Was passiert mit einem Neutronenstern am Ende seiner Lebensdauer?

Herr Senf

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Ich hab den link von "Ich" sehr wohl registriert,
nur wir reden hier von unterschiedlichen Quellen/Effekten.
Wir haben einen Radiopulsar, der Puls entsteht 50 Radien über dem (Nord)pol und wird von Radioteleskopen beobachtet.
Der Radiopulsar ist oder kann sein auch gleichzeitig Röntgenpulsar, der wird von Fermi beobachtet und optisch übersetzt.
Hier können wir, aber müssen nicht zwei Maxima in einem Puls haben, die nicht zeitgleich mit dem Radiopuls sind.
Ein Maximum entsteht über dem Pol etwa wie der Radiopuls, das zweite auf der Oberfläche als Bremsstrahlung.
Die sind einfach nur zeitversetzt, aber keine zwei Impulse, wir haben zum Schluß drei Registrierungen.

Die muß man der Rotation in unterschiedlicher Höhe über dem Pol zuordnen, dann gibt's "kleine" Pausen in den Peaken.

Grüße Senf
 

ralfkannenberg

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Aber, wie heißt es so schön, die Beobachtungen müssen zum Modell passen...
Hallo zusammen,

ich habe nun also mal recherchiert und der Sache mit den Neutronensternen scheint tatsächlich ein unglaublich anmutender, der westlichen Welt eigentlich unwürdigen Skandal zugrundezuliegen. So konnte ich Publikationen finden, aus denen eindeutig hervorgeht, dass es sich bei den Pulsaren in Wirklichkeit um Himmelskörper handelt, von denen intelligente Lebewesen Signale aussenden. Ja man hat sogar entdeckt, dass es sich um humanoide Lebensformen handelt, die kleinwüchsig, männlichen Geschlechtes sowie grüner Hautfarbe waren, und hat entsprechend die ersten so entdeckten Himmelskörper mit LGM-1 (CP1919), LGM-2, LGM-3 sowie LGM-4 abgekürzt. Ich erhärte diese These damit, dass überliefert ist, dass LGM für "Little Green Men" steht. Zwei andere damals entdeckte Pulsare sind der Krabbennebel-Pulsar und der Vela-Pulsar.

Es ist anzunehmen, dass ein bedeutender Geheimdienst sich dann zeitnah eingeschaltet hat und die gefährlichen Informationen wieder entfernt hat – ich vermute, um in Ruhe ein Verteidigungskonzept für den Invasionsfall zu erarbeiten; jedenfalls kann man sie in modernen Publikationen nicht mehr finden, da werden nun diese Himmelskörper mit "PSR" abgekürzt.

Ein weiteres Indiz für das Ausmass des längst in Vergessenheit (Zensur ?) geratenen Skandals ist der Umstand, dass die Entdeckerin der neuen Himmelskörper vom 1974 verliehenen Nobelpreis nicht nur ausgeschlossen, sondern sogar nicht einmal in Form einer Erwähnung berücksichtigt wurde, sondern der Nobelpreis ausschliesslich an Prof. Antony Hewish und Sir Martin Ryle ging. Um Frau Dr. Jocelyn Bell Burnell ruhigzustellen, bekam sie offensichtlich als Gegenleistung eine gut bezahlte Professur an der Universität Oxford. Da sie sich offenbar an die Abmachungen hielt, wurde sie im Jahre 2007 durch Queen Elisabeth II als "Dame Commander of the Order of the British Empire" ausgezeichnet und damit in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Der vierte Pulsar, von dem die Lady Bell Burnell im Rahmen ihrer Petit Four spricht, ist noch Gegenstand meiner Recherchen. Weitere Details finden sich hier.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Nachdem mein Link nicht registriert wurde:
Registiert wurde er, aber noch nicht verwertet.

Wir haben hier nicht Nord- und Südpol in !=180°-Abstand, sondern zwei Pulse pro Nordpol.
Eine Asymmetrie zwischen Nord- und Südpol (sowohl bei dem geografischen, als auch magnetischen Pol) ist nicht selbstverständlich, sondern bedarf einer Erklärung. Ich tippe da mal auf die ungleiche Häufigkeit von Positronen und Elektronen.
MfG
 

Dgoe

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Nachdem mein Link nicht registriert wurde:
Hallo Ich,

tatsächlich und zwar so sehr, dass ich vorhin alle Seiten zurück geblättert habe und dann von vorne wieder bis zum Ende, wo er dann war. *seufz*

Also ein heißer Ring, der den Pol umgibt und die Sichtlinie zur Erde pro Umdrehung zweimal schneidet.
Aha, das würde die Pause nach 2 Pulsen wahrlich erklären und zu meiner Schlussfolgerung passen, dass sich die Quellen nicht diametral gegenüber stehen können.

Das erklärt aber nicht, warum beim Crab Pulsar ein Puls stärker ist als der andere - bei gleichmäßigen Intervall.

Bei genauerer Betrachtung des Vela Pulsars, der ja 2 gleich starke Pulse sendet, aber danach eine längere Pause folgt, als jene Pause zwischen den ersten beiden Pulsen, kommt das mit Ring trotzdem nicht hin. Denn dafür ist die längere Pause nicht lang genug, bzw. die Kürzere nicht kurz genug.
Wenn der Stern in der längeren Pause den Großteil seiner Rotation vollziehen soll, dann müssten die 2 Pulse, die von dem Ring kommen sollen, viel schneller aufeinander folgen. Es sei denn der Ring liegt schon im Bereich des "subtropischen Breitengrades", nahe des Äquators.

Ausserdem steht nur wenige Zentimeter von dem Vela-Pulsar-Link entfernt:
Die Symmetrieachse seines Magnetfelds weicht von der Rotationsachse ab, weshalb er Synchrotronstrahlung entlang der Dipolachse aussendet. Quelle: Wikipedia, Pulsar
Also Symmetrieachse und Dipolachse!

Da wird irgendwie kein Schuh draus, in meinen Augen.

Gruß,
Dgoe

P.S.:
Ich habe jetzt die neuen Beiträge nach #121 noch nicht gelesen...
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

soweit ich weiß haben manche die Pulsare nach ihrer Entdeckung für etwas gehalten, was wir heute als einen SETI-Volltreffer bezeichnen würden.

Gruß,
Dgoe
 
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Dgoe

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Ich tippe da mal auf die ungleiche Häufigkeit von Positronen und Elektronen.
Hallo Bernhard,

ich weiß mittlerweile Ralfs Rat, die Voraussetzungen herauszustellen, gut zu schätzen.

Diese habe ich nämlich extra deswegen meinen Überlegungen vorangestellt:
Vorraussetzungen: Die magnetischen Pole liegen sich diametral gegenüber. Beide Strahlungskegel sind gleich stark und gleichförmig. Die Strahlungsintensität nimmt zum Kegelrand hin ab.
Was Du ansprichst, wäre also, dass die Strahlenkegel nicht gleich stark sind (gemeint ist die Strahlungsintensität), richtig?

Doch auch etwas, was Einfluss auf das Modell hat.

Gruß,
Dgoe
 
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Bernhard

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Was Du ansprichst, wäre also, dass die Strahlenkegel nicht gleich stark sind (gemeint ist die Strahlungsintensität), richtig?
Richtig. So zumindest verstehe ich die Beiträge von 'Ich' und Herrn Senf. Elektronen verhalten sich am magnetischen Nord- und Südpol schon mal unterschiedlich, wegen der unterschiedlichen Richtung des Magnet- und des elektrischen Feldes, wobei man da in den Details sofort anfangen müsste zu rechnen, Stichwort Lienard-Wichert-Potentiale. EDIT: Insbesondere ein elektrisches Feld senkrecht zur Oberfläche des NS in unterschiedlichen Richtungen könnte dafür sorgen, dass an dem einen Pol Elektronen den NS prinzipiell nur verlassen können, am anderen Pol dagegen nur einfallen. Wegen der starken Schwerkraft des NS wäre der zweite Fall dann wohl stark bevorzugt. Die vielen Konditionalformen zeigen dabei, dass ich diese Details nicht explizit kenne. Ich kann da aktuell nur prinzipiell, bzw. theoretisch argumentieren.
 
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Herr Senf

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... Stichwort Lienard-Wichert-Potentiale. EDIT...
Weißt du, wie lange mein Studium schon in Vergeßlichkeit geraten ist, das wird mir zu kompliziert.
Ich vergleiche den Röntgenpulsar anschaulich mal mit den Polarlichtern oder dem Van-Allen-Gürtel.

Da brauchen wir auch keine Antimaterie, die Elektronen kommen hier von außen aus dem Sonnenwind
und pendeln zwischen den Polen hin und her, beim rotationsgetriebenen NS werden sie auf der Oberfläche erzeugt.
Damit sie beschleunigt "zurücktreffen", müssen sie im Lichtzylinder bleiben, wo daß Magnetfeld noch geschlossen ist.
An den Magnetpolen (Feldlinien offen und weg) geht das nicht, also bilden sich wechselseitig Plasmaringe um die 2 Pole.
Wir sehen davon aber nur den "einen". Die Polarlichter auf der Erde bilden "Gürtel" bei etwa 66° nördlicher und südlicher Breite.

Grüße Senf
 
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Bernhard

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Simulationen für die Jets und /oder den Äquatorwind und ihre "Verkrümmung" gibt es für 0, 30, 45, 60 Grad, aber keine für 90 Grad.
Das möchte ich nochmal hervorheben, denn es scheint der Grund dafür zu sein, warum man nur den Puls eines Pols sieht. Die Strahlungsbündel laufen also auf einem Doppelkegel, der mit seiner Symmetrieachse maximal 60° bildet. Die Erde liegt auf einer verlängerten Hälfte des Doppelkegels. Die andere Hälfte zeigt in's "Nirvana" ("und sendet Pulse an irgendwelche Außerirdische").
 
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ralfkannenberg

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Hier sieht man mal, wie turbulent es da zugeht. Links in Röntgen (Chandra), rechts optisch (Hubble).
Man sieht da den Krabbennebel-Pulsar, den Supernova-Überrest von 1054 und mit riesigem Abstand hellsten Pulsar im sichtbaren Licht.

"Riesig" sind 7.8 Grössenklassen, das ist mehr als der Unterschied zwischen dem hellsten Fixstern Sirius und den theoretisch gerade noch von blossem Auge sichtbaren Sternen (7.5 Grössenklassen).


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hmm,

man findet auch Subpulse Modulation:
The majority of the analysed pulsars show subpulse modulation (170) [von 187], of which the majority were not previously known to show subpulse modulation and 30 show clear systematic drifting. Quelle
und irregular pulsars, und sogar auch Pulsare, die asymmetrisch geformt sind:
The variations are best described as harmonically related sinusoids, with periods of approximately 1,000, 500 and 250 days, probably resulting from precession of the spin axis caused by an asymmetry in the shape of the pulsar. This is difficult to understand theoretically, because torque-free precession of a solitary pulsar should be damped out by the vortices in its superfluid interior
Quelle Nature

Und bei der Nasa findet man jede Menge Daten hier.

Pause.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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man findet auch Subpulse Modulation

und sogar auch Pulsare, die asymmetrisch geformt sind
Hallo Dgoe,

warum bist Du eigentlich so an den Irregularitäten interessiert ? - Ich würde erst einmal den ganz einfachen Fall zu verstehen versuchen, dann die Pulse in den unterschiedlichen Frequenzen, dann - aber erst dann - auch die "Magnetare" anschauen und er danach, also quasi erst als viertes dann noch die Unregelmässigkeiten zu verstehen.

Du fängst irgendwie beim kompliziertesten Fall an, der überdies vermutlich noch gar nicht richtig verstanden ist.

Und um ehrlich zu sein würde ich mich ehe ich mich mit Neutronensternen beschäftige vorgängig mit Weissen Zwergen beschäftigen. Oder wenigstens parallel dazu, zumal es Weisse Zwerge auch in Sonnennähe gibt - bis 5 parsec gleich fünf Stück davon. Drei von denen hatten Vorläufersterne, die absolut heller als der helle Sirius waren, der also das "Podest" auf Platz 4 verfehlt.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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...einem Doppelkegel, der mit seiner Symmetrieachse maximal 60° bildet.
Das halte ich für ein Gerücht.

+@Senf:
Die Astronomen sehen in einer Wanderung der magnetischen Pole des Pulsars in Richtung Äquator die wahrscheinlichste Ursache für diese Änderung. Eine solche Polwanderung könne auch erklären, warum die schnelle Eigendrehung des Pulsars langsamer abbremse als von der Theorie vorhergesagt, so die Wissenschaftler im Fachblatt „Science“.
(...)
Im Radiobereich zeigt sich zwischen zwei Hauptpulsen jeweils ein schwächerer Zwischenpuls. „Das genaue Profil des Pulses hängt von der magnetischen Struktur des rotierenden Neutronensterns ab“, so die Astronomen.

Lyne und seine Kollegen sehen deshalb eine Änderung des Magnetfelds als wahrscheinlichste Ursache für die von ihnen entdeckte Verschiebung des Zwischenpulses. Theoretische Modelle der Form des Strahlungspulses von Neutronensternen zeigen, dass der Neigungswinkel der magnetischen Achse gegen die Rotationsachse über den Abstand zwischen Haupt- und Zwischenpuls entscheidet. „Wir interpretieren unsere Beobachtungen daher als Zunahme dieses Neigungswinkels“, so die Forscher. Demnach wandern die magnetischen Pole langsam in Richtung Äquator des Neutronensterns.
Quelle

Gruß,
Dgoe
 

Herr Senf

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Oha Dgoe,
danke für diese Findung, zum Original geht's hier längs http://arxiv.org/abs/1311.0408

Ich hatte ja die letzten Tage vergeblich rauf und runter gesucht, etwas zur Inklination des Dipolfeldes zu finden
oder ob das Magnetfeld wandern oder sogar kippen könnte wie es sich eigentlich bei Sternen verhält.
Wir wissen, daß bei der Sonne alle 11 Jahre das Magnetfeld kippt, beobachtbar am Sonnenfleckenzyklus.
Aber hier haben wir nicht nur ein (stabiles) Dipolfeld, sondern auch Quadru- und Multipole, die den Dipol wandern lassen.
Würde bedeuten, daß bei einem NS, wo das eingefrorene Dipolfeld "vorrangig" ist, noch Störungen vorliegen mit 0,6°/Jhd.
Das wäre bei einem 1000 Jahre jungem NS auch noch plausibel, aber wie geht es weiter - kippen würde 300.000 Jahre dauern?
Kann der Dipol über den Äquator "kippen" oder wird er pendeln zB zwischen 10° und 60° oder dazwischen stehen bleiben.

Vielleicht zerren ja ein paar Exoplaneten gravitativ an ihm rum und stören das innere "Gefüge".
Grüße Senf
 

Dgoe

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Hallo Senf,

ich habe dazu noch mehr gefunden. :)
pulsar inclination angle
- Astron. Astrophys. 332, 569-574 (1998) © European Southern Observatory (ESO) 1998 -
Darunter auch etliche zwischen 60° und 90°. Entstehung und Entwicklung der Winkel, usw. Mit Referenzen zu Methoden der Schätzung.

Was noch eine Erklärung für eine Reihe von Phänomenen liefern kann, ist der Umstand, dass man auch Strahlenquellen sehen kann, die hinter einem Pulsar auf seiner Rückseite liegen. Man sieht sowieso über 80% seiner Oberfläche wegen der Lichtablenkung. Dabei entstehen auch Doppelbilder.

Na ja, hier noch 5 rudimentäre Pulsdiagramme, dafür aber mit Tonspur, also Audio-Transformation, man kann sich die Pulsare anhören! Mit dabei Crab und Vela P. und die, die mit am Schnellsten rotieren.

Hochinteressant auch XMM-Newton entdeckt Präzession vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik:
Die scheinbare Temperaturänderung rührt eher daher, dass die Rotationsachse von RX J0720.4-3125 selbst sich auf einem Kegel bewegt und nicht stabil im Raum ruht. Durch diese Präzession rückt mal der eine Pol und mal der andere stärker ins Blickfeld von XMM-Newton Satelliten. Sind die Pole unterschiedlich heiß und unterschiedlich groβ, so strahlen sie auch verschieden hohe Anteile an hartem Röntgenlicht ab.
Also durchaus auch unterschiedliche Intensität und Größe der Pole, der Kegel. Die Präzession dauert allerdings 7-8 Jahre.

Gruß,
Dgoe
 
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