Ui, Molekülbingungen bei 10 Mio Grad... Interessant. Kohlenmonoxid kommt in der Kosmochemie eine wichtige Bedeutung zu, weil die Entstehung dieses Gases darüber entscheidet, ob kondensierende Staubkörner eher Carbide oder Oxide werden. Sterne können unterschiedliche C/O-Verhältnisse haben (daher auch die Idee, es könnte Exoplaneten aus Karbiden und mit Diamantkernen geben).
In einer Sternexplosion wird bei der Kondensation - denkt man - zuerst so viel CO gebildet, wie das Gas zulässt: am Schluss bleibt, je nach anfänglichem C/O-Verhältnis, ein Überschuss an C oder an O übrig, so dass sich dann entsprechend Karbide (z.B. SiC) oder Oxide (z.B. SiO2) bilden. Deshalb hängt die Bildung solcher Körner davon ab, wann (z.B. bei welcher Tempeatur) sich das CO bildet. Eine frühe, schnelle Bildung von CO und damit von Staubkörnern passt deshalb auch schön zur Beobachtung von monoisotopischem Neon-22 (mutmasslich aus dem Zerfall von nukleosynthetischem Natrium-22, das eine Halbwertszeit von nur gerade 2.6 Jahren hat) in einigen
Supernova-Graphitkörnern aus Meteoriten - denn wenn es Jahrhunderttausende dauern würde, bis die Staubkörner entstehen, würde man keine Spuren vom Zerfall von Natrium-22 mehr erwarten.