Hi Dgoe,
sodele, die Gipsschine ist ab, jetzt kann ich wieder schreiben.
Hm, wenn Du nur in einem Punkt dabei, einem Deinen Gusto relevante Entscheidung für die Wiedergabe, halt Deine Hand im Spiel war - optisch entscheidend, nicht nur technisch, dann ist das für meine Begriffe Bildende Kunst!
ja klar hab ich da meine "Hand im Spiel" gehabt. Ich habe "nach Augenschein" (Gefühl, Gusto, Erfahrung) beim Mitteln die Verwendungszahl der Einzelbilder festgelegt, dann nach dem Mitteln beim daraus entstandenen Summenbild Kontrast, Schärfe, Farbgebung und Helligkeit eingestellt, bis mir das Bild am ansprechendsten war.
Für mich ist das wie beim Kochen. Das ist zuerst "Handwerk" (nix anbrennen lassen), dann kommt die "Kunst" mit dem Abschmecken über Gewürze. Genußvoll Essen versus "Nahrungsaufnahme".
Ich darf das sagen, ich hab es studiert.

)))
Ich hab das nicht studiert. Ich mach das einfach ohne Studium. Ohne Lehrer, Vorschrift, Prüfung. Ich hab mir das über 14 Jahre hinweg selber beigebracht. Solange rumprobiert und auch mit anderen Fotografen gesprochen, Workshops zum Thema besucht, bis ich meinen eigenen Bearbeitungsweg, meinen eigenen Stil entwickelt habe. Einfach wie es mir gefällt. Dabei wird jedoch nicht geschummelt, also nix "dazugemalt". Meine Bilder zeigen das, was die Kamera eingefangen hat. Aber ich setze die Pointierung. Bringe das zum Vorschein, bzw. betone das, was mir wichtig ist. Ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll.
"Kunst" ist für mich, wenn jemand mit seiner Arbeit etwas herstellt (Musikstück, Plastik, Gemälde, Gewebe, Foto ...), das bei mir Neugier, Erstaunen, Nachdenklichkeit oder sonstige Emotionen auslöst. Das Werk irgendwie "lebendig" wirkt.
Manche "Kunststücke" in Museen/Galerien lösen aber ganz andere Reaktionen bei mir aus. Den "Boisschen Fettfleck an der Wand" fand ich einfach nur albern, die vergammelten Wurstsemmeln abstoßend und die Badewanne voller Gerümpel (welches die Putzfrauen "entsorgt" haben) brachte mich schallend zum Lachen, als ich in der Zeitung davon laß. Als absurd empfinde ich, wenn jemand einen fetten Strich über ne Leinwand zieht und ein findiger Galerist dann eine 2-seitige Beschreibung dazu liefert, in der der Weltschmerz, der Weltfrieden und Himmlische Mächte sowie die ungerechte Kindheit des Künstlers miteinander vermauschelt werden, um für diese Schmiererei dann ne halbe Million Euro zu verlangen.
Für mich ist "Kunst" die Beherrschung des Handwerks (Werkzeug, Material) + ein Schuß Inspiration, welches dann zusammen dafür sorgt, daß auch in 100 oder 1000 Jahren Leute stehenbleiben und einen 2., interessierten Blick auf das Kunstwerk werfen. Auch dann noch davon angesprochen werden. Wolgemerkt, für mich. Kunst kommt für mich von "können". Und wenn das jemandem mit meinen Bildern/Fotos oder meinen Skizzen so geht, dann fühle ich mich ein klein wenig geschmeichelt.
Jemand anderst darf gerne seine eigene Definition von Kunst haben. Da möchte ich keinem vorschreiben, was für ihn "Kunst" ist.
@ Wotan:
herzlichen Dank fürs raussuchen des Flugzeugtyps und seiner Flugkennzeichnung.
Liebe Grüße
Sissy