Beschleunigte Expansion des sichtbaren Raums (Meine alternative Theorie ;-)

Zap

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Wenn schon der Name faellt ;-)

Nur mal so als Anmerkung. Ich habe vor 10 Jahren wohl in der erwaehnten Vorlesung von Hubert Goenner gesessen und ich habe auch vorher bei ihm QM gehoert und den Schein gemacht ;-)

Gruss,

Zap
 

Sky Darmos

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komet007 schrieb:
hallo Sky, ich glaube ich schulde dir noch meine Theorie zur Expansion des Universums, hier ist sie:

Sorry, muss diesen Beitrag wohl übersehen haben. Also gut hier meine verspätete Antwort:

komet007 schrieb:
Generell geht die wissenschaftliche Welt momentan davon aus, dass im Universum eine Energieform vorhanden sein muss, die der Gravitation entgegenwirkt und die dafür verantwortlich ist, dass das Universum expandiert.

Sie soll dafür verantwortlich sein dass das Universum beschleunigt expandiert. Was die Expansion allgemein ausgelöst hat ist ein ganz anderes Thema.

komet007 schrieb:
Die Hubble-Konstante ist ein für uns relativistischer Wert für den Ort, an dem wir uns im Kosmos befinden, der besagt, mit welchem Faktor, in Bezug auf die Entfernung, sich ein Objekt von uns entfernt. Soweit so gut....

Soweit so falsch...An anderen Orten im Universum wirst du zu dieser Zeit, den selben Hubble-Wert messen. Dieser ist unabhängig von der eigenen Position. Es sieht nämlich überall so aus als wäre man der Mittelpunkt an dem der Urknall stattgefunden hat. In wirklichkeit aber fand der Urknall überall im Raum zugleich statt. Wenn das Universum geschlossen ist dann ist der Raum wie die Oberfläche einer vierdimensionalen Kugel gekrümmt. Gehst du hier los kommst du irgendwann am selben ort an, obwohl du immer geradeaus geflogen bist. Die Kugel expandiert nun und alle Galaxien entfernen sich voneinander. Wärend nun ein Lichtwelle von einer Galaxis zu anderen fliegt wird sie durch die Raumexpansion gedehnt. Umso weiter die Galaxie weg war, umso weiter wurde die Welle gedehnt. Die entsprechende Rotverschiebung ist das Resultat. Wenn man sich ganz kurz fassen will, kann man so tun als wäre die Rotverschiebung auf eine Galaxienbewegung zurückzuführen. In wirklichkeit ist aber nur der Raum dazwischen expandiert.

komet007 schrieb:
Wenn sich nun, aufgrund des Chaosprinzips innerhalb dieser Struktur etwas verändert, wirkt sich diese Veränderung auf das gesamte Universum aus.

Was willst du uns sagen? Was hat das mit Chaos zu tun? Wie sollen die kosmischen Fäden für eine Beschleunigung sorgen?

komet007 schrieb:
Diese Galaxienfäden verändern sich insofern, als dass sie sich aufgrund der gravitativen Kräfte zusammenziehen und dünner werden. Wenn, wie vermutet, eine Kraft nun der Gravitation entgegenwirkt, werden diese Fäden nicht nur dünner, sondern auch länger.

Warum werden die Fäden dünner? Die Milchstraße schrumpft ja auch nicht zusammen. Sie ist ein Gravitativ gebundenes System. Durch ihre kinetische Energie wird der Kollaps verhindert. Genauso ist es auch bei den Fäden.

komet007 schrieb:
Ich glaube, unsere wissenschaftliche Welt macht den Fehler, und betrachtet das Universum nicht als ein in sich geschlossenes System, das sich ständig verändert, sondern bezieht sich immer noch auf eine Theorie, die sich rein auf den Hubbleeffekt stützt.

Nein, die Liste der Dinge auf die sich die Urknalltheorie stützt ist sehr lang. Ein kleiner Ausschnitt ist unten erläutert.

komet007 schrieb:
Fred Hoyle, der ausschlaggebend für die Bezeichnung "Urknall" war (der Ausdruck wurde aufgrund eines Scherzes seinerseits kreiert), führt die Ursache der Expansion auf die kontinuierliche Erschaffung von Materie zurück. Dieser Ansicht schließe ich mich absolut an. Die Entstehung des Universums aus dem Nichts aus einem Punkt heraus, also ehrlich...

Fred Hoyle ist der einzige der von den Stady State-Leuten übrig geblieben ist. Es gibt keine Theorie ohne Urknall die es schaffen würde die Beobachtungsdaten zu erklären, zudem führt die allgemeine Relativitätstheorie zu dem Schluss dass das Universum in einer Singularität begonnen hat. Das haben Penrose und Hawking 1965 gezeigt.

Und die Urknalltheorie sagt zudem die Häufigkeit der Elemente korrekt vorraus. 75% Wasserstoff, 24 % Helium. Zudem lässt sich die Menge an Deutrium, nicht ohne die Urknallnukleosyntese erklären. Die Hintergrundstahlung von 2,73° Kelvin wird von der Urknalltheorie vorhergesagt. Schon einige Jahre vor ihrer Messung sagte man eine solche Strahlung mit einer Temperatur von 5°Kelvin vorher. Wenn man bedenkt dass diese Temperatur auch vom Weltalter abhängig ist, dann ist das eine gute Vorhersage. Weiterhin sind alle Versuche die Hintergundstrahlung durch termalisierungsprozesse, von Sternenlicht zu erklären fehlgeschlagen. Man erhällt falsche vorhersagen.

Wie wärs mal mit nem Kosmologiebuch?

Gruß,
Sky.
 

ralfkannenberg

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Sky Darmos schrieb:
Fred Hoyle ist der einzige der von den Stady State-Leuten übrig geblieben ist.
Ja der arme Fred Hoyle ... - es wird kaum einen Forscher geben, der eine Theorie heftig bekämpft hat und gleichzeitig mit seinen Veröffentlichungen diese Theorie untermauert hat. Und den Namen ("Big Bang") hat er ihr auch gegeben.

Ich vermute, dass später einmal Fred Hoyle zu den Gründervätern der Urknall-Theorie gezählt werden wird.
 

komet007

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Hi Sky,
mir sind die Fakten zum Thema Urknall sehr wohl bekannt und ich zweifle diesen generell auch nicht an. Ich schließe mich nur immer mehr der Urknalltheorie der M-Theorie an, in der der Urknall an mehreren Orten gleichzeitig statt gefunden hat, durch die Kollision von kosmischen Blasen in einem elf-dimensionalen Raum (das Universum in der Nussschale). Ist unser Universum nur eines von vielen?

Warum werden die Fäden dünner? Die Milchstraße schrumpft ja auch nicht zusammen. Sie ist ein Gravitativ gebundenes System. Durch ihre kinetische Energie wird der Kollaps verhindert. Genauso ist es auch bei den Fäden.

Ich denke man kann die Funktionsweise einer Galaxie nicht mit den Galaxienfäden vergleichen. In einer Galaxie wird die Gravitationskraft aufgrund Rotation durch die Zentrifugalkraft ausgeglichen. In den Galaxienfäden findet ja keine Rotation statt, hier läßt sich die Anziehungkraft unterhalb der Galaxien so nicht ausgleichen.
Wir haben jetzt genau zwei Möglichkeiten, warum die ganze Struktur nicht in sich zusammenfällt:
-entweder wirkt wie gesagt eine noch unbekannt Energie der Gravitationskraft entgegen und drückt die im Universum vorhandene Materie auseinander (Vakuumenergie, Dunkle Energie...).
-oder eine Kraft zieht von außen an unserer gesamten Galaxie

oder fällt dir noch was anderes ein?

falls eben eine Energieform der Gravitation entgegenwirkt, währe es für mich, rein geometrisch gesehen, plausibel, dass:
1. die Galaxien sich in den Fäden gravitativ anziehen - die Fäden werden somit dünner.
2. wenn sie sich zusammenziehen und dünner werden, muss logischerweise eine Energieform dagegenhalten damit das Ganze nicht kollabiert - die Fäden werden somit länger.
3. wenn sich nun jeder Faden innerhalb dieser Struktur dehnt, drückt er den nächsten weiter, der nächste drückt nun wieder den folgenden weiter usw...
bezogen auf unseren Beobachtungsstandort Erde würde sich dieser Effekt genau mit der zunehmenden Expansionsgeschwindigkeit vereinbaren lassen, die wir im Hubbleeffekt beobachten.

Die Expansion des Universums währe somit eine auf der Chaostheorie (verändert man einen Baustein, verändert sich die gesamte Struktur) basierende, geometrische Gegebenheit.

Soweit so falsch...An anderen Orten im Universum wirst du zu dieser Zeit, den selben Hubble-Wert messen. Dieser ist unabhängig von der eigenen Position.

Darum schrieb ich ja - ein für UNS relativistischer Wert. Ist schon klar dass sich der Hubbleeffekt auf jeden Beobachtungsstandort, egal wo im Universum, beobachten lässt. Entweder drück' ich mich manchmal zu ungenau aus, oder du willst mich falsch verstehen?

Wie sieht eigentlich mit dir aus, hast du auch eine eigene Theorie zur beschleunigten Expansion? Ich hab' ehrlich gesagt nicht jeden einzelnen Kommentar gelesen, da ich erst später in das Thema eingestiegen bin.
 

Sky Darmos

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komet007 schrieb:
mir sind die Fakten zum Thema Urknall sehr wohl bekannt und ich zweifle diesen generell auch nicht an. Ich schließe mich nur immer mehr der Urknalltheorie der M-Theorie an, in der der Urknall an mehreren Orten gleichzeitig statt gefunden hat, durch die Kollision von kosmischen Blasen in einem elf-dimensionalen Raum (das Universum in der Nussschale). Ist unser Universum nur eines von vielen?

Zur Zeit ist das ja alles noch Metaphysik.
Zudem bin ich der Auffassung dass es Sinnlos ist kosmologische Fragen, oder allgemein solche die mit Gravitation zu tun haben, von der M-Theorie beantwortet haben zu wollen. Die M-Theorie ist nicht Hintergrundunabhängig. Sie verletzt Einsteins Äquivalenzprinzip. Hier werden nur Graviton-Strings in einem flachen Hintergundraum angesiedelt. Das ist bei weitem noch kein Anwärter für eine TOE. Für mich ist das mit den Branen u.s.w. nur Since Fiction.

komet007 schrieb:
Ich denke man kann die Funktionsweise einer Galaxie nicht mit den Galaxienfäden vergleichen. In einer Galaxie wird die Gravitationskraft aufgrund Rotation durch die Zentrifugalkraft ausgeglichen. In den Galaxienfäden findet ja keine Rotation statt, hier läßt sich die Anziehungkraft unterhalb der Galaxien so nicht ausgleichen.

Die galaxien jeder Galaxienansammlung rotieren umeinander. Unsere Milchstraße ist in einer Gemeinsaft von 30 Galaxien die alle um ein Zentrum rotieren. Nicht so wohlgeordent, wie die Planeten unseres Sonnensystems aber dennoch gibt es diese Rotation. Unsere Galaxie bewegt sie mit 225 km/s.

komet007 schrieb:
oder fällt dir noch was anderes ein?

Da die Galaxien nicht stillstehen kollabieren sie auch nicht. Die kinetische Energie wirkt immer dem Kollaps entgegen. Ich hab viele Bücher gelesen aber nie gehört dass das nicht kollabieren von Galaxien irgendein Rätsel aufwirft oder gar ein Hinweis auf Dunkle Energie ist.

komet007 schrieb:
Entweder drück' ich mich manchmal zu ungenau aus, oder du willst mich falsch verstehen?

Das liegt mir fern.

komet007 schrieb:
Wie sieht eigentlich mit dir aus, hast du auch eine eigene Theorie zur beschleunigten Expansion? Ich hab' ehrlich gesagt nicht jeden einzelnen Kommentar gelesen, da ich erst später in das Thema eingestiegen bin.

Wie gesagt ist bei mir jede Theorie die ich für richtig halte Geheim. Ich hab im wesentlichen 3 größere Theorien. Aus diesen konnte ich zwar schon einiges ableiten, aber keinen genauen Wert für die Beschleunigung der kosmischen Expansion - qualitativ wird sie aber vorrausgesagt.
Aus dem selben Grund is ja jetzt auch die Diskussion im Geist-Gehirn-Thread mit Köhler nun geendet. Wir waren uns über das Grundlegende Einig. Die Fragen die dann noch offen waren, konnte ich dann nicht ohne meine Theorie beantworten, daher hab ich sie ganz offengelassen.

Gruß,
Sky.
 

komet007

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Die galaxien jeder Galaxienansammlung rotieren umeinander. Unsere Milchstraße ist in einer Gemeinsaft von 30 Galaxien die alle um ein Zentrum rotieren. Nicht so wohlgeordent, wie die Planeten unseres Sonnensystems aber dennoch gibt es diese Rotation.

das ist mir absolut neu, aufgrund von Berechnungen oder von Beobachtungen, hast du da eine Quelle für mich wo ich das nachlesen kann?

Unsere Galaxie bewegt sie mit 225 km/s.

...um sich selbst dachte ich und wenn, in Bezug auf was? Da bräuchte man einen Referenzpunkt und den kann es wohl im Universum nicht geben, also bleibt uns nur die Möglichkeit des Dopplereffekts. Wie willst du da bestimmen welche Galaxie um welches Zentrum rotiert, das können wir von unserem Beobachtungsstandort aus doch gar nicht nachvollziehen?
 

Sky Darmos

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komet007 schrieb:
das ist mir absolut neu, aufgrund von Berechnungen oder von Beobachtungen, hast du da eine Quelle für mich wo ich das nachlesen kann?

Schau halt nach unter "Lokale Gruppe" und Galaxien bei Google oder so. Dass sie sich bewegen is ja klar, sonst würd ja alles in sich zusammenfallen. So funktioniert das ja überall mit der Gravitiation.

komet007 schrieb:
...um sich selbst dachte ich und wenn, in Bezug auf was??

Oh, sorry der Wert 225 km/s, gilt für die Geschwindigkeit unser Sonne um das Zentrum der Milchstraße. Entschuldige diesen dummen Fehler.
Man hat auch die geschwindigkeit der Milchstraße relativ zur Mikrowellenhintergundstrahlung gemessen. Leider weiss ich diesen Wert nicht so aus dem Kopf heraus.
 

Mat1i

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Hallo,

ich habe mit der "beschleunigten Expansion des Universums" ein Verständnisproblem.
Müßten sich nicht die uns relativ nahe gelegenen kosmischen Objekte schneller von uns entfernen als die, die Milliarden Lichtjahre von uns entfernt sind um diese Theorie zu untermauern?
Obwohl jedem klar ist das ein Quasar der 12 Milliarden Lichtjahre von uns weg ist auch ebenso alt ist (und heute in dieser Form wahrscheinlich gar nicht mehr existiert) wird unterschlagen, das die Information wie schnell sich dieses Objekt von uns entfernt ebenso alt ist. So könnte ich genauso daraus schließen das sich das Universum in der Vergangenheit schneller ausgebreitet hat als heute.

Gruß Mat1i
 
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Sky Darmos

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Hallo Mat1i,

Ich glaube dass ist die häufigstgestellte Frage zur Kosmologie überhaupt. Ich hab sie hier glaub schon 40 mal Beantwortet. Aber auf ein neues. Diesmal vielleicht etwas kürzer gefasst: Die Rotverschiebung der Galaxien, die man einer bestimmten Geschwindigkeit zuordnen kann, ist nicht das Resulatat einer Bewegung im Raum. Die Rotverschiebung, also die Dehnung der Lichtwellen ist ein Resultat der Raumausdehnung zwischen den Galaxien.

Ach, mir fällt gerade ein, das thema hatten wir erst kürzlich:

http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=437

Hättest dir ja wenigstens schnell die Themen durchschauen können. Aber macht ja nichts.

Gruß,
Sky.
 

Mat1i

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Hallo Sky,

ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden. Es ist absolut irrelevant ob sich der Raum ausdehnt oder sich die Galaxien bewegen. Wenn man behauptet das die Expansion des Universums sich beschleunigt, muß man begründen worauf diese Annahme basiert. Aber schon beim berühmten Hefeteig mit Rosinen entfernen sich bei gleicher Expansion die weit auseinander liegenden Rosinen zunehmend schneller voneinander als die nahe beinander liegenden. Dies würde auch bei langsamer werdender Expansion zutreffen.
Was mich stört ist, das einfach so getan wird als wären die Informationen aus dem Licht von Milliarden Jahren Alten kosmischen Objekten hier mit Überlichtgeschwindigkeit eingetroffen und würden die heutige Realität im Universum wiedergeben. Sie geben aber nur die Vergangenheit wieder was vor Milliarden Jahren geschah. Die aktuelle Realität im Universum können uns deshalb nur relativ nahe gelegene Objekte wiedergeben.

Ich habe mir sehr wohl etliche Themen durchgeschaut. Dir würde ich aber vielleicht auch mal Empfehlen einen Beitrag erst einmal inhaltlich zu erfassen, oder wenigstens nochmal nachzufragen ehe du deine Standardfloskeln absetzt.
 

Sky Darmos

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Hallo Mat1i,

Die Beschleunigte Expansion wurde durch eine Supernovea ermittelt. Sie befand sich weiter weg als man Aufgrund von Hubbles Entfernungs-Rotverschiebungsgesetz annehmen würde.
Die Kosmologien haben da schon alles bei bedacht und sicherlich nicht bei den sympelsten Anfangsüberlegungen Fehler gemacht. Und dass wir immer die Vergangenheit sehen ist ja jedem klar.
 

Flozifan

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Sky Darmos schrieb:
Die Beschleunigte Expansion wurde durch eine Supernovea ermittelt. Sie befand sich weiter weg als man Aufgrund von Hubbles Entfernungs-Rotverschiebungsgesetz annehmen würde.
Die Kosmologien haben da schon alles bei bedacht und sicherlich nicht bei den sympelsten Anfangsüberlegungen Fehler gemacht. Und dass wir immer die Vergangenheit sehen ist ja jedem klar.

So einfach ist es leider nicht gewesen! Man hat bei der "High z SN Search" (Riess et al. 2000) und beim "Supernova Cosmology Project" (Perlmutter et al. 1999) etwa 10000 Galaxien beobachtet und darin Supernovae vom Typ Ia gesucht. Aus dem Spektrum der SN bekam man dann die Rotverschiebung z und aus der scheinbaren Helligkeit die Leuchtkraft-Entfernung. Gegeneinander aufgetragen und den linearen Anteil, das ist die Hubble-Beziehung, herausdividiert bekommt man ein ziemlich interessantes Bild. Daran fittet man jetzt Modelle mit verschiedenen kosmologischen Parametern, und der beste Fit ist eben das Modell mit etwa 70% Dunkler Energie und 30% Materie (Dunkel und baryonisch) aus dem dann auch die Beschleunigung folgt. Man kann die Beschleunigung also nicht direkt messen, sondern schliesst darauf aufgrund des kosmologischen Modells, das man als Fit an die Beobachtungsdaten bekommt. Die Beobachtungsdaten beruhen letztlich auf einem Vergleich von SN hoher mit solchen niedriger Rotverschiebung, die Unsicherheit in der Entfernungsskala geht deshalb nicht ein.

Gruss,
Flo
 
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ralfkannenberg

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Flozifan schrieb:
etwa 10000 Galaxien beobachtet und darin Supernovae vom Typ Ia gesucht. Aus dem Spektrum der SN bekam man dann die Rotverschiebung z und aus der scheinbaren Helligkeit die Leuchtkraft-Entfernung. Gegeneinander aufgetragen und den linearen Anteil, das ist die Hubble-Beziehung, herausdividiert bekommt man ein ziemlich interessantes Bild. Daran fittet man jetzt Modelle mit verschiedenen kosmologischen Parametern, und der beste Fit ist eben das Modell mit etwa 70% Dunkler Energie und 30% Materie (Dunkel und baryonisch) aus dem dann auch die Beschleunigung folgt.
Wie gut ist inzwischen dieser Fit ? Hat da irgendein Befürworter der dunklen Energie "etwas" gesehen (wie so früher diverse Transplutos oder extrasolare Planeten z.B. um Barnhard's Pfeilstern) oder hat man da inzwischen wirklich signifikante Daten vorliegen ?
 

Flozifan

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ralfkannenberg schrieb:
Wie gut ist inzwischen dieser Fit ? Hat da irgendein Befürworter der dunklen Energie "etwas" gesehen (wie so früher diverse Transplutos oder extrasolare Planeten z.B. um Barnhard's Pfeilstern) oder hat man da inzwischen wirklich signifikante Daten vorliegen ?


Wenn man nur diese Methode verwendet kommt man fuer die Materiedichte auf etwa 0.3-0.6 und fuer die Dunkle Energie auf ~0.65-1.25, jeweils als Bruchteil der kritischen Dichte und mit 68% Wahrscheinlichkeit. Das waere also grottenschlecht, ganz einfach gesagt. Aber es gibt eben noch andere Methoden die unabhaengig von SN Beobachtungen sind, z.B. WMAP, also die Beobachtung des Mikrowellenhintergrundes. Wenn man die Daten aus verschiedenen Methoden zusammenfuehrt kommt man auf sehr viel bessere Werte, mit Fehlern die kleiner als 10% sind. Genau das ist der springende Punkt, Messungen unterschiedlichster astrophysikalischer Groessen sind in Uebereinstimmung!
Man kann wohl sagen dass die beschleunigte Expansion wirklich belegt ist durch die Daten.
Hier ein Link dazu: http://arxiv.org/abs/astro-ph/?0203330. Besonders Abb.2 auf Seite 26 sollte sich jeder mal anschauen der was ueber Fitqualitaet wissen will... ;) Aber wie gesagt, es gibt dann noch andere Methoden und insgesamt ist das ziemlich gut gesichert.
 
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Mat1i

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@Flozifan
danke für die Info, die Berechnung hört sich in der Tat nicht so einfach an.
Kannst du mir sagen was man bei der Beobachtung im Mikrowellenhintergrund herausgefunden hat, was die Theorie von der Expansion untermauert?

Gruß Mat1i
 

Flozifan

Registriertes Mitglied
Mat1i schrieb:
@Flozifan
danke für die Info, die Berechnung hört sich in der Tat nicht so einfach an.
Kannst du mir sagen was man bei der Beobachtung im Mikrowellenhintergrund herausgefunden hat, was die Theorie von der Expansion untermauert?

Hallo,
also aus dem Mikrowellenhintergrund kann man eben auch kosmologische Parameter bestimmen wie die Energiedichte der Dunklen Energie, die dann bestimmte kosmologische Modelle ausschließen. Was dabei übrigbleibt ist dann das Modell eines Universums mit beschleunigter Expansion. Bei den verschiedenen Methoden gehen natürlich unterschiedliche Annahmen mit in die Rechnung ein, bei der Methode mit den Supernovae z.B. die gleiche maximale Leuchtkraft, aber der Witz dabei ist halt, dass die Methoden völlig unabhängig voneinander sind. Neue Ergebnisse aus der Hintergrundstrahlung dürfte erst PLANCK liefern, so ab 2008.

Gruß,
Flo
 

ryan

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Hallo zusammen!

Also ich bin zurzeit noch in der Schule und habe daher leider noch nicht alle mathematischen Grundlagen um eure Theorien nachzuvollziehen ;) . Außerdem beschäftige ich mich noch nicht sehr lange mit diesem Thema.

Mich würde daher mal interessieren, welche Quellen (am besten Bücher) ihr empfehlen würdet, da ich mir die Kenntnisse selbst aneignen wollte (wir machen sowas in der Schule ja kaum)...

mfg ryan
 

Sky Darmos

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ryan schrieb:
Hallo zusammen!

Also ich bin zurzeit noch in der Schule und habe daher leider noch nicht alle mathematischen Grundlagen um eure Theorien nachzuvollziehen ;) . Außerdem beschäftige ich mich noch nicht sehr lange mit diesem Thema.

Mich würde daher mal interessieren, welche Quellen (am besten Bücher) ihr empfehlen würdet, da ich mir die Kenntnisse selbst aneignen wollte (wir machen sowas in der Schule ja kaum)...

mfg ryan

5 meiner Lieblingsbücher:

1) "Gekrümmter Raum und verbogene Zeit" ("Black Holes & Time Warps. Einstein´s Outrageous Legacy") von Kip S. Thorne (1993)
Das beste populäre Buch über Schwarze Löcher überhaupt!
2) "Schatten des Geistes" ("Shadows of the mind") von Roger Penrose (1994)
3) "Auf der Suche nach Schrödingers Katze ("In Search of Schrödingers Cat") von John und Marry Gribbin (1984)
Ein sehr gutes Buch über die Quantentheorie.
4) "Das Große das kleine und der menschliche Geist" ("The Large the Small and the Human Mind") von Roger Penrose (1997)
Eine kurzversion von "Schatten des Geistes", und viel billiger!
5) "Computerdenken" ("The Emperor´s New Mind Concerning Computers, Minds and the Laws of Physics") von Roger Penrose (1989)
Das ist das erste Buch von Penrose über Bewusstsein.
 

Taxon

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schöne urknall theorie

so schön die urknall theorie auch sein mag, mit der singularität und all das ganze rotierende zeug.
eins stört mich immer wieder, aus nichts wird soviel masse und raum
und wo war der luftballon ?? bei der singularität.
es muss noch was da sein.........

mein kleines gehirn hat vielmehr diese erklärung parat und die ist einleuchtender als die urknall theorie

unser sichtbares universum ist dadurch entstanden, dass es einen großen stern zerrissen hat in einem noch größeren universum. unser sichtbares universum ist nur ein unteruniversum.
 

Orbit

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Hallo Taxon
unser sichtbares universum ist dadurch entstanden, dass es einen großen stern zerrissen hat in einem noch größeren universum. unser sichtbares universum ist nur ein unteruniversum.

Gerade im Zusammenhang mit dem Beginn des Universums hat es halt immer wieder Ideen und Theorien gegeben, die mit der Realität nichts zu tun haben können.
Du befindest Dich da also in guter Gesellschaft.

Herzliche Grüsse
Orbit
 
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