Bilinearformen und Skalarprodukte für Dummies

ralfkannenberg

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Lass und dabei systematisch vorgehen:
1. was genau ist noch zu zeigen ?
2. und dann: welche konkrete Rechnung ist noch ausstehend ?
Und nun wollen wir das hier noch vervollständigen:

Zu zeigen war also das folgende: B{r,s} [ (a,b) , (c1,d1)+(c2,d2) ] = ... = B{r,s} [ (a,b) , (c1,d1) ] + B{r,s} [ (a,b) , (c2,d2) ]

Und da Du die linke Seite bereits im #31 berechnet hast fehlte nur noch die konkrete Berechnung der rechten Seite und der Vergleich von linker und rechter Seite; dies hast Du im Beitrag #39 geleistet.

Damit ist die Aufgabe 2 gelöst.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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ralfkannenberg

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ich hoffe nur, dass Du mit dieser "Ratestunde" Dgoe nicht überforderst. Ich persönlich schätze nämlich die Methode "Vor- und Nachmachen" auch eher. Lösungen zu erraten fördert zwar die Kreativität, ist in Verbindung mit Zeitdruck (den man sich auch selber machen kann) aber auch ziemlich belastend und anstrengend und im Negativfall sogar frustrierend.
Hallo Bernhard,

das ist natürlich schon richtig was Du schreibst. Auf der anderen Seite ist es in der Regel sehr befriedigend, wenn man selber etwas korrekt berechnet hat. Das "Risiko" in diesem Thread ist nicht, dass die Rechnungen schwierig wären, das sind sie nicht, sondern dass man vor lauter Rechnungen das Ziel aus den Augen verliert, also vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht.

Das ist also meine "didaktische" Strategie: mal drauf losrechnen lassen und diese Rechnungen dann zu einem Gesamtbild zusammenfügen.

Dir ist das Ziel der ganzen Aktion vermutlich klar: ich will erst einmal etwas Vertrauen in diese Funktion B gewinnen, dann zeigen, dass diese eine Bilinearform ist - hierzu benötigt man 4 Eigenschaften und die beiden ersten haben wir per Aufgabe 1 und Aufgabe 2 bereits nachgewiesen. Dann will ich noch die Symmetrie nachweisen und schliesslich wird sich weisen, dass B{1,1} das Standard-Skalarprodukt ist und B{1,-1} letztlich auf die Minkowski-Metrik hinausläuft, wenn man das ganze in den vierdimensionalen Raum bzw. in die vierdimensionale Raumzeit einbettet. Das Vorzeichen der Zeit-Koordinate kommt gerade über dieses s=-1 hinein.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

...Letztlich läuft es darauf hinaus, dass wenn einer der beteiligten Vektoren z.B. doppelt so lang ist, dass dann auch die B-Funktion doppelt so gross wird. Das ist doch auch etwas, oder ?

Ja, in der Tat. Aber nur nochmal unter uns: Warum ist das gut, wofür ist die Erkenntnis gut?? Für welchen Kontext?

Gruß,
Dgoe

Edit: Huch, da steht ja schon fast alles, hat sich überschnitten!
 
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Dgoe

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Hallo Bernhard & Ralf,

Ich weiß nicht welche Strategie besser ist. Ich kann aber sagen, dass es Spaß gemacht hat, mal ein wenig rumzurechnen/raten nach langer Zeit. Ich fand die Aufgaben auch einfach letztendlich, aber das einmal gesagt, kann mir denken was als nächstes passiert. Nur man ist sich erst unsicher und da macht es natürlich eher Spaß ein paar Bienchen zu kassieren, als wie ein Ochse vor einem Berg zu stehen. Es steht aber auch für Dummies oben dran.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Ja, in der Tat. Aber nur nochmal unter uns: Warum ist das gut, wofür ist die Erkenntnis gut?? Für welchen Kontext?
Hallo Dgoe,

ja, für welchen Kontext ist das gut ? Ich kann Dir jetzt darauf keine abschliessende Antwort geben, vielleicht auch deswegen, weil man als Mathematiker einen anderen Kontext für wichtig hält als ein Physiker oder ein Ingenieur, oder auch ein Laie.

Diese 4 Eigenschaften, deren beiden ausstehenden ich heute abend noch formulieren werde für das Wochenende, sind deswegen wichtig, weil unsere Funktion B damit zu einer Klasse Funktionen gehört, die man sehr gut kennt und deren Eigenschaften man somit auch auf B anwenden kann, ohne es jedesmal wieder neu herleiten zu müssen.

Schön ist es auch zu wissen, woher eigentlich diese unterscheidlichen Metriken und Halbmetriken und Abstandsfunktionen kommen, mit denen man im abstrakten vierdimensionalen Raum oder in der vierdimensionalen Einstein'schen Raumzeit herumrechnet. Insbesondere zu erfahren, dass das negative Vorzeichen der Zeitkoordinate eigentlich etwas ganz normales ist. Der Matehmatiker sieht dann sofort, dass die Abstandsmessung in der vierdimensionale Raumzeit einfach eine Bilinearform ist, die halt "indefinit" ist, während ein Skalarprodukt eben "positiv definit" ist. Kein so riesiger Unterschied und wenn man schaut, wofür man diese Abstandsmessung in der vierdimensionalen Raumzeit benötigt, dann sieht man eben auch, dass das nicht so schrecklich schlimm ist, wenn man diese positive Definitheit nicht mehr hat. Und wenn dann eben irgendetwas passiert, was uns ungewohnt ist, dann kann man feststellen, dass kommt eben daher, dass unsere Bilinearform indefinit ist. Man weiss also die Ursache und muss nicht verzweifelt herumraten, was noch komisch sein könnte.

Der Laie indes wird eher daran interessiert sein, dass er eine nette Formel erhält, mit der er Winkel und Längen berechnen kann.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

nun also die Aufgabe 3:

Sei u eine beliebige reelle Zahl.

Was ist B{r,s} [ u*(a,b) , (c,d) ] = ?

Und was ergibt: u * B{r,s} [ (a,b) , (c,d) ] = ?


Lösungshinweis: Man löst das genau gleich wie Aufgabe 1, nur dass der Rechenaufwand geringer ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

da Ihr nicht das ganze Wochenende benötigt, um Aufgabe 3 zu lösen:

Aufgabe 4:
Sei u eine beliebige reelle Zahl.

Was ist B{r,s} [ (a,b) , u*(c,d) ] = ?

Und wie sieht hier der analoge Ausdruck aus ? Fällt auch in der Aufgabe 4 etwas auf ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Sehe ich das richtig, oder sollte ich mal ne pause machen...
B{r,s} [ u*(a,b) , (c,d) ] = ruac+subd = u * (rac+sbd) = u * B{r,s} [ (a,b) , (c,d) ] = B{r,s} [ (a,b) , u*(c,d) ]
 

Dgoe

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Hallo Bernhard,

ok. Ich habe mal bei Wikipedia reingeschaut bei Bilinearform – Wikipedia, dann schon in der 3ten Zeile zu Vektorraum – Wikipedia gesprungen und dort unter Formale Definition, erste Zeile zu Körper (Algebra) – Wikipedia weiter. In dem Stil werde ich vielleicht doch ein paar Jahre brauchen bis ich durch bin.

Bei 'Körper' habe ich es dann bis zur Mitte geschafft. Und jetzt das Highlight:
  • Man nennt einen Körper K vollkommen, wenn kein irreduzibles nichtkonstantes Polynom aus K [X]in irgendeiner Körpererweiterung mehrfache Nullstellen hat. Algebraische Abgeschlossenheit impliziert Vollkommenheit, aber nicht umgekehrt.

Da brauchte ich dann doch eine Pause...
Und konnte das nicht unzitiert dort liegen lassen. Also eher offtopic nur zum Spaß mal.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Sehe ich das richtig, oder sollte ich mal ne pause machen...
B{r,s} [ u*(a,b) , (c,d) ] = ruac+subd = u * (rac+sbd) = u * B{r,s} [ (a,b) , (c,d) ] = B{r,s} [ (a,b) , u*(c,d) ]
Hallo Dgoe,

streng genommen sehe ich noch nicht, wie Du das letzte Gleichheitszeichen begründest, aber es läuft natürlich auf die gleiche Rechnung hinaus, mit der Du das erste Gleichheitszeichen begründest hast, denn in ruac+subd spielt es wegen der Gültigkeit des Kommutativgesetzes innerhalb der reellen Zahlen keine Rolle, wo das u steht.

Damit hast Du alle 4 Aufgaben korrekt gelöst.

Noch eine 5.Aufgabe; am Montag setzen wir das dann alles zusammen.

Aufgabe 5:
Ist B{r,s} symmetrisch, d.h. gilt B{r,s} [ (a,b) , (c,d) ] = B{r,s} [ (c,d) , (a,b) ] ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Ich habe mal bei Wikipedia reingeschaut bei Bilinearform – Wikipedia, dann schon in der 3ten Zeile zu Vektorraum – Wikipedia gesprungen und dort unter Formale Definition, erste Zeile zu Körper (Algebra) – Wikipedia weiter. In dem Stil werde ich vielleicht doch ein paar Jahre brauchen bis ich durch bin.
Hallo Dgoe,

tatsächlich beschäftigen sich Mathematikstudenten erst ab dem 3.Semester mit solchen Inhalten.

Am Thema Bilinearform sind wir derzeit dran; ein Vektorraum ist die Struktur, die Vektoren bilden (natürlich kann man sowas genauer definieren) und ehe man den Körper (Algebra) bemüht sollte noch unbedingt die Gruppe (Algebra) erwähnt werden. Eine Gruppe ist eine Struktur, in der man vernünftig addieren und subtrahieren kann, und ein Körper ist eine Struktur, in der man vernünftig die vier Grundrechenarten anwenden kann, also addieren, subtrahieren, multiplizieren und bis auf durch 0 dividieren.

Bei 'Körper' habe ich es dann bis zur Mitte geschafft. Und jetzt das Highlight:
Man nennt einen Körper K vollkommen, wenn kein irreduzibles nichtkonstantes Polynom aus K [X]in irgendeiner Körpererweiterung mehrfache Nullstellen hat. Algebraische Abgeschlossenheit impliziert Vollkommenheit, aber nicht umgekehrt.
Da brauchte ich dann doch eine Pause...
Und konnte das nicht unzitiert dort liegen lassen. Also eher offtopic nur zum Spaß mal.
Auch das sieht viel schlimmer aus als es ist: konstante Polynome sind "trivial" und völlig uninteressant; dass man diese ausschliesst ist ok. Schliesslich "soll" ein Polynom ein Ding sein, in dem wenigstens ein x vorkommt, dieses aber nur nur in Potenzen und mit Vielfachen, also:

x^n + a*x^(n-1) + b*x^(n-2) + ... + r*x^2+ s*x + t*1.

Die Menge dieser Ausdrücke nennt man K[X].

Eine "doppelte" Nullstelle liegt vor, wenn an dieser Stelle auch die erste Ableitung den Wert 0 hat.
Eine "dreifache" Nullstelle liegt vor, wenn an dieser Stelle auch die erste Ableitung den Wert 0 hat und auch die zweite Ableitung den Wert 0 hat.

u.s.w.

Ein Polynom heisst irreduzibel, wenn es sich nicht in "kleinere" Polynome ausspalten lässt.

Beispielsweise ist das Polynom x^2 - 4 nicht irreduzibel, denn man kann es schreiben als Produkt (x + 2) * (x - 2).

Die Idee hinter diesen ganzen Dingen ist die, dass man eben gerne möchte, dass man ein Polynom schreiben kann als:

(x-Nullstelle1) * (x-Nullstelle2) * (x-Nullstelle3) * ... * (x-Nullstelle_n), also als Produkt von Faktoren, in denen x nur in der ersten Potenz vorkommt.

Und wie und wann das geht, das wird eben durch Sätze wie dem durch Dich zitierten "geregelt".

Tatsächlich macht es Spass, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen, wenn man ein gutes Lehrbuch hat. Sonst ist es der Horror.

Ach ja - algebraische Abgeschlossenheit liegt dann vor, wenn die Nullstellen der Polynome nicht einer umfassenderen Menge entstammen als seine Koeffizienten.

Was soll das schon wieder ? - Betrachte das Polynom x^2-2. Seine Koeffizienten sind beides rationale Zahlen, doch die Nullstellen sind Quadratwurzel 2 und - Quadratwurzel 2, und das sind keine rationalen Zahlen.

Die Menge aller Nullstellen, die man mit Polynomen, deren Koeffizienten rationale Zahlen sind, erreichen kann, heissen algebraische Zahlen. Man kann zeigen, dass diese Menge der algebraischen Zahlen ebenfalls einen Körper bilden. Wenn man diese algebraischen Zahlen auch als Koeffizienten verwendet, so kommt nichts neues hinzu, d.h. der Körper der algebraischen Zahlen ist algebraisch abgeschlossen.

Diese Körper spielte historisch eine enorme Rolle, weil der eigentlich alle Zahlen enthielt, die man "kannte"; die imaginäre Einheit i ist als Nullstelle des Polynomes x^2 + 1 übrigens ebenfalls eine algebraische Zahl. Zwar vermutete man früh, dass Zahlen wie die Euler'sche Zahl und pi nicht dazu gehören, aber der Nachweis gelang erst im späten 19.Jahrhundert. Mit diesem Nachweis war übrigens auch das Jahrtausende alte Problem der Unmöglichkeit der Quadratur des Kreises bewiesen.

Jetzt habe ich etwas aus dem Nähkästchen geplaudert, das kannst Du nun alles wieder getrost vergessen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Dgoe

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Hallo Ralf,

streng genommen sehe ich noch nicht, wie Du das letzte Gleichheitszeichen begründest, aber es läuft natürlich auf die gleiche Rechnung hinaus, mit der Du das erste Gleichheitszeichen begründest hast, denn in ruac+subd spielt es wegen der Gültigkeit des Kommutativgesetzes innerhalb der reellen Zahlen keine Rolle, wo das u steht.
die Reihenfolge wäre rauc+sbud statt ruac+subd

Damit hast Du alle 4 Aufgaben korrekt gelöst.
partytime :D

Aufgabe 5:
Ist B{r,s} symmetrisch, d.h. gilt B{r,s} [ (a,b) , (c,d) ] = B{r,s} [ (c,d) , (a,b) ] ?
ja weil rac+sbd = rca + sdb

Ich bin übrigens gerade heute über Hamiltons Quaternionen gestolpert Quaternion – Wikipedia und habe aus reiner Neugier über den Begriff etwas gelesen. Dabei ganz überraschend erfahren, dass diese "Rechenmethode" nur funktioniert, wenn man genau das Kommutativgesetz weglässt. Genau das was hier glücklicherweise gilt.

Woher weiß man denn vorher, wann, was, gilt, muß der Körper angegeben werden und mehr noch?

Gruß,
Dgoe

edit: letzten post noch nicht gelesen
 
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ralfkannenberg

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Hallo Dgoe,
die Reihenfolge wäre rauc+sbud statt ruac+subd
elegant: ein Einzeiler und richtig !

ja weil rac+sbd = rca + sdb
elegant: an sich eine Fragestellung von einem anderen Typ und mit derselben Methodik präzise und kurz bearbeitet.

Wobei man sich über Eleganz streiten kann, aber zumindest ich persönlich bin der Meinung, dass die Attribute "korrekt", "kurz und bündig" und "Argument wiederverwendet" die Eleganzkriterien wesentlich erfüllen.


Ich bin übrigens gerade heute über Hamiltons Quaternionen gestolpert Quaternion – Wikipedia und habe aus reiner Neugier über den Begriff etwas gelesen. Dabei ganz überraschend erfahren, dass diese "Rechenmethode" nur funktioniert, wenn man genau das Kommutativgesetz weglässt. Genau das was hier glücklicherweise gilt.
Äh, das ist keine Rechenmethode, auch keine "Rechenmethode", sondern das ist etwas blöd formuliert eine Körpererweiterung, die keine Körpererweiterung mehr ist.

Tatsächlich ist das Kommutativgesetz enorm wichtig, denn ohne die Gültigkeit des Kommutativgesetzes ist der Hauptsatz der Algebra nicht mehr gültig. Das siehst Du daran, dass bei den Quaternionen das Polynom x^2+1 mit i, -i, j, -j, k und -k bereits 6 Nullstellen hat, obgleich das Polynom nur den Grad 2 hat. Der Hauptsatz der Algebra aber besagt, dass ein Polynom vom Grade n höchstens n Nullstellen haben kann; man kann das auch auf "exakt n" angeben, wenn man solche von Dir in der Wikipedia gefundenen Begriffe wie "irreduzibel" und "Vielfachheit von Nullstellen" benutzt.

Woher weiß man denn vorher, wann, was, gilt, muß der Körper angegeben werden und mehr noch?
Ja ! Ja ! Ja ! (... unendlich oft ...) Ja !

Und es sind immer noch nicht genügend "Ja !".


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Ich bin übrigens gerade heute über Hamiltons Quaternionen gestolpert
Hallo Dgoe,

hierzu möchte ich noch etwas schreiben:

Seien IR die reellen Zahlen, so erhält man die komplexen Zahlen, indem man zu IR noch eine imaginäre Einheit i "hinzufügt" (adjungiert), und die Quaternionen erhält man, wenn man zu IR zwei unabhängige solcher imaginären Einheiten, d.h. zusätzlich zu i noch eine imaginäre Einheit j "hinzufügt" (adjungiert).

Also:

IC = IR(i)
H = IR(i,j)

Näheres hierzu siehe auch im Thread Das Guiness-Buch der Weltrekorde algebraischer Körper.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Seien IR die reellen Zahlen, so erhält man die komplexen Zahlen, indem man zu IR noch eine imaginäre Einheit i "hinzufügt" (adjungiert), und die Quaternionen erhält man, wenn man zu IR zwei unabhängige solcher imaginären Einheiten, d.h. zusätzlich zu i noch eine imaginäre Einheit j "hinzufügt" (adjungiert).

Also:

IC = IR(i)
H = IR(i,j)

Näheres hierzu siehe auch im Thread Das Guiness-Buch der Weltrekorde algebraischer Körper.

Hallo Ralf,

das hört sich doch ganz easy an, ich habe aber auch den Link noch nicht geöffnet...

*dingDINGDONG* ok große PAUSE!

P.S.: danke für dein Lob!

Gruß,
Dgoe


EDIT. ohne Ironie!
 
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ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

und nun benötigen wir noch einen wichtigen Begriff:

Definition:
Eine Funktion oder Abbildung f(x) heisst linear, wenn folgende 2 Eigenschaften erfüllt sind:

(1) f(x1+x2) = f(x1)+f(x2) für alle x1,x2
(2) f(r*x) = r*f(x) für alle r und für alle x


Dieser Begriff ist so wichtig, dass man den als User eines naturwissenschaftlichen Forums auch auswendig kennen darf.


Ein paar Anmerkungen:
In der Bedingung (1) sieht man zwei "+"; diese werden aber im Allgemeinen verschiedene Additionen darstellen, da die Menge der x1,x2 im Allgemeinen verschieden sein ist von der Menge der Ergebnisse, also der f(x1), f(x2) usw. So können die x1 und x2 beispielsweise Vektoren sein und die f(x1) und f(x2) Zahlen. Für Spezialisten oder wer dazu googlen möchte: die erste Menge heisst “Definitionsbereich“ der Abbildung f, die zweite Menge heisst Wertebereich der Abbildung f. Diese beiden Begriffe brauchen wir aber nicht kennen.

r ist übrigens ein sogenanntes Vielfaches, d.h. es muss einer Menge entstammen, die wenigstens ein Ring ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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ralfkannenberg

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die wenigstens ein Ring ist.
Hallo zusammen,

ohne hier jetzt in Details gehen zu wollen:

Gruppe = Menge, auf der zwei Grundrechenarten sinnvoll definiert sind (Addition, Subtraktion)
Ring = Menge, auf der drei Grundrechenarten sinnvoll definiert sind (Addition, Subtraktion, Multiplikation)
Körper = Menge, auf der vier Grundrechenarten sinnvoll definiert sind (Addition, Subtraktion, Multiplikation und ausser durch 0 Division)


siehe auch: Das Guiness-Buch der Weltrekorde algebraischer Körper


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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