirkung von Impakt und Dekkan ausgestorben sind. Aber angesichts der Korrelation von Massenaussterben und Trapp-Vulkanismus muss ich auch davon ausgehen, dass das Massenaussterben sowieso stattgefunden hätte, auch ohne Impakt - wobei es dann vielleicht nicht ganz so drastisch ausgefallen wäre wie mit Impakt - aber auch das ist nichts anderes als eine persönliche Einschätzung, die nicht sehr gut auf Fakten abgestützt ist.

Tatsächlich könnte es sein, dass Impakte gar keine Massenaussterben auslösen können (sie können sie vielleicht verschlimmern, wenn sie gleichzeitig mit einem Trapp-Ereignis auftreten).

Bynaus hat doch mit einer Klarheit immer wieder betont, dass die Trapps-Geschichte so eindeutig ist, dass der Chicxulub gar nicht benötigt wird als Dino-Killer, mitunter im letzten Posting mit der eindeutigen Frage, warum braucht es den Impakt überhaupt noch ?

Wenn man eben nicht den lieben Gott fragen will, warum denn all die Meerestiere ausgestorben sind - dann kommt man eben nicht um den Vulkan herum. Und wenn der Vulkan schon für das Aussterben der Meerestiere verantworlich ist - dann ist es sehr wohl denkbar, dass er eben auch für das Aussterben der Landtiere gesorgt hätte.
 

Joerschi

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Ich denke ebenfalls, dass wie in der Diskussion erörtert eine Kombination mehrerer "Umstände" (Vulkanismus, Asteroid, dadurch Klimawandel...) zum letzten großen Aussterben geführt hat (wobei ich dem Vulkanismus bzw. anderen irdischen Ereignissen stets etwas den Vorzug gebe, da diese m. E. auch auf Land UND Wasser langfristig so weitreichende Folgen verursachen könnten - aber nur rein vom Gefühl her).

Irgendwo habe ich in den letzten Tagen ein hypothetisches Szenario des massiven Einschlags gelesen (vllt. war es sogar auf Bynaus Seiten - find es leider grad nicht wieder). Darin heißt es u. a., dass beim Auftreffen des Asteroiden auf die Erde (Wasser oder Festland ist dabei relativ egal) wahrscheinlich mehrere Dutzend km³ Material Erde in Bruchteilen von Sekunden "verdampfen". Hätte es zusätzliche verheerende Auswirkungen, falls ein Asteroid damaliger Größenordnung z. B. direkt in das Trapp-Plateau oder Yellowstone stürzt? Könnten damit noch weitaus schlimmere Auswirkungen (kurz- und langfristig) eintreten? Natürlich wieder rein hypothetisch...
 
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maru

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Wenn man sich im Net etwas tiefer nach der Materie umschaut, dann fällt auf, dass ein regelrechter Schlagabtausch zwischen Impaktverfechtern und jenen der Vulkantheorie stattfindet.
Interessant jedoch ist die Liste der Impaktnachweise auf der Erde nach alter.
Da fällt gleich auf, dass jeweils mehrere Ereignisse zur gleichen Zeit datiert sind, unter Berücksichtigung natürlich, dass da einige Prozent plus - minus hingenommen werden müssen.

http://www.unb.ca/passc/ImpactDatabase/Age.html

So findet man z.B. vor 300 oder 380 oder 450 oder auch vor 500 Mio. Jahren gleich ein halbes Dutzend Ereignisse, die korrelieren. Wäre nun noch interessant, ob sie wirklich auch vom Einfallswinkel her zusammengehören. Auch vor ca. 65 Mio. Jahren gibt es vier Ereignisse.
Ich denke, da wird uns die wissenschaftliche Zukunft noch einige Aufklärung bringen, so hoffe ich wenigstens

mfg maru
 
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mac

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Hallo maru,

Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil
dem kann man nicht widersprechen. :)



In unserem Falle liegt das Problem, zumindest aus meiner Sicht, aber doch eher bei der Interpretation des gelesenen.

maru schrieb:
Bynaus schrieb:
Gut möglich, dass die Lösung am Schluss heisst: "Der Vulkan hat den Sauriern zugesetzt, aber der Impakt gab ihnen den Rest" - aber ich möchte es eben genau wissen und nichts für gegeben nehmen, was ich nicht wissen kann.
Weise Worte sachte ausgesprochen. Warum nicht gleich so, da bin ich gleicher Meinung
.


Eine Woche vor Deinem ersten Post in diesem Thread, hatte Bynaus (auch in diesem Thread) folgendes geschrieben:
Ich denke, der Impakt spielte vermutlich schon eine gewisse Rolle, vielleicht, in dem er den vom Ausbruch schon stark geschwächten Biosphäre den letzten Tritt gab.

Vielleicht hilft Dir das ja dabei, Bynaus Posts weniger als Angriffe auf Dich und mehr als konstruktiven Beitrag zur Sache zu interpretieren. Mehr wollte ich auch schon mit meinem vorigen Post nicht erreichen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
So findet man z.B. vor 300 oder 380 oder 450 oder auch vor 500 Mio. Jahren gleich ein halbes Dutzend Ereignisse, die korrelieren. Wäre nun noch interessant, ob sie wirklich auch vom Einfallswinkel her zusammengehören. Auch vor ca. 65 Mio. Jahren gibt es vier Ereignisse.

Die gehören wohl tatsächlich zusammen, aber nicht so, wie du meinst. Wenn es im Asteroidengürtel zu Kollisionen zwischen zwei Asteroiden kommt, dann entstehen sehr viele Trümmerteile. Einige von ihnen gelangen in vergleichsweise kurzer Zeit in eine Resonanz zu Jupiter und werden ins Innere Sonnensystem befördert, wo sie zeitlich gehäuft mit den Planeten kollidieren. Da kann es gut sein, dass mal ein paar hunderttausend Jahre zwischen den einzelnen Impakten vergehen. In dieser Zeit fallen auch deutlich mehr Meteoriten: so gibt es vergleichsweise viele Meteoriten aus solchen Zeiten, so gibt es etwa einen Peak vor 35 Millionen Jahren, der zu den Kratern desselben Alters passt - auch die Chemie der Impaktoren stimmt mit den Meteoriten überein. Wir haben es also mit "Asteroiden/Meteoriten-Schauern" zu tun, die in unregelmässigen Abständen auftreten (nicht zu verwechseln mit Kometenschauern durch vorbeiziehende Sterne). Unterdessen sind mehrere solche Schauer identifiziert, derjenige vor 35 Mio Jahren, derjenige vor etwa 480 Mio Jahren (Flora-Familie). Seit kurzer Zeit (http://www.astronews.com/news/artikel/2007/09/0709-006.shtml) wird auch vermutet, dass Chicxulub zu einem solchen Schauer gehört, der sich aber über eine sehr viel grössere Zeit hingezogen hat (Baptistina-Familie).

Mit Aussterbensereignsissen hat das aber nicht viel zu tun.

Wenn man sich im Net etwas tiefer nach der Materie umschaut, dann fällt auf, dass ein regelrechter Schlagabtausch zwischen Impaktverfechtern und jenen der Vulkantheorie stattfindet.

Ja, das stimmt - die Diskussion wird seit jeher heftig geführt, das war schon zu Zeiten von Alvarez so und ist auch heute noch (oder sollte man sagen, "wieder") so.
 

maru

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Die gehören wohl tatsächlich zusammen, aber nicht so, wie du meinst.

Wie meine ich denn das, wie Du meinst, dass ich es meine ??:rolleyes:


Wenn es im Asteroidengürtel zu Kollisionen zwischen zwei Asteroiden kommt, dann entstehen sehr viele Trümmerteile.

Ist gut, dass Du das erwähnst, da wäre ich jetzt nicht draufgestossen :)

Einige von ihnen gelangen in vergleichsweise kurzer Zeit in eine Resonanz zu Jupiter und werden ins Innere Sonnensystem befördert, wo sie zeitlich gehäuft mit den Planeten kollidieren. Da kann es gut sein, dass mal ein paar hunderttausend Jahre zwischen den einzelnen Impakten vergehen.

Es kann aber auch sein, dass sie im gleichen Erdumlauf oder ein zwei Umläufe verschoben einschlagen, weil ein Asteroid auf dem Weg in unser Sonnensystem zerbrechen kann.
Ich glaube das Jupiter-Ereignis von Shoemaker-Lewy 1995 war ein sehr anschauliches Beispiel


Mit Aussterbensereignsissen hat das aber nicht viel zu tun.


Habe ich mit irgendeinem Wort sowas behauptet in diesem Posting ?
Ich weiss nur, dass uns wissenschaftliche Untersuchungen noch einiges an Aufklärung bringen müssen. Mehr sage ich nicht dazu.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Wie meine ich denn das, wie Du meinst, dass ich es meine ??

So:

Es kann aber auch sein, dass sie im gleichen Erdumlauf oder ein zwei Umläufe verschoben einschlagen, weil ein Asteroid auf dem Weg in unser Sonnensystem zerbrechen kann. Ich glaube das Jupiter-Ereignis von Shoemaker-Lewy 1995 war ein sehr anschauliches Beispiel

Das war ein Komet (1994). Kometen zerbrechen manchmal, wenn sie in die Nähe des Jupiters kommen. Kometen sind anders zusammengesetzt als Asteroiden, zerbrechen viel häufiger. Bisher hat man noch nie einen Asteroiden "zerbrechen" sehen.
 

maru

Registriertes Mitglied

Nein Bynaus, nicht so, weil meine Impakt-Listen-Verlinkung nichts mit meinem Verschreiber zu tun hat und stand auch schon zwei Postings früher geschrieben,
und dieser Verschreiber ist ja wohl offensichtlich. Ich habe Komet gemeint und aus Versehen Asteroid geschrieben. :cool:



Das war ein Komet (1994). Kometen zerbrechen manchmal, wenn sie in die Nähe des Jupiters kommen. Kometen sind anders zusammengesetzt als Asteroiden, zerbrechen viel häufiger. Bisher hat man noch nie einen Asteroiden "zerbrechen" sehen.

Und soviel ich weiss, auch nur dieses einemal einen Kometen, Shoemaker-Lewy 9 eben, oder kennst Du noch andere?

Und jetzt noch eine Frage an Dich als Geologe, worin erkennt man einen Impakt der Erdgeschichte, ob es sich um einen Kometen oder einen Asteroiden handelt, mal abgesehen von der Grösse? Ist dies überhaupt in einer Zusammenstellung ersichtlich ? An entsprechenden Veröffentlichungen wäre ich interessiert.
Danke schon mal für die Antwort

mfg maru
 
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Bynaus

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Ich habe Komet gemeint und aus Versehen Asteroid geschrieben.

Das meine ich auch nicht. Ich meine, du meintest, dass mehrere Krater zur "gleichen" Zeit vorwiegend durch auseinanderbrechende Körper verursacht werden, a la Shoemaker-Levy 9. Deshalb schrieb ich: "Die gehören wohl tatsächlich zusammen, aber nicht so, wie du meinst" - sondern eben so, wie ich es dir im folgenden beschrieb.

Und soviel ich weiss, auch nur dieses einemal einen Kometen, Shoemaker-Lewy 9 eben, oder kennst Du noch andere?

Ja, es gab viele andere Kometen, die ebenfalls zerbrochen sind (bloss dass man nichts von ihnen gehört hat, weil sie eben im Unterschied zu Shoemaker-Levy 9 nicht mit dem Jupiter kollidierten).

Und jetzt noch eine Frage an Dich als Geologe, worin erkennt man einen Impakt der Erdgeschichte, ob es sich um einen Kometen oder einen Asteroiden handelt, mal abgesehen von der Grösse? Ist dies überhaupt in einer Zusammenstellung ersichtlich ? An entsprechenden Veröffentlichungen wäre ich interessiert.

Die Grösse von Kometen und Asteroiden schwankt in der gleichen Grössenordnung. Kometen müssen - weil sie eher in der Atmosphäre zerbrechen - deutlich grösser sein, damit sie den Boden erreichen und einen Krater bilden (sie sind aber auch viel seltener). Die chemische Zusammensetzung des Impaktors ist nicht einfach zu bestimmen - man muss darauf hoffen, charakteristische Isotopenverhältnisse etwa in der zum Krater gehörigen Ascheschicht zu finden, mit denen sich eine Meteoritengruppe in Verbindung bringen lässt. Oder man studiert das brekziierte Material im Kraterinneren und hofft auf Anomalien zu stossen. Siehe diese Beispiele:

http://adsabs.harvard.edu/abs/1977JGR....82..750J
http://adsabs.harvard.edu/abs/1979GeCoA..43..803M

Neuer, eher in Richtung Review zum Thema:
http://adsabs.harvard.edu/abs/1996EM&P...72..357G

Beim Suchen nach einem Artikel zum Thema bin ich übrigens auf diese (ältere) Arbeit gestossen, zu der es aber leider keinen Volltext-Link gibt: http://adsabs.harvard.edu/abs/1993GeoRL..20..887S

Gemäss dieser Arbeit gibt es zumindest im Känozoikum eine Korrelation zwischen Massenaussterben und Impakten (was natürlich nahelegt, dass diese Korrelation auch sonst existiert).
 

Romi

Registriertes Mitglied
mal so eine Idee

Ist warscheinlich nicht haltbar aber mir kam mal so die Idee, das Inden ungefähr auf der Erd-Rückseite des Asteroideneinschlag liegt. Möglicherweise liefen ja nach dem Einschlag Schockwellen um/durch die Erde und sind auf der gegenüberligenden Seite der Erde wieder gebündelt zusammengetroffen.

Möglicherweise hätte dies ja auch einen Vulkanausbruch begünstigen oder gar verursachen können.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Möglicherweise hätte dies ja auch einen Vulkanausbruch begünstigen oder gar verursachen können.

Die Sache ist die, dass Trapp-Vulkanismus das Produkt von Mantel-Plumes ist, die von der Kern-Mantel-Grenze ausgehen. Die brauchen hunderttausende, Millionen von Jahren, um aufzusteigen (siehe auch ein paar Seiten zurück).
 
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