Satellitengalaxien: Neue Studien widersprechen Newton

Luzifix

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...aber auch die Äquivalenzmasse ist Masse. Wenn das nicht so wäre, würde Licht nicht abgelenkt.

Modifizieren musst Du Deine Vorstellungen.

Orbit, Du bist dabei, den letzten Rest an Selbstvertrauen aus mir heraus zu pressen. Also wenn das Licht nicht von der reinen gravitiativen Raumzeitkrümmung abgelenkt wird, wie ich in meiner grenzenlosen Naivität vermutete, sondern von der Wechselwirkung mit dem seiner Energie entsprechenden rechnerischen Masseäquivalent, dann ist das doch ein Rückfall auf Newtonsche Denkart oder nicht? (Nebenbei habe ich irgendwo gelesen vorhin, daß die Beobachtungen am Jupiter nicht mit dem rechnerischen Masseäquivalent korrelieren. Allerdings habe ich das Pamphlet, das mir mac dazu empfohlen hatte noch nicht ganz übersetzt.)

Kann das, was sich aus Deiner Erläuterung ergibt, denn überhaupt richtig sein: Fällt das Licht tangential an der Gravitationsquelle vorbei (Beispiel Jupiter), dann haben wir eine Ablenkung nach der Seite?? Bewegt es sich dagegen von der Gravitationsquelle fort, findet man nur eine Rotverschiebung. Steckt da drin nicht ein elementarer logischer Widerspruch?
 

Orbit

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Fällt das Licht tangential an der Gravitationsquelle vorbei (Beispiel Jupiter), dann haben wir eine Ablenkung nach der Seite??
Es macht einen Bogen um die Gravitationsquelle.
Bewegt es sich dagegen von der Gravitationsquelle fort, findet man nur eine Rotverschiebung.
Ja, und umgekehrt eine Blauverschiebung, wenn Licht dem Beobachter auf einer Gravitationsquelle entgegen kommt.
 

Luzifix

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Und wenn die Äquivalenzmasse in Speicherringen nicht zu Buche schlüge, bräuchte man die Stärke der Magneten nicht der Energie des Speicherrings anzupassen.

In so einem Beschleuniger zirkuliert doch echte Masse in Form von Protonen oder Elektronen, die so weit beschleunigt wurden, bis sie qua Definition Eigenschaften von Materiewellen zeigen. Mal davon abgesehen, daß ich jetzt nicht weiß, wie das bei supraleitenden Ringmagneten ist, ob die nicht in sich ohne zusätzliche Last großen radial widerstrebenden Kräften ausgesetzt sind, die sie zerstören könnten.

Gerade die Vorstellung, daß beim Licht alles anders ist, habe ich bisher für die Voraussetzung dafür gehalten, daß man die Relativitätstheorie damit ableiten konnte. Schleicht sich da über die Äquivalenzmasse des Photons nun ein Korrekturfaktor in die Gleichungen ein?
 

SpiderPig

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Hallo Luzifix,
Gerade die Vorstellung, daß beim Licht alles anders ist, habe ich bisher für die Voraussetzung dafür gehalten, daß man die Relativitätstheorie damit ableiten konnte.
Licht = elektromagnetische Welle / Photon hat keine Ruhemasse aber eine Energie.
Nach der RT ist E=mc² also hat auch ein Photon eine Äquivalentmasse, die gravitativ wirkt.

Beispiel: Zwei Hohlwelten (Dyson-Sphären) mit gleicher Masse der Schale und des Sterns unterscheiden sich in der Gravitationswirkung nach außen, wenn in der einen der Stern dunkel ist, und in der anderen hell. Die Strahlung soll dabei zu 100% von der Kugelschale zum Stern zurück gespiegelt sein.

Dann ist die Masse gleich, aber die Energie in der (innen) hellen Dyson-Sphäre hat ein Masse-Äquivalent von sagen wir einmal 100 Tonnen, die außerhalb der Kugel auch gemessen werden kann.
Nicht zu verwechseln, wenn beide Kugeln den gleichen Anfangs zustand haben und in einer Dyson-Sphären wird das Licht angeschaltet. Dann bleibt nach außen alles gleich, weil ja Masse zu Energie verwandelt wird, die aber nach außen "gravitativ" gleich wirkt.


SpiderPig
 

Luzifix

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Beispiel: Zwei Hohlwelten (Dyson-Sphären) mit gleicher Masse der Schale und des Sterns unterscheiden sich in der Gravitationswirkung nach außen, wenn in der einen der Stern dunkel ist, und in der anderen hell. Die Strahlung soll dabei zu 100% von der Kugelschale zum Stern zurück gespiegelt sein.

Erscheint mir absurd! Das Photon hat doch seine Energie quasi vom Elektron geborgt, es geht halt ein wenig spazieren, dann wird es woanders wieder reabsorbiert. Ein Gleichgewicht mithin. Warum sollte ein identisches Objekt, das dunkel ist, also ohne dieses Gleichgewicht, deshalb leichter sein? (leicht ist vielleicht etwas unpassend hier)

Wir sind ein Stück vom Thema weg gekommen hier, auch wenn sich noch niemand drüber beschwert hat. MOND! Da habe ich eine ganz verflixte Frage dazu: Wenn man sich mit entsprechenden Computerprogrammen dem sogenannten gravitativen Vielkörperproblem zuwendet, gibt es doch eine große oder sogar unendlich große Menge an chaotischen Lösungen. Wäre es nicht möglich, daß sich da "drin" auch Inseln befinden, wo die Objekte so eine Art stabiles Schwarmverhalten zeigen? So etwas könnte doch auch im konkreten Fall den Anschein erwecken, als sei Dunkle Materie für ungewöhnlich schnelle Bewegungen von Sternen verantwortlich?
 
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Orbit

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Das Photon hat doch seine Energie quasi vom Elektron geborgt, es geht halt ein wenig spazieren, dann wird es woanders wieder reabsorbiert. Ein Gleichgewicht mithin. Warum sollte ein identisches Objekt, das dunkel ist, also ohne dieses Gleichgewicht, deshalb leichter sein? (leicht ist vielleicht etwas unpassend hier)
Luzifex
Deine Einwand ist berechtigt. Doch eigentlich wollte SpiderPig mit seinem Beispiel genau dasselbe aussagen, was Du nun gesagt hast:
Das Gesamtsystem ändert seine Masse nicht, auch wenn im einen Fall ein Teil der Masse in Form von verspiegelter Photonenenergie unterwegs ist.

Dabei geht es übrigens nicht um Grössenordnungen von 100, sondern von Milliarden Tonnen. Unsere Sonne strahlt pro Sekunde eine Äquivalenzmasse von über 4 Millionen Tonnen ab.

Orbit
 

SpiderPig

Gesperrt
Deine Einwand ist berechtigt. Doch eigentlich wollte SpiderPig mit seinem Beispiel genau dasselbe aussagen, was Du nun gesagt hast:
Das Gesamtsystem ändert seine Masse nicht, auch wenn im einen Fall ein Teil der Masse in Form von verspiegelter Photonenenergie unterwegs ist.
Man beachte bitte meinen einschränkenden und eindeutig zuordnenden Satz am Ende meines Beitrages! Dort wird eine Umwandlung der Masse zu Strahlung im Beispiel eindeutig ausgeschlossen und das Szenario somit eingegrenzt zur gravitativen Wirkung von em-Strahlung.
Dabei geht es übrigens nicht um Grössenordnungen von 100, sondern von Milliarden Tonnen. Unsere Sonne strahlt pro Sekunde eine Äquivalenzmasse von über 4 Millionen Tonnen ab.
Da sind mir die Millionen einfach so abhanden gekommen. :eek::D
Danke für die Richtigstellung!


SpiderPig
 

mac

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Hallo Luzifix,


Die Schlußfolgerung aus den Beobachtungen von Jupiter und Quasar auf die Geschwindigkeit habe ich nicht verstanden, Um die Ablenkung von Licht zu beobachten, muß man doch sehr nahe an das Objekt heran. Da könnte doch ein immenser Fehler drin stecken.
Ich versuch’s mal mit einer groben Vereinfachung:

Jupiter bewegt sich (weitere Vereinfachung: realativ zum Schwerpunkt des Sonnensystems) mit 13 km/s. Der als Signalquelle genutzte Quasar steht für uns in einer Sichtlinie, die die Jupiterbahn schneidet. Während sich Jupiter dieser Sichtlinie nähert, verändert sein Gravitationsfeld die Raumkrümmung auch für diese Sichtlinie, mit dem Effekt, daß wir von uns aus den Quasar nicht mehr genau an der Stelle des Himmels sehen, wie zu der Zeit als Jupiter noch weit weg war von dieser Sichtlinie.

Nehmen wir mal an, daß wir die Position des Quasars exakt zu dem Zeitpunkt bestimmen, an dem die ‚Oberfläche‘ von Jupiter noch7000 km entfernt ist von der Sichtlinie. Der Schwerpunkt Jupiters soll dann noch 7000 + 71492 km von diesem Punkt entfernt sein. Licht braucht für diese Strecke 0,26 Sekunden. Wenn Gravitation sich instantan, also mit unendlicher Geschwindigkeit ausbreitet, dann herrschen an diesem Punkt jetzt exakt die Verhältnisse, die einem Abstand von 7000 km von der Oberfläche entsprechen. Wenn sich Gravitation aber mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, dann herrschen die Verhältnisse, die einem Abstand Jupiters von 7000 km + (13 km/s * 0,26 s) entsprechen. Den Unterschied kann man, auch von der Erde aus, mit dem Verlauf der Beeinflussung des Quasar’lichtes‘ messen. (Noch) nicht ganz exakt, aber zumindest gut genug, um zwischen Lichtgeschwindigkeit und instantan deutlich zu unterscheiden.

Es gibt, unabhängig von dieser Messung ein weiteres Argument gegen instantane Ausbreitung der Gravitation: Der Urknall wäre bereits in dem Moment stecken geblieben, zu dem sich Gravitation als Kraft manifestiert hat.



Wenn man sich also ein Stück in der Zeit zurück denkt, sagen wir, 1 Mr Jahre, dann gab es damals noch mehr sichtbare Objekte innerhalb des beobachtbaren Radius, also müßte auch die damals ankommende Gravitation äquivalent größer gewesen sein.
warum?



Wenn man sich noch vorstellt, daß sich das alles dauernd bewegt, müßte es doch eine ständige Fluktuation des Gravitationspotentials im kosmischen Raum geben, ähnlich den interferierenden Wellen auf einem Ozean.
hier kann ich Dir nicht mehr folgen. Wieso sollte das denn genau so ablaufen?



Also Mac, wenn ich Dir hier was vorrechne, das gefällt Dir dann bestimmt nicht!
was soll ich jetzt damit anfangen? Willst Du damit sagen, daß Dein Rechenergebnis die Main-Stream-Anschauung eindrucksvoll widerlegt? Dann demonstriere das bitte! Mir gefällt alles was Hand und Fuß hat wesentlich besser als bloße Behauptungen. :)

Oder willst Du damit sagen daß das:
Wenn man mal annimmt, die Gravitation würde sich anders ausbreiten, langsamer, schneller oder sogar nichtlinear abnehmend oder fluktuierend, dann bekäme doch man eine fabelhafte Grundlage zur Deutung von Diskrepanzen zwischen beobachtender Astronomie und berechneten Ergebnissen. Weil die Beobachtungen und Berechnungen nicht zeitlich zusammengehören.
leeres Stroh war? Dann zieh’s klar und deutlich zurück!


Und ich habe bisher geglaubt, wenn sich etwas mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, darf es keine Ruhemasse besitzen.
das ist richtig! Nur Deine Schlußfolgerung daraus ist falsch. Aber das wurde Dir ja inzwischen eingehend erklärt.


Also wenn das Licht nicht von der reinen gravitiativen Raumzeitkrümmung abgelenkt wird, wie ich in meiner grenzenlosen Naivität vermutete, sondern von der Wechselwirkung mit dem seiner Energie entsprechenden rechnerischen Masseäquivalent, dann ist das doch ein Rückfall auf Newtonsche Denkart oder nicht?
Was genau ist denn da jetzt der Unterschied für Dich?


Kann das, was sich aus Deiner Erläuterung ergibt, denn überhaupt richtig sein: Fällt das Licht tangential an der Gravitationsquelle vorbei (Beispiel Jupiter), dann haben wir eine Ablenkung nach der Seite?? Bewegt es sich dagegen von der Gravitationsquelle fort, findet man nur eine Rotverschiebung. Steckt da drin nicht ein elementarer logischer Widerspruch?
klär uns auf, wo Du den logischen Widerspruch siehst!

Ich sehen ihn nicht. In beiden Fällen haben wir eine Änderung des Impulses des Photons. In beiden Fällen muß der Körper der diese Änderung verursacht, auch eine Änderung des Impulses erfahren (Impulserhaltung)

Herzliche Grüße

MAC
 
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Sollte die Gravitation auf die beobachtete Weise bei schwachen Wirkungen bzw. großen Entfernungen nicht passend zu Newton, ART, SRT und Quantentheorie beobachtet werden, ist es legitim

  1. eine unsichtbare Masse und Energie zu postulieren
  2. eine Variation der Gravitation zu postulieren.
Beide Wege werden anscheinend z.Z. beschritten und sollten beide auch gleichberechtigt beachtet werden, unabhängig der momentanen Modeerscheinungen in der Regenbogen presse.


SpiderPig

Wenn sich beide Theorien wiedersprechen und die Beobachtungen nicht zu dem Postuliertem passen, ist
es dann nicht legitim nach einer weiteren Erklärung zu suchen.

Etwa einer weiteren Grundkraft die für die Abweichungen verantwortlich ist.

Mir schwebt da die Elektrostatik vor.
Wie wäre es denn wenn die zusätzliche Beschleunigung der Rotation von Sternen in Zwerggalaxien daher kommt,
dass das Zentrale SL so stark elktrostatisch aufgeladen ist, dass es wie ein Swiffer Staubmagnet alles um sich herum anzieht.

Ich stelle mir da einen Körper von ca 100000 Sonnenmassen vor der nur aus Protonen besteht.
Dessen Anziehungskraft könnte selbst die der Garvitation von Galaxien übertreffen.
Wie es zu solchen starken Aufladungen kommt ist hier beschrieben http://www.antimateriestern.de


Gruß Rene´
 
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TiloS

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Hallo,

Was mich als Laien dabei mal interessieren würde: wenn DM für die beobachteten Phänomäne verantwortlich ist, dann müßte man doch alle möglichen Variationen von Umlaufgeschwindigkeiten sehen, je nach Gehalt von DM. Wenn man das beobachten kann, dann ist doch überhaupt kein Platz für MOND, weil es dann solche Variationen garnicht geben dürfte.

Nachtrag: umgekehrt natürlich auch nicht. Sind keine Variationen zu finden, dann kann es keine DM sein.

mfg
M.Bähr

Zu diesem interessanten Sachverhalt hat sich hier noch niemand geäußert. Gibt es nun solche Variationen von Umlaufgeschwindigkeiten (bei annähernd gleich paremetrisierten Galaxien/Satellitengalaxien) oder nicht? Das würde mich auch mal interessieren. Dann würden wir der Lösung sicher ein ganzes Stück näher kommen.

Gruß
Tilo
 
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mac

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Hallo Tilo,

Was mich als Laien dabei mal interessieren würde: wenn DM für die beobachteten Phänomäne verantwortlich ist, dann müßte man doch alle möglichen Variationen von Umlaufgeschwindigkeiten sehen, je nach Gehalt von DM. Wenn man das beobachten kann, dann ist doch überhaupt kein Platz für MOND, weil es dann solche Variationen garnicht geben dürfte.

Nachtrag: umgekehrt natürlich auch nicht. Sind keine Variationen zu finden, dann kann es keine DM sein.
Zu diesem interessanten Sachverhalt hat sich hier noch niemand geäußert. Gibt es nun solche Variationen von Umlaufgeschwindigkeiten (bei annähernd gleich paremetrisierten Galaxien/Satellitengalaxien) oder nicht? Das würde mich auch mal interessieren. Dann würden wir der Lösung sicher ein ganzes Stück näher kommen.Gruß
zu diesem interessanten Sachverhalt hatte ich mich in Beitrag 8 geäußert. Warum Atraides in seinem Beitrag dann nochmal danach fragt, habe ich nicht wirklich verstanden.

Herzliche Grüße

MAC
 

TiloS

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Ok, das hatte ich übersehen.

Also dann sind die Variationen von Umlaufgeschwindigkeiten zu groß als das sie in einer vernünftigen MOND abgebildet werden könnten.

Gruß
Tilo
 

mac

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Hallo Tilo,

Also dann sind die Variationen von Umlaufgeschwindigkeiten zu groß als das sie in einer vernünftigen MOND abgebildet werden könnten.
wenn die hier bei Astronews wiedergegebenen Veröffentlichungen zum DM-Gehalt verschiedener Kleingalaxien in der Umgebung unserer Milchstraße oder den nahen Nachbargalaxien nicht durch Fehlinterpretationen durch z.B. noch immer unzureichende technische Beobachtungsmöglichkeiten zustande kommen, dann haben alle Modifikationstheorien einen sehr schweren Stand. So schwer, daß zumindest ich mir nicht mehr vorstellen kann, daß aus dieser Richtung eine echte Lösung für DM kommen kann.

Herzliche Grüße

MAC
 
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