Wie lange überleben auf der ISS?

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo Judith
Sei gegrüsst!

Gammastrahlung mache nur einen geringen Teil der kosmischen Strahlung aus, meint Wiki. Von einem Dauerbombardement durch harte Strahlung kann also nicht die Rede sein. Der Rest der schädlichen Strahlung, die Röntgenstrahlung, ist nicht für alle Lebewesen so schädlich wie für die Menschen. Bereits Hamster beispielsweise ertragen höhere Dosen, Schnecken noch viel höhere und gewisse Mikroben erst recht.
Dazu kommt, dass der Mars möglicherweise periodisch ein Magnetfeld auf- und wieder abbaut. Ich denke deshalb nicht, dass Milliarden sinnlos in Marsprojekte gesteckt werden.
Die Strahlenbelastung auf einer Marsmission ist wohl wesentlich höher als auf der ISS, aber es sieht so aus, dass die so weit minimiert werden könnte, dass eine solche Mission nicht einem Himmelfahrtskommando gleichkäme.

Mac hatte übrigens in einem der Threads, zu welchen er im Verlaufe dieser Diskussion verlinkte, ausführlich über diese Problematik geschrieben. Und zwar auf allgemein verständliche Weise. Vielleicht hat er's deshalb hier bleiben lassen, weil er sich nicht wiederholen will.
Herablassend ist mac ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil: Ich kenne keinen zweiten, der so ausführliche Antworten auf Laienfragen schreibt wie er.
Dass er sich in diesem Fall über die Fragestrategie etwas nervte, kann ich verstehen.

Herzliche Grüsse
Orbit
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Albert,

schön dass Du die Wolke bei Seite geschoben hast. ;)


Albert schrieb:
1. Gibt es einen Unterschied von Gamma-Strahlung auf Mars oder der ISS?
keinen wesentlichen, aber die Atmosphäre des Mars absorbiert etwa soviel, wie 15 cm Wasser. Für die kosmische Gammastrahlung bedeutet das eine Reduktion um einen Faktor von ganz grob 2.

Albert schrieb:
2. Gibt es Langzeit-Wirkung der harten Gamma-Strahlung auf die Astronauten, die monatelang auf der ISS waren?
Ja.


Albert schrieb:
3. Nachdem wie schon gesagt auch Lesch postete, dass die Gamma-Strahlung auf dem Mars jedes Leben verunmöglicht: Warum noch suchen nach Leben auf dem Mars?
In Höhlen?
Ich kenne die Äußerungen von Prof. Lesch zu diesem Thema nicht.

Aus meiner Sicht darf man bei dieser Frage nicht irdische Verhältnissen 1:1 auf den Mars übertragen. Das Leben auf der Erde hat sich mit der natürlichen Strahlenbeslastung auf der Erde hervorragend arrangiert.

Nach heutiger Auffassung hat es auf dem Mars einen Ozean und eine dichte Atmsosphäre gegeben. Wenn sich Leben unter solchen Bedingungen entwickeln konnte, dann bestand zumindest für Lebewesen die mit unseren Bakterien vergleichbar wären, die Chance sich den ‚verschlechternden’ Mars-Bedingungen soweit anzupassen, dass sie nicht komplett ausgestorben sind. Ob es sie gibt, ist allemal ein lohnendes Forschungsziel. Es wäre töricht diese Forschung nicht zu betreiben, nur weil eine Extrapolation mit den uns bekannten Lebewesen zum Ergebnis kommen könnte: ‚Keine Chance auf Überleben’. Was ich übrigens schon bei sehr vielen Lebewesen der Erde bezweifeln würde.


Albert schrieb:
4. Kann es sein, dass Gamma-Strahlung auch nach einem dreijährigen Marsflug auf Menschen nicht unbedingt tödlich wirkt?
Ja.




Was mir bei Deinen Fragen nicht klar ist: Warum fragst Du nach Gammastrahlung? Die ist für die Gesundheit der Astronauten einer Marsmission nicht von so großer Bedeutung.


In den Medien wird oft etwas vereinfachend der Begriff Strahlung verwendet und man meint (wenn ‚man’ versteht wovon man schreibt) damit eigentlich eine ganz bestimmte Wirkung.

Es gibt im wahrsten Sinne des Wortes ein ganzes Spektrum von Strahlungen. Radiowellen, Mikrowellen, Infrarot, Licht UV-, Röntgen-Strahlung usw.

Das Gefährliche bei Strahlung wie Du sie hier anscheinend meinst, ist die Fähigkeit zur Ionisation. Ionisation bedeutet, dass auf ein Elektron eines Atoms soviel Energie übertragen wird, dass es in der Lage ist, dieses, ‚sein’ Atom vollständig, auf nimmer Wiedersehen zu verlassen. Chemisch gesehen nennt man das was übrig bleibt (das Ion eben) ein Radikal. Diese Radikale sind chemisch äußerst ‚aggressiv’ sie können eigentlich so gut wie jede chemische Bindung knacken. Und das tun sie dann auch. Nicht immer bleibt das ohne Folgen.

An der richtigen Stelle, z.B. in der DNS führt das schon mal zu einem Strangbruch. Üble Sache bei der Zellteilung. Die funktioniert dann nämlich schon mal nicht. Die betroffene Zelle stirbt bei der Teilung.

Aber, Strahlung gibt’s schon länger (sogar länger als uns Menschen, eigentlich schon immer) Es gibt Reparaturtrupps. Eine Art ‚fahrende Werkstatt’ , die die DNS-Stränge ‚entlang patrouillieren’ und solch Brüche (mit Hilfe der gegenüberliegenden ‚spiegelbildlichen’ Information) reparieren können. Das funktioniert hervorragend. Das einzige was diese Reparaturmechanismen brauchen, ist genügend Zeit zur Reparatur. Hier liegt der Schlüssel, warum Kinder besonders empfindlich gegen Strahlung sind und warum Haut und blutbildende Zellen im Knochenmark empfindlich sind. Sie teilen sich besonders schnell, haben somit weniger Zeit zur Reparatur.

Aber nicht alle elektromagnetische Wellen können genügend Energie auf ein Elektron übertragen um es aus dem Atom rauszukicken. Sie müssen eine Wellenlänge haben die im UV-Bereich oder noch kürzer ist. Ohne diese Voraussetzung ist eine Ionisation nicht möglich. Mit Infrarot- Radio- oder Mikrowellen geht es nicht (direkt)

Es gibt aber auch andere Kandidaten die zu diesem Kick in der Lage sind. Sie müssen nur genügend Impuls haben (Impuls = Masse * Geschwindigkeit) und zwar als einzelnes Elementarteilchen oder Atom.

Ein genügend schnelles Elektron schafft das auch. Ebenso ein genügend schnelles Proton, Neutron, und jede Art von Atomen ebenso. Sie müssen nur genügend schnell sein um ausreichend Energie für die Ionisation übertragen zu können.

Im Weltall geschieht die Masse dieser Ereignisse nicht über Röntgen- oder Gammastrahlung sondern über die Elementarteilchen.

Es ist nicht die Gammastrahlung oder sonst eine Strahlung nur durch ihren Namen besonders gefährlich (zu den Details dabei komme ich heute nicht mehr, aber demnächst), sondern die Anzahl der Ionisationen im Körper an den empfindlicheren Strukturen macht die Gefährlichkeit aus. Wenn die Reparaturmechanismen überfordert werden, kommen sie mit den notwendigen Reparaturen nicht nach. Es sterben immer mehr Zellen bei der Teilung ab. Und es wächst eine Gefahr, die auch unter normalen Umständen immer da ist, nur eben nicht sehr groß ist. Es kommt immer mal wieder zu Beschädigungen des Erbgutes, die die Produktionspläne (die Biochemie) einer Zelle so verändern können, dass sie a) sich unkontrollierbar teilt und b) dabei auch Ihre Umgebung nicht nur verdrängt sonder zerstört. Wenn dann noch die körpereigene Abwehr nicht in der Lage ist, diese Entartung als ‚Feind’ zu identifizieren, spricht man von einem bösartigen Tumor.

Dieses Ereignis kann immer eintreten, auch ohne unsoliden Lebenswandel in Form einer Reise zum Mars. Nur die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmender Dosis.

Statistische Aussagen dazu sind ziemlich schwierig, deshalb fischen dabei auch viele gerne im Trüben. Sie sind deshalb schwierig, weil Strahlung etwas natürliches ist, und nicht nur Strahlung solche ‚Entartungen’ auslöst und man kann damit auch nicht rumexperimentieren. Das heißt: Alle Erfahrung stammt aus Hiroschima, Nagasaki, Tschernobyl und einigen weniger schlimmen Ereignissen. Das heißt aber eben auch, dass man die betreffenden Dosen nur relativ grob kennt.

Zur Zeit gilt: 1 Millisievert zusätzliche (zusätzlich zur natürlichen Strahlenbelastung) Dosis pro Jahr löst bei 100000 damit bestrahlten Menschen 1 – 2 zusätzliche Tumorerkrankungen aus. Das ist, wie man sich vielleicht denken kann, bei so niedrigen Dosen nicht messbar, weil die Anzahl der Tumorerkrankungen bei 100000 Menschen pro Jahr schon viel höher ist. Also eine Zahl die man aus viel höheren Dosen extrapoliert hat.

So für heute ist erst mal Schluss. Demnächst mehr.

Herzliche Grüße

MAC
 

albert

Registriertes Mitglied
Au Backe
jetzt schäme ich mich doch ein bisschen für meine Posts.

Vielen Dank an Orbit, mac, Judith, Toni !!

Das Gefährliche bei Strahlung wie Du sie hier anscheinend meinst, ist die Fähigkeit zur Ionisation. Ionisation bedeutet, dass auf ein Elektron eines Atoms soviel Energie übertragen wird, dass es in der Lage ist, dieses, ‚sein’ Atom vollständig, auf nimmer Wiedersehen zu verlassen. Chemisch gesehen nennt man das was übrig bleibt (das Ion eben) ein Radikal. Diese Radikale sind chemisch äußerst ‚aggressiv’ sie können eigentlich so gut wie jede chemische Bindung knacken. Und das tun sie dann auch. Nicht immer bleibt das ohne Folgen.

An der richtigen Stelle, z.B. in der DNS führt das schon mal zu einem Strangbruch. Üble Sache bei der Zellteilung. Die funktioniert dann nämlich schon mal nicht. Die betroffene Zelle stirbt bei der Teilung.

Danke mac, das verstehe sogar ich. Tja, meine Fixierung auf Gamma-Strahlung wurde wie gesagt durch diese Lesch-Mars-Sendung ausgelöst.
Aber da habe ich mich tatsächlich schon verrannt.

Ein einfacher Fakt ist ja auch, dass sowohl die Langzeitastronauten der MIR wie der ISS ja noch alle leben und durchaus gesund...
Wahrscheinlich sind ja auch die Isolationen an den Wänden der Station ziemlich griffig, wie scheinbar auch an den Raumanzügen für Ausseneinsatz.

OK. Beim nächsten Mal vor dem Posten Gehirn einschalten, ich gehe in mich

:rolleyes::)
 

Judith

Registriertes Mitglied
Huch

da hat sich ja alles in bester Harmonie aufgelöst.
Dabei wollte ich eigentlich nur dem "armen" Albert zuhilfekommen.
Typischer Neuuser-Fehler: Sich voll ins Kampfgetümmel stürzen ohne vorher sich besser zu informieren. :p

Hallo Mac:
Tolle Replik, ich habe sie soeben ausgedruckt, kann man immer brauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Albert,

Au Backe
jetzt schäme ich mich doch ein bisschen für meine Posts.

Vielen Dank an Orbit, mac, Judith, Toni !!
das hätte ich jetzt gar nicht erwartet. Meinen Respekt und meinen Dank für dieses öffentlich gepostete Bekenntnis. :)

Albert hat sich auch via PN sehr nett bei mir bedankt. :)



An Judith

Dein Vorwurf
Aber manchmal scheint mir, dass die Ersteren die Zweiteren ziemlich herablassend behandeln.
ist mir alles andere als egal. Wenn ich diesen Eindruck erweckt habe, dann tut mir das leid. Sowas will ich mir ganz und gar nicht zugestehen. Ich finde Deinen Versuch Albert zu 'schützen' sehr sympatisch.

Es ist mir aber auch nicht egal, wie man mich/uns die wir hier sehr viel Zeit investieren um Fragen zu beantworten, behandelt. Keiner von uns erwartet, daß man ihn für etwas besonderes oder besseres hält. Aber eine Antwort auf eine (noch nicht mal gestellte) Frage für etwas Einforderbares zu halten, gehört zumindest für mich, nicht zu einem tolerablen Verhalten.

Albert hat das in einer Form wieder gerade gebogen, die ich mit Hochachtung respektiere und annehme. Damit ist für mich der Friede wieder hergestellt.

Deine Reaktion im letzten Post dazu hat mich auch sehr gefreut und ich hoffe, daß Du Deine Meinung über uns revidieren kannst.

Herzliche Grüße

MAC
 

korzyn

Registriertes Mitglied
Hallo, Leute.

Hab' mir angeguckt was hier so geschrieben wird (über die Gamma Strahlung auf dem Mars und so) und habe festgestellt, dass Ihr eine sache vergisst. Lebende Organismen müssen nicht unbedingt an der Oberfläche leben. Diese könnte man z.B. in den Tiefen der "Ozeane" vorfinden (wenn man diese überhaupt auf dem Mars findet) wasser soll ja auf dem Mars ja sein - zu mindest in Tieferen lagen. Man denke nur an die Kreaturen, die auf der Erde in mehreren Kilometern Tiefe in den Ozeanen leben. Heisses, schwefelversäuchtes Wasser, und trotzdem leben diese Tiere - oder so.

Bin ja selber ein Lesch Fan :cool: und er sagt ja selbst, dass Gestein z.B. die Gammastrahlung blockt. unterirdisch könnte es auch Microorganismen geben. Zweitens glaube ich nicht, dass mehrere Kilometer Wasser irgendwelche Gammastrahlen durchlassen. Ergo - in der Tiefe ist Leben möglich.

Die andere Sache ist die, dass die nicht nur nach lebenden Organismen suchen, sondern nach Anzeichen von früherem Leben (Fossilien o.ä.). Der Mars soll ja nicht immer so Lebensfeindlich gewesen sein.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo korzyn,

herzlich willkommen hier im Forum.


Hab' mir angeguckt was hier so geschrieben wird (über die Gamma Strahlung auf dem Mars und so) und habe festgestellt, dass Ihr eine sache vergisst. Lebende Organismen müssen nicht unbedingt an der Oberfläche leben.
Hier wurde schon eine ganze Menge geschrieben. Unter Anderem auch über denkbare Lebensformen, die nicht eine Umwelt zur Verfügung haben, wie unsere Erde. Der Titel dieses Threads bezieht sich zunächst mal auf Menschen.


Diese könnte man z.B. in den Tiefen der "Ozeane" vorfinden
vielleicht
(wenn man diese überhaupt auf dem Mars findet) wasser soll ja auf dem Mars ja sein - zu mindest in Tieferen lagen.
so sieht es aus.


Man denke nur an die Kreaturen, die auf der Erde in mehreren Kilometern Tiefe in den Ozeanen leben. Heisses, schwefelversäuchtes Wasser, und trotzdem leben diese Tiere - oder so.
Ja, sie leben da. Sind sie da auch entstanden? Oder sind sie von ‚Oben’ ‚eingewandert’ und haben sich angepasst?


Bin ja selber ein Lesch Fan :cool: und er sagt ja selbst, dass Gestein z.B. die Gammastrahlung blockt. unterirdisch könnte es auch Microorganismen geben.
gibt es. Und wieder die Frage. Sind sie eingewandert oder dort entstanden?


Zweitens glaube ich nicht, dass mehrere Kilometer Wasser irgendwelche Gammastrahlen durchlassen. Ergo - in der Tiefe ist Leben möglich.
also bist Du der Meinung, dass ein tiefer Ozean und die Abwesenheit von größerer Dosisleistung Gammastrahlung die beiden einzigen Voraussetzungen für die Entstehung von Leben sind?

Die andere Sache ist die, dass die nicht nur nach lebenden Organismen suchen, sondern nach Anzeichen von früherem Leben (Fossilien o.ä.). Der Mars soll ja nicht immer so Lebensfeindlich gewesen sein.
Ja.

Herzliche Grüße

MAC
 

korzyn

Registriertes Mitglied
Hallo korzyn,


also bist Du der Meinung, dass ein tiefer Ozean und die Abwesenheit von größerer Dosisleistung Gammastrahlung die beiden einzigen Voraussetzungen für die Entstehung von Leben sind?


Nein, definitiv NICHT. Es ist schon ein wenig komplexer als nur Ozean und keine Gammastraglung. Fakt ist, dass der Mars womöglich Lebensfreundlicher war, und diese Lebensformen zu dieser Zeit an der Oberfläche oder im flacheren Gewässern entstanden sind. Sauerstoff - das wichtigste Element - ist warscheinlich auch zu diesem Zeitpunkt in grossen Mengen vorhanden gewesen.

Ausserdem sind das alles nur Vermutungen, denn wer weisst schon wirklich wie das denn so war. Wir wissen ja selbst nicht wirklich wie es mit uns so war und woher wir eigentlich kommen - und ehrlich - spekulationen über den Mars jetzt schon zu machen wäre zu früh.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo korzyn,

Sauerstoff - das wichtigste Element - ist warscheinlich auch zu diesem Zeitpunkt in grossen Mengen vorhanden gewesen.
freier Sauerstoff entsteht erst, wenn Photosynthese oder etwas gleichwertiges möglich ist. Also erst Leben, dann Sauerstoff, nicht umgekehrt. Sauerstoff ist hoch giftig für die Lebewesen, die existierten bevor er in nennenswerten Mengen vorhanden war. Man könnte ihn auch als biologische Umweltverschmutzung ansehen. Zumindest die Anaerobier. ;)



Ausserdem sind das alles nur Vermutungen, ...
eben.



... und ehrlich - spekulationen über den Mars jetzt schon zu machen wäre zu früh.
deswegen haben wir sie auch hier in diesem Thread weder gemacht, noch vergessen. ;)

Herzliche Grüße

MAC
 

albert

Registriertes Mitglied
Zitat von korzyn
... und ehrlich - spekulationen über den Mars jetzt schon zu machen wäre zu früh.

Nein, nein. Spekulationen zu machen sind immer möglich, bis die Wirklichkeit noch einen drauf haut :D

Aber auch mir hat damals der Lesch diesen Gamma-Floh ins Gehirn gesetzt: Keine nennenswerte Atmosphäre, kein Magnetfeld: Ergo kein Leben.

Das scheint nun wirklich nicht zu stimmen. Ansonsten würden ja nicht Milliarden-Beträge für die Suche nach Leben auf Mars ausgegeben...

Aber lassen wir uns von der real existierender Mars-Welt überraschen !

:)
 

korzyn

Registriertes Mitglied
Hallo korzyn,

freier Sauerstoff entsteht erst, wenn Photosynthese oder etwas gleichwertiges möglich ist. Also erst Leben, dann Sauerstoff, nicht umgekehrt. Sauerstoff ist hoch giftig für die Lebewesen, die existierten bevor er in nennenswerten Mengen vorhanden war. Man könnte ihn auch als biologische Umweltverschmutzung ansehen. Zumindest die Anaerobier. ;)

Werde dies werder verneinen, noch bejaaen - bin kein Biologe o.ä. ;) Habe aber in irgendeiner Sendung darüber gehört - magst vielleicht recht haben.

Ich will nur sagen, dass der Mars sich eventuell seit seiner lebensfreundlichen Phase so geändert hat, dass wir heute nur vermutungen anstellen können - nicht mehr, nicht weniger.

Solange nicht bewiesen ist, dass da keine Rohstoffe in den Tiefen wie Kohle oder Öl vorhanden sind, können wir definitiv nicht sagen dass der Mars früher nicht von Wäldern (O2 Produzenten) bewachsen war. Sollten wir sowas vorfinden, haben wir Antworten auf viele Fragen. Ich meine, Geologie auf dem Mars wird doch ähnlich sein wie bei uns.


Gruss

Gruss
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo albert,

Aber auch mir hat damals der Lesch diesen Gamma-Floh ins Gehirn gesetzt: Keine nennenswerte Atmosphäre, kein Magnetfeld: Ergo kein Leben.
das ist ja so, mit unserem Wissen über Leben, gar nicht falsch. Nur ob diese Bedingungen auch in der Vergangenheit herrschten, das ist zumindest bisher nicht sicher geklärt. Und es ist auch noch lange nicht klar, ob sich Leben überall entwickelt, wo die äußeren Bedingungen es zulassen, oder ob Leben ein seltene oder gar äußerst unwahrscheinliche Entwicklung ist.

Herzliche Grüße

MAC
 

albert

Registriertes Mitglied
Hi MAC

Und es ist auch noch lange nicht klar, ob sich Leben überall entwickelt, wo die äußeren Bedingungen es zulassen, oder ob Leben ein seltene oder gar äußerst unwahrscheinliche Entwicklung ist.

Das ist des Pudels Kern. :cool:

Wer oder was gibt der toten Materie einen Schubs mit den Worten: "Lebe".

Der Faust konnte es mit Hilfe Luzifers versuchen, und der "Lichtbringer" war nicht irgendjemand.
Aber scheinbar ist's ihm nicht geglückt, sowenig wie irgendeim Physiker/Chemiker von heute.

Also: Was ist Leben

Und: Wozu ?

Die zweite Frage ist für mich... wichtig.

Aber; was ist schon wichtig in einem Kosmos von 15 Milliarden Jahren?

:)
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Also: Was ist Leben

Und: Wozu ?

Die zweite Frage ist für mich... wichtig.
Also beantworte ich die zweite Frage:

ZUMBEISPIELZUMSPIELEN!

Candide im gleichnamigen Roman von Voltaire erhält auf diese Frage vom Orakel eine etwas andere Antwort. Sie besteht aus einem Wort.
Spielen wir doch ein wenig, Albert:
Wie heisst das Wort in der deutschen Übersetzung?
Wie heisst das Wort im französischen Original des Romans?

Gruss Orbit
 

jonas

Registriertes Mitglied
Die Frage nach dem "Wozu" setzt m.E. einen Plan voraus, der dem Leben einen Zweck und damit einen Sinn zuweist. Dies erfordert ein übergeordnetes Etwas, das den Plan erstellt und sinnvolle Zusammenhänge konstruiert hat, also Gott. Damit ist die Frage nach dem Wozu eine religiöse Frage, die die (Natur)Wissenschaft weder beantworten kann noch danach strebt sie zu beantworten.

Zur Beantwortung der Frage ob sich Leben auf dem Mars befinden kann sind zwei grundsätzliche Ansätze möglich:
Entweder findet man Gesetzmässigkeiten unter denen sich Leben entwickelt und untersucht, ob diese auf dem Mars erfüllt sind (oder einmal erfüllt waren)
Oder: Man schickt Expeditionen zum Mars (Sonden oder bemannte Missionen), die nach Spuren von Leben forschen.

Die zweite Version ist, zumindest nach heutigem Stand der Wissenschaft, die einfachere und schnellere Methode, da man wohl noch sehr lange brauchen wird um zu verstehen, was die Bildung von Leben sicher auslösen kann. Findet man Spuren von marsianischem Leben und kann irdische Kontamination sicher ausschliessen, so steht fest, dass Leben überall vorkommen kann, sei es durch Panspermie oder durch spontane Entstehung vor Ort.
 

albert

Registriertes Mitglied
Hi Orbit

mein lieber Oberschullehrer ad:

El Dorado

Aber ganz einfach hier:

liebkose mich !

Optimismus kannst Du ja wohl nicht meinen? Das wäre ziemlich das Gegenteil vom Voltair-Helden.

:)

Nachschlag:

"»Aber wozu ist denn nur erschaffen?« fragte Kandid.
»Uns rasend zu machen,« versetzte Martin."

Allerdings ist Martin kein Orakel, und rasend auf französisch.....
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

Registriertes Mitglied
albert, Dir kann ich nun offenbar schreiben, was ich will. Kommt alles gleich an und macht Dich fou, furieux, forcené oder frénétique.
Da ich aber immer wieder in wechselnden Stimmungen und mit wechselnden Absichten schreibe, kann dieses monomane Verhalten nur in Dir selbst seine Ursache haben.
Orbit
 

albert

Registriertes Mitglied
Hi Orbit:

albert, Dir kann ich nun offenbar schreiben, was ich will. Kommt alles gleich an und macht Dich fou, furieux, forcené oder frénétique.
Da ich aber immer wieder in wechselnden Stimmungen und mit wechselnden Absichten schreibe, kann dieses monomane Verhalten nur in Dir selbst seine Ursache haben.
Orbit

Versteh nicht ganz: Ich habe Dir doch die korrekte Antwort gegeben?
Nur, nach dem Oracel im Candide suche ich immer noch vergebens. Meinst Du eventuell den 190 jährigen Alten im "Paradies"?

Fragende Grüsse

:confused:
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Ich habe Candide von Voltaire mit Gargantua von Rabelais verwechselt. Dort fragt der Held das Orakel, allerdings nicht, wozu Leben gut sei, sondern, ob er heiraten solle. Und dort bestand die Antwort aus dem Wort, das ich meinte. Sorry Albert!
Gruss Orbit
 
Oben