Nicht das ein falsches Bild von mir entsteht, weil ich dort auch einen Urknallthread eröffnet habe. Ich wollte mich dort nur auf philosophischer Art und Weise über die Möglichkeit des Urknalls äußern, da mir bewusst ist, dass die Uth zurzeit nicht widerlegt werden kann.
Ein interessanter Ansatz, diese Thematik mal von einer anderen Seite zu beleuchten.
Wobei ich als gläubiger Christ und Katholik keine Probleme mit dem Glauben einerseits und dem Urknall andererseits habe. Insbesondere stellt der Urknall auch naturwissenschaftlich ja keine "Schöpfung" dar, sondern lediglich den frühest möglichen Zeitpunkt unseres Universums aufgrund der bestehenden Gesetze dar. Wobei man das noch etwas präzisieren kann: Aufgrund der Heissenberg'schen Unschärfe-Relation zwischen Zeit und Energie machen Zeiteinheiten kleiner als ca. 10^(-42) Sekunden ("Planck-Zeit") physikalisch keinen Sinn. Somit ist also der frühest mögliche physikalisch beschreibbare Zeitpunkt der Zeitpunkt der Urknallsingularität + diese 10^(-42) Sekunden.
Zu diesem Zeitpunkt lag eine enorm grosse Energiedichte vor und es ist auch gut möglich, dass wir einfach noch keine Kenntnis über die Physik solch' riesiger Energiedichten haben. Und wenn das Universum an der Singularität "irgendwie" vorbeigekommen ist, dann kann man auch mit Zeiteinheiten grösser als diese Planck-Zeit operieren und somit "frühere" Zeiten erhalten.
Und es gibt durchaus "Indizien", mit denen man etwas machen könnte:
(1) Die "Weltformel", also die Vereinheitlichung aller 4 Wechselwirkungen inklusive der Gravitation. Es hat ja den Anschein, dass sich die Gravitation schon während der Planck-Zeit abgespalten hat und womöglich ist das schon früher geschehen, so dass wir hier einen Nachhall aus dem Vor-Big Bang Zeitalter haben könnten
(2) Das Materie-/Antimaterie-Ungleichgewicht ist vielleicht ein Relikt aus dem Vor-Urknall Zeitalter
(3) Dunkle Materie und Dunkle Energie sind vielleicht Relikte aus dem Vor-Urknall Zeitalter
(4) Energieerhaltungssatz - der dürfte wohl auch im Vor-Urknall Zeitalter gültig gewesen sein
(5) Studium der Singularität in Schwarzen Löchern und Versuch, Analogien zum Urknall herzuleiten
Bemerkung: Was ich da geschrieben habe ist natürlich
hochspekulativ und ist bestenfalls als eine kleine Auswahl eines Brainstormings geeignet, wo man vielleicht ansetzen könnte, um solche Fragestellungen zu erarbeiten; es wird natürlich zahlreiche weitere solcher Ansatzpunkte geben.
Andere Ansätze sind ja
- Schwingungen zwischen dem Big Bang und einem "Big Crunch"
- die Bildung von Multiversen
- das Abknospen von Babyuniversen
nur um einige wenige von ihnen zu nennen.
Außerdem bedanke ich mich dafür, dass meine vielen Fragen beantwortet werden konnten. Ansonsten wollte ich diesem Forum erhalten bleiben, wenn es erwünscht wird.
In diesem Punkt schliesse ich mich gerne meinen Vorrednern an
Freundliche Grüsse, Ralf