Alternative Expansionstheorie

komet007

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Das Paper kostet allen Ernstes 32$? Dann wird die Menschheit wohl doch nicht in den Genuß neuer wissenschaflicher Erkenntnisse gelangen. :mad:
 

Orbit

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Hallo komet007
Die Theorie spricht zwar von den allerersten Teilchen, welchen eine halbe Plancklänge als Wellenlänge zugeordnet wird; aber von der primordialen Nukleosynthese ist meines Wissens nicht die Rede.

Die wichtigsten Konsequenzen erwähnt cygnusx in seinem Beitrag:

"Im 1/S^2 Universum wird, im Gegensatz zum Standardmodell, überhaupt keine Masse bei der Ausbreitung der Hubble-Sphäre "eingefangen"!"

" In unserem Modell gibt es keine konst. Vakuumenergie,...und was die kosmische Dichte betrifft, so ist im paper gezeigt, dass sie sich nur wenig von der Dichte des Standardmodells unterscheidet. Lediglich die "timeline" ist natürlich anders."

Welche Konsequenzen meinst Du?

Das Paper lud ich zum Glück gleich herunter, als ispom damals dazu verlinkt hatte und es noch gratis war. Ich wusste bisher nicht, dass wissenschaftliche Papers so teuer sein können.
Gruss Orbit
 

cygnusx

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Hi,

unserer Meinung nach gibt es keine nennenswerten Auswirkungen auf die Nukleosynthese, da sich , wie im paper erwähnt, die Dichten zur fraglichen Zeit nur um einen Faktor 4 unterscheiden und die Temperaturen gar nur um einen Faktor sqrt(2).

Und noch ein wichtiger Hinweis: wenn man das Standardmodell und das 1/S^2 Modell miteinander vergleicht, sollte man das immer zur selben kosmischen Zeit t tun, und nie bei ein und demselben Skalenparameter. Letzterer ist in beiden Universen natürlich wegen der unterschiedlichen funktionalen Zeitabhängigkeit zu einer gegebenen Zeit t sehr unterschiedlich. Die Größe des Skalenparameters ist aber uninteressant, es kommt darauf an, wie groß die zu vergleichenden Parameter, wie z.B. rho(t), bei einem gegebenen t sind!!

Grüße
cygnusx
 

Ich

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Die Größe des Skalenparameters ist aber uninteressant,
na, na. Das sehe ich ganz anders, die CMB-Temperatur z.B. lässt uns den Skalenfaktor damals durchaus messen.
Was mich interessiert: wie weit seid ihr eigentlich mit dem Abgleich mit den gemessenen Daten? Da wolltet ihr ja zügig etwas veröffentlichen.
 

Orbit

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Hi cygnusx
Ich habe zwei Verständnisfragen:

1. Frage:
In Tabelle 1 auf Seite 10 des Papers werden die drei kosmologischen Epochen des Standardmodells aufgelistet (a, b, c) und am Schluss eine vierte, über die Euer Paper Aussagen macht.
a.) radiation
b.) matter
c.) vacuum
d.) economy
Ersetzt nun d) die drei andern oder wird diese Epoche hinten angehängt?
Wenn letzteres gilt, wann begann die Epoche des ökonomischen Universums?

2. Frage
This linear mass increase, however, cannot
be related to matter outside the Hubble Sphere which
crosses the Hubble border at some time to intrude into
the inner Hubble region because the linear increase of
RH on one hand, and the linear increase of S(t) with
time on the other hand, does not allow for a crossing
of trans-Hubble matter through the Hubble Sphere. In
other words, for case d.) the Hubble Sphere is a real
physical border for matter, and thus matter from out-
side the Hubble Sphere can never reach the inner Hub-
ble Sphere to cause a mass increase there. Therefore, the
mass growth must be due to the creation of new mass
within the Hubble Sphere,
Geht Ihr also davon aus, dass sowohl der Hubble-Horizont wie die Himmelsobjekte dort im ökonomischen Universum mit Lichtgeschwindigkeit entfernen?

Gruss Orbit
 

cygnusx

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Hi cygnusx
Ich habe zwei Verständnisfragen:

1. Frage:
In Tabelle 1 auf Seite 10 des Papers werden die drei kosmologischen Epochen des Standardmodells aufgelistet (a, b, c) und am Schluss eine vierte, über die Euer Paper Aussagen macht.
a.) radiation
b.) matter
c.) vacuum
d.) economy
Ersetzt nun d) die drei andern oder wird diese Epoche hinten angehängt?
Wenn letzteres gilt, wann begann die Epoche des ökonomischen Universums?

2. Frage

Geht Ihr also davon aus, dass sowohl der Hubble-Horizont wie die Himmelsobjekte dort im ökonomischen Universum mit Lichtgeschwindigkeit entfernen?

Gruss Orbit

Hallo Orbit,

Frage 1: Das Universum ist unserem Modell von Beginn an ökonomisch.

Frage 2: Ja.

Grüße
cygnusx
 

Ich

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cygnusx schrieb:
Und welche Widersprüche leitest Du daraus ab?
Keine. Wenn es welche gibt, ist das ist euer Job. Und wenn nicht, müsst ihr das zeigen. Aber da seid ihr ja dran.
Ich wollte bloß sagen, dass z.B. die Rekombinationstemperatur nicht beliebig ist, und man die jetzige Temperatur sehr genau messen kann. Das ergibt ein überprüfbares Verhältnis der Skalenfaktoren. Die sind also nicht egal.

An welchen Beobachtungen arbeitet ihr? Habt ihr die SN Ia schon durch? Die müssten relativ einfach gehen, denk ich mal.
 

cygnusx

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Oh je,

bereits nach wenigen Beiträgen tauchen die ersten Missverständnisse auf.

Das ergibt ein überprüfbares Verhältnis der Skalenfaktoren. Die sind also nicht egal.

Jetzt sprichst Du von den Verhältnissen der Skalenfaktoren in einem Modell. Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.

Wovon ich hingegen sprach, war der Vergleich zweier Modelle. Im Hinterkopf hatte ich dabei den kurzen Nukleosynthese-Abschnitt am Ende des Abschnitts 7 in unserem paper, in dem die Temperaturen beider Modelle zur selben Zeit verglichen werden, da ein Vergleich zum selben Skalenparameter wenig Sinn macht, weil die jeweilige, zu ein und demselben Zeitpunkt gegebene Ausdehnung der Universen der beiden Modelle in diesem Zusammenhang völlig irrelevant ist.

An welchen Beobachtungen arbeitet ihr? Habt ihr die SN Ia schon durch? Die müssten relativ einfach gehen, denk ich mal.

Gegenwärtig arbeiten wir an der Strukturbildung im Universum und dem Einfluß der Vakuumenergie (konstant und 1/S^2) auf selbige. Die Supernovae haben wir uns auch angeschaut und kommen zu dem Ergebnis, dass wir innerhalb der Fehlerbalken liegen. In diesem Zusammenhang muss auch klar gesagt werden, dass die Supernovae-Interpretationen in der Community durchaus kontrovers diskutiert werden und einige an der Aussagekraft der Daten zweifeln, weil aus der Sicht der Zweifler der Mechanismus der emmitierten Strahlung physikalisch fehlinterpretiert wird. Da wird sich noch einiges tun in der Zukunft.
 
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Orbit

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@cygnusx
Deine Antworten auf meine beiden Fragen sind eindeutig und klar. Danke.
Also sind der Hubble-Horizont und der Licht-Horizont (Ich nenne ihn auch Sichthorizont) in Eurem Modell identisch. Das entspricht meines Wissens dem derzeitigen Umgang mit der Hubble-Konstanten. Aber daraus ergibt sich in meinen Überlegungen ein Problem: Wenn diese Identität seit Anbeginn im ökonomischen Universum gälte, dann sässe ein heutiger Beobachter doch auf einem einzigen Planckteilchen (wäre ein bisschen eng :) ), ausser dem es im sichtbaren Universum nichts gäbe. Deshalb meine
3. Frage: Seit wann gilt diese Identität von Hubble- und Lichthorizont im ökonomischen Universum?
Gruss Orbit
 
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komet007

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In diesem Zusammenhang muss auch klar gesagt werden, dass die Supernovae-Interpretationen in der Community durchaus kontrovers diskutiert werden und einige an der Aussagekraft der Daten zweifeln, weil aus der Sicht der Zweifler der Mechanismus der emmitierten Strahlung physikalisch fehlinterpretiert wird.

Das wundert mich nun allerdings sehr. Ich dachte der Wert der absoluten Helligkeit einer SN1A wäre aufgrund der Chandrasekharmasse eindeutig bestimmbar? Zudem findet eine Eichung über die Rotverschiebungsdaten statt.
Woran stört ihr euch nun, an den Rotverschiebungsdaten oder an der Leuchtkraftentfernung?
 

cygnusx

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@komet007

Es geht um die Leuchtkraft. Für Details müsste ich erst die entprechenden paper rauskramen.
 
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cygnusx

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@Orbit,

die Situation stellt sich wie folgt dar (und zwar für jeden beliebigen Beobachter im Raum!! Das muss ich ja immer dazu sagen, sonst werde ich von gewissen Leuten wieder als Geozentriker bezeichnet):

Das Universum startet für jeden Beobachter mit einer halben Planckmasse und mit der Ausdehnung Planckradius. Das damit verbundene Anfangsvolumen dehnt sich mit der Expansion aus, so dass sich der entstehende Raum bis hin zur Hubble-Sphäre, die sich mit c vom Beobachter entfernt, aufgrund der beschriebenen Freisetzung von realen Teilchen aus quantenmechanischen Prozessen und unter Berücksichtigung der Energieerhaltung linear mit der Zeit bzw. mit der Ausdehnung mit Masse erfüllt. Man könnte auch sagen, jeder Beobachter sitzt in einer expandierenden Planck-Blase, die sich bis heute mit der Masse gefüllt hat, von der wir mit unserem Modell gezeigt haben, dass sie genau zu der beobachteten kritischen Dichte des Universums führt, die heute beobachtet wird und zudem das 10^122-Problem löst, welches aus der Diskrepanz zwischen dem thoeretischen und den im Rahmen des Standardmodells benötigten Wert der Vakuumenergie resultiert.

Grüße
cygnusx
 
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mac

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Hallo cygnusx,

warum verwendest Du in diesem Satz
Das damit verbundene Anfangsvolumen dehnt sich mit der Expansion aus, so dass sich der entstehende Raum bis hin zur Hubble-Sphäre, die sich mit c vom Beobachter entfernt, aufgrund der beschriebenen Freisetzung von realen Teilchen aus quantenmechanischen Prozessen und unter Berücksichtigung der Energieerhaltung linear mit der Zeit bzw. mit der Ausdehnung mit Masse erfüllt.
die Formulierung: "bis hin zur Hubble-Sphäre"?

Die Information die uns heute von jenseits der Hubblesphäre erreicht, zeigt uns doch kein anderes Bild?

Die Hubblesphäre habe ich nicht als eine 'Grenzschicht' verstanden, sondern nur als einen Beobachter abhängigen Radius, innerhalb des expandierenden Raumes, jenseits dem sich der Raum schneller von jedem Beobachter weg ausdehnt, als c.

Und noch eine Frage: Kannst Du mir eine Funktion nennen, die die Ausdehnungsgeschwindigkeit dieses Planckradius in Abhängigkeit von der abgelaufenenen Zeit beschreibt?

Herzliche Grüße

MAC
 

cygnusx

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Hallo mac,

warum verwendest Du in diesem Satz
die Formulierung: "bis hin zur Hubble-Sphäre"?

Die Information die uns heute von jenseits der Hubblesphäre erreicht, zeigt uns doch kein anderes Bild?

Die Hubblesphäre habe ich nicht als eine 'Grenzschicht' verstanden, sondern nur als einen Beobachter abhängigen Radius, innerhalb des expandierenden Raumes, jenseits dem sich der Raum schneller von jedem Beobachter weg ausdehnt, als c.

Bitte genauestens Abschnitt 6 des papers lesen, dann wird alles klar.

Und noch eine Frage: Kannst Du mir eine Funktion nennen, die die Ausdehnungsgeschwindigkeit dieses Planckradius in Abhängigkeit von der abgelaufenenen Zeit beschreibt?

Ich weiß nicht, wovon Du sprichst. Planckradius is Planckradius, und zu Beginn des Universums (ich verweise nochmals auf Abschnitt 6 des papers) sind Planckradius und Hubblesphäre gleich groß. Die zeitliche Abhängigkeit der Ausdehnung der Hubblesphäre, falls Du diese gemeint haben solltest, ist in der Tabelle des papers gegeben.

Grüße
cxgnusx

P.S.: falls Du das paper nicht haben solltest, schick mir eine PN, ich maile Dir dann eine Autorenversioin zu.
 
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Orbit

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Hallo cygnusx
Man könnte auch sagen, jeder Beobachter sitzt in einer expandierenden Planck-Blase, die sich bis heute mit der Masse gefüllt hat, von der wir mit unserem Modell gezeigt haben, dass sie genau zu der beobachteten kritischen Dichte des Universums führt
Ich verstehe: Seit dem Big-in wird im Mittel im Takt der Planckzeit eine Planckmasse quantenmechanisch aus dem Vakuum generiert, wodurch die Masse proportional zum Weltradius zu- und die Gesamtdichte im Quadrat dazu abnimmt. Das spiegelt sich ja auch in der Gravitationskonstanten wieder.
Kontrollfrage 3b: Sehe ich das im Sinne Eures Papers richtig?

Diese 'Harmonisierung' müsste doch nun zur Folge haben, dass die Hubble-Konstante seit dem Big-in konstant ist, was die Beobachtung aber nicht zu bestätigen scheint.

Frage 4: Ist es dieses Problem, worauf Dich komet007 und Ich ansprechen und das es u.a. noch zu lösen gilt?

Gruss Orbit
 

cygnusx

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Hallo Orbit,

Das spiegelt sich ja auch in der Gravitationskonstanten wieder.

Was meinst Du damit?

Kontrollfrage 3b: Sehe ich das im Sinne Eures Papers richtig?

Exakt!

Diese 'Harmonisierung' müsste doch nun zur Folge haben, dass die Hubble-Konstante seit dem Big-in konstant ist, was die Beobachtung aber nicht zu bestätigen scheint.

Die Hubble-Konstante, genauer gesagt der Hubble-Parameter, ist in unserem Modell nicht konstant, er verläuft wie 1/t (siehe entsprechende Tabelle im paper). Ein konstanter Wert des Hubble-Parameters wäre mit einer konstanten Vakuumenergie verknüpft (das, worauf das Standardmodell nach heutiger Lehrmeinung asymptotisch hinausläuft). Genau damit können wir uns aber nicht anfreunden, unsere Vakuumenergie verläuft wie 1/S^2.

Frage 4: Ist es dieses Problem, worauf Dich komet007 und Ich ansprechen und das es u.a. noch zu lösen gilt?

Die Kernfrage ist in der Tat, ob die SN1a-Daten tatsächlich den Rückschluss auf ein beschleunigtes Universum erlauben oder nicht. Und da sind sich so manche Wissenschaftler nicht mehr so sicher, aber wie gesagt, da wären ein paar paper rauszukramen oder für jeden Interessierten in Eigenrecherche bei den Neuzugängen der letzten Monate auf dem arXiv-Server zu eruiren.

Grüße

cygnusx
 

mac

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Hallo,

Die Kernfrage ist in der Tat, ob die SN1a-Daten tatsächlich den Rückschluss auf ein beschleunigtes Universum erlauben oder nicht. Und da sind sich so manche Wissenschaftler nicht mehr so sicher, aber wie gesagt, da wären ein paar paper rauszukramen oder für jeden Interessierten in Eigenrecherche bei den Neuzugängen der letzten Monate auf dem arXiv-Server zu eruiren.
hab ich, angesichts dieses Zitates:
Dann die beschleunigte Expansion des Universums. Zunächst stand ich dem relativ neutral gegenüber. Dann hab’ ich aber in einem Link von, ich glaube Flozifan oder Joachim die Datenbasis dieser Aussage gesehen. Mein erster Gedanke dazu war: Damit könnte ein geschickter Pharmavertreter auch das genaue Gegenteil behaupten.

Ich bin mir einigermaßen klar darüber, wie schwierig diese Messungen sind. Sie bewegen sich ja alle mehr oder minder an den Grenzen des derzeitigen Standes der absoluten Spitzentechnik.
Als Wissenschaftler muß man sicherlich mit solchen, immer nur knapp über der Rauschgrenze liegenden Daten leben. Für mich als Ingenieur hingegen, führt das selbstredend zu gesträubtem Haupthaar (also zumindest rudimentär :D )
mit sicher verständlichem Interess zur Kenntnis genommen.

Hört hört. :)

Ärgerlicher weise finde ich diesen Link nicht mehr, hab für Bynaus damals mehrere Stunden gesucht.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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@ cygnusx

Die Gravitationskonstante kann als reziproke Dichte gelesen werden, welche durch den Zeitfaktor t^2 konstant wird, was Eurem S^2 entspricht.
Gruss Orbit
 
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