Stevie schrieb:
Könnte die Erde evtl. eine engere Umlaufbahn besessen haben, die durch die Bildung der Großplaneten verändert wurde?
Die Gasriesen sind lange vor der Erde entstanden. Gasscheiben um Sterne, die den nötigen Wasserstoff für Gasriesen enthalten, halten sich im Schnitt nur etwa 8 Mio Jahre lang. Ddie Bildung der Erde selbst war aber erst nach rund 100 Mio Jahren abgeschlossen. Diese Erklärung fällt also sicher weg.
Alex74 schrieb:
Viel widersprüchlicher als das Paradoxon der warmen Urerde finde ich in diesem Zusammnhang, daß man immer mehr Belege findet daß der Mars just in dieser Zeit vor rund 3,5-4 Milliarden Jahren warm genug für flüssiges Wasser war.
Zunächst einmal heisst flüssiges Wasser nicht zwingend, dass die Durschnittstemperaturen auf dem Mars ebenfalls über dem Gefrierpunkt lagen. In Sibirien gibt es auch flüssiges Wasser, obwohl die Durchschnittstemperatur unter Null Grad liegt.
Man geht aber schon davon aus, dass die frühe Marsatmosphäre sehr viel dichter war als heute, vielleicht sogar ein paar bar CO2. Das würde ausreichen, um die Temperaturen (und natürlich auch den Druck) auf der Oberfläche so anzuheben, dass flüssiges Wasser möglich ist.
So ganz leuchtet (höhö) mir das nicht ein: zum einen hatte die Sonne noch geringfügig mehr Masse damals (=> größerer Druck im Inneren), zum anderen war ihr Wasserstoffanteil noch größer - wieso also sollte sie kühler gewesen sein?
Der Massenunterschied ist vernachlässigbar, aber die Ursache der geringeren Strahlung der frühen Sonne ist tatsächlich im höheren Wasserstoffanteil zu suchen. Kernfusion findet ja nur im Kern statt, die Grösse der "Brennzone" hängt daher von der Kernstruktur ab. Je dichter der Kern ist, desto stärker die Gravitation dort und desto höher der Druck. Die Helium-"Asche" im Kern macht diesen dichter und ermöglicht mehr Fusionen. Eine wasserstoffreichere Sonne lässt deshalb weniger Fusionsreaktionen zu als heute.