Hallo cygnusx
Zunächst mal vielen Dank für Dein freundliches Angebot.
Ich hab’ Kapitel 6 inzwischen gelesen und bilde mir ein, zumindest den Teil, der mir zur Zeit wichtig ist, auch teilweise verstanden zu haben. Für den Rest werde ich allerdings noch einige Zeit brauchen. Auch ist mein ‚mathematischer Werkzeugkoffer’ da leider nicht adäquat bestückt und auch die Fachsprache ist noch immer nicht so, wie sie dafür sein sollte.
Du bist der erste deutschsprachige, den ich kenne, der den Expansionsverlauf des Kosmos nicht nur qualitativ verstanden hat. Trotzdem stellt sich schon bei meiner ersten Frage nach diesem Verlauf heraus, dass es mir bisher nicht gelungen ist, meine Frage so zu formulieren, dass Du verstehen kannst, was ich meine.
Deshalb diese etwa ‚erweiterte’ Frage.
Das ‚Lernziel’ dass ich zur Zeit habe, ist Jonas’s
Ameisenmodell (vielleicht auch als Gummibandmodell bekannt) als Programm so zu formulieren, dass es auch für mathematisch minderbemittelte wie mich, nachvollziehbar wird, wie die Ausdehnung genau ablief, und warum es genau an den angegebenen ‚Orten’ unter den gegebenen Bedingungen zur Horizontbildung kommt.
Da ich mit dem Gummibandmodell die Zeit/Ort-Angaben aus dem
advanced cosmic calculator von Ned Wright reproduzieren kann, mit einer, aus diesen Daten ermittelten Geschwindigkeits-Zeitkurve auch etwa die Ergebnisse seines Calculators erhalte, bin ich mir inzwischen relativ sicher, dass das Gummibandmodell tatsächlich für sowas anwendbar ist.
In dem Zusammenhang hab’ ich, mehr zur Kontrolle meines ‚Lernfortschrittes’ und meiner eigenen Ergebnisse eine Frage:
1. Bei dem Gummibandmodell bildet sich bei mir überhaupt nur dann ein Horizont, (damit meine ich z.B. den Partikelhorizont, wie von Tamara Davis und Charles Lineweaver beschrieben), wenn die Expansion beschleunigt abläuft. (muß nicht von Anfang an so sein, aber muß irgendwann nicht mehr langsamer, sondern schneller werden).
Dabei beziehe ich den Begriff Ausdehnungsgeschwindigkeit auf irgend einen Ort, der nicht unser Standort ist, und sich im Laufe der Zeit von uns entfernt. Die Geschwindigkeit mit der er das tut, ist zu jeder Zeit doppelt so hoch, wie bei einem jeweils halb so weit entfernten Ort. Die Hubblesphäre beispielsweise, genügt dieser Beschreibung nicht.
Meine Geschwindigkeits-Zeit-Funktion besteht aus einer Summe aus exponentiellem Abfall der Geschwindigkeit mit der Zeit und einem linearen Anstieg, wobei dieser lineare Teil die Ausdehnung bei z irgendwo grob zwischen 1 und 0,5 anfängt zu dominieren. Das ist aber nur eine Krücke, die ich mir rückwärts aus den Wright-Calculator-Daten gebastelt hab, weil ich die Beschreibung dieser Funktion im Standardmodell bisher nicht so gut verstanden habe, dass ich damit rechnen könnte
Ich suche also eine, mit dem Standardmodell konforme Beschreibung dieses Geschwindigkeitsverlaufes und damit ich mich kontrollieren kann, am besten mit Zahlenbeispiel, wie sie anzuwenden ist.
Herzliche Grüße
MAC