Hallo Luzifix,
Die Schlußfolgerung aus den Beobachtungen von Jupiter und Quasar auf die Geschwindigkeit habe ich nicht verstanden, Um die Ablenkung von Licht zu beobachten, muß man doch sehr nahe an das Objekt heran. Da könnte doch ein immenser Fehler drin stecken.
Ich versuch’s mal mit einer groben Vereinfachung:
Jupiter bewegt sich (weitere Vereinfachung: realativ zum Schwerpunkt des Sonnensystems) mit 13 km/s. Der als Signalquelle genutzte Quasar steht für uns in einer Sichtlinie, die die Jupiterbahn schneidet. Während sich Jupiter dieser Sichtlinie nähert, verändert sein Gravitationsfeld die Raumkrümmung auch für diese Sichtlinie, mit dem Effekt, daß wir von uns aus den Quasar nicht mehr genau an der Stelle des Himmels sehen, wie zu der Zeit als Jupiter noch weit weg war von dieser Sichtlinie.
Nehmen wir mal an, daß wir die Position des Quasars exakt zu dem Zeitpunkt bestimmen, an dem die ‚Oberfläche‘ von Jupiter noch7000 km entfernt ist von der Sichtlinie. Der Schwerpunkt Jupiters soll dann noch 7000 + 71492 km von diesem Punkt entfernt sein. Licht braucht für diese Strecke 0,26 Sekunden. Wenn Gravitation sich instantan, also mit unendlicher Geschwindigkeit ausbreitet, dann herrschen an diesem Punkt jetzt exakt die Verhältnisse, die einem Abstand von 7000 km von der Oberfläche entsprechen. Wenn sich Gravitation aber mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, dann herrschen die Verhältnisse, die einem Abstand Jupiters von 7000 km + (13 km/s * 0,26 s) entsprechen. Den Unterschied kann man, auch von der Erde aus, mit dem Verlauf der Beeinflussung des Quasar’lichtes‘ messen. (Noch) nicht ganz exakt, aber zumindest gut genug, um zwischen Lichtgeschwindigkeit und instantan deutlich zu unterscheiden.
Es gibt, unabhängig von dieser Messung ein weiteres Argument gegen instantane Ausbreitung der Gravitation: Der Urknall wäre bereits in dem Moment stecken geblieben, zu dem sich Gravitation als Kraft manifestiert hat.
Wenn man sich also ein Stück in der Zeit zurück denkt, sagen wir, 1 Mr Jahre, dann gab es damals noch mehr sichtbare Objekte innerhalb des beobachtbaren Radius, also müßte auch die damals ankommende Gravitation äquivalent größer gewesen sein.
warum?
Wenn man sich noch vorstellt, daß sich das alles dauernd bewegt, müßte es doch eine ständige Fluktuation des Gravitationspotentials im kosmischen Raum geben, ähnlich den interferierenden Wellen auf einem Ozean.
hier kann ich Dir nicht mehr folgen. Wieso sollte das denn genau so ablaufen?
Also Mac, wenn ich Dir hier was vorrechne, das gefällt Dir dann bestimmt nicht!
was soll ich jetzt damit anfangen? Willst Du damit sagen, daß Dein Rechenergebnis die Main-Stream-Anschauung eindrucksvoll widerlegt? Dann demonstriere das bitte! Mir gefällt alles was Hand und Fuß hat wesentlich besser als bloße Behauptungen.
Oder willst Du damit sagen daß das:
Wenn man mal annimmt, die Gravitation würde sich anders ausbreiten, langsamer, schneller oder sogar nichtlinear abnehmend oder fluktuierend, dann bekäme doch man eine fabelhafte Grundlage zur Deutung von Diskrepanzen zwischen beobachtender Astronomie und berechneten Ergebnissen. Weil die Beobachtungen und Berechnungen nicht zeitlich zusammengehören.
leeres Stroh war? Dann zieh’s klar und deutlich zurück!
Und ich habe bisher geglaubt, wenn sich etwas mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, darf es keine Ruhemasse besitzen.
das ist richtig! Nur Deine Schlußfolgerung daraus ist falsch. Aber das wurde Dir ja inzwischen eingehend erklärt.
Also wenn das Licht nicht von der reinen gravitiativen Raumzeitkrümmung abgelenkt wird, wie ich in meiner grenzenlosen Naivität vermutete, sondern von der Wechselwirkung mit dem seiner Energie entsprechenden rechnerischen Masseäquivalent, dann ist das doch ein Rückfall auf Newtonsche Denkart oder nicht?
Was genau ist denn da jetzt der Unterschied für Dich?
Kann das, was sich aus Deiner Erläuterung ergibt, denn überhaupt richtig sein: Fällt das Licht tangential an der Gravitationsquelle vorbei (Beispiel Jupiter), dann haben wir eine Ablenkung nach der Seite?? Bewegt es sich dagegen von der Gravitationsquelle fort, findet man nur eine Rotverschiebung. Steckt da drin nicht ein elementarer logischer Widerspruch?
klär uns auf, wo Du den logischen Widerspruch siehst!
Ich sehen ihn nicht. In beiden Fällen haben wir eine Änderung des Impulses des Photons. In beiden Fällen muß der Körper der diese Änderung verursacht, auch eine Änderung des Impulses erfahren (Impulserhaltung)
Herzliche Grüße
MAC