krümmt ein schwarzes Loch den Raum oder das Licht?

Sky Darmos

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M-Theorie

prim_ass schrieb:
Nun, die M-Theorie, und um diese geht es seit der zweiten Superstringrevolution 1995, erklärt eben diese Postulate und reduziert sie nicht einfach, sondern sagt mathematisch einwandtfrei die Extradimensionen vorher.

Sie erhöht die Anzahl der Extradimensionen um eine, doch über ihre Form kann sie keine genaueren Aussagen machen. Die Form der Extradimensionen ist nach der Ansicht der meisten Stringtheoretiker ein Parameter und wird es auch bleiben.

prim_ass schrieb:
Die Extradimensionen sind kein Postulat, sondern eine mathematische Vorhersage. Das hat mit den Schwingungsvariationen der Strings zu tun.

Sie sind eben erforderlich um die Konsistenz einer Theorie zu sichern die mit Superstrings- oder p-Branen arbeitet. Andere Theorien kommen ohne sie aus.

prim_ass schrieb:
Alle Teilbereiche, die ja in der Standardtheorie künstlich miteinander verbunden sind, werden durch die M-Theorie erklärt vermittels der Schwingungen von Strings bzw. den Branes.

Die Verbindung wird über die Form der Extradimensionen hergestellt. Solange die aber ein Parameter ist, sind wir nicht viel weiter. Sicher lässt sich darüber streiten, da man sich ja auch Fragen sollte, ob nicht auch eine Theorie für alles immer noch Parameter hat. Das ist eine gute Frage. Wieviel müssen wir mit dem Anthropischen Prinzip erklären und was lässt sich aus der Theorie ableiten? Brauchen wir das Anthropische Prinzip?

prim_ass schrieb:
Das Graviton, wie es bereits verstanden wurde, war bislang nur als Einzelphänomen betrachtet worden und künstlich in den Teilchenzoo der Standardtheorie aufgenommen worden.

Nein, das Standardmodell kennt kein Graviton. Darüber hinaus ist seine Rolle überhaupt nicht klar. Auch in der Stringtheorie nicht. Schließlich besagt die ART dass Gravitation die Manifestation von Raumzeitkrümmung ist. Wo kommen da Gravitonen ins Spiel. Ich denke schon dass sie eine Entscheidende Rolle spielen. Ich denke aber auch dass die Stringtheorie keineswegs die Gravitation erklärt. Ich gebe aber zu dass die Nachhersage des Gravitons ein Pluspunkt für die Stringtheorie darstellt.

prim_ass schrieb:
Die LQG ist daher keine Konkurrenz für die M-Theorie, da sie ja an der alten Krankheit der Quantentheorie leidet und eben die Gravitation nicht kennt.

Ich bin niemand der die LQG favorisiert. Ich favorisiere keine der bekannten Ansätze zu einer Quantengravitation. Ich wollte nur betonen, dass ich einige der Grundideen der Twistortheorie für in die Richtige Richtung gehend halte. An sich halte ich jedoch keine dieser Theorien für ernsthafte Anwärter für eine Quantentheorie der Gravitation.

prim_ass schrieb:
Hier denke ich herrscht eine falsche Vorstellung. Aufgrund der Arbeiten von Witten et al. weiß man im Rahmen der M-Theorie, dass die Größe einer Extradimension eben in einer Variante der Beschreibung R, in einer anderen, die eben nur eine Transformation darstellt, hingegen 1/R beträgt (das gleiche gilt übrigens für die scheinbare Expansion bzw. Kontraktion des Universums).

Es gibt hier zwei Größen der Extradimensionen R und 1/R. Alle anderen Größen entsprechen anderen Universen als dem Unseren. Die ganzen Ansätze mit weniger Extradimensionen die dafür Größer sind, bringen noch mehr Postulate ein. Sie gehören aber auch nicht mehr wirklich zur M-Theorie. Es handelt sich um Abspaltungen.

prim_ass schrieb:
Zur Form der Extradimensionen betrachte man bitte die Arbeiten zu den Calabi-Yau-Räumen. Aber ich gebe hier ausdrücklich darin recht, dass man hier noch eine handfeste Kategoresierung braucht. Zumindest benötigen wir eine eindeutige Extraktion der dreilöchrigen Formen. Das steht noch aus. Hier ist noch viel zu tun. Stimmt.

Nicht die dreilöchrigen Formen entsprechen Symmetriegruppen mit drei Teilchenfamilien. Die Anzahl der Teilchenfamilien ist vom Absolutbetrag der Differenz von ganzzählig- und nichtganzzählig dimensionalen Löchern in den Calabi-Yau-Räumen abhängig.

prim_ass schrieb:
Das zu 99,96%-ige sichere Auffinden eines cosmic string lensing in CSL1, siehe die entsprechend neue Rubrik im Forum, zeigt ja, wohin die Reise geht.

Kosmische Strings sind eine Vorhersage der GUT, nicht der Stringtheorie.
Ed Witten hat schon 1990 über eine Verbindung zwischen beidem Vermutet. Damals konnte er jedoch nichts konkreteres dazu sagen. Hat sich das heute geändert?
Das Auffinden eines kosmischen Strings überrascht mich aber sehr.

prim_ass schrieb:
und dass man somit auch mit dem Auffinden der mini-SL in der Atmosphäre und in Teilchenbeschleunigern bei in der Tat schon bestimmten Energien rechnen muss. Wir haben hier harte Voraussagen, die bis 2010 (plusminus 2 Jahre) bestätigt sein dürften...

"Harte Vorrausagen"? Naja. Selbst wenn keine Schwarzen Löcher erzeugt werden, stirbt die Stringtheorie nicht. Schließlich gibt es Ober und Untergrenzen für den Energiebereich bei dem man die Schwarzen Löcher finden wird. Mit der Weiterentwicklung der Teilchenbeschleuniger werden nur einige Varianten der Stringtheorie mit Großen Extradimensionen sterben. Das macht aber nichts. Man kann ja auch immer kleinere und mehrere Extradimensionen ausweichen. Das muss man ja durch die Überprüfung der Gravitationskraft bei kleinen Abständen auch schon machen.
Schwarze Löcher weit unterhalb der Planck-Energie, als eine Vorhersage der M-THeorie zu bezeichnen ist sehr irreführend. Das ist eine Vorhersage einiger Theorien die sich davon abgespalten haben und weniger als 10 Raumdimensionen annehmen, die dafür aber größer sind. Von diesen Theorien gibt es unzählige Varianten. Von knallharten Vorhersagen, kann da nicht die Rede sein.

Gruß, Sky.
 
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prim_ass

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@Sky:

Auch wenn ich zunehmend den Eindruck gewinne, dass wir aneinander vorbeireden - so sprichst Du von der Reduzierung von Postulaten, während ich von der Erklärung herrschender Prinzipien spreche - so will ich mal weiter machen.

Postulate und Prinzipien sind zwei vollkommen verschiedene Kategorien.

Meine Bemerkungen bezüglich harter Voraussagen halte ich nicht für irreführend, sie sind im Rahmen der bestehenden Näherungen gut begründet. Auch das, was Du als Abspaltungen ansiehst, mit weniger Raumdimensionen, sind in Wirklichkeit im Rahmen der bestehenden Näherungsgrenzen angesiedelt. Sie betrachten nur spezieller Aspekte der Theorie. So kann man von vermeintlich weniger Dimensionen ausgehen, wenn man die anderen Dimensionen nur genügend komprimiert, um sie hinreichend klein zu halten. Hier ist die 7.Dimension zu nennen, die auf dieser Weise in den Näherungen der Stringtheorien enthalten, aber "versteckt". Mit der Vereinigung in der M-Theorie hat man sie aber dann entdeckt und auch erkannt, dass sie stets auch bei den Untertheorien enthalten war. Eine lustige Geschichte kenne ich noch über den Streit, ob die Strings nun geschlossen oder offen seien. Man hatte da auch zwei "verschiedene" Theorien. Aber natürlich haben beide Arten ihre Berechtigung in der einen Theorie.

Hier spielt das topologische Vermögen der Theorie mit herein. Das, was Du als "große Dimensionen" bezeichnest, sind natürlich immer noch Dimensionen im Mikrometerbereich. Die Neutrinos zeigen uns sehr schön, wie sie von einer Art in die andere übergehen und damit erst die Experimentatoren zum Narren hielten. Anhand dieses Verhaltens kann man die Größe der Extradimensionen aud maximal 0,82 Mikrometern berechnen, als Obergrenze versteht sich.

Nun hindert uns das aber nicht, auch größere Durchmesser in unseren Rechnungen zu verwenden, wenn wir topologisch nachweisen, dass es für diese Formen auch kleinere Dimensionsdurchmesser gibt, wo die Dimensionen aber zueinander verzerrt -"warped"- sind. Das sind die mathematischen Methoden, die nun Eingang gefunden haben: Wir modellieren topologische Äquivalente, in denen wir leichter bestimmte Berechnungen vornehmen können.

So sehen wir zum beipsiel schon heute, dass wir möglicherweise bereits miniSL in der Atmosphäre nachgewiesen haben, was aber noch nicht sicher ist und wir nur noch nicht als solches detektieren können. Ohne die M-Theorie kämen wir erst gar nicht auf den Verdacht in den beobachteten Gamma - Ausbrüchen in unserer Atmosphäre als Quellen solche miniSL zu sehen. Nun können wir zielgerichtet danach forschen (siehe: mini SL in der Atmosphäre?).




Hier mal was Allgemeinwissenschaftliches zu Inflation und Stringtheorie

Auch die Art Deiner Betrachtungsweise ist nicht sachgerecht.
Natürlich hat die GUT keine Strings vorhergesagt, mithin auch keine kosmischen Strings. Die GUT weiß nichts von Strings.
Die andere Richtung ist korrekter: Die Inflationsphase des sehr frühen Universums wurde angenommen, um die Beobachtungsdaten mit der Urknalltheorie in Einklang zu bringen. Linde berechnete, dass daher zu T0 die Inflation starten musste und zu T1 sie wieder stoppen musste. Eine echten Mechanismus, der die Ursache für T0 wie auch für T1 lieferte, existierte nicht. Man nahm halt ein Inflationsfeld an, ohne auch nur eine plausible Idee für Existenzbegründung dieses Feldes zu diesem Zeitraum zu haben.

Es war die M-Theorie, die einen solchen Mechanismus plausibel machte und sogar weitere Voraussagen macht, die dann detektiert werden können, sobald die Technik der Experimentatoren mit den Fortschritten der Theorie aufgeholt hat.

Die Aufblähung der Strings, die eben nicht aus der GUT stammen, ist dann eine Folge der Inflation, nicht aber der Inflationstheorie bzw. der GUT.
 
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prim_ass

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Calabi Yau

@Sky:

Deine Bemerkung zur Anzahl der Löcher des CY-Raumes ist inkorrekt.


Dr.rer.nat. Dipl.Ing. B. Köhler:
Ein Calabi-Yau-Raum kann Löcher haben, durch die er mehrfach zusammenhängend wird. Je nach der Anzahl der Löcher lassen sich die möglichen Schwingungsmuster der Strings in Familien energieärmster Schwingungen einteilen. Da experimentell 3 Teilchenfamilien nachgewiesen sind, kommen Calabi-Yau-Räume mit 3 Löchern als Lebensraum der Strings in Frage. Die genauen Massen und Ladungen der Teilchen hängen aber von der speziellen Form der 3 Löcher ab.
 
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Sky Darmos

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prim_ass schrieb:
@Sky: Deine Bemerkung zur Anzahl der Löcher des CY-Raumes ist inkorrekt.

Bei der von dir zitierten Behauptung handelt es sich sicher um eine Vereinfachung. Vielleicht war da auch die Dimensionszahl der Löcher schon festgelegt. Jedenfalls steht es in "Das elegante Universum" so drin wie ich es aufgeschrieben hab. Auf einer Internetseite über Superstringtheorie stand dasselbe.
 

Sky Darmos

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Superstringtheorie

prim_ass schrieb:
@Sky:

Auch wenn ich zunehmend den Eindruck gewinne, dass wir aneinander vorbeireden - so sprichst Du von der Reduzierung von Postulaten, während ich von der Erklärung herrschender Prinzipien spreche - so will ich mal weiter machen.

Die Erklärung herschender Prinzipien geschieht durch übergeordnete fundamentalere Prinzipien, und ist daher der Reduzierung der bislang verwendeten Prinzipien gleich. Wenn mehrer Prinzipien voneinader ableitbar sind, dann spreche ich gewöhnlich von einem einzigen Prinzip. Dieses Prinzip ist dann ein Postulat.

prim_ass schrieb:
Postulate und Prinzipien sind zwei vollkommen verschiedene Kategorien.

Das kommt darauf an wie man die Prinzipien zählt. Jede Theorie geht von einem oder mehreren Postulaten aus, also unbegründeten Annahmen.
Wenn ich jetzt alle Prinzipien die voneinander ableitbar sind zu einem einzigen Zusammenfasse, dann ist es mit dem Postulat identisch. Alle Prinzipien folgen aus einem Postulat. Warum sollte man sie also nicht alle Zusammenfassen. So dass man dann sagen kann "Das und das folgt aus diesem Postulat". Statt "Dies folgt aus diesem Prinzip.
Aber im Grunde sind das ja Therminologie-Streitigkeiten.

prim_ass schrieb:
So kann man von vermeintlich weniger Dimensionen ausgehen, wenn man die anderen Dimensionen nur genügend komprimiert, um sie hinreichend klein zu halten.

Und was hällt die Dimensionen bei ihrer größe stabil, wärend die drei Dimensionen unserer Alltagswelt dynamisch sind und expandieren. Roger Penrose räumte auch ein dass doch so kleine Extradimensionen unmöglich stabil sein könnten und doch sicherlich kollabieren müssten. Zudem, verstehe ich nicht was das werden soll. Man variert die Dimensionszahl nach Lust und laune, und passt dann ihre Größe entsprechend an. Was ist mit einer Theorie anzufangen die sich so stark den Beobachtungen anpassen kann?

prim_ass schrieb:
Hier spielt das topologische Vermögen der Theorie mit herein. Das, was Du als "große Dimensionen" bezeichnest, sind natürlich immer noch Dimensionen im Mikrometerbereich. Die Neutrinos zeigen uns sehr schön, wie sie von einer Art in die andere übergehen und damit erst die Experimentatoren zum Narren hielten. Anhand dieses Verhaltens kann man die Größe der Extradimensionen aud maximal 0,82 Mikrometern berechnen, als Obergrenze versteht sich.

Ich finde solche ober und Untergrenzen eben unbefriedigend. Ist sie überschritten fallen eben einige Möglichkeiten weg. Aber ich sehe sehr wenig möglichkeiten die Theorie zu wiederlegen. Jede Gute Theorie sollte doch im Prinzip wiederlegt werden können.

prim_ass schrieb:
Nun hindert uns das aber nicht, auch größere Durchmesser in unseren Rechnungen zu verwenden, wenn wir topologisch nachweisen, dass es für diese Formen auch kleinere Dimensionsdurchmesser gibt, wo die Dimensionen aber zueinander verzerrt -"warped"- sind. Das sind die mathematischen Methoden, die nun Eingang gefunden haben: Wir modellieren topologische Äquivalente, in denen wir leichter bestimmte Berechnungen vornehmen können.

Das ist mir alles bekannt. Ich kenn die Theorie zwar nur über Populärwissenschaftliche Bücher, doch habe ich da auch alle gelesen die ich auf Deutsch gefunden habe. "Das elegante Universum", "Kosmische Fäden", "Superstrings - Eine einheitliche Theorie der Natur in der Diskussion", "Der Stoff aus dem der Kosmos ist." und einige andere in denen die Theorie kürzer erklärt wurde, wie etwa "Auf der Suche nach der Weltformel" oder "Hyperraum".

Arbeitest du selbst im Bereich der Superstringtheorie?

prim_ass schrieb:
Die Aufblähung der Strings, die eben nicht aus der GUT stammen, ist dann eine Folge der Inflation, nicht aber der Inflationstheorie bzw. der GUT.

Gewöhnlich handelt es sich aber nicht um die Aufblähung der Strings aus denen die Materie besteht, sondern um einen seltsamen Materiezustand der durch den Symmetriebruch entsteht. In den Strings ist ein falscher Vakuumzustand gefangen. In der Hinsicht hast du recht. Strings tauchen nur nach einer Inflation auf. Ich werde mir die Artikel zu den kosmischen Strings mal ansehen...

Gruß, Sky.

PS: Wir sind eben nicht beide Gleichermaßen von der Stringtheorie begeistert. Das bedeutet nicht das wir einander vorbeireden. Mir war ja schließlich schon bekannt was du mir über die Stringtheorie erzählt hast. Ich stimme dir auch in fast allem zu. Wir bewerten die Ergebnisse nur verschieden. Ich erwarte eben konkretere Vorraussagen von einer Vereinheitlichenden Theorie.
Von einem Zusammenhang zwischen Inflation und Stringtheorie wurde in "Das elegante Universum" spekuliert. Bisher habe ich aber noch nie gehört dass die Stringtheorie das Inflaton-Teilchen vorraussagen würde. Ich schätze aber mal das die Stringtheorie da genauso flexibel ist wie die Inflationstheorie.

PS2: Hast du dir mal meinen Beitrag "The Road to Reality" angesehen?
 

prim_ass

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Sky Darmos schrieb:
Bei der von dir zitierten Behauptung handelt es sich sicher um eine Vereinfachung. Vielleicht war da auch die Dimensionszahl der Löcher schon festgelegt. Jedenfalls steht es in "Das elegante Universum" so drin wie ich es aufgeschrieben hab. Auf einer Internetseite über Superstringtheorie stand dasselbe.


Ok, dann lass mich einfach mal mathematisch werden, dennoch ist es mein Bemühen allgemeinverständlich zu bleiben:

Es geht um die Muster energieärmster Schwingungen und die passen zu den uns bekannten Teilchenfamilien, eben jene drei. Diese Schwingungen sind aber im CY Raum über die Euler Charakteristika assoziiert und das heißt nichts anderes als dass wir es mit der Anzahl der Löcher zu tun haben, also drei Löcher.

Was aber auch richtig ist: Mit der Anzahl der Löcher allein ist es nicht getan, man muss auch die Form der Löcher betrachten und hier ihre Windungen in den Loch-Dimensionen. Tatsächlich gibt es da Zusammenhänge bzgl. der Ganzzahligkeit bzw. Nicht-Ganzzahligkeit. Ferner können wir hier wieder nach topologische Äquivalente Formen Aussschau halten. Das kann aber nicht die Anzahl der Löcher betreffen, denn genau diese sind Invariant, was uns ja eben die nötige Stabilität verschafft...
 

prim_ass

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Hallo Sky,

irgendwo habe ich gelesen, dass Du mal Physik studieren möchtest. Das erklärt unsere verschiedenen Ansätze. Ich bin Mathematiker und arbeite in einer Forschungsabteilung eines großen Konzerns. Leider bezahlt dieser mich nicht für Arbeiten zur Stringtheorie, aber Du hasst schon richtig erfasst, dass ich in meiner freien Zeit Berechnungen zur Stringtheorie vornehme. Zur Zeit bin ich damit beschäftigt ein mathematisches Analogon zur M-Theorie zu erarbeiten. Persönlich arbeite ich über Primzahlen und habe da einige Auffälligkeiten gefunden (daher selbstironisch "prim_ass"). Ferner habe ich bemerkt, dass man mit geschickter Primzahlnumerierung und Faltung dreidimensionaler Körper auf Extradimensionen kommt usw. Dafür erarbeite ich einen entsprechenden Formalismus, um dann saubere Kalkulationen vornehmen zu können. Ein Zwischenergebnis ist bereits, dass wir die Zeit neu interpretieren müssen, sie ist nicht einfach ein add on zu den Raumdimensionen, sondern ein add in bzgl. jeder Raumdimension. Zeit steckt im Faltgeschehen des Raumes, daher sind Variationen in den Durchmessern der Raumdimensionen tatsächlicher Bestandteil und keine Willkür der Theorie. Geometrie ist nichts statisches.

Unsere Terminologieschwierigkeiten Postulat / Prinzip rühren nun von den Sichtweisen Mathematik / Physik her. Aber das wäre eine Metadiskussion an anderer Stelle.


Deine Beiträge sind sehr anregend.

Gruß,
prim
 

prim_ass

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Sky Darmos schrieb:
Wir sind eben nicht beide Gleichermaßen von der Stringtheorie begeistert. Das bedeutet nicht das wir einander vorbeireden. Mir war ja schließlich schon bekannt was du mir über die Stringtheorie erzählt hast. Ich stimme dir auch in fast allem zu. Wir bewerten die Ergebnisse nur verschieden. Ich erwarte eben konkretere Vorraussagen von einer Vereinheitlichenden Theorie.
Von einem Zusammenhang zwischen Inflation und Stringtheorie wurde in "Das elegante Universum" spekuliert. Bisher habe ich aber noch nie gehört dass die Stringtheorie das Inflaton-Teilchen vorraussagen würde. Ich schätze aber mal das die Stringtheorie da genauso flexibel ist wie die Inflationstheorie.

PS2: Hast du dir mal meinen Beitrag "The Road to Reality" angesehen?

Ganz kurz nur:

Ich berücksichtige in meiner Bewertung der Ergebnisse nur, dass die Theorie eben noch nicht ausformuliert vorliegt. Und da bin ich wirklich begeistert: Denn eine Theorie, die zur Zeit nur Näherungen kennt und noch weiße Flecken hat, aber schon doch solche konkreten Aussagen machen kann und in wirklich sehr kurzer Zeit einen empirische Abgleich ermöglicht (wir sind eigentlich gerade mittendrin), die hat wirklich ein beachtliches Potential. Wir müssen von der Grundstruktur ausgehen (naja gezwungerner Maßen, ;) ). Roger Penrose, den ich sehr schätze ("des Kaisers neue Kleider" sei hier empfohlen), verharrt hier in der gleichen Kritik. Für ihn sind die Extradimensionen bislang nur mathematische Artefakte, aber ich denke, von solchen Zweifeln können uns nur Messungen befreien. Die M-Theorie weißt den Empirikern zur Zeit den Weg und schon sehr bald werden wir mehr wissen...

Zu PS2: Nein, habe ich noch gar nicht gesehen...
 

Sky Darmos

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Raum falten

prim_ass schrieb:
irgendwo habe ich gelesen, dass Du mal Physik studieren möchtest. Das erklärt unsere verschiedenen Ansätze.

Nun, ja die Stringtheorie hab ich nie als einen vollständigen Ansatz zur Quantengravitation verstanden. Bis vor nicht allzu langer Zeit war ich der Meinung dass die Stringtheorie ein Teil der Wahrheit sein muss. Als einen Vollständigen Ansatz konnte ich sie nie sehen. Dazu ist sie einfach nicht radikal genug. Sie lässt die QT unverändert, kümmert sich nicht um die Vereinigung von U und R, und lässt auch viele andere wirklich fundamentale Probleme links liegen. Es mag sein das an der Stringtheorie etwas dran ist, doch sie als eine "Theorie für alles" zu bezeichnen ist, meiner Ansicht nach stark übertrieben. Ich denke das ist auch einigen Stringtheoretikern bewusst. Warum sonst bemüht sich Ed Witten um eine Vereinigung mit der Twistortheorie? Ich denke zwar nicht das das des Rätsels Lösung ist, doch zeigt es uns doch das einiges Mehr zu einer Quantentheorie der Gravitation nötig ist.

prim_ass schrieb:
Ich bin Mathematiker und arbeite in einer Forschungsabteilung eines großen Konzerns. Leider bezahlt dieser mich nicht für Arbeiten zur Stringtheorie, aber Du hasst schon richtig erfasst, dass ich in meiner freien Zeit Berechnungen zur Stringtheorie vornehme.

Kommt nicht oft vor dass sich Fachleute hier her verirren. Hier gibt es hauptsächlich Laien.

prim_ass schrieb:
Zur Zeit bin ich damit beschäftigt ein mathematisches Analogon zur M-Theorie zu erarbeiten. Persönlich arbeite ich über Primzahlen und habe da einige Auffälligkeiten gefunden (daher selbstironisch "prim_ass").

Hast du auch mal versucht zu beweisen, dass es unendlich viele Zwillingsprimzahlen gibt?

prim_ass schrieb:
Ferner habe ich bemerkt, dass man mit geschickter Primzahlnumerierung und Faltung dreidimensionaler Körper auf Extradimensionen kommt usw.

Du meinst dass man einen dreidimensionalen Raum so falten kann dass er wie ein höherdimensionaler Raum aussieht? Das ist eine sehr interessante Idee. Sie hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Idee die ich letzten Monat hatte. Was hat das aber mit Primzahlen zu tun?

prim_ass schrieb:
Deine Beiträge sind sehr anregend.

Vielen Dank. Wäre aber nicht schlecht wenn sie öfters beantwortet werden würden. Ich habe bisher 2 Mal selbst ein Thred eröffnet. Im ersten ging er um das Messproblem der Quantentheorie. Es gab keine einzige Reaktion darauf!
Mit meinem neuen Thred scheint es ähnlich zu sein. Es handelt sich dabei um eine Liste wirklich fundamentaler Fragen. Vielleicht willst du noch Fragen hinzufügen.

Schöne Grüße,
Sky.
 

Sky Darmos

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prim_ass schrieb:
Roger Penrose, den ich sehr schätze ("des Kaisers neue Kleider" sei hier empfohlen), verharrt hier in der gleichen Kritik.

Hast du auch "Schatten des Geistes" gelesen? Das ist mein Absolutes Lieblingsbuch. Wie du sicher schon gemerkt hast ist Bewusstsein eins der Zentralen Themen mit denen ich mich befasse. In diese Richtung hat mich auch Roger Penrose, mit seinem Buch "Computerdenken" (oder "des Keisers neue Kleider) geführt. Außerdem finde ich die Grundüberlegungen, von denen seine Twistortheorie ausgeht, sehr interessant. In der Zweiten Hälfte von "Superstrings - Kosmische Fäden", geht es nur um die Twistortheorie von Penrose. Es ist interessant zu sehen wo einige der Dinge die Penrose in seinen bekannteren Büchern als Hypothesen äußert, ihren Ursprung haben. Oftmals ist es die Twistortheorie, die ihn da beeinflusst. Z.B. Das Ein-Graviton-Kriterium, entstand ja auch aus gewissen Überlegungen zur Twistortheorie. Ich hab noch "Das Große das Kleine und der Menschliche Geist" gelesen. Im Grunde ist das Buch nur eine Kurzversion von Schatten des Geistes. Ziemlich überflüssig wenn man das schon gelesen hat. "Raum und Zeit von Roger Penrose und Stephan Hawking war auch teilweise sehr interessant. Teilweise aber auch recht schwierig. Hawkings Denkwelt ist von meiner eben auch sehr weit entfernt. Seine Ansätze sind sehr konservativ - er hält die Quantentheorie für den Ausgangspunkt von allem. Ich denke er sollte sich damit abfinden dass die Raumzeit keinen Bezug zum Hilbertraum hat. Eine fundamentale Theorie der Natur muss eben sowohl RT als auch QT abändern!

Schöne Grüße,
Sky.
 

prim_ass

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Sky Darmos schrieb:
Hast du auch "Schatten des Geistes" gelesen? Das ist mein Absolutes Lieblingsbuch. Wie du sicher schon gemerkt hast ist Bewusstsein eins der Zentralen Themen mit denen ich mich befasse. In diese Richtung hat mich auch Roger Penrose, mit seinem Buch "Computerdenken" (oder "des Keisers neue Kleider) geführt. Außerdem finde ich die Grundüberlegungen, von denen seine Twistortheorie ausgeht, sehr interessant. In der Zweiten Hälfte von "Superstrings - Kosmische Fäden", geht es nur um die Twistortheorie von Penrose. Es ist interessant zu sehen wo einige der Dinge die Penrose in seinen bekannteren Büchern als Hypothesen äußert, ihren Ursprung haben. Oftmals ist es die Twistortheorie, die ihn da beeinflusst. Z.B. Das Ein-Graviton-Kriterium, entstand ja auch aus gewissen Überlegungen zur Twistortheorie. Ich hab noch "Das Große das Kleine und der Menschliche Geist" gelesen. Im Grunde ist das Buch nur eine Kurzversion von Schatten des Geistes. Ziemlich überflüssig wenn man das schon gelesen hat. "Raum und Zeit von Roger Penrose und Stephan Hawking war auch teilweise sehr interessant. Teilweise aber auch recht schwierig. Hawkings Denkwelt ist von meiner eben auch sehr weit entfernt. Seine Ansätze sind sehr konservativ - er hält die Quantentheorie für den Ausgangspunkt von allem. Ich denke er sollte sich damit abfinden dass die Raumzeit keinen Bezug zum Hilbertraum hat. Eine fundamentale Theorie der Natur muss eben sowohl RT als auch QT abändern!

Schöne Grüße,
Sky.

Zum letzten Satz: siehe meinen Beitrag in "the road..."
 

Sky Darmos

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Hallo prim_ass,

Zitier doch nicht meinen ganzen Beitrag. Ist ja Platzverschwendung und sieht komisch aus. Zudem könntest du meine Fragen ja beantworten, wenn du sie schon zitierst. Hast du nun, die von mir genannten Bücher gelesen oder nicht?
 

prim_ass

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Sky Darmos schrieb:
Hallo prim_ass,

Zitier doch nicht meinen ganzen Beitrag. Ist ja Platzverschwendung und sieht komisch aus. Zudem könntest du meine Fragen ja beantworten, wenn du sie schon zitierst. Hast du nun, die von mir genannten Bücher gelesen oder nicht?

Nein, nur die von BG, in grauer Vorzeit, und sein letztes auch nur Teilweise, weil es wenig "Fleisch" enthält, obwohl das mit dem Eimerproblem schon genial aufgearbeitet wurde...
 

Sky Darmos

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prim_ass schrieb:
Nein, nur die von BG, in grauer Vorzeit, und sein letztes auch nur Teilweise, weil es wenig "Fleisch" enthält, obwohl das mit dem Eimerproblem schon genial aufgearbeitet wurde...

Ich schätze mal du meinst Brain Greene, mit BG. Ich kenne von ihm nur "Das elegante Universum" und "Der Stoff aus dem der Kosmos ist". Was meinst du mit "in grauer Vorzeit"? Die Bücher sind ja nicht sehr alt. Und hast du keine anderen Bücher über Physik gelesen?
 

prim_ass

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Sky Darmos schrieb:
Ich schätze mal du meinst Brain Greene, mit BG. Ich kenne von ihm nur "Das elegante Universum" und "Der Stoff aus dem der Kosmos ist". Was meinst du mit "in grauer Vorzeit"? Die Bücher sind ja nicht sehr alt. Und hast du keine anderen Bücher über Physik gelesen?

Also "Das Elegante Universum" muss ja schon vier Jahre oder älter sein, dass ist natürlich im Forschungsbereich in etwa Frühmittelalter, gerade im Bereich der M-Theorie. Die Entwicklung rast förmlich nur so...
 

Sky Darmos

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Ionit schrieb:
Wenn dies so wäre - was würde mit dem Raum geschehen - wenn ALLE vorhandenen schwarzen Löcher in einem einzigen SUPERRRR-SUPER Schwarzen Loch vereint wären?????

Würde solch eine Masse nicht ausreichen um den Raum nicht nur zu krümmen sondern in sich "zusammenfallen" zu lassen? Könnte solch eine gigantische vereinte Masse nicht in der Lage sein die scheinbar immer schneller werdenden Expansion des Universums aufzuhalten?

Die Materieverteilung spielt für die Expansionsgeschwindigkeit keine Rolle. Allenfalls kannst du so eine differenzielle Expanion hervorrufen. Dabei würde das Universum nicht in alle Dimensionen gleichermaßen Expandieren. Die Expansionszeit wird dadurch aber nicht verändert. Da spielt nur die über den ganzen Raum gemittelte Materiedichte eine Rolle.
Im Übrigen könnten Alle Himmelskörper zu Schwarzen Löchern kollabieren ohne dass sich an ihren Bahnen auch nur das geringste ändert. Den Unterschied merkt man erst wenn man in die nähe des Horizonts kommt.
 
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