das verstehe ich nicht: der Andromedanebel ist 2.5 Millionen Lichtjahre entfernt. Wie willst Du dann Informationen vom Andromedanebel erhalten, die dort jetzt stattfinden ?
Hallo Ralf,
nun, indem man den Begriff "jetzt" umdefiniert. Weg von absoluter globaler Gleichzeitigkeit, hin zu einer relativen Lokalen.
Wir erleben den Andromedanebel eben so, wie er
jetzt ist - und dieses Jetzt bezieht sich auf unseren Beobachtungsort. Das Licht war zwar 2.5 Mio. Jahre zu uns unterwegs, na und? Vor 2.5 Mio. Jahren konnte man ihn dort vor Ort in etwa so sehen, wie wir jetz hier.
Wir alle waren ja immer hier bisher, abgesehen vom Mond, rund 1 Lichtsekunde entfernt. Das steckt ja schon im Wort 'global', was für die ganze Welt (Erde) gilt, wird auf das Universum übertragen. Dabei kümmert sich, von Wissenschaft und Technik abgesehen, niemand um Sekundenbruchteile. Das Jetzt ist für gewöhnlich auf unsere globale Welt bezogen, selbst die Sonne wird ohne Erbsen zu zählen, trotz der 8 Minuten Versatz, noch hinzugerechnet. Bei Jahren erst wird man hellhörig.
Diese Formulierung geht auch: Man sieht jetzt (hier und heute) Andromeda so, wie es dort damals aussah - wenn es dort damals einen Beobachter gegeben hätte. Der hätte uns dies aber auch nicht schneller mitteilen können.
Wir sehen im unseren örtlichen Jetzt, wie Andromeda sich in 2.5 Mio. Lj Enfernung zu uns verhält, also hier und jetzt. Das ist wiederum Andromedas Jetzt in 2.5 Mio. Lj Entfernung zu ihm.
In Gedanken kann man die Zeit vor- oder zurückspulen, alles ortsungebunden gleichzeitig zu setzen, dürfte hingegen nicht erlaubt sein.
Im Prinzip gibt es fast kein Jetzt, da immer so winzig wie ein Punkt, oder wie das kleinste Teilchen zur kürzest möglichen Zeitspanne (Planckzeit?), oder?
Zum Beispiel unterhält man sich am Kaffeetisch (anstatt quer über den Kontinent hinweg zu telefonieren). Der Eine fragt: "Wie spät ist es jetzt?", der Andere antwortet: "10 nach 5". Genau genommen, wirft das soviele Fragen auf, er hätte auch "Nudelsalat" antworten können.
Die Uhrzeit von wessen Punkt meint der Fragestellende, zu welchem Zeitpunkt, während der Formulierung der Frage oder während des Hörens der Frage. Kommt hinzu, dass unser Bewusstsein eine Korrektur geliefert bekommt aus den verschiedenen Latenzzeiten des Inputs, wie Sehen, Fühlen und Hören..., um einige unterschiedliche Mikrosekunden versetzt die Vergangenheit(en) als gleichzeitige Gegenwart erfährt.
Ich mein ja nur!
Gruß,
Dgoe
P.S.:
Auch bei den Mondlandungen waren die Funksprüche immer um rund 1.2 Sekunden verzögert !
genau, verzögert.