Mars One

mac

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Hallo Sissy,

hmmm, nach Bodenschätzen graben wäre in einem Habitat im Erdorbit das letzte einschneidende Erlebnis eines "Kolonisten". ;)
denkst Du, daß das bei gleich 'intelligentem' Verhalten bei einer Marskolonie anders wäre?

Der Name ‚Bodenschätze‘ stammt aus der Zeit, als wir auf die Erde beschränkt waren.



diese "2. Erden" sind sooo weit weg, daß sie mit unseren derzeitigen Mitteln nicht erreichbar sind. Mars dagegen schon...
das hast Du missverstanden. Schau nochmal auf welche Aussage von Dir ich das bezogen habe.



ah, jetzt verstehe ich die Aufregung. Das ist ein Mißverständnis. Ein Kolonisationsversuch mit Rückholmöglichkeit wäre mir auch "lieber". Aber ich würde auch ohne diese Rückholmöglichkeit eine Bewerbung losschicken, sofern a) die Planung vernünftig ist und b) eine geringe Chance bestünde, daß ich angenommen würde...
diese Aussage kann ich mit Deiner nächsten Aussage nicht in Deckung bringen.



Der Unterschied liegt in der Vorbereitung und Durchführung. Ich muß wissen, welche Umweltbedingungen mich erwarten.
Auf der Erde gibt es da keine grundsätzlichen Unbekannten. Primär weil wir Produkt unserer Umwelt sind und sekundär, weil selbst diejenigen die irgendwo zuerst waren, sei es auf einem Berg, oder bei einem der Pole, im Prinzip wußten, was sie zu erwarten haben.

Auf Mars sind wir in einem Ausmaß fremd, wie es auf der Erde unmöglich ist. Und wir haben keine Ahnung was das kurzfristig (eine Generation) und mittelfristig (viele Generationen) mit uns macht. Weder Du, noch sonst irgend ein Mensch hat sich bisher dafür entschieden seine Kinder auf dem Gipfel eines 8tausenders oder auch nur 20 m unter Wasser zu Zeugen, auszutragen, aufzuziehen und sich dort auf die Enkel zu freuen. Und das hätte bei weitem nicht Potenz der Probleme, die uns bei einer solch drastischen Umweltänderung wie auf Mars begegnen können. Ich sage nicht muß. Biologisch stellt sie eine beispiellose Veränderung dar, für die in 4,5 Milliarden Jahren keinerlei Kompensationsstrategien entwickelt werden mußten, egal was der Erde auch sonst noch widerfahren ist. Daß sie alles andere als harmlos ist, zeigen uns bereits die ‚Langzeitaufenthalte‘ (viel weniger als1/10 der mittleren Lebenszeit eines Menschen) und keiner davon war noch in der Wachstumsphase, geschweige denn in der Ausdifferenzierungsphase eines Embryos. Auch Tierversuche werden uns da keine letzte Klarheit bringen, einfach weil die Sache völlig beispiellos ist.

Mit anderen Worten: Du hast nicht die geringste Ahnung was Dich erwartet, auf was Du Dich eigentlich vorbereiten müßtest, ja, ob es überhaupt geht. Das würde ich gleichsetzen wie die Badeschlappen und die Taucherbrille, als ausreichend für eine Bergexpedition zu deklarieren, weil man noch nie in seinem Leben einen Berg gesehen, geschweige denn bestiegen hat und an der Küste eines Südseeparadieses (ohne Sturm) aufgewachsen ist.

Sogar so was funktioniert durchaus auch - für kurze Zeit.



Rundum sorglos wäre ein Hubschrauber, der mit laufenden Motoren bereitsteht, um mich mit nem "verstauchten Knöchel" oder "tropfender Nase" bei nem Picknick zum nächsten Krankenhaus fliegt...
also ein Ambiente, von dem hier wohl eher nicht die Rede war.


Ende der 70er Jahre, als es noch keine Handys gab, bin ich 2 Monate lang mit dem Kanu und zu Fuß nur mit einem Rucksack durch die Wildnis Nordfinnlands gezogen. Mit Karten wurde die Route vorher festgelegt und der Nationalparkverwaltung mitgeteilt. Wäre mir auf dieser Expedition etwas passiert, hätten sich nach Ablauf einer "Meldefrist" zwar Suchtrupps auf den Weg gemacht, aber falls ich ernsthaft verletzt gewesen wäre, hätten die nur noch meinen Angehörigen Bescheid geben können.
um das mal zu übersetzen: Du hast das Risiko, daß Dir auf der Reise zum Mars droht und Unfälle in Kauf genommen, nicht aber auf die Möglichkeit eines Rücktransportes verzichtet. (was ich für ein vernünftiges Verhalten halte)



Mitte der 90er Jahre dann eine 6 wöchige Expedition durch die Kanarischen Inseln. Von Vulkan zu Vulkan, immer den nächsten Schlackekegel/Lavafeld vor Augen. Auch da ohne Handy, ohne "rundum-sorglos-Paket". Aber wieder mit gut geplanter Ausrüßtung und Vorbereitung. Überlebt habe ich beides, dank guter Vorbereitung und gesundem Menschenverstand sowie Respekt vor den Unwägbarkeiten der Natur. :)
hier hast Du nicht erwähnt, ob es diese selbstverständliche Rückversicherung gab.


Wer Auswandert, tut das auf eigenes Risiko. Ich finde, jeder Mensch hat das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte, wenn er anderen damit nicht schadet.
Ja, das ist so ein schöner Spruch und jeder von uns assoziiert auch gleich seine Vorstellungen zu dem, was da so vorkommt. Und die sind sowas von naiv, einfach weil man als durchschnittlicher Mensch überhaupt keine Ahnung hat, auf was man da so alles kommen könnte.

Ich hatte das schon mal in diesem Thread verlinkt und auch angesprochen, aber da gab es kein Resonanz

http://www.welt.de/vermischtes/article2744410/Jonestown-ein-Sektenmassaker-schockt-die-Welt.html

Möchtest Du solches Verhalten auch unter obiges Zitat von Dir eingeordnet sehen?

Es tut mir leid, daß ich hier so drastisch werde, aber Deine obige Aussage ist mir einfach viel zu verharmlosend. Ich habe ständig den Eindruck, als würden Du und auch andere das auf eine einfache individuelle Entscheidung herunter brechen wollen, vergleichbar eben mit Deinen ‚Soloausflügen‘ ins Grüne.

Entschuldige diese scheinbar so despektierliche Wortwahl, sie soll nur die Dimensionen um die es hier aus meiner Sicht geht sprachlich erfassen. Das war keine Aussage zu Deiner Individuellen Leistung, die ich sehr anerkenne, und die ich selber auch nie in solchem Ausmaß gemacht habe.

Dennoch ist es aber ‚nur‘ etwas, was ursprünglich normaler Bestandteil hiesigen Lebens ist, auch wenn die Mehrzahl der Menschen unserer Umgebung damit im ersten Anlauf überfordert wäre, dennoch haben wir genügend biologisches Rüstzeug, um hier zumindest im Prinzip vernünftig entscheiden zu können – ganz elementar anders eben, als bei einer Auswanderung zum Mars.


Herzliche Güße

MAC
 
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ralfkannenberg

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derzeit?

Der Mars bietet einige Größenordnungen weniger ‚Platz‘, als es Habitate könnten.

Hallo Mac,

nur eine Verständnisfrage: diese "Habitate" - befinden die sich in Erdnähe ? Und wenn ja, was nutzen die, wenn die Sonne in knapp 1 Milliarde Jahren (meine 600 Millionen Jahre waren zu wenig) wärmer wird ? Da wäre es meines Erachtens günstiger, geeignete Kühlungsmassnahmen auf der Erde selber zu implementieren.

Der Mars bietet zwar rund 4x weniger Platz (ich habe nun der Einfachheit angenommen, dass der Mars nur halb so gross wie die Erde ist), aber die Erdoberfläche ist auch nicht zu 100% besiedelbar; das dürfte es in etwa kompensieren.

Die geringere Schwerkraft ist zwar ein Problem, aber die Evolution hat ja sehr lange Zeit, dieses Problem zu lösen.

Damit wäre die Menschheit die mit Abstand älteste Spezies auf der Erde. Einen solchen Zeitrahmen halte ich für extrem spekulativ.
Mit Menschheit meinte ich die Lebewesen, die sich dann "denkend" auf der Erde befinden. Es ist natürlich nicht gesagt, dass es sich dabei noch um den Homo sapiens sapiens handeln wird. Vielleicht kommt es erneut zu einem Massensterben und danach entwickeln sich intelligente Insekten. Aber auch die wollen nicht eines Tages auf der Erde zugrundegehen, nur weil die Sonne wärmer wird.

Und warum dann nicht einfach in mehreren Schritten immer mal wieder für einige 100tausen Jahre lang die Bahn anheben?

Dir stehen die Haare zu Berge?
Gar nicht, warum ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

zabki

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@Sissy


Wenn es einen Einwanderungsdruck in die Antarktis gäbe, wie es einen Auswanderungsdruck aus der DDR gegeben hat (oben gebrachtes Beispiel), würde man davon auch trotz Antarktisvertrag etwas merken. Dann gäb's auch schon mal 'ne illegale Ansiedlung, wie es Hausbesetzungen gibt.

Gruß zabki
 

Dgoe

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Hallo,

weitere Fakten:

so zeigt auch Biosphäre 3 (älteres russ. Experiment), dass es noch lange nicht beherrschbar ist.
wikipedia schrieb:
Um den Sauerstoffgehalt der Luft beizubehalten und das Kohlendioxid abzufiltern, wurden Chlorellaalgen benutzt. Um den Sauerstoff herzustellen, den ein Mensch zum Atmen braucht, wurden acht Quadratmeter an Chlorellaalgen gebraucht, wenn zusätzliche Filter installiert waren.
Insgesamt wurden zehn Experimente mit jeweils ein bis drei Menschen durchgeführt. Beim längsten Experiment hielten es die drei Crewmitglieder 180 Tage aus. Dabei waren sie auch hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung auf die innerhalb des Systems gewachsenen Pflanzen angewiesen. Obwohl das System vom Grundsatz her funktionierte, zeigten sich Effekte, die auf eine Wechselwirkung zwischen Algen und den höheren Pflanzen zurückgeführt wurden. Durch diese wurden einige der als Nahrungsmittel vorgesehenen Pflanzen abgetötet.
siehe auch hier:
Sechs Monate lang blieben drei Menschen im Inneren dieses "Raumschiffs auf festem Boden". Sie waren darauf angewiesen, von dem zu leben, was sie selbst anpflanzten und ernteten und hatten nur die Luft zum Atmen, die die Pflanzen für sie reinigten und aufbereiteten.

Balance kippt
Nach einiger Zeit zeigte sich, dass die biologischen Systeme zur Lufterneuerung zwar funktionierten, aber nicht ganz ausreichten, um alle organischen Gase zu absorbieren. Ein zusätzlicher Katalysefilter mußte daher eingebaut werden. Außerdem traten negative Wechselwirkungen zwischen den Algen und den höheren Pflanzen auf.

Offensichtlich produzierten die Algentanks einen bisher unbekannten Stoff, der einige der Pflanzenarten abtötete. Für die Besatzung der Bios-3 stellte diese Wechselwirkung noch keine Gefahr dar, das bestätigte auch Versuchsleiter Gitelson: "Bei der Besatzung, die für sechs Monate in dem Komplex geblieben ist, sind keinerlei Gesundheitsschäden oder Mangelerscheinungen aufgetreten." Auf einem Langstreckenflug beispielsweise zum Mars könnten diese für sich genommen kleineren Probleme für die Crew allerdings zu einer echten Bedrohung werden.
(underline von mir)
Es gibt also bisher kein einziges positiv verlaufendes Langzeitexperiment, wobei 6 Monate sowieso ein Witz sind. Das ist so, wie damals, als man sagte, die Rakete müsste eigentlich fliegen, auch wenn sie bisher dutzendmal abgestürzt ist.
Da wird wohl noch Entwicklungsarbeit nötig sein (die ja nichts kostet, ne? - und ganz schnell geht, jaaa).


Vom Konzept her schlüssig finde ich, dass Roboter die Anlage vorbereiten. Ich kann mir vorstellen, dass es sowieso nur so gehen würde irgendwann, wenn. Wieviel Trinkwasser man mitnehmen müsste? Wäre schon nicht schlecht, wenn die Roboter vorher die vorhandenen Wasservorräte anzapfen, also Bohrtürme, Extraktions- und Filter-Anlagen aufbauen, was ja alles gar kein Aufwand ist :rolleyes:, abgesehen davon, dass solche Roboter noch Science Fiction sind. Bisher können Roboter nicht einmal einen Wasserhahn aufdrehen, von spezialisierten Prototypen einmal abgesehen - und machen gerade erst zaghafte Fortschritte auf unebenem Gelände.
Da wird wohl noch Entwicklungsarbeit nötig sein (die ja nichts kostet, ne? - und ganz schnell geht, jaaa).

Ach ja, wir haben doch gerade erst einen Roboter hingeschickt, der ein paar Millimeter tief bohren kann, für nur schlappe rund 1 Mrd. an Kosten (ok, das ist ungerecht, er kann auch wissenschaftliche Untersuchungen anstellen, aber nur mal zum Vergleich).


Nee, nee, für die 6 Mrd drehe ich euch den besten Kinofilm samt Fernsehserie aller Zeiten, da sieht man dann genau was passiert und keiner kommt wirklich ums Leben.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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Ach ja, wir haben doch gerade erst einen Roboter hingeschickt, der ein paar Millimeter tief bohren kann, für nur schlappe rund 1 Mrd. an Kosten (ok, das ist ungerecht, er kann auch wissenschaftliche Untersuchungen anstellen, aber nur mal zum Vergleich).
Hallo Dgoe,

mit Deinem Ansatz würde der Mensch heute noch auf den Bäumen wohnen.

Wobei nein: mit diesem Ansatz hätten Tiere und Pflanzen nie das schützende Wasser verlassen und wären auch nie an Land und schon gar nicht auf die Bäume gekommen.

Wie die Evolution zeigt braucht es beides bzw. alle drei: solche, die im Wasser verbleiben, solche die an Land kommen und solche, die sich an Land soweit weiterentwickeln, dass sie bei einer Rückkehr ins Wasser wesentliche Vorteile haben und bessere ökologische Nischen besetzen können.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

und die ersten dürfen schon mal freiwillig ins Gras beißen?

Mars One (Way) ist die menschenverachtendste, menschenunwürdigste, widerlichste und mit Abstand dümmste und unrealistischste Projektidee von der ich persönlich jemals gehört habe.

Die Tiere, die den Landgang geschafft haben, waren bestimmt nicht bei einem Äquivalent zu Mars One dabei gewesen.

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Das Einzige, was Mars One von anderen Projektideen unterscheidet, ist der fehlende Rückweg (abgesehen von zukünftigen Rettungsprojekten), um Aufwand und Kosten zu sparen - und damit gleich einem Todesurteil, denn niemand kann bisher realistisch darauf hoffen, länger als einige Monate überleben zu können (siehe weiter oben).

Das ist morbide und das vertreten dieser tödlichen Low-Budget-Lösung, die in vielen Punkten an Naivität kaum zu überbieten (siehe alleine Strahlungsbelastung), mit Worten wie "Auswandern" ahnungslose Begeisterte in den sicheren Tod schicken zu wollen, ist in meinen Augen kriminell und einfach widerlich oder kaum weniger schlimm, naiv. Sich dabei zu bereichern auch noch Betrug, also Mord und Betrug.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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und die ersten dürfen schon mal freiwillig ins Gras beißen?
Hallo Dgoe,

es ist tatsächlich davon auszugehen, dass die ersten in der Evolution eine höhere Sterblichkeitsrate hatten als die nachfolgenden.


Mars One (Way) ist die menschenverachtendste, menschenunwürdigste, widerlichste und mit Abstand dümmste und unrealistischste Projektidee von der ich persönlich jemals gehört habe.
Eine solche Wertung kann ich wirklich nicht nachvollziehen und scheint mir auch nicht auf wissenschaftlichen Fakten zu beruhen. Es wird doch niemand dazu gezwungen ! Wenn meine familiäre Situation eine andere wäre würde ich mich übrigens auch bewerben.

Die Tiere, die den Landgang geschafft haben, waren bestimmt nicht bei einem Äquivalent zu Mars One dabei gewesen.
Nein, die wurden versehentlich an Land gespült und sind dort jämmerlich innert Minuten verendet. Und das wäre bis heute so, wenn nicht einige von ihnen so weit angepasst gewesen wären, dass sie auch einen temporären Aufenthalt an Land überlebt haben.

Bis schliesslich Lebenwesen entstanden wie der Mensch, der nach 6 Minuten unter Wasser das Zeitliche segnet: der Mensch kann also ohne technische Hilfsmittel nicht mehr ins Wasser zurück. Für uns Menschen resultierte dieser Landgang letztlich auch in einem "no return", und die zahlreichen Ertrinkungs-Unfallopfer jedes Jahr zeugen davon !

Man wird also ganz individuell Kosten und Nutzen abzuwägen haben und dann eine Entscheidung zu treffen haben.



Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Das Einzige, was Mars One von anderen Projektideen unterscheidet, ist der fehlende Rückweg (abgesehen von zukünftigen Rettungsprojekten), um Aufwand und Kosten zu sparen - und damit gleich einem Todesurteil, denn niemand kann bisher realistisch darauf hoffen, länger als einige Monate überleben zu können
Hallo Dgoe,

sag mal, was weisst Du eigentlich vom Mars ? - Ist Dir eigentlich bekannt, dass da seit Jahrzehnten Raumsonden auf der Marsoberfläche und in der Marsumlaufbahn unterwegs sind, die sehr hochwertige Daten gesammelt haben ? Das Bild des Mars, welches sich aus Mariner 4 ergeben hat, ist doch längst überholt !


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

ich beziehe mich auf die Ergebnisse von Biosphäre 2 und 3 was die Überlebenschancen betrifft, das übrige wird die Strahlenbelastung beschaffen. Und das ist alles sehr wohl wissenschaftlich.

Aber schon die Roboter gibt es noch nicht, die das alles vorbereiten. Ist also eh egal.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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ich beziehe mich auf die Ergebnisse von Biosphäre 2 und 3 was die Überlebenschancen betrifft, das übrige wird die Strahlenbelastung beschaffen. Und das ist alles sehr wohl wissenschaftlich.
Hallo Dgoe,

und aus welchem Jahr stammen die ? Gab es damals schon Raumstationen, in denen Langzeitversuche durchgeführt wurden, gab es damals schon ausser den beiden Vikingsonden weitere funktionsfähige Sonden auf dem Mars ?

Du willst bezüglich Raumtechnologie im Jahre 2014 doch hoffentlich nicht eine Studie aus dem Jahr 1984 als Referenz heranziehen !


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Dgoe

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Hallo Ralf,

es ging doch darum, sich selbst zu versorgen, welche Experimente derart gab es denn noch seither?

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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es ging doch darum, sich selbst zu versorgen, welche Experimente derart gab es denn noch seither?
Hallo Dgoe,

das ist aber doch keine Einschränkung: wenn es hier anfangs noch Probleme gibt, so werden die eben noch eine Zeitlang von der Erde aus versorgt.

Hier siehst Du übrigens, dass es 4 Astronauten gab, die 1 Jahr oder länger am Stück im All waren, das ist also mindestens doppelt so lange als die Experimente in der Biospäre 3:

Längster Raumflug[Bearbeiten]
437 Tage: Waleri Poljakow
379 Tage: Sergei Awdejew
365 Tage: Wladimir Titow und Mussa Manarow


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Oder anders gefragt, welche Langzeitsimulationen/-experimente, über einer Studie hinaus, gab es noch seither?
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

der Thread heißt 'Mars One' und nicht "Besiedlung des Mars".
In Mars One ist eine Versorgung von der Erde nicht vorgesehen. Und genug Zeug zum Atmen, Trinken und Futtern wird nicht mitgenommen.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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der Thread heißt 'Mars One' und nicht "Besiedlung des Mars".
In Mars One ist eine Versorgung von der Erde nicht vorgesehen. Und genug Zeug zum Atmen, Trinken und Futtern wird nicht mitgenommen.
Hallo Dgoe,

man hat ja auch noch 10 Jahre Zeit, diese Probleme zu lösen. Und die erste Mission wird nicht gestartet werden, wenn es noch unüberwindliche Probleme gibt. Sollte es einen Notfall geben, so kann Hilfe von der Erde kommen, zudem werden die ersten Siedler sicherlich auch mehrjährige Notvorräte mitnehmen. Solche könnte man notfalls unbemannt nachliefern, und eine solche Sonde bräuchte nicht einmal über eine sonderlich gute Landetechnologie verfügen. Wobei ich nun eher vermute, dass bereits vorgängig unbemannt genügend viele Vorräte zum Mars gebracht würden.

Ausserdem ist auch davon auszugehen, dass es parallel zu MarsOne weitere Forschung für Marsexpeditionen gibt, die wohl auch verhältnismässig rasch Fahrzeuge für eine Rückkehr zur Erde bereitsstellen können.

Zum Vergleich: in den 4 Jahren von 1969 bis 1972 wurden 8 Landemodule von der Erde zum Mond befördert, die ihre Insassen wieder zur Erde zurückbrachten; nur 2 von ihnen kamen nicht zum Einsatz, weil man bei Apollo 10 aus Sicherheitsgründen eine Generalprobe mit Annäherung, aber ohne Landung testen wollte, und bei Apollo 13 der Unfall passiert war, den übrigens die betroffenen Astronauten nur dank der mitgeführten Mondlandefähre, die kurzfristig "zweckentfremdet" wurde, überlebt haben, da das Mutterschiff aufgrund des Unfalls keinen Sauerstoff mehr hatte, weder zum Atmen noch für die Steuerung der Rakete.

Also ich kann Deine Bedenken wirklich nicht nachvollziehen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

die Mondmissionen sahen ein Rückkehr vor, ein himmelweiter Unterschied. Hatten auch alles dabei und von daher nur ein Kurzaufenthalt.
Was Du oben alles forderst, sehe ich ähnlich, habe auch nichts Prinzipielles gegen die Bemühungen einzuwenden, im Gegenteil. Aber mit den Budget von 6 Mrd. und überhaupt die konkrete Idee von Mars One (die Deine Forderungen oben alle ignoriert) ist vollkommen utopisch und fahrlässig.

Wir haben auch noch nicht von der Strahlenbelastung gesprochen, dessen mögliche Lösungen alle ein Vielfaches des Aufwands und der Kosten darstellen.

Meine Bedenken haben sich nicht gelindert.

Gruß,
Dgoe
 

mac

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Hallo Ralf,

nur eine Verständnisfrage: diese "Habitate" - befinden die sich in Erdnähe ?
wenn sie überhaupt mal gebaut werden, werden die ersten in Erdnähe sein, stelle ich mir als wirtschaftlich günstige Ausgangslage vor, mit dem Mond als Abbauregion für ihre dazu geeigneten Konstruktionselemente und vielleicht auch mit Asteroiden, nicht allzu weit weg von der Erdumlaufbahn um die Sonne fallen. Aber auch das schon ist rein verfahrenstechnisch viel zu komplex für eine detailierte Voraussage durch einen Laien. Nur als Beispiel: Wenn der Mond so genutzt werden soll, muß er erst mal die nötige Infrastruktur dafür haben.



Und wenn ja, was nutzen die, wenn die Sonne in knapp 1 Milliarde Jahren (meine 600 Millionen Jahre waren zu wenig) wärmer wird ?
Ich stelle mir diesen Prozess in seiner Entwicklung so vor, wie ich es schon beschrieben habe und das in einem Zeitrahmen von vielleicht 500 bis, was weiß ich, 2000 Jahren? Auch das schon und erst recht alles was darüber hinausgeht, ist in seinen Details völlig unvorhersehbar.

Das ‚Problem‘ mit der Sonne ist in diesem Stadium völlig ohne Einfluß. Und was sollte, wenn es denn überhaupt mal relevant werden sollte, diese Habitate, oder was es bis dann auch immer sein mag, daran hindern ihre Positionen zur Sonne über hunderte von Generationen lang immer wieder anzupassen? Ist das nicht ungefähr so, als würdest Du fragen, wie die ersten Landgänger, noch gebunden an die Gezeitenregionen, es denn schaffen sollen, der Folgen der Plattentektonik Herr zu werden?



Da wäre es meines Erachtens günstiger, geeignete Kühlungsmassnahmen auf der Erde selber zu implementieren.
wir können ja noch nicht mal vorhersagen, ob die Erdbahn dann innerhalb der Sonne verlaufen wird, wie soll man denn unter diesen Umständen solch eine hoch spekulative ‚Zwischenlösung‘ für die Erde einordnen? Klar kann das eine Interimslösung für die Phase sein, in der unsere Sonne ihre Strahlungsleistung verdoppeln? wird. Aber das hängt doch weder mit der Marsbesiedelung noch mit einem Habitatbau in irgend einem zeitlich relevanten Zusammenhang.



Der Mars bietet zwar rund 4x weniger Platz (ich habe nun der Einfachheit angenommen, dass der Mars nur halb so gross wie die Erde ist), aber die Erdoberfläche ist auch nicht zu 100% besiedelbar; das dürfte es in etwa kompensieren.
Ja, laß es so sein. Wo bleibt bei dieser Überlegung die Einbeziehung der Habitate? Immerhin ist ihre potentielle ‚Siedlungsfläche‘ um Größenordnungen größer, als die der beiden Planeten zusammen. Und wäre unter solchem Gesichtspunkt diese Frage überhaupt noch irgendwie relevant?



Die geringere Schwerkraft ist zwar ein Problem, aber die Evolution hat ja sehr lange Zeit, dieses Problem zu lösen.
Das ist auch so eine Stelle, bei der Du in scheinbar sicherer Deckung der astronomischen Zeiträume, das unbewußte? Gefühl zu haben scheinst, die dafür initial nötige, verantwortliche, aktive Handlung ausblenden zu können?

OK, In 100 Millionen Jahren und auch schon etwas eher, gibt Dir da wahrscheinlich jeder Recht. (wenn es denn noch einen gibt der damit überhaupt etwas anfangen kann)

Heute aber, geht das ohne uns und ohne unser aktives, dieses auch zu verantwortende Handeln, gar nicht. Wie stellt Du Dir diese ‚Evolution‘ vor? Bakterien ausstreuen und warten? So hörte es sich für mich nicht an.

Also so lange Menschen one way hinschicken, bis die Vermehrungsrate die Verlustrate durch Inkompatibilität mit der dortigen Umwelt übersteigt? Ohne anfängliche Garantie, daß es für Menschen auf diesem Wege nicht ein Faß ohne Boden bleibt? (Denn selbst wenn ich versuche Deinem Evolutionsgedanken zu folgen, welche Rechtfertigung bliebe denn noch davon übrig für solch ein Handeln, wenn es sich als Faß ohne Boden herausstellen würde?)

So auch nicht? Dann kann es aber richtig kompliziert werden. Rein und bei Bedarf wieder raus, sieht da in meinen Augen zum jetzigen Zeit- und Wissenspunkt immer noch deutlich attraktiver aus.

Und noch ein Punkt, der in meinen Augen entweder irgendwie als Rechtfertigung für solches Handeln duchschimmert, oder völlig ignoriert wird: Die natürlichen Katastrophen auf der Erde und alle natürlichen Selektionvorgänge waren für uns und alle unsere Vorgänger unabwendbar. Das was wir aber mit welcher Methode auch immer auf Mars täten, müssen wir vollständig selber verantworten.

Ich schätze Deine Beiträge hier im Forum außerordentlich, seit ich es kenne. Auch und gerade Dein bekennendes Christentum sehe ich dabei mit großem Respekt. Ich fühle mich aber inzwischen sehr hilflos bei dem Versuch, Deine Gedankengänge vor diesem Hintergrund noch nachzuvollziehen. (unter Anderem darum, gebe ich mir ja auch solch eine Mühe bei der Polarisation)



Mit Menschheit meinte ich die Lebewesen, die sich dann "denkend" auf der Erde befinden. Es ist natürlich nicht gesagt, dass es sich dabei noch um den Homo sapiens sapiens handeln wird. Vielleicht kommt es erneut zu einem Massensterben und danach entwickeln sich intelligente Insekten. Aber auch die wollen nicht eines Tages auf der Erde zugrundegehen, nur weil die Sonne wärmer wird.
Abseits unseres Themas, woher nimmst Du den Optimismus, daß die uns verdrängenden Nachfolger die mindestens nötige technische Intelligenz besitzen, das zu verhindern?



Gar nicht, warum ?
weil Deine Aussagen in meinen Augen nicht zum nötigen Einordnen in den von Dir gewählten Zeitrahmen passten.

Herzliche Grüße

MAC
 
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Kosmo

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Eine Frage, die hier irgendwie noch nicht angesprochen wurde: wie hoch wären denn die zusätzlichen Kosten für eine technische Rückkehr-Möglichkeit ? Ich würde die eigentlich nicht höher als die derzeitig geplanten MarsOne-Kosten schätzen, d.h. bei nur einer Verdoppelung vom Budget läge das drin und dann kann jeder Mars-Siedler oder Merkur-Siedler selber entscheiden, ob er dauerhaft bleiben möchte oder zurückkehren möchte.
Überall ist von einer dramatischen Kostenreduzierung durch die One Way-Lösung, die größtenteils auf vorhandener Technik aufbaut, zu lesen. Beziffern kann ich es nicht, aber ich gehe von einer Vervielfachung der Kosten bis zum dreistelligen Milliardenbereich bei einem Rückkehrszenario aus aus. Ein solches ist für eine Institution wie MarsOne von vorneherein ausgeschlossen. Denn so kann man nicht mehr auf vorhandene Technik von privaten Anbietern setzen, sondern muss Forschen und Entwickeln.
 
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