Das Objekt (immer mehr wollen es "Rama" nennen...) hat 25 km/s "im Unendlichen", alle Geschwindigkeiten darüber kommen von der Beschleunigung im Schwerefeld der Sonne.
frame-dragging schrieb:
Aber ist damit nicht interstellare Raumfahrt mit nahe an Lichtgeschwindigkeit unmöglich, weil man laufend mit solchen - quasi stehenden - Dingern zusammen stößt?
Die Gefahr ist sicher da, aber die Wahrscheinlichkeit extrem gering. Allerdings, wenn man nahe an der Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist, sind schon viel kleinere Objekte ein Problem (so zur Veranschaulichung: ab ca. 60% der Lichtgeschwindigkeit setzt ein Impakt gleich viel Energie frei wie wenn das Objekt aus Antimaterie wäre...). So grossen Objekten wie Rama könnte man im interstellaren Raum sogar ausweichen, wenn man sie früh genug entdeckt.
Alex74 schrieb:
Für einen extrasolaren Brocken ist die Wahrscheinlichkeit doch viel größer dass das Ding seinen Perihel weiter von der Sonne weg haben sollte.
Ja - aber da würden wir ihn wohl nicht sehen. Das heisst, es gibt wohl mehr solche Objekte, aber die meisten huschen von uns ungesehen weiter zurück in den interstellaren Raum...
pane schrieb:
Wieso kann das kein Objekt aus der Oortschen Wolke sein?
Weil es auf einer stark hyperbolischen Bahn unterwegs ist, die Exzentrizität ist 1.2 oder so, was eben den genannten 25 km/s im Unendlichen entspricht (ein Sonnensystem-Objekt hätte e<1 und v_unendlich<0). Die Neigung der Bahn spielt bei der Einordnung als extrasolares Objekt keine Rolle. Es gab schon früher Objekte auf hyperbolischen Bahnen, aber das waren entweder Objekte, die kurz zuvor eine Begegnung mit Jupiter hatten, oder die Bahn war innerhalb der Messunsicherheit immer noch geschlossen.
Die Geschwindigkeit passt zu der, die man von interstellaren Objekten erwartet. Zudem kam es aus der Richtung des solaren Apexes (die Richtung, in die die Sonne fliegt), also auch genau aus der Richtung, aus der man es am ehesten erwarten würde.