Gravitationswellen: Nichts verrät einiges über frühen Kosmos

Luzifix

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Das ist Zahlenspielerei, die in der Mathematik erlaubt ist, bei Anwendung in der Physik aber physikalisch bewiesen werden muß.

Zitat aus obigem Link schrieb:
All diese Möglichkeiten sind nicht wirklich paradox, sondern widersprechen nur der Intuition. Es ist schwierig, sich eine Vorstellung von unendlichen „Zusammenfassungen von Dingen“ zu machen, da ihre Eigenschaften sich sehr unterscheiden von denen gewöhnlicher, endlicher „Zusammenfassungen von Dingen“.

Die Zusammenfassung von Dingen bis Unendlich in der real existierenden Welt ist immer eine willkürliche Annahme, deren Überprüfung sich unseren Erfahrungsmöglichkeiten entzieht. Da die Mathematik nicht ein Abbild der physikalischen Realität ist, sondern ein System von willkürlich erfunden Formalismen, die helfen sollen, diese physikalische Realität zu verstehen, kann man solche - legalen - Zahlenspielereien nicht in die Kosmologie übertragen, ohne in die Kategorie der Metaphysik oder sogar der Märchenerzähler einzutauchen. Sogar die Arme einer von einem Mathematiker gezeichneten Parabel oder Hyperbel sind in der realen Welt ab irgend einer Dimension bloß noch Geraden, das ist allein die Frage, wann der dies untersuchende Experimentator die Abweichungen für nicht mehr meßbar oder für vernachlässigbar hält. Es gibt also das Unendliche im experimentellem/beobachtbaren Gebiet nicht, also genau da, wo sich alle physikalische Hypothesen ihrer Falsifikation stellen müssen.

Zitat aus obigem Link schrieb:
Wenn ein Induktionsbeweis ohne Induktionsanfang korrekt wäre, könnte man beweisen, dass jeder Gast eines voll belegten Hotels eine Zigarre besitzt obwohl keine Zigarren in das Hotel mitgebracht wurden. Woher kamen diese Zigarren? Der Gast in Zimmer 1 bekam seine vom Gast in Zimmer 2. Der hat zwei Zigarren vom Gast aus Zimmer 3 bekommen, von denen er eine an den Gast in Zimmer 1 weitergegeben hat. Der Gast in Zimmer 3 wiederum...

Das erinnert mich doch sehr an den Kredit beim Vakuum. Meiner Meinung nach widerlegt dieser Absatz die drei vorherigen über das Hilbert-Hotel. Sonst könnte man auch aus der Existenz der Hauptsätze der Thermodynamik darauf schließen, daß das Universum nicht unendlich sein kann.
 
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Luzifix

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Breiten sich elektromagn. Wellen in einer Ebene aus, weil deren Feldstärkevektoren eine Ebene aufspannen?

Beim Licht zeigen die Vektoren des Magentfeldes alle zirkumpolar auf einen Pol, die Vektoren des elektrischen Feldes zeigen tangential auf den Umfang jenes Kugeloberflächenabschnittes, den der betrachtete Ausschnitt der beobachteten Halbwelle gerade passiert. Imho!
 

Luzifix

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Das ist mir noch zum Hilbert-Hotel eingefallen:

Wenn man aus dem mathematischen Hotel ein physikalisches Hotel macht, in dem sich alle Wirkungen nur noch mit c ausbreiten können, dann werden solche Aussagen wie "Jeder Gast besitzt eine Zigarre" oder Jeder neue Gast kann ein Zimmer bekommen" falsch. Denn es gibt zu jedem Zeitpunkt mindestens einen Gast oder mehrere, die gerade kein Zimmer haben. Das realistitsche Modell würde also zu einer Einschränkung der Annahmen zwingen, damit die Schlußfolgerungen nicht durch das Hereinnehmen des Unendlich in das Kalkül ihres rationalen Sinns entleert werden. Es ist zumindest in der Physik sachlich falsch, das Unendliche wie einen Grenzwert zu behandeln, auch wenn man mathematisch kein Problem damit hat. "Jeder Gast bekommt ein Zimmer" darf eben nicht hundert Jahre dauern und schon gar nicht unendlich lange.
 

Orbit

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Wenn man aus dem mathematischen Hotel ein physikalisches Hotel macht, in dem sich alle Wirkungen nur noch mit c ausbreiten können, dann werden solche Aussagen wie "Jeder Gast besitzt eine Zigarre" oder Jeder neue Gast kann ein Zimmer bekommen" falsch. Denn es gibt zu jedem Zeitpunkt mindestens einen Gast oder mehrere, die gerade kein Zimmer haben.
Wieso? Das würde doch bedeuten, dass sich die Hiobsbotschaft...
"Du musst Dein Zimmer räumen!"
...schneller ausbreiten würde als die frohe Botschaft
"Deine neue Zimmernummer ist x + 1."
:)
Orbit
 

Luzifix

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Wieso? Das würde doch bedeuten, dass sich die Hiobsbotschaft...
"Du musst Dein Zimmer räumen!"
...schneller ausbreiten würde als die frohe Botschaft
"Deine neue Zimmernummer ist x + 1."

Deine Botschaft Nr. 1 ist in Deiner Botschaft Nr. 2 enthalten.

Die eigentliche Hiobsbotschaft für den Zimmerkellner wäre: "Der Gast in Zimmer oo - 1 wünscht ein Glas Sekt!"
 

Orbit

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Deine Botschaft Nr. 1 ist in Deiner Botschaft Nr. 2 enthalten.
So kann man das, womit ich Deine Bedenken...
Denn es gibt zu jedem Zeitpunkt mindestens einen Gast oder mehrere, die gerade kein Zimmer haben.
...zerstreut habe, auch formulieren: Im Moment, wo er aufgefordert wird, sein Zimmer zu räumen, erhält er auch die neue Zimmernummer.
Die eigentliche Hiobsbotschaft für den Zimmerkellner wäre: "Der Gast in Zimmer oo - 1 wünscht ein Glas Sekt!"
Kein Problem: Das Hotel hat unendlich viele Kellner. :)
Orbit
 

Luzifix

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@Orbit

Ja, das ist ok. Das Umziehen könnte man sich überhaupt sparen, wenn man nur mit den Zimmer-Nummern operiert. Oder wird dabei kein Zimmer frei? Alles Willkür, sage ich. Es ist eben definitionsgemäß eine beliebig große Menge und solche Mengen sind eben Fiktion, nicht mehr und nicht weniger. Was solls. Offenbar haben sich jetzt ein paar Kellner in der bescheidenen Menge meines Neuronenhotels verlaufen. Egal, was ich für Blödsinn gesagt habe, ich bitte um Entschuldigung!
 
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werner100

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Hallo Orbit -

Und wenn es nun gar keine Gravitationswellen gibt, bestenfalls instantane aktuelle G-Schwingungen, die kann man wohl auch messen, aber die sagen nur etwas über die
Gegenwart.

Kann doch sein - oder?

MfG
Werner100
 

Orbit

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Hallo Werner
Warum fragst Du mich hier, wo ich gerade mit Luzifix über das unendliche Hilbert-Hotel diskutiere, so was? Ich bin doch nicht der Graviationswellen-Guru des Forums! :)
Und für so feine Dinge wie Deine G-Schwingungen...
...bestenfalls instantane aktuelle G-Schwingungen, die kann man wohl auch messen...
...die erst noch instantan sein sollen, bin ich sowieso nicht zuständig.

Orbit
 
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Luzifix

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@Aragorn:

Heute hat mir mein Würstchenverkäufer endlich erklärt, wo mein Fehler bei der Beurteilung der G-Wellendetektoren lag. Das will ich nun hier darstellen, damit nicht der Eindruck bleibt, daß ich die G-Wellen-Experten rund um den Globus für naseweise Stümper halte. Entschuldigung!

Was ich hier behauptet hatte, daß sich nämlich die Wirkungen der Halbwellen aufheben, gilt ja nur, wenn die Wellenlänge der gesuchten G-Welle gleich oder kleiner der doppelten Armlänge des Interferometers ist. Also beim LIGO 2 * 4 = 8km; entspricht einer Periodendauer von 2,66E-5 sek. Das sind aber schon 37,5KHz für einen einzelnen Licht-Durchlauf. Bei 75 fachem Durchlauf erhält man für die Meß-Grenze 75*2*4/300000 = 2E-3 sek, das sind 500 Hz.

Da man keine kürzeren Wellen damit messen möchte, zerfließt meine Kritik an den Messungen sogleich zu heißer Luft. Aber eigentlich hätte mich auch hier jemand darauf aufmerksam machen können!
 
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FrankSpecht

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Bei 75 fachem Durchlauf erhält man für die Meß-Grenze 75*2*4/300000 = 2E-3 sek, das sind 500 Hz.

Da man keine kürzeren Wellen damit messen möchte, zerfließt meine Kritik an den Messungen sogleich zu heißer Luft. Aber eigentlich hätte mich auch hier jemand darauf aufmerksam machen können!

Seite 6: Bynaus
100 bis 600 Hz liegt doch ohne weiteres in diesem Bereich. Der geht, gemäss der Grafik, zwischen etwas unter 10^1 bis ca. 10^4. Der angesprochene Bereich liegt etwa im niederfrequenten SN-Kernkollapsbereich.
 
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