Bynaus
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Die Frage ist, ob man, ohne sich feste Ziele zu stecken, in der Weltraumfahrt überhaupt irgendwohin kommen kann.
Ich denke schon. Die Ziele könnte der US Kongress vorgeben, in dem er sagt: Wir wollen eine amerikanische Forschungsstation am Mond-Südpol, und sind bereit, 5 Milliarden jährlich dafür auszugeben. Dann wird sich ja zeigen, ob es kommerzielle Anbieter gibt, die dies bieten können. Wenn nicht, muss der Kongress das Geld erhöhen, oder aber die Idee fallen lassen. Die NASA kann dabei die Rolle einer Vermittlerin und Geburtshelferin spielen, die Technologieentwicklungen anstösst und einen ersten, garantierten Absatzmarkt für die neuen Technologien bietet. Die CCDev Initiative, oder die Centennial Challenges (oder der Lunar X Price von Google) sind ausgezeichnete erste Schritte in diese Richtung. Zur Zeit wird diskutiert, ob die ISS ein Bigelow-Modul erhalten soll, und mit AdAstra ist die Lieferung eines experimentellen VASIMR-Antriebs für die ISS bereits vertraglich vereinbart. AdAstra denkt, genauso wie ULA, schon über standardisierte Oberstufen nach, mit denen Fracht zum Mond und darüber hinaus transportiert werden könnte. Bald wird man sich wieder Gedanken über den Bau einer kleinen Zentrifuge an der ISS machen. Genauso muss es doch laufen! Wir wissen zwar nicht, wann wir wirklich wieder auf dem Mond, einem Asteroiden oder schliesslich dem Mars stehen werden - aber es kann nicht sein, dass die Entwicklung einer ganzen Technologiebranche von einer einzigen Behörde monopolartig und bürokratielastig vorangetrieben wird! Die Landungen werden sich dann schon ergeben, wenn man soweit ist.