Hallo Kunibert,
O.K. die Astronomen beobachten weiterhin Objekte im All, nur mehr aus der Nähe. Sie werden von Beobachtern zu Reisenden.
auch als Reisender wird er/sie sie nur beobachten können (im weitesten Sinne).
Teleskope, zumindest auf der Erde, werden bestimmt überflüssig sein.
warum?
An der Tatsache viel Photonen nur mit viel Auffangfläche, ändert sich nichts, egal von wo aus im Raum man beobachten will. Es mag sein, dass das technisch einfacher als mit Glaskeramik und Drahtgittern lösbar sein wird, es mag sein, dass man häufiger an Orte ausweicht, die weniger elektromagnetisch verschmutzt sind und weniger durch Gas behindert sind, als die Erdoberfläche. Zumindest so lange keine, im All genau so gut funktionierende Infrastruktur existiert, wie auf der Erde, wird ein Beobachtungsort außerhalb der Erde auch Nachteile haben.
Abgesehen davon, dass ich einen Zeitraum von 400 Jahren lange nicht für ausreichend halte für die Entwicklung einer allgemein zugänglichen, bemannten interstellaren Raumfahrt, sehe ich keinen Grund, warum man den Standort Erde/Sonnensystem als Beobachtungsort einer Umgebung aufgeben sollte, die von jedem anderen Ort aus, isoliert, auch nicht besser beobachtbar wäre. Der immense Zugewinn durch Verringerung der Entfernung gilt ja jeweils nur für das bereiste Objekt. Alle anderen Zugewinnmöglichkeiten, die man durch einen so weit entfernten Standort hätte, kann man aber nur dann richtig nutzen, wenn man auch alle übrigen Orte an denen man schon ist, ebenfalls mit einbezieht.
Ich denke nicht, dass die Astronomie überflüssig wird, sie wird sich aber vollständig wandeln und von unserem heutigen Standpunkt aus kaum wiedererkennbar sein. Astrophysik, Astrobiologie, Astrochemie, werden sich in vielfältige Teilgebiete aufsplitten. Gravitationswellen als Informationsträger (wenn es sie gibt
) werden sie unabsehbar bereichern. Gleichzeitige, großflächige, hochauflösende Beobachtung aller Informationsträger wird im Bereich von sehr schnell ablaufenden, seltenen Ereignissen ganz neue Möglichkeiten schaffen.
Ich bin viel zu wenig vom Fach, um auch nur die Spitze des Eisberges im dichten Nebel zu erahnen.
Ist dann die Bezeichnung Astronom noch zutreffend? Ich weiß leider nicht was sie genau bedeutet.
Ein Astronom (altgr. ἄστρον [ástron], „Stern, Gestirn“, und νόμος [nómos], „Brauch, Gesetz“) ist eine (im Regelfall akademisch gebildete) Person, die sich wissenschaftlich mit der Sternkunde beschäftigt aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Astronom
Herzliche Grüße
MAC