Hallo maia01,
Jetzt sehe ich aber, daß im zweiten Teil aus
allen möglichen Zeitepochen und Kulturkreisen bunt zusammengewürfelte
Argumente zusammengebastelt wurden, nur um derzeitige astronomische
Mainstream-Theorien, die auch in Fachkreisen umstritten sind, zu bestetigen.
das ist Stuß.
Sissy hat in ihrem letzten Post nicht eine astronomische Mainstreamtheorie erwähnt oder verteidigt.
Ein irdischer Kalender ist keine astronomische Theorie. Er ist eine Rechenregel zur Aufteilung von Erddrehung und Erdumlauf um die Sonne, ursprünglich wahrscheinlich aus Agrartechnischen Gründen entwickelt, später sicher auch aus wirtschaftlichen Gründen auch unter Einbeziehung der Mondumläufe, sicher nicht nur religiös motiviert. Diese Verhältnisse sind innerhalb astronomisch sehr kurzer Zeitstrecken annähernd periodisch, aber bei genügend guter zeitlicher Auflösung und wahrscheinlich auch bei genügend langen Zeitabschnitten, chaotisch, also nicht vorhersagbar und schon gar nicht mit allen bisher erdachten Kalenderregeln. Das hat, auf Kalenderniveau, nichts mit Mainstream oder Theorie zu tun, sondern nur mit Meßgenauigkeit und Vereinbarungen. Da Du Dich mit Kalenderberechnungen beschäftigst, ist die Annahme daß Dir das klar ist, sicher nicht aus der Luft gegriffen. Bleibt die Frage, warum Du dann nach Sissy’s begründeter Ablehnung zu der von Dir vorgeschlagenen Kalenderreform, so an ihrem Post und auch an Deinem Thema vorbei argumentierst.
Auf Anhieb fallen mir da nur zwei Gründe ein:
1. Du gehst davon aus, daß unsere Zeitrechnung (die an den gregorianischen Kalender angelehnt ist) nur mit der 4/100/400 Regel praktiziert wird, dann wäre zumindest nachvollziehbar, warum Du glaubst, daß Deine Methode besser ist.
2. Du weißt, wie bei unserer modernen Zeitrechnung die Feinkorrekturen durchgeführt werden. Dann erscheint mir Deine obige Reaktion einfach nur als Sieg Deiner Enttäuschung über Deinen Verstand. In einer spontanen verbalen Auseinandersetzung könnte ich das, nach all der Arbeit die Du Dir gemacht hast, verstehen – in einer schriftlichen fällt mir das nicht mehr so leicht.
Tatsache ist einfach, daß weder der gregorianische Kalender, noch die von Dir vorgeschlagene Methode, ebenso wenig, wie jede andere periodische Methode, exakt sind und daher immer mit mehr oder minder guten Feinkorrekturen gearbeitet werden muß. Daher aber ist viel wichtiger, wie einfach die groben Kalenderregeln sind und Da zieht Dein Vorschlag eindeutig den Kürzeren.
Von interessierten Laien hört man immer wieder, sie kommen nur an gefiltertes
Wissen durch populärwissenschaftliche Zeitschriften oder an Häppchenwissen
von Boulvardmagazinen und Fachabo´s sind zu teuer.
Wenn man in der Lage ist die Spreu vom Weizen zu trennen, dann findet man auch im WEB ziemlich gute Informationen. Wenn man nicht dazu in der Lage ist, dann muß man diese Fähigkeit entweder erlernen oder, wenn man das nicht will oder kann, dann sind halt die bereits vom Stuß gefilterten Informationen der effektivste Weg.
Hier hattet Ihr die Möglichkeit neues Material selbst zu überprüfen. Und was macht Ihr?
Das kostet viel Zeit. Diese Zeit vergleicht man üblicherweise mit dem Nutzen den man daraus zieht. Wenn man in Kalenderkunde seine Bestimmung sieht, schätzt man diesen Nutzen sicher anders ein, als wenn einem Kalenderkunde nicht so wichtig ist. Kommen dann auch noch dümmlich arrogante Provokationen ins Spiel, trägt das auch nicht wirklich zur Motivation bei.
Prüft man zunächst mal die Argumente, die man ohne großen Aufwand prüfen kann und erntet selbst da schon nur noch sinnlose Trotzreaktionen, dann liegt die Vermutung doch nahe, daß bei größerem Zeitaufwand durch genauere Prüfung nur ein ganz bestimmtes Ergebnis ohne Beleidigungen diskutabel sein wird. Keine gute Voraussetzung, oder?
Unabhängig von Dir und Deiner Beschäftigung mit der Himmelsscheibe haben wir alle hier, die sich mit solchen Prüfungen beschäftigen, nicht nur einmal, sondern zum Erbrechen häufig mit Leuten zu tun, die das:
http://www.hars.de/misz/rado.html mehr oder minder unbewußt anwenden, einfach deshalb, weil sie nach gewünschten Zahlen suchen und sie dann mit einer solchen Methode (sogar ohne die Methode zu kennen) natürlich auch finden.
Deine ‚Entdeckungen‘ sind so lange völlig wertlos, wie Du nicht tatsächlich unabhängig von den gefundenen Ergebnissen begründen kannst, wieso Du ausgerechnet die herausgepickten ‚Sterne‘ ausgewählt hast.
Du brauchst für solche komplexeren, von Dir scheinbar gefundenen Anwendungen, eine zur damaligen Zeit niedergelegte Gebrauchsanweisung für die Scheibe, die ihren Gebrauch für alles erklärt, was man nicht unmittelbar durch bloßes Betrachten und Peilen über die entsprechenden Markierungen hinweg sehen kann.
Es tut mir, ohne Häme, ohne bösen Willen, wirklich leid Dir das schreiben zu müssen, auch weil ich damit immer viel Arbeit und Freude kaputt mache, was wirklich nicht schön ist. Aber all Deine Rechnungen und nur von dir selbst beschriebenen Linien, Strecken und Verbindungen sind mit großer Sicherheit Mumpitz, solange Du ihre Auswahl nur mit dem gesuchten und (scheinbar) richtigen Ergebnis begründen kannst. Ich schreibe Dir das nicht so auf, weil ich Dich für Dumm halte, oder aus schon von Dir vermuteten sonstigen niederen Beweggründen, im Gegenteil! Du bist in bester Gesellschaft mit Deinen ‚Entdeckungen‘. Auf diese Eigenschaft dieser ‚Allesauffindbar‘-Methode (wie sie im Link beschrieben wird) sind schon ganz viele, auch ziemlich kluge Menschen herein gefallen.
Deshalb hör bitte auf uns hier zu beschimpfen. Bemühe Dich darum zu verstehen, wie und warum das beliebige Auffinden von Zahlen funktioniert und überprüfe Deine Suchmethode daraufhin selbstkritisch, bevor Du Dich über scheinbar mangelnde Resonanz aufregst.
Herzliche Grüße
MAC