Die "Idee" des Strahlungsdrucks!
@Toni, vielleicht willst du deine Theorie des Strahlungsdruckes mit hier übernehmen?
Hallo Wolfgang,
ja, gerne!
Nur, ich würde das Kind nicht "Theorie" nennen, auch nicht "These" oder "Hypothese", weil es dazu schon gestrengerer wissenschaftlicher Hintergründe bedarf (wie ich kürzlich erst in einem anderen Thread hier erfahren durfte), die ich aber nicht liefern kann. Aus diesem Grunde nannte ich es "einen Gedankengang", der mir schon längere Zeit im "Hinterstübchen" herumschwirrte, den ich mir aber erst getraute hier ins Forum zu setzen, nachdem Du Teile davon in Deinem "Gedankengang" vom rotierenden Universum anklingen ließest.
Dass ich mich mit einem rotierenden Universum bisher nicht so recht anfreunden mag, weist Du ja nun. Du führtest diesen "Gedankengang" unter anderem darauf zurück, dass sich in diesem, unserem Universum buchstäblich alles um seine Achse dreht. So auch Sterne, die "Hauptenergielieferanten" des Universums.
Meine Idee beruhte nun auf der Tatsache, dass bei Kernreaktionen wie der Kernspaltung und noch mehr der Kernfusion in Sternen etwas vor sich geht, das in Fachkreisen "Massendefekt" genannt wird. Bei Kernspaltung und Kernfusion entsprechen die Summen der Teile nicht mehr der Masse des Ganzen. Bei der Kernspaltung sind die Spaltprodukte, die am Ende übrig bleiben, nicht mehr so massereich wie das eigentliche Ausgangsmaterial, weil Neutronen und Neutrinos herausgeschlagen werden und Bindungsenergie aus den Atomkernen frei wird. Dabei entstehen z.B. Alpha-, Beta- und Röntgen-Strahlung. Ob dabei Gamma-Strahlung freigesetzt wird, weis ich nicht. Ist auch für meine Betrachtung egal, da es mir in erster Linie um die in Sternen stattfindende Kernfusion geht.
Bei dieser Kernfusion wird auf alle Fälle Gamma-Strahlung frei, wenn auch nicht in großen Mengen. Kernfusion beruht auf der Verschmelzung von schweren Isotopen des Wasserstoffs, dem sogenannten Deuterium, das unter enorm hohen Drücken und Temperaturen zu Helium verschmolzen wird. Welche Strahlungsarten bei der Kernfusion (außer der Gamma-Strahlung) noch entstehen, ist mir nicht genau bekannt. Die dabei insgesamt frei werdende Strahlung ist jedoch so gewaltig, dass sie einen Stern nicht nur daran hindert, aufgrund seiner Schwerkraft in sich zusammen zu fallen, sondern ihn auch noch zum Leuchten bringt und riesige Mengen Energie in Form von Strahlung aussenden lässt.
Bei diesem Vorgang verliert ein Stern ununterbrochen an Masse, weil, wie ich eingangs schon sagte, bei solchen kernenergetischen Vorgängen nicht nur Teilchen herausgeschlagen werden, sondern auch Energie in Form von Strahlung freigesetzt wird. Und der Masseverlust der Sonne z.B. beträgt über 4 Mill. Tonnen pro Sekunde! Davon ist aber nur etwa 1/4 auf Teilchenstrahlung zurückzuführen, der große Rest auf Energiestrahlung. Von dieser Energiestrahlung wiederum trifft jedoch nur etwa 1/2 Milliardstel auf die Erde, vergleichbare Werte auf die anderen Planeten.
Was ich damit sagen will ist, dass der verschwindend geringste Teil der Energiestrahlung eines Sterns auf seinem Weg durch das All zwar im interplanetaren Raum, im interstellaren Raum, aber kaum im intergalaktischen Raum auf Materie trifft, um dabei umgewandelt zu werden, sondern eben sie "verpufft" sozusagen "ungenutzt" in den Weiten des Universums.
Das hat aber auch was Gutes. Erst dadurch können wir das Licht und andere Strahlungsarten von weit entfernten Sternen und Galaxien empfangen, die uns sonst verschlossen blieben.
Nun zu meiner Idee. Bisher ist nicht bekannt, in welchen Zusammenhang eine der vier Grundkräfte der Natur, die Gravitation, mit den anderen drei Grundkräften zu bringen ist. Elektromagnetische Kraft und Schwache Kernkraft konnte man schon zur "Elektro-Schwachen Kraft" vereinigen. Für die Gravitation ergeben sich bisher keinerlei brauchbare Anhaltspunkte. Man weis aber, dass die Gravitation imstande ist, die Raumzeit und somit die imaginäre "Raumgitterstruktur" zu verbiegen, was zum Zusammenballen immer größerer Massen (Materieansammlungen), besonders im intergalaktischen Raum, führt. Strahlungsenergie besitzt allerdings die Kraft, dem in gewissen Grenzen entgegenzuwirken. Ob Strahlungsenergie deswegen sozusagen eine Art "Anti-Gravitation" darstellt, weis ich nicht, wage es aber zu bezweifeln. Jedoch kann Strahlungsenergie einen Druck auf Materie, die ja auch nur eine andere Form von Energie darstellt, ausüben. Dieser Druck ist nicht besonders stark, aber bei gebündelt vorliegender Form (z.B. Laser-Strahl oder solare Kernfusion) reicht er aus, um Materie an- oder eben auseinander zu treiben (wie es z.B. mit den Gashüllen der Sonne geschieht).
Wenn nun aber diese Strahlungsenergie nirgendwo im Universum auf Materie trifft, wäre es da nicht denkbar oder möglich, dass sie zu einem geringen oder sogar beträchtlichen Teil durch ihre Druckkraft auf die Gitterstruktur des Raumes wirkt und somit an der Expansion des Raumes im allgemeinen und durch unterschiedliche Zeiträume besonders heftiger Sternentstehung (z.B. beim Zusammenstoß zweier Galaxien) im speziellen dafür verantwortlich ist, dass sich zur Zeit (und auch schon einmal in der Frühzeit des Universums) unser Universum beschleunigt ausdehnt???
Wir haben im Augenblick ein Zeitalter des Universums erreicht, wo inzwischen sehr viele besonders große Galaxien miteinander verschmelzen, um zu noch größeren Galaxien und Supergalaxien zu werden. Dabei erleben die verschmelzenden Galaxien ein wahres Feuerwerk von Sternentstehungen, die natürlich explizit viel Strahlungsenergie freisetzen. Wenn mein vorgetragener Gedankengang berechtigt sein sollte, dann wären diese Galaxienverschmelzungen und exponentiell ansteigenden Sternentstehungen dafür verantwortlich, warum sich unser Universum zur Zeit beschleunigt ausdehnt.
Wie in einem früheren Beitrag von mir schon mal gesagt: Ich mache um Himmels willen
nicht die Wechselwirkungen von Strahlungsenergie mit Materie dafür verantwortlich, sondern einzig und allein die Druckwirkung der Strahlungsenergie auf die Raumgitterstruktur, vielleicht auch auf das Quantenvakuum als solches.
Wenn diese, meine Vermutung wirklich zuträfe, müsste man sich, glaube ich, auch noch Gedanken darüber machen, ob hochenergetische Strahlungsenergie vielleicht auch leicht antigravitativ wirkt, eben weil sie dann ja die Raumgitterstrukturen auseinanderdrückt, was beim Wirken der Gravitation bekanntlich genau anders herum der Fall ist. - Soviel zu meinem "Gedankengang".
Hochgradig spekulative Grüße von
Toni