Allerdings fällt es mir "nicht ganz so leicht" (leichte Untertreibung
), die von dir gemachten Aussagen aus dem EM-Feldtensor abzuleiten.
Hallo RPE,
mal ganz ehrlich: ich habe diese Aussagen weitgehend von S. 883 übernommen. Dort gibt es die Box 33.2 Teil III. Wenn man jetzt weiß, dass sich die Kerr-Newman-Metrik in Boyer-Lindquist-Koordinaten für r-> \infty auf die euklidische Metrik in Kugelkoordinaten reduziert, wird das em-Fernfeld des allgemeinen Schwarzen Loches wieder verständlich. Die Komponenten des elektrischen Feldes entsprechen dann z.B. dem Coulomb-Feld mit E_r = Q/r² in Kugelkoordinaten, so wie man es von der Elektrodynamik her kennt. Die weiteren Interpretationen finden sich in den Punkten A-E auf S. 883.
Das ist naheliegend, weil die Komponenten des Feldtensors die wesentlichen Parameter (z.B. den Kerrparameter a und rho) der Kerr-Newman-Metrik enthalten. Natürlich ist das kein exakter Beweis, weil für die Physik des em-Feldes auch die Metrik selbst berücksichtigt werden muss. S. 883, Punkt E gibt aber noch einen Literaturhinweis. Bei Cohen und Wald (1971) werden angeblich die Deformationen genauer vorgestellt. In §33.3 (MTW) werden die em-Fernfelder grob hergeleitet.
Für eine genauere Beschäftigung mit der Reissner-Nordström-Metrik gibt es die Originalarbeit: Reissner, H. (1916). "Über die Eigengravitation des elektrischen Feldes nach der Einsteinschen Theorie". Annalen der Physik
50 S. 106–120.
BTW: Ich habe z.B. vor rund zwei Jahren einmal versucht einige einfache Geodäten (Kreisbahnen) der Kerr-Metrik zu Fuß auszurechnen, aber auch hier ist es besser auf fertige Lösungen zurückzugreifen (s. §33.5). In dieser Zeit hatte ich auch die Ehre hier im Forum das folgende Thema starten zu dürfen:
http://astronews.com/forum/showthread.php?t=2222
MfG