Blick in Atmosphäre einer fernen Welt

Michael Johne

Registriertes Mitglied
Hallo!

Kann es sein, wenn ein Gasplanet vom Format Jupiters entsteht, daß dieser seine Atmosphäre gegenüber dem Strahlungsdruck seines Sterns festhalten kann?

Dem kann es sein, dass ein Exoplanet "seine Atmosphäre gegenüber dem Strahlungsdruck seines Sterns festhalten kann". Man könnte dies auch anders interpretieren: Der Strahlungsdruck eines Sterns ist viel zu gering, um überhaupt etwas der Atmosphäre des Exoplaneten anzurichten.

Ist es vorstellbar, daß die Erde der Kern eines Gasplaneten war und was kann der für eine max Ausdehnung besessen haben?

Das weiß man leider nicht genau, ob der Kern eines extrasolaren Gasplaneten von den Ausmaßen einer Erde entspricht. Bei Jupiter vermutet man einen metallischen oder felsigen Kern. Schade nur, dass man den Juputer nicht aufschneiden kann. ;)

MfG, Michael!
 

Toni

Registriertes Mitglied
Hallo Michael,

ich finde das Bild von WR 104 auch sehr interessant, ob nun mit oder ohne Animation. :)

Verwundet war ich auch, dass es bei WR 104 der spiralförmige Schweif sehr lang und "massig" aussieht. Ich dachte erst an ein sehr nahes Doppelstern-Gespann, aber bei einer Umdrehung von ca. 220 Tagen ist die B-Komponente doch nicht so nahe. Bei einem sehr nahen Doppelstern-Gespann würde außerdem der spiralförmige Schweif mehrfach das System umlaufen.
Hierzu hätte ich mal eine Frage bzw. einen Vorschlag.
Ist so etwas (Schweifbildung) schon mal bei dem nur 42,2 Lj entfernten Doppelstern Alpha Aurigae untersucht worden? Beide Komponenten sind Gelbe Riesen mit etwa 3 und 2,5 Sonnenmassen und kreisen in einem Abstand von ca. 100 Mill. km einmal in 104 Tagen umeinander. Meines Erachtens müssten doch sichtbare Wechselwirkungen zwischen beiden Riesen stattfinden, oder?

Capellanische Grüße von
Toni
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Die Frage ist ja wohl die, wieso ist das noch ein Gasplanet und sein Kern noch nicht freigelegt? Kann es sein, wenn ein Gasplanet vom Format Jupiters entsteht, daß dieser seine Atmosphäre gegenüber dem Strahlungsdruck seines Sterns festhalten kann? Ist es vorstellbar, daß die Erde der Kern eines Gasplaneten war und was kann der für eine max Ausdehnung besessen haben?

Hallo Kunibert,

der Massenverlust ist offenbar so gering, das HD 209458b in der zu erwartenden Systemlebensspanne nicht zu einem sog. 'chthonischen Planeten' werden kann.

Diese hypothetischen Planetentypen wären wohl schwer von Gesteinsplaneten zu unterscheiden, da sie auf ihre 'heissen Kerne' reduziert wären. Die Erde würde ich ausschliessen. Aber auf der englischen Wikipedia-Seite wird noch darüber spekuliert, ob der Merkur vielleicht als 'chthonischer Planet' durchgehen könnte! ;)

Grüsse galileo26098
 

Kunibert

Registriertes Mitglied
Hallo,

@galileo2609
Danke für den Link, das ist wirklich mehr eine Frage, ob vielleicht jemand was darüber gehört hat.

Irgendwo habe ich aber mal gelesen, daß der Sonnenwind die Ursache ist, daß die inneren Planeten felsig und die äußeren Gasplaneten sind. Ich weiß nur nicht mehr wo, und ob es nur eine Spekulation war. Der Abstand der Oberfläche zum Massenschwerpunkt sollte auch eine Rolle spielen, ob Material wegeblasen wird. Könnte man Jupiter mal in die Erdbahn setzen und rechnen wie er sich da verhalten würde? Ich denke, das wird nicht so leicht möglich sein, da die Umlaufbahn und -geschwindigkeit durch den Masseverlust ja sofort instabil würde.
Zusatz:
Ich habe noch das mächtige Magnetfeld Jupiters vergessen, kann man das bei Exoplaneten irgendwie auch beobachten? Das wirkt doch, wie Toni schon geschrieben hat, dem Masseverlust entgegen? Sollte Merkur je ein Gasplanet gewesen sein, war dann sein Magnetfeld auf das innere beschränkt?
Zusatz wg. Denkfehler:
bei Masseverlust müsste die Umlaufbahn Merkurs enger werden und der Strahlungsdruck damit zunehmen, das könnte für die Annahme sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Toni

Registriertes Mitglied
War vielleicht von mir ...?

Hallo Klaus,

Irgendwo habe ich aber mal gelesen, daß der Sonnenwind die Ursache ist, daß die inneren Planeten felsig und die äußeren Gasplaneten sind. Ich weiß nur nicht mehr wo, und ob es nur eine Spekulation war.
Das war möglicherweise im Thread "Wo kommt der Sauerstoff auf der Venus her?", vielleicht auch in einem anderen ...? ich weis es nicht mehr genau. - Dort hatte ich mal erwähnt, dass ich eine "Welt-der-Wunder-CD" habe, die nicht mehr bei mir läuft (warum, weis ich nicht :( ), und auf der mithilfe eines Animationsfilmes die Theorie vertreten wurde, dass die Planetenbildung im Großen und Ganzen abgeschlossen war, bevor auf der Sonne die Initialzündung stattfand! So waren die vier inneren Planeten damals sogar massereicher als die vier äußeren(!) und erst durch den enormen Sonnensturm (nicht nur -wind ;) ) der Initialzündung auf der Sonne wurden die Uratmosphären der vier inneren Planeten hinweggeblasen in den Bereich der vier äußeren, aber hauptsächlich eben bis Saturn. So kam es durch Akkretion dieser atmosphärischen Gase zur zusätzlichen Masseanreicherung von Jupiter und Saturn.

Dieses Thema ist damals auch schon heftig in diesem Thread diskutiert worden, weil es so gar nicht ins bisherige Schema der Planetenentstehung passt. Mir persönlich erscheint es jedoch aufgrund des heutigen Aussehens der Planeten und der Erscheinungsform des planetaren Innenlebens der vier äußeren Planeten am plausibelsten. Man geht ja mittlerweile (na endlich! :D ) schon davon aus, dass die Gasriesen auch über Gesteinskerne verfügen ...

bei Masseverlust müsste die Umlaufbahn Merkurs enger werden und der Strahlungsdruck damit zunehmen, das könnte für die Annahme sprechen.
Das meine ich auch. Wenn es wirklich zu einem Masseverlust käme, würden sich die planetaren Umlaufbahnen verringern, ohne dass sich die Bahngeschwindigkeit ändert. Vielleicht ist ja gerade deswegen diese große Lücke zwischen Mars und Jupiter entstanden?? :confused:

Ich hoffe, es sind keine lückenhaften Grüße von
Toni
 
Oben