Bynaus
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Ich muss hier Mahananda etwas rehabilitieren. Ich habe zwei interessante Arbeiten gefunden:
http://www.liebertonline.com/doi/pdfplus/10.1089/ast.2006.0127
http://www.liebertonline.com/doi/pdfplus/10.1089/ast.2006.0128
Hier wurde die Frage untersucht, wie sich Koronale Massenauswürfe (CME) von Roten Zwergen auf die Atmosphären von gebunden rotierenden und nur schwache Magnetfelder besitzenden potentiell lebensfreundlichen Planeten auswirken.
Rote Zwerge besitzen zwar wie erwähnt nur einen schwachen Sternwind, aber diese CMEs haben es in sich: wenn ein Planet kein Magnetfeld hat, so kann das vom Stern freigesetzte Plasma tief in die Exosphäre des Planeten eindringen und dort Teile der Atmosphäre mitreissen. In Simulationen wurden dabei, je nach Abstand zum Stern, über grosse Zeiträume bis zu hunderte von Millibars der Atmosphäre "weggerissen". Magnetfelder sind wegen der gebundenen Rotation oft nur sehr schwach (immerhin dreht der Planet ca. einmal in 30 Tagen um die eigene Achse, so dass ein Restfeld bleibt), einige Prozent des Wertes auf der Erde. Die extreme UV/Röntgenstrahlung der Flares hilft beim Wegreissen der Atmosphäre, weil sie die obersten Atmosphärenschichten ionisiert, so dass diese dann leichter weggetragen werden.
Die Autoren schliessen daraus, dass zumindest erdgrosse Planeten mit erdähnlicher Atmosphäre und Temperatur bei Roten Zwergen als unbewohnbar gelten müssen. Sie schlagen jedoch vor, sich stärker auf supermassive Planeten von ca. 10 Erdmassen in dieser Zone zu konzentrieren. Solche Planeten hätten - gemäss den Autoren - trotz der Rotation ein starkes Magnetfeld, eine dichte Atmosphäre, die durch die höhere Gravitation auch kompakter ist, so dass die Exosphäre weniger ausgedehnt wäre und somit weniger den CMEs ausgesetzt wäre.
Das Rote-Zwerge-Problem bleibt also noch immer bestehen: Warum haben wir keinen "supermassiven" Heimatplaneten? Ein solcher würde auch seine Innere Wärme länger behalten und wäre während der anfänglichen Flare-Phase seines Sterns ohnehin eine Lava-Wüste (oder ein kochender, planetenumspannender Ozean). Doch nach einigen 10 Milliarden Jahren hätten sich sowohl Stern als auch Planet beruhigt und die Evolution hätte einige 10 Milliarden Jahre Zeit, eine Zivilisation hervor zu bringen.
http://www.liebertonline.com/doi/pdfplus/10.1089/ast.2006.0127
http://www.liebertonline.com/doi/pdfplus/10.1089/ast.2006.0128
Hier wurde die Frage untersucht, wie sich Koronale Massenauswürfe (CME) von Roten Zwergen auf die Atmosphären von gebunden rotierenden und nur schwache Magnetfelder besitzenden potentiell lebensfreundlichen Planeten auswirken.
Rote Zwerge besitzen zwar wie erwähnt nur einen schwachen Sternwind, aber diese CMEs haben es in sich: wenn ein Planet kein Magnetfeld hat, so kann das vom Stern freigesetzte Plasma tief in die Exosphäre des Planeten eindringen und dort Teile der Atmosphäre mitreissen. In Simulationen wurden dabei, je nach Abstand zum Stern, über grosse Zeiträume bis zu hunderte von Millibars der Atmosphäre "weggerissen". Magnetfelder sind wegen der gebundenen Rotation oft nur sehr schwach (immerhin dreht der Planet ca. einmal in 30 Tagen um die eigene Achse, so dass ein Restfeld bleibt), einige Prozent des Wertes auf der Erde. Die extreme UV/Röntgenstrahlung der Flares hilft beim Wegreissen der Atmosphäre, weil sie die obersten Atmosphärenschichten ionisiert, so dass diese dann leichter weggetragen werden.
Die Autoren schliessen daraus, dass zumindest erdgrosse Planeten mit erdähnlicher Atmosphäre und Temperatur bei Roten Zwergen als unbewohnbar gelten müssen. Sie schlagen jedoch vor, sich stärker auf supermassive Planeten von ca. 10 Erdmassen in dieser Zone zu konzentrieren. Solche Planeten hätten - gemäss den Autoren - trotz der Rotation ein starkes Magnetfeld, eine dichte Atmosphäre, die durch die höhere Gravitation auch kompakter ist, so dass die Exosphäre weniger ausgedehnt wäre und somit weniger den CMEs ausgesetzt wäre.
Das Rote-Zwerge-Problem bleibt also noch immer bestehen: Warum haben wir keinen "supermassiven" Heimatplaneten? Ein solcher würde auch seine Innere Wärme länger behalten und wäre während der anfänglichen Flare-Phase seines Sterns ohnehin eine Lava-Wüste (oder ein kochender, planetenumspannender Ozean). Doch nach einigen 10 Milliarden Jahren hätten sich sowohl Stern als auch Planet beruhigt und die Evolution hätte einige 10 Milliarden Jahre Zeit, eine Zivilisation hervor zu bringen.
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