Abstract: If the human race comes to an end relatively shortly, then we have been born at a fairly typical time in history of humanity. On the other hand, if humanity lasts for much longer and trillions of people eventually exist, then we have been born in the first surprisingly tiny fraction of all people. According to the Doomsday Argument of Carter, Leslie, Gott, and Nielsen, this means that the chance of a disaster which would obliterate humanity is much larger than usually thought. Here I argue that treating possible observers in the same way as those who actually exist avoids this conclusion. Under this treatment, it is more likely to exist at all in a race which is long-lived, as originally discussed by Dieks, and this cancels the Doomsday Argument, so that the chance of a disaster is only what one would ordinarily estimate. Treating possible and actual observers alike also allows sensible anthropic predictions from quantum cosmology, which would otherwise depend on one's interpretation of quantum mechanics.
Das ist einfach das Selbstindikations-Argument. Wer unbedingt Zigilliarden künftige Beobachter erfinden muss, um sich davon zu überzeugen, dass er in einer Welt lebt, die Zigilliarden künftige Beobachter hervorbringen wird, den mag das ja überzeugen. Mich überzeugt es nur schon deshalb nicht, weil ein einfacher Blick an den Nachthimmel zeigt, dass wir wohl nicht im lebensfreundlichsten und belebtesten aller denkbaren Universen leben, wie das das Selbstindikations-Argument nahelegen würde (diese Universen sollten ja die meisten Beobachter haben und deshalb am häufigsten beobachtet werden). Wir leben also nicht nur extrem früh in unserer eigenen Zivilisation, wir sind auch noch die allererste Zivilisation in diesem Universum (zmindest innerhalb unseres Vergangenheitslichtkegels), das noch Zigilliarden Beobachter hervorbringen wird, irgendwann... Ich glaube nicht, dass Herr Occam daran seine Freude hätte.
Im neuen Artikel wird dazu ein guter Punkt aufgeworfen: Die Chance, dass man in einer langlebigen Zivilisation lebt, die erst eine kleine Beobachteranzahl hervorgebracht hat (nur geringfügig kleiner als die Anzahl Beobachter in einer kurzlebigen Zivilisation), ist gerade proportional zur Häufigkeit des langlebigen Zivilisationstyps im Vergleich zum kurzlebigen Typ. Das heisst, wenn auf 1000 kurzlebige eine langlebige Zivilsation kommt, und die bisherige Beobachterzahl ist kürzer als bei der kurzlebigen, dann ist die Chance 1:1000, dass sich unsere Zivilisation einst zu einer langlebigen entwickeln wird (deshalb kommt UMa für Sitznummern kleiner als im kleinen Theater auf eine Wahrscheinlichkeit von 0.5). Langlebige Zivilisationen sind allerdings offensichtlich selten, siehe Fermi-Paradox. Wie selten, ist gegenwärtig sehr schwierig abzuschätzen, es muss einfach so selten sein, dass in den letzten ca. 8 Milliarden Jahren, in denen komplexes Leben möglich war, keine auch nur unsere Milchstrasse besiedelt hat. Entsprechend gering dürfte unsere eigene Chance sein, zu einer dieser wenigen Zivilisationen aufzusteigen, dies trotzdem schaffen. Ein SETI-Kontakt mit einer langlebigen Zivilisation würde unsere Chancen erhöhen, einer mit einer kurzlebigen Zivilisation würde sie drastisch abstürzen lassen (natürlich sind die Chancen immer gleich - aber nach dem Bayes'schen Theorem müssten wir unsere Einschätzung unter Berücksichtigung dieser neuen Infromation überdenken, und wir würden im ersten Fall zu einer weit positiveren Einschätzung kommen als im zweiten).
Nachtrag: Noch zum oben (von mir) verlinkten Artikel. Wie die Autoren zeigen, hängt bei der Annahme verschiedener, voneinander unabhängiger existenzieller Gefahren für Zivilisationen die Überlebenswahrscheinlichkeit stark vom Faktor zwischen kurz- und langlebigen Zivilisationen ab. Eine langlebige Zivilisation wäre wohl eine, die ihren Einplaneten-Status überwindet und das Universum mit all seinen unzähligen Planeten, und seiner zumindest Billionenjahre tiefen Zukunft besiedelt - wenn sie sich erst mal über ein paar Planeten ausgebreitet hat, gibt es (ausser einer allfälligen Zerstörung des Universums an sich) nichts mehr, was sie aufhalten kann. Deshalb scheint es mir plausibel, den Faktor zwischen kurz- und langlebigen Zivilisationen sehr hoch anzusetzen. In diesem Fall ist aber die Chance, zu einer der extrem wenigen langlebigen Zivilisationen zu gehören, extrem klein. Siehe z.B. Figur 6 - bei 3 unabhängigen existenziellen Gefahren (sagen wir, Supervulkanausbrüche, Asteroideneinschläge, Technologie) und einem Faktor R von 10^16 (entspricht bei, sagen wir, einer individuellen Lebensdauer von 1000 Jahren pro Beobachter, einer Koloniegrösse von 1 Mrd pro Planet und einer gesamten Zivilisations-Lebensdauer von 10 Billionen Jahren = die Lebensdauer der kleinsten Roten Zwerge einer Kolonie-Anzahl von gerade mal 70 Millionen - wenn jeder Stern in der Galaxis eine Kolonie hat, würde eine solche Zivilisation also nicht einmal die ganze Galaxis besiedeln...) ist die Chance, zur einer langlebigen Zivilisation zu gehören, gerade mal 1:1 Mrd.