Ich würde hier zunächst nicht zwischen "rechtem Rand" und "linkem Rand" unterscheiden, sondern zwischen "Rand" und "Mitte".
Ich finde es gut, das Du schon mal rechts und links gestrichen hast. Allerdings würde ich in der Tat auch Rand und Mitte streichen. Denn es gibt in der Tat Menschen jeglicher couleur, die gewählt artikulieren können oder eben auch nicht. Das hat weder mit der politischen Gesinnung zu tun, noch der sozialen Herkunft. Ich stimme Dir allerdings zu, das bei besser situierten Menschen, die Möglichkeiten der Bildung größer sind und somit auch eine bessere Chance besteht, in einer Diskussion fundiert argumentieren zu können. Dümmliches Geplapper gibt es allerdings auch aus der sogenannten Mitte.
Ich kann nicht beurteilen, ob die rechts orientierten Diskutanten im besonderen durch mangelhafte Argumentation glänzen, dazu kenne ich zu wenige, um damit einen belastbaren Schnitt zu bilden. Wenn man der TV-Darstellung Glauben schenken will, dann sind allerdings immer die "Rechten", vor allem wenn sie aus dem Bundesland Sachsen kommen, diejenigen, die besonders blöd daherreden.
Menschen, die sich in ihrer elementaren Existenz bedroht fühlen oder es gar sind, neigen eher dazu, statt differenzierte Lösungen zu erarbeiten, auf einfach aussehende Lösungen zu vertrauen. Und solche werden eher vom Rand geliefert. Zumal die Betroffenen zumindest ein Stück weit der Regierung die Schuld für ihre Misere geben und dann leichter verfänglich für Ideologien sind, die die Regierung ablehnen. Früher hat man dann "die Opposition" gewählt, die aber ebenfalls demokratische Werte im vollen Umfang vertreten hat, während sich zahlreiche Betroffene heute auf den Standpunkt stellen, dass beide Volksparteien ihnen nicht helfen können.
Absolut, da hast Du meine volle Zustimmung. Aber sagte ich das nicht schon mal an anderer Stelle in ähnlicher Form und Du hast mich dafür kritisiert? Aber vielleicht war es auch ein Anderer, oder ich habe es nur gedacht und nicht gesagt. Wer weiß? Ich bin schon alt und gut merken, kann ich schlecht.
Ob das übrigens wirklich so ist oder nur ein solcher Eindruck vermittelt wird, ist noch eine ganz andere Frage, denn die Mitte-Parteien erhalten zumindest in den alten Bundesländern immer noch ~75% aller Wählerstimmen. Wenn man hierzu eine präzisere Aussage möchte muss man das genauer analysieren.
...
Nein, das ist meines Erachtens falsch. Deutschland ist nach wie vor ein freies, rechtsstaatliches und demokratisches Land und da ist die Wortwahl "konform" deplatziert. Ich würde das Wort nonkonform durch "nicht differenziert durchdacht" ersetzen, dann lautet diese Aussage, dass nicht differenziert durchdachte Meinungen gesellschaftlichem Erfolg häufig entgegenstehen. Wer also seine Meinung differenziert begründen kann, der wird deswegen keine Probleme haben, gesellschaftlichem Erfolg zu haben.
Es sind die sogenannten Parteien der Mitte, die ihre Abweichler immer wieder auf Linie bringen. Eine eigene Meinung darf man nur haben, wenn sie ungefährlich ist. Wenn man diese jedoch weiter vertritt, dann endet man wie Clement, Merz, oder Geißler (übrigens ein Mensch und Politiker, den ich sehr achte und verehre). Die SPD droht bei Nichteinhaltung der Parteiräson gern mal mit einem Ausschlußverfahren. Das ist wirklich ein sehr freies und demokratisches Verhalten und schafft Vertrauen, die eigene Meinung zu vertreten.
Aber auch diejenigen, die jetzt mit Gift und Galle überzogen werden, haben ihre Wurzeln in den Parteien der Mitte. Man schaue auf Gauland, Sarazin & Co.
Allerdings findet man Leute, die ihre Meinung differenziert begründen können, in der Regel auch nicht am Rand des politischen Spektrums.
Bist Du Dir sicher? Mit wie vielen "Rand"-personen hast Du schon gesprochen? Welchen prozentualen Stellenanteil nehmen diese in Deinen Gesprächen ein?