ich hatte ihn schon einmal aufgezeigt, dass Wikipedia oftmals nur geeignet für einen Einstieg ist, nicht aber für echte wissenschaftliche Erkenntnisse.
Sehr geehrter Herr Bremer,
vermutlich habe ich das schon lange vor Ihnen getan, aber darauf kommt es nicht an - diesbezüglich sind wir offenbar gleicher Meinung. Ich hatte übrigens ausdrücklich die Wikipdeia als
Einstieg genannt !
Ich habe im Zuge meiner Recherchen für die Folgen der Mondentstehung auf der Erde das geologische Grundlagenwerk Press/Siever - gedruckt im Jahr 2011 - "Allgemeine Geologie" in den relevanten Bereichen mehrfach gelesen. Wer dort nur oberflächlich einsieht, findet praktisch überall Aussagen, die die Plattentektonik als bewiesen voraussetzen.
Bis hierhin bin ich ja einverstanden.
Wenn man aber nicht nur in Wikipedia sieht oder mal kurz in ein solches wissenschaftliches Werk, sondern die Zeilen genau liest – manchmal muss man auch zwischen den Zeilen lesen – sieht plötzlich die Kapitulationserklärung der Geologen.
Wenn Sie schon einfordern, dass man "zwischen den Zeilen" lesen müsse - wofür ich persönlich übrigens keinen Anlass sehe, den die Autoren sind Wissenschaftler und werden es auch sehr gut verstehen, "
auf den Zeilen" zu kommunizieren - dann
muss man das
präzise tun.
Das ist die Plattentektonik HEUTE gibt, bestreitet keiner
Sehr gut; insbesondere sind wir beide hier also gleicher Meinung. An sich ist es schade, dass solche Diskussionen darunter leiden, dass man über die Punkte, bei denen man gleicher Meinung ist, nicht spricht.
, dass es sie aber auch schon vor Millionen oder Milliarden Jahren gegeben hat, kann niemand beweisen. Weil es nämlich bis heute keine Erklärung für den Antrieb dieser Lithosphärenplatten gibt!
Ich will an dieser Stelle gar nicht meine eigene Meinung einbringen, sondern nur zusammenfassen, was Sie schreiben:
Sie stellen also fest, dass man:
1. nicht beweisen könne, dass es auch schon vor mindestens Millionen von Jahren eine Plattentektonik gegeben habe
2. und begründen das damit, dass es keine Erklärung für den Antrieb dieser Lithosphärenplatten gibt
Ist diese Schlussfolgerung überhaupt vollständig ?
Noch einmal: "Weil es keine Erklärung gibt kann man nicht beweisen, dass es stattgefunden hat"
Das ist Ihr Argument. Ist das formal richtig ? Nein, denn es könnte unabhängige Messungen alter Plattentektonik gegeben haben. Nur daraus, dass man sie nicht erklären kann, folgt
keineswegs, dass es sie auch nicht gibt !
Ein nicht-vorbelastetes Beispiel soll das leichter verständlich darstellen: Sie finden auf der Strasse eine Goldmünze. Sie wissen aber nicht, wie sie dahin gekommen ist. Vielleicht hat sie jemand verloren, aber beweisen können Sie das nicht, weil Sie nicht gesehen haben, wie sie die Person verloren hat. Aber die Goldmünze liegt da, folglich
existiert diese Goldmünze.
So heißt es in Press/Siever "Allgemeine Geologie":
Bis zu diesem Punkt könnte all das, was wir besprochen haben, als rein beschreibende Plattentektonik bezeichnet werden. Aber eine Beschreibung ist noch keine Erklärung. Wir benötigen eine noch umfassendere Theorie, die erklärt, warum sich Platten bewegen. Die Aufstellung einer solchen Theorie bleibt für die Geowissenschaftler eine der großen Herausforderungen. [Hervorhebung durch DB]
Ich denke, dass ich dem der deutschen Sprache mächtigen User nicht erklären muss, was der letzte zitierte Satz bedeutet: klar und deutlich ist ja ausgedrückt, dass die Wissenschaft selbst noch nicht weiß, warum sich die Platten bewegen und dass diese Frage eine große Herausforderung für die Zukunft darstellt. Noch mal: das Buch wurde im Jahr 2011 gedruckt!
Dem stimme ich ja auch zu, nur widerlegt das
nicht Ihre Behauptung, dass es keinen Beweis gäbe, dass die Plattentektonik nicht schon vor mindestens Millionen von Jahren gegeben habe.
Einmal mehr: sehen Sie, wie wichtig wissenschaftliches Arbeiten ist ? Wird Ihnen bewusst, wie wichtig eine
systematische Erarbeitung vom Beobachtungsprotokoll, Voraussetzungen und Beweis ist ?
Ich stimme Ihrer Quelle im vollen Umfang zu, aber eben: sie beweist
nicht Ihre Behauptung.
Es wird Sie wahrscheinlich nicht überraschen, dass meine Gedanken zur Mondentstehung auch eine Lösung beinhalten
Wir brauchen
keine Lösung, denn es gibt
keinen Widerspruch ! Ihre "Lösung" ist somit nur ein alternativer Vorschlag.
, wie bzw. aus welchem Grund sich die Lithosphärenplatten bewegen und wie es gelingt, dass solche Platten mit geringerer Dichte in Bereiche des Erdmantels höherer Dichte vordringen können. Aber das soll ja hier gar nicht das Thema sein, ich sollte und wollte nur belegen, dass der Glaube daran, dass die Plattentektonik wissenschaftlich erklärt ist, nicht haltbar ist.
Was ich nun widerlegt habe.
Da sie aber eh skeptisch sind, können Sie gerne noch eine Kostprobe aus diesem Grundlagenwerk der Geologie erhalten. Zur Bewegung der Lithosphärenplatten wird ganz deutlich ausgesagt:
Ausgehend von dem einen oder anderen Beleg wurden zahlreiche Hypothesen aufgestellt, doch keine führte zu einer befriedigenden und umfassenden Theorie. [Hervorhebung durch DB]
Das stellen wir nun zum zweiten Mal fest. Der Umstand, dass es keine Theorie gibt, bedeutet aber nicht, dass es nicht stattgefunden hat.
Ich denke, damit können wir die Plattentektonik aus der Diskussion herauslassen. Was wissenschaftlich bis heute nicht erklärt werden kann, kann ja wohl kaum als Begründung dafür herhalten, dass man es vor 50 Jahren auch noch nicht wusste.
Einverstanden. Sie haben ja inzwischen sicherlich Ihren Irrtum in Ihrer Argumentationsführung erkannt.
Und jetzt, Herr Kannenberg, sind Sie dran: Sie haben behauptet:
Die Theorie der großräumigen tektonischen Vorgänge in der äußeren Erdhülle ist mittlerweile vielfach belegt worden und gehört heute zu den grundlegenden Theorien über die endogene Dynamik der Erde.
Sie sind also daran, den Beweis für diese Behauptung von ihnen zu erbringen!
Danke der Blumen, aber ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken. Ich habe den
korrekten Link angegeben, aus dem ich das zitiert habe.
Bitte mit einem wissenschaftlichen Werk, aus dem zu erkennen ist, dass diese anerkannte Theorie jünger ist als das im Jahr 2011 gedruckte Grundlagenwerk zur Geologie. Und denken Sie bitte auch daran, dass Wikipedia keine wissenschaftliche Quelle ist!
Dadurch, dass ich die Lehrmeinung widergebe, brauche ich keine Beweise zu geben. Es genügt, dass die Revisoren der Facharbeiten dies geleistet haben und ich also auf diese referenziere.
Sie aber sind
anderer Meinung, einer Meinung, die von der Lehrmeinung
abweicht. Folglich sind
Sie in der Beweispflicht.
In diesem Falle wird das aber gar nicht nötig sein, da Sie lediglich eine unzutreffende logische Schlussfolgerung getätigt haben, d.h. es ist völlig genügend, diese zu korrigieren. Wie man sowas macht wird im Parallelthread
Was ist Erkenntnisgewinn und wie geht ein Wissenschaftler damit um ? näher erörtert.
Freundliche Grüsse, Ralf Kannenberg