... hört sich ja richtig spektakulär an.
Hallo Druide,
hört sich zwar so an, ist es aber eigentlich nicht. - Es gibt wenig Anlass anzunehmen, dass ein Planetensystem wie um unsere Sonne ein Einzelfall sein soll.
Als Nicht-Physiker meine ich mich erinnern zu können, dass noch vor garnicht allzu langer Zeit angenommen wurde, dass in Mehrfach-Sternsystemen überhaupt keine Planeten entstehen könnten?
Das ist alles nur eine Frage des Abstandes vom Zentralgestirn. Genügend nahe an der eigenen Sonne oder auch genügend weit draussen, so dass die Schwankungen der Anziehungen der verschiedenen Sonnen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, gibt es keinen Grund, warum keine Planeten entstehen sollten.
Und um den allernächsten hiervon, da gäbs ja schonmal garkeine.
Na ja, spekuliert wurde aber immer wieder, z.B. auch um Proxima Centauri.
Noch vor 20 Jahren (?) war kein einziger Exoplanet nachgewiesen worden.
Schlimmer: lange Zeit glaubte man, man hätte einen Exoplaneten um den zweitnächsten Stern (Barnard's Pfeilstern) gefunden, und auch 61 Cygni sollte Planeten haben. Hat sich dann aber als Messfehler erwiesen und vor ~ 20 Jahren stand man dann wieder mit leeren Händen da.
Und heuer? Tauchen sie fast wie aus dem nichts auf, entdeckt mit vergleichsweise bescheidener Technik (im Vergleich zu den Möglichkeite, die sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auftun werden). Schiere Massen an Exoplaneten. Große, kleine, dicke, dünne, feste, gasförmige, rote, gelbe, blaue, warme und kalte... in allen Facetten gibt es sie.
Aber eben, das war ja auch zu erwarten.
Man könnte fast meinen, um uns herum wimmelt es gerade zu davon
Na ja, "wimmeln" ist vielleicht übertrieben, aber völlig allein-stehende Sonnen, also ohne Doppelstern-Partner und/oder ohne Planeten dürften wohl doch eher die Ausnahme sein.
(und uU. sogar von Leben, wer weiss?). Wir seien einfach nur (noch) zu beschränkt und primitiv, um es erkennen zu können. Eine entzückende Vorstellung. Gerade zur rechten Zeit.
Was heisst nun "zur rechten Zeit" ? Es gibt zahlreiche Tricks, wie man Planeten entdecken kann und immer mehr davon liefern nun auch nachmessbare Ergebnisse. Dennoch fehlt es nach wie vor an der Systematik, da man sternnahe Planeten - auch der neue ist so einer - signifikant besser nachweisen kann als vom Zentralgestirn weiter entfernte.
Es ist also wie ein Puzzle, bei dem aber gewisse Steine (z.B. blaue) bevorzugt werden; das sich dann bietende Bild könnte also irreführend sein und man muss sich also hüten, wenn man nur 10% der Puzzlesteine hat und 8 % sind blau und je 1 % sind blaugrün und blauviolett, daraus zu schliessen, dass alle Puzzlesteine blau, blaugrün oder blauviolett seien. Es könnte trotzdem sein, dass 85 % der Puzzlesteine gelb oder rot sind.
Und ein erdähnlicher Planet - also nicht nur bezüglich Masse, sondern auch bezüglich Abstand, dürfte auch heutzutage noch nicht um Alpha Centauri B nachweisbar sein.
Freundliche Grüsse, Ralf