Alex74
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Hallo allerseits,
ich habe dieses Thema vorsichtshalber mal in GdM gesetzt; nicht weil es absolut GdM wäre, sondern weil z.T. eigene Theoriebildung darin stattfindet.
Es geht um folgendes:
Das Anthropologische Prinzip besagt, daß wir als Beobachter nur aus einer Position heraus existieren können, die es überhaupt erlaubt, Beobachter hervorzubringen - woraus man eine Menge Schlüsse ziehen kann.
Genau dies versuche ich nun in diesem Artikel: mit möglichst keinen oder geringen Zusatzannahmen mal zu erörtern, was man aus dem AP ziehen kann.
Der Übersicht halber habe ich die Kernaussagen fett markiert.
So wußte man lange bevor dies gesichert gemessen wurde, daß die Energiedichte des Universums hoch genug ist, damit es nicht zu schnell ausdünnt (was niemals hätte Sterne entstehen lassen können) und auch nicht zu hoch, so daß es nach dem Urknall nicht sofort wieder kollabiert wäre.
Das ganze hat bis zur Idee der Paralleluniversen geführt, da man feststellte daß die Parameter unseres Universums unglaublich exakt darauf "abgestimmt" sind, Leben wir wir es sind zu ermöglichen und dieser Zufall mit unzähligen Paralleluniversen mit allen möglichen Konfigurationen, die aus einem Urgund hervorblubbern erklärt werden kann - leider unüberprüfbar, wie alles was Themata außherhalb unseres Universums angeht.
Daher: ich betrachte das Problem rein philosophisch und versuche ein Konstrukt aufzustellen, das rein logisch zu ergründen versucht, wie die Welt aufgebaut ist, und das widerspruchsfrei sein soll und mit möglichst wenigen Zusatzannahmen auskommt.
Wenn im übrigen von "ich" und "mein Bewußtsein" die Rede ist, so kann dies gerne jeder auch auf sich selbst beziehen.
Das Thema "Paralleluniversen" hatte ich vor einer Weile mal aufgegriffen und die Existenz eines solchen chaotischen Urgrundes aus der Notwendigkeit begründet, daß ein an allem Anfang stehendes "Nichts" sich auf nichtvorhandene Regeln beziehen muß, ein "Nichts" wie es sich die meisten Menschen vorstellen (nämlich die Nichtexistenz von irgendetwas) aber in sich nicht möglich ist - da man neben der Randbedingung [Inhalt={}] auch eine Art Energieerhaltung benötigen würde, die die Entstehung von Etwas verbieten müßte.
Das Nichts als Chaos zu sehen, das keine Regeln hat, macht die Vorstellung leicht, daß hier spontan alles mögliche entstehen kann - auch Gebiete mit festen Regeln und Randbedingungen, sprich: Universen.
Folge aus der These der Paralleluniversen ist, daß es schon unzählige Versuche gegeben haben muß und geben wird, mich hervorzubringen.
Fakt ist: ich als Beobachter, mein Bewußtsein das dieses feststellt, existiert in diesem Moment nur ein mal. Und es kam in diesem Universum zu seiner Geburt.
Was immer dazu nötig war, "mich" in Existenz zu bringen, hier klappte es.
Das bedeutet: eventuell hätte es schon in früheren Universen zur Existenz gebracht werden können - klappte aber nicht weil diese sofort kollabierten oder nichtmal irgendeine Art Chemie hervorbrachten.
Es bedeutet aber auch, daß ich vielleicht schon einmal oder mehrmals - wahrscheinlich unzählige male - existiert haben kann.
Und es bedeutet, daß, was immer dazu nötig war, mich in Existenz zu bringen, schon in "vorigen" Universen existiert haben muß.
Auf diesen Punkt will ich hinaus;
Denn es bedeutet, daß jegliche Materie in allen Universen irgendwie durch einen Zeitpfeil oder eine Kausalkette miteinander verbunden ist.
Sonst gäbe es nämlich kein "voriges Universum", keinen "vorigen Versuch" und "ich" könnte nicht bewußt in zwei völlig voneinander unabhängigen Universen existieren.
Das hat die Konsequenz, daß ich damit automatisch weiß, daß KEIN Universum unendlich lange existieren kann. Denn könnte das, was mein Bewußtsein zu Existenz bringen kann in einem sich lebensfeindlich entwickelndem Universum festgehalten werden, wäre meine jetztige Existenz extrem unwahrscheinlich, ja, könnte sogar ganz verhindert werden.
"Miteinander verbunden" muß nicht heißen, daß ein Universum das nächste gebiert und so weiter; es wäre auch denkbar daß die wie Blasen aus dem Urgrund hervoblubbernden Universen am Ende ihrer Existenz wieder komplett Teil des Urgrundes werden.
Man könnte dabei einwenden: wir nahmen hier ja völliges Chaos an, also auch die Abwesenheit von Zeit?
Eben nicht: Abwesenheit von Zeit bedeutet eine Regel - "Nichts darf sich verändern!" - Zeit geht also sogar zwanglos aus der Regellosigkeit des Urgrundes hervor.
Betrachtet man nämlich die Annahme, daß die Paralleluniversen und das was in ihnen ist, nicht miteinander verbunden wären, kommt man zu einem Paradoxon:
Ich weiß, ich existiere, und zwar hier und jetzt.
Sollten die Paralleluniversen, in denen ich schon existiert habe und werde, nicht zeitlich (und kausal) miteinander verbunden sein, muß man schußfolgern daß ich "jetzt" woanders auch existiere, parallel, unabhängig von unserem Zeitpfeil. Das führt zu dem Paradoxon, daß ich aber nur hier bewußt bin - ich existiere also nicht woanders auf einem anderen Zeitpfeil.
Und ist unser Universum mit einem Zeitpfeil ausgestattet, der nicht in den Zeitpfeil eines nachfolgenden Universums übergeht, hat meine Existenz auch nur eben dieses eine Universum erlebt - und wir haben wieder das Problem, daß die Parameter hier so unglaublich gut auf unsere Existenz abgestimmt sind und das mit einem Versuch...
Fazit...aus all den Überlegungen lassen sich drei Dinge folgern:
1.Zeit als Änderung von Zuständen an sich ist etwas so Fundamentales, daß alle Dinge in allen Universen an sie gekoppelt sind und es keine parallelen voneinander unabhängigen Zeiten und Existenzen gibt, sie bleiben durch irgendetwas auf irgendeine unbekannte Weise miteinander verbunden.
2.Kein Universum kann jemals beliebig lange existieren. Auch das deckt sich wunderbar mit dem "Chaotischen Urgund", da es für darin entstehende Universen nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit ist, bis diese, vielleicht wirklich einfach per Zufall, wieder aufhören zu existieren.
Interessanterweise löst diese Feststellung das Problem der Boltzmann-Gehirne; in einem begrenzt existierenden Universum bleibt nicht genug Zeit für deren spontane Entstehung. Nur der chaotische Urgrund bietet die Voraussetzung dafür - dies dürfte aber um Längen komplexer sein als "nur" die Entstehung eines Universums, da mit einem Boltzmann-Gehirn eine Art kleines Universum entstehen muß plus die Struktur des Gehirns selber (und einer Umgebung in der es nicht sofort wieder abstirbt).
3.Bewußtsein ist etwas ebenfalls absolut Fundamentales, das irgendwie von Universum zu Universum weitergetragen und eben nur je nach Möglichkeit auch wirklich in Existenz gebracht wird.
Diese drei Punkte führen wiederum zu einer Frage: Wie kann es dann möglich sein, daß das, was ein Bewußtsein ausmacht, das Ende eines Universums "überlebt", die Zeit im Urgrund trotz totaler Regellosigkeit "überlebt" und so in andere Universen kommen kann, wo es wiederum geboren werden könnte?
Darauf habe ich nur eine Antwort: Bewußtsein ist derart fundamental, daß es vielleicht sogar nur eines gibt. Komischerweise haben aber schon Philosophen vor mir die Frage nach dem Bewußtsein gestellt, hatten also gewiß auch eines.
Ob also doch eine Art Parallelität von Zeiten/Universen/Bewußtsein möglich ist, weiß ich nicht, hier stecke ich in einem Widerspruch fest.
So, das ist so in etwa das Thema, dem ich mich schon seit gut 15 Jahren widme; das meiste daraus ist bereits mit diplomierten Philosophen und Naturwissenschaftlern besprochen worden; die drei letzten Schlußfolgerungen sind noch recht neu und würde ich gerne mal hier besprechen.
Also: wenn Ihr mit Aussagen hier nicht einverstanden seid, schreibt das bitte - bitte auch genau begründen; gern gesehen sind natürlich auch Kritiken zu Stellen, an denen die Schlußfolgerung Eurer Meinung nach nicht zwingend genug ist und andere zuläßt.
Ich freue mich schon auf die Diskussion.
Gruß Alex
ich habe dieses Thema vorsichtshalber mal in GdM gesetzt; nicht weil es absolut GdM wäre, sondern weil z.T. eigene Theoriebildung darin stattfindet.
Es geht um folgendes:
Das Anthropologische Prinzip besagt, daß wir als Beobachter nur aus einer Position heraus existieren können, die es überhaupt erlaubt, Beobachter hervorzubringen - woraus man eine Menge Schlüsse ziehen kann.
Genau dies versuche ich nun in diesem Artikel: mit möglichst keinen oder geringen Zusatzannahmen mal zu erörtern, was man aus dem AP ziehen kann.
Der Übersicht halber habe ich die Kernaussagen fett markiert.
So wußte man lange bevor dies gesichert gemessen wurde, daß die Energiedichte des Universums hoch genug ist, damit es nicht zu schnell ausdünnt (was niemals hätte Sterne entstehen lassen können) und auch nicht zu hoch, so daß es nach dem Urknall nicht sofort wieder kollabiert wäre.
Das ganze hat bis zur Idee der Paralleluniversen geführt, da man feststellte daß die Parameter unseres Universums unglaublich exakt darauf "abgestimmt" sind, Leben wir wir es sind zu ermöglichen und dieser Zufall mit unzähligen Paralleluniversen mit allen möglichen Konfigurationen, die aus einem Urgund hervorblubbern erklärt werden kann - leider unüberprüfbar, wie alles was Themata außherhalb unseres Universums angeht.
Daher: ich betrachte das Problem rein philosophisch und versuche ein Konstrukt aufzustellen, das rein logisch zu ergründen versucht, wie die Welt aufgebaut ist, und das widerspruchsfrei sein soll und mit möglichst wenigen Zusatzannahmen auskommt.
Wenn im übrigen von "ich" und "mein Bewußtsein" die Rede ist, so kann dies gerne jeder auch auf sich selbst beziehen.
Das Thema "Paralleluniversen" hatte ich vor einer Weile mal aufgegriffen und die Existenz eines solchen chaotischen Urgrundes aus der Notwendigkeit begründet, daß ein an allem Anfang stehendes "Nichts" sich auf nichtvorhandene Regeln beziehen muß, ein "Nichts" wie es sich die meisten Menschen vorstellen (nämlich die Nichtexistenz von irgendetwas) aber in sich nicht möglich ist - da man neben der Randbedingung [Inhalt={}] auch eine Art Energieerhaltung benötigen würde, die die Entstehung von Etwas verbieten müßte.
Das Nichts als Chaos zu sehen, das keine Regeln hat, macht die Vorstellung leicht, daß hier spontan alles mögliche entstehen kann - auch Gebiete mit festen Regeln und Randbedingungen, sprich: Universen.
Folge aus der These der Paralleluniversen ist, daß es schon unzählige Versuche gegeben haben muß und geben wird, mich hervorzubringen.
Fakt ist: ich als Beobachter, mein Bewußtsein das dieses feststellt, existiert in diesem Moment nur ein mal. Und es kam in diesem Universum zu seiner Geburt.
Was immer dazu nötig war, "mich" in Existenz zu bringen, hier klappte es.
Das bedeutet: eventuell hätte es schon in früheren Universen zur Existenz gebracht werden können - klappte aber nicht weil diese sofort kollabierten oder nichtmal irgendeine Art Chemie hervorbrachten.
Es bedeutet aber auch, daß ich vielleicht schon einmal oder mehrmals - wahrscheinlich unzählige male - existiert haben kann.
Und es bedeutet, daß, was immer dazu nötig war, mich in Existenz zu bringen, schon in "vorigen" Universen existiert haben muß.
Auf diesen Punkt will ich hinaus;
Denn es bedeutet, daß jegliche Materie in allen Universen irgendwie durch einen Zeitpfeil oder eine Kausalkette miteinander verbunden ist.
Sonst gäbe es nämlich kein "voriges Universum", keinen "vorigen Versuch" und "ich" könnte nicht bewußt in zwei völlig voneinander unabhängigen Universen existieren.
Das hat die Konsequenz, daß ich damit automatisch weiß, daß KEIN Universum unendlich lange existieren kann. Denn könnte das, was mein Bewußtsein zu Existenz bringen kann in einem sich lebensfeindlich entwickelndem Universum festgehalten werden, wäre meine jetztige Existenz extrem unwahrscheinlich, ja, könnte sogar ganz verhindert werden.
"Miteinander verbunden" muß nicht heißen, daß ein Universum das nächste gebiert und so weiter; es wäre auch denkbar daß die wie Blasen aus dem Urgrund hervoblubbernden Universen am Ende ihrer Existenz wieder komplett Teil des Urgrundes werden.
Man könnte dabei einwenden: wir nahmen hier ja völliges Chaos an, also auch die Abwesenheit von Zeit?
Eben nicht: Abwesenheit von Zeit bedeutet eine Regel - "Nichts darf sich verändern!" - Zeit geht also sogar zwanglos aus der Regellosigkeit des Urgrundes hervor.
Betrachtet man nämlich die Annahme, daß die Paralleluniversen und das was in ihnen ist, nicht miteinander verbunden wären, kommt man zu einem Paradoxon:
Ich weiß, ich existiere, und zwar hier und jetzt.
Sollten die Paralleluniversen, in denen ich schon existiert habe und werde, nicht zeitlich (und kausal) miteinander verbunden sein, muß man schußfolgern daß ich "jetzt" woanders auch existiere, parallel, unabhängig von unserem Zeitpfeil. Das führt zu dem Paradoxon, daß ich aber nur hier bewußt bin - ich existiere also nicht woanders auf einem anderen Zeitpfeil.
Und ist unser Universum mit einem Zeitpfeil ausgestattet, der nicht in den Zeitpfeil eines nachfolgenden Universums übergeht, hat meine Existenz auch nur eben dieses eine Universum erlebt - und wir haben wieder das Problem, daß die Parameter hier so unglaublich gut auf unsere Existenz abgestimmt sind und das mit einem Versuch...
Fazit...aus all den Überlegungen lassen sich drei Dinge folgern:
1.Zeit als Änderung von Zuständen an sich ist etwas so Fundamentales, daß alle Dinge in allen Universen an sie gekoppelt sind und es keine parallelen voneinander unabhängigen Zeiten und Existenzen gibt, sie bleiben durch irgendetwas auf irgendeine unbekannte Weise miteinander verbunden.
2.Kein Universum kann jemals beliebig lange existieren. Auch das deckt sich wunderbar mit dem "Chaotischen Urgund", da es für darin entstehende Universen nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit ist, bis diese, vielleicht wirklich einfach per Zufall, wieder aufhören zu existieren.
Interessanterweise löst diese Feststellung das Problem der Boltzmann-Gehirne; in einem begrenzt existierenden Universum bleibt nicht genug Zeit für deren spontane Entstehung. Nur der chaotische Urgrund bietet die Voraussetzung dafür - dies dürfte aber um Längen komplexer sein als "nur" die Entstehung eines Universums, da mit einem Boltzmann-Gehirn eine Art kleines Universum entstehen muß plus die Struktur des Gehirns selber (und einer Umgebung in der es nicht sofort wieder abstirbt).
3.Bewußtsein ist etwas ebenfalls absolut Fundamentales, das irgendwie von Universum zu Universum weitergetragen und eben nur je nach Möglichkeit auch wirklich in Existenz gebracht wird.
Diese drei Punkte führen wiederum zu einer Frage: Wie kann es dann möglich sein, daß das, was ein Bewußtsein ausmacht, das Ende eines Universums "überlebt", die Zeit im Urgrund trotz totaler Regellosigkeit "überlebt" und so in andere Universen kommen kann, wo es wiederum geboren werden könnte?
Darauf habe ich nur eine Antwort: Bewußtsein ist derart fundamental, daß es vielleicht sogar nur eines gibt. Komischerweise haben aber schon Philosophen vor mir die Frage nach dem Bewußtsein gestellt, hatten also gewiß auch eines.
Ob also doch eine Art Parallelität von Zeiten/Universen/Bewußtsein möglich ist, weiß ich nicht, hier stecke ich in einem Widerspruch fest.
So, das ist so in etwa das Thema, dem ich mich schon seit gut 15 Jahren widme; das meiste daraus ist bereits mit diplomierten Philosophen und Naturwissenschaftlern besprochen worden; die drei letzten Schlußfolgerungen sind noch recht neu und würde ich gerne mal hier besprechen.
Also: wenn Ihr mit Aussagen hier nicht einverstanden seid, schreibt das bitte - bitte auch genau begründen; gern gesehen sind natürlich auch Kritiken zu Stellen, an denen die Schlußfolgerung Eurer Meinung nach nicht zwingend genug ist und andere zuläßt.
Ich freue mich schon auf die Diskussion.
Gruß Alex