Unser innerster Planet ist Merkur, und selbst der kreist schon ziemlich instabil. Vielleicht ist der Grund für die Leere ja immernoch da? Ich rede von den Gasriesen die wir haben. So wie ich das sehe, sollte es sehr wenig Systeme geben, die davon gleich 4 Stück haben. Also wenn Leben aus irgendwelchen Gründen Gasriesen braucht und ebendiese dafür sorgen, dass die innere Bahn frei wird, dann sind wir nicht außergewöhnlich.
Bleibt die Frage warum gerade Planeten die so nahe Orbits an ihrem Stern haben von so weit entfernten Gasriesen destabilisiert werden sollten.
mfg
Es gibt nun eine neue Arbeit, die die "Leere innerhalb der Merkurbahn" sehr elegant mit dem wandernden Jupiter des "Grand Tack"-Szenarios erklärt. Ein wandernder Jupiter schickt eine Menge Planetesimale auf sonnennahe Bahnen, wo sie dann ein Supererden-System wie jenes von Kepler-11 innerhalb kürzester Zeit destabilisiern und in die Sonne werfen können (Link zur Originalarbeit findet sich im unten verlinkten Artikel).
http://phys.org/news/2015-03-jupiter-accounts-unusual-solar.html
Die Geschichte des Sonnensystems sähe dann in etwa so aus: es bilden sich Planetesimale und aus diesen schliesslich eine Reihe von Supererden. Die Supererden wandern auf die Sonne zu und bilden dort ein kompaktes System, wie man es bei vielen anderen Sternen auch sieht. Eine Supererde im äusseren System sammelt so viel Gas auf, dass sie zum Gasriesen heranwächst, und die schrumpfende Scheibe zwingt den neugeborenen Jupiter auf eine immer engere Bahn um die Sonne. Dabei pflügt er durch den weiten, massiven Asteroidengürtel zwischen ca. 0.7 und 5 AU, der sich gebildet hat (die Innengrenze wird durch die Schwerkraftwirkung des Supererdensystems definiert). Er wirft das Material aus dem Gürtel auf sonnenkreuzende Bahnen, wo es das Supererdensystem schliesslich destabilisiert. Inzwischen ist im äusseren System ein weiterer Gasriese - nennen wir ihn Saturn - gebildet und rast Jupiter hinterher. Als er ihn in eine Resonanz einfängt, stand Jupiter schon bei 1.5 AU. Vom ursprünglichen Asteroidengürtel ist nur ein dünnes Band zwischen 0.7 und 1 AU übrig geblieben. Jupiter und Saturn entfernen sich nun wieder ins äussere System. Aus dem Asteroidengütel bilden sich noch ein paar Planeten, Merkur bis Mars (die Zone, die wir heute "Asteroidengürtel" nennen, ist zwar auch noch mit Trümmern gefüllt, aber hatte einfach nicht genügend Dichte, um einen weiteren Planeten zu bilden - so blieben in dieser Zone die Planetesimale erhalten).
Leider wird das alles sehr schwierig zu belegen sein...