Mars One

ralfkannenberg

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Wäre es nicht "Christenpflicht" (nach der Definition von Ralf bei "Mars one: Ethische Bedenken" (= unterlassene Hilfeleistung)), diese Menschen so lange zu warnen, bis der letzte von dort weggezogen ist?
Hallo Sissy,

ich lege doch noch etwas Wert auf die Feststellung, dass ich die "Christenpflicht" etwas anders definiert habe und insbesondere auch etwas von "Nächstenliebe" geschrieben habe.

Deinen übrigen Ausführungen indes stimme ich zu.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Lina-Inverse

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Hallo Ralf,

das von Dir pauschal referenzierte Dokument der NASA umfasst 248 Seiten. Wenn Du es als Beleg Deiner Ansichten verwenden möchtest, wäre es wirklich sehr nett von Dir, der geneigten Leserschaft kundzutun, auf welche konkreten Teile dieser 248 Seiten Du Dich beziehst, denn es ist etwas viel verlangt, seiner Leserschaft die Lektüre von fast 250 Seiten zuzumuten.
Es ist leider nicht auf den Verweis auf ein oder zwei Diagramme reduzierbar. Um sich ein Bild davon zu verschaffen welche Mechanismen dazu geführt haben das es letztendlich dazu kam das bei Management-Entscheidungen "Beweislastumkehr" eintrat, kann man sich auf Kapitel 8 beschränken (Sind aber immerhin auch noch 7 dicht beschriebene Seiten).

Deine Zusammenfassung ist zutreffend, Report Kap. 7/8 erleuchtet im Detail wie/warum es zu dieser Fehleinschätzng kam.

Leider war man erst nach dem Columbia Unglück klüger.
Das stimmt so nicht, wenn Nasa die Empfehlungen aus dem Corman-Bericht (Challenger) vollständig umgesetzt und nicht teilweise selbst wieder unterlaufen hätte, wäre Columbia vermeidbar gewesen.
Im übrigen kannst Du Dir selber ausmalen, was passiert wäre, wenn man wegen der Hitzekacheln ein Top 10-Issue vernachlässigt hätte und es aufgrund dessen zu einem Unfall gekommen wäre.
Man hat mehrere kritische Issues vernachlässigt, nicht nur die Schaumstoffstücke (z.B. den Bolt-Catcher). Wenn man, was ich aus deinem Satz schliesse, von vorneherein von fix limitierten Ressouren für Problembewältigung ausgeht, billigt man das ein Problem früher oder später ungenügende Aufmerksamkeit erhält. Man kann entweder ein fixes Ressourcenbudget planen, oder einen definierten Sicherheitsanspruch. Bisherige bemannte Unternehmen verfolgten letzteres.

Aber natürlich: die Shuttle Flüge zu verbieten wäre auch eine Option gewesen, zumal doch immerhin 40% aller Shuttles bei einem Unfall zerstört wurden. Allerdings liegen die absoluten Opferzahlen im Bereich der Verkehrstoten zweier Wochenenden in der Schweiz, auch wenn das den Betroffenen und ihren Hinterbliebenen natürlich leider auch nicht weiterhilft.
Die Frage lautet nicht ob man hätte verbieten müssen, sondern ob man ausreichend Ressourcen in die Sicherheit investiert hat. Ein Problem bedeutet kein dauerhaftes (wohl aber temporäres) Startverbot, aber eine Verzögerung und damit verbunden Aufwand (auch dazu gibt der Report eine Menge her, wenn man sich die Zeit nimmt ihn durchzuarbeiten). Was mir dein Vergleich mit dem Verkehrstoten sagen soll ist, ist mir nicht klar.

Wobei ich für mich sagen muss, dass wenn ich auf der ISS wäre und in Raumnot geräte, ich für die Evakuierung trotzdem die Space Shuttle den Progress-Raumschiffen vorgezogen hätte.
Das würde ich dir auch nicht empfehlen, das Ding verglüht nämlich plangemäss. Du meinst wohl die verwandte Sojus (Kapsel, nicht Rakete). Du hast aber nicht gesagt wie du hinkommen möchtest, da wäre die Sojus nach Statistik eindeutig die sicherere Wahl :) Was die Landung angeht, steht Sojus mit 4 Toten (bei 2 Landungen, 139 bemannte Flüge) gegen 7 Tote (bei einer Landung, 135 Flüge) beim Shuttle auch nicht so schlecht da. Wenn man die zeitliche Abfolge einbezieht, ist Sojus auch bei der Landung (mittlerweile) sicherer (tödliche Unfälle beim 3. und 11. Flug, wobei 1+2 nicht bemannt flogen).

Gruss
Michael
 

Lina-Inverse

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Nochmals hallo Ralf!

und wie stellst Du Dir das konkret vor: soll da ein Fachspezialist ehrenamtlich eine Detailanalyse vornehmen ?
Also wenn die Zahlen im Wiki annähernd stimmen (200k$), dann müssen die genannten Berater wohl tatsächlich alle ehrenamtlich arbeiten. Damit kann man ja bestenfalls ca. 1 Personenjahr Arbeit finanzieren. Damit wäre dann auch meine Einschätzung als Vaporware bestätigt.

Zur Frage was ich an Informationen erwarten würde, wenigstens das Equivalent einer Presskits (Beispiel wie sowas aussieht) zur nächsten anstehenden Mission (also dem Orbiter). Ausserdem erwarte ich das man zu den wesentlichen Elementen der Mission, wie z.B. zum Strahlenschutz ein konkrete Konzept vorweist das über ein "The Mars One habitat will be covered by several meters of soil, which provides reliable shielding even against galactic cosmic rays" hinausgeht. Wer sein Habitat 5 Meter tief verbuddeln will sollte doch schon eine klare Vorstellung haben wie er das bewerkstelligen will. Das was dort jetzt als Konzept präsentiert wird hätte Bynaus, ich oder jeder interessierte Laie der sich ein paar Jahre mit Weltraumfahrt beschäftigt hat auch zusammenstellen können. Praktisch alles was dort genannt wird ergibt sich schon zwingend wenn man alles unter Kostengesichtspunkten entscheidet.

Es geht kein bisschen in die Tiefe, was um so erstaunlicher ist als das man 2018 schon einen Orbiter haben will. Der müsste eigentlich schon im Bau sein und der Start sollte auch schon bald gebucht werden (18 Monate sind so ziemlich das Minimum vom Buchen bis zum Start, üblich ist aber länger).
Aber wir reden von MarsOne und nicht von der NASA. Und MarsOne hat noch keinen Satelliten in die Marsumlaufbahn gebracht, MarsOne hat auch noch keine Roboter auf dem Mars landen lassen und MarsOne hat auch noch keine Marsstation durch Roboter auf dem Mars zusammenbauen lassen. Das ist also nicht ganz trivial und wenn sie das nicht schaffen, dann wird die Mission ohnehin nicht weitergeführt. Und wenn sie das alles in 10 Jahren schaffen, dann haben sie gute Leute an Bord, die sich auch für höhere Aufgaben empfehlen. Ob man dann noch von "extrem bescheidenen" Qualitätsmerkmalen sprechen kann ? Zumindest ich will hier mit der Beurteilung nicht vorgreifen.
Du beschreibst das jetzt so als würde Mars One das alles selbst, inhouse, entwickeln. Das wäre dann in der Tat etwas anderes. Sie wollen es aber wo irgend möglich kaufen und outsourcen (Know How aufbauen ist teuer), d.H. Mars One wird Hersteller beauftragen das nach Spezifikation zu entwickeln und bauen (Das ist auch ziemlich normal, die Nasa entwickelt auch nicht alles selbst. Den Bau übernehmen sowieso immer Firmen). Das heisst man geht zu einer Firma die das anbietet (Boing, Lockheed uswusf.) und gibt es in Auftrag. Und die kennen sich da schon aus, die haben schliesslich schon an hunterten solcher Projekte mitgarbeitet. Ist nur eine Preisfrage (daran wirds wohl auch scheitern).
Etwas anders sieht es mit dem Roboter, Transitraumschiff und dem Habitat aus. Im Gegensatz zu dem Orbiter, muss da wirklich teilweise neues entwickelt werden. Und genau da wo man sich auf Neuland begibt, kommt auch die Erste Crew ins Spiel. Es ist historisch die Tendenz zu erkennen zum "All Up"-Ansatz (All Up bedeutete bei der Raketenentwicklung vom Ersten Start an mit allen Stufen zu fliegen statt eine nach der anderen flugzuqualifizieren). Wenn man dabei erfolgreich ist, hat man Geld gespart weil man mit weniger Tests auskommt. Die Kehrseite ist, bei einem Fehlschlag lernt man nicht mehr als bei der Schrittweise Vorgehensweise, aber jeder Test ist teurer. Man kann es teilweise auch mischen (hat man bei Apollo gemacht, Saturn V war All-Up, das CM/LM hingegen schrittweise getestet).
Es war aber bisher noch keiner so mutig/vermessen mehrere Erstleistungen (Langzeitflug zum Mars ausserhalb des Erdmagnetfeldes, bemannte Marslandung, autarke Lebenserhaltung - die aus mehreren, so noch nicht verwendeten Subsystemen besteht, 1/3g auf Dauer ohne Test) so zu kombinieren das alle im Ersten Anlauf kritisch sind insofern das ein Problem zum Loss of Crew führt.

Gruss
Michael
 

Lina-Inverse

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Hallo Sissy,

den Beitrag, wo du mich zum Missionar erklärst lasse ich einfach mal unkommentiert für sich sprechen.
das ist so nicht richtig. Wozu braucht man z.B. auf der Marsoberfläche die Triebwerke, mit denen man aus dem Erdorbit ausschwenkt? Wenn die nicht zünden, findet der Flug zum Mars nicht statt. Dann kann man mit bestehender Technik aus dem Erdorbit zur Erdoberfläche zurückkehren.

Ebenso die inzwischen leeren Treibstofftanks, wenn man auf Mars angekommen ist. Die können im Marsorbit bleiben. Oder man landet sie mit Fallschirmen und kann sie neuen Funktionen zuführen. Sie zerkleinern, recyclen oder z.B. als Lagerräume weiterverwenden. Oder mit ihrem Material (Metall?) Verkleidungen für alles mögliche herstellen... Das sind jetzt nur 2 Beispiele für Bestandteile, die nur für einen Zweck mitgeführt werden.
Dein Einwand bezüglich der Triebwerke ist natürlich richtig, bis zur TMI (Trans Mars Injection) kann man noch abbrechen. Was deine Tanks angeht, wenn man plant sie zu landen, hat man auch eingeplant sie für etwas zu verwenden. Der Verwendungszweck ist entweder kritisch (lebenswichtig) oder nicht, es gibt praktisch kaum ein dazwischen. Ja du wirst einige Fälle finden in denen du mit einem unwichtigen Teil ein lebenswichtiges reparierst. Das wird aber eher die Ausnahme sein, ich unterstelle das man nicht die Möglichkeit hat einen Mikrochip, einen Transistor oder eine Solarzelle aus recycleten Strukturteilen zu bauen. Ein Stück Blech zurechthämmern um eine Abdeckung zu ersetzen, ja das kann man. Aber auch dem werden dadurch das man es entweder im Druckabzug machen muss oder es durch die Luftschleuse passen muss doch Grenzen auferlegt.

Ab dem TMI aber darf es keine ernsthaften Probleme mehr geben, darauf können wir und doch wohl verständigen?
Umkehren kann man dann nicht mehr, einfach deshalb weil das Delta-V um beim Mars zu bremsen erheblich kleiner ist als das um zur Erde zurückzukommen (Es sei denn du gehst von enormen Treibstoffreserven aus, das passt aber nicht zu einer auf Kosten optimierten Mission). Man kann auch nicht am Mars einen Swing-By zurück zur Erde machen, energetisch wäre das vielleich machbar, aber es würde bedingen das man genügend Verbrauchsgüter (Nahrung, Wasser, Sauerstoff) für den Rückflug mitbringt und eine Bahn wählt wo die Erde dann auch in der richtige Position ist (und im Erdorbit abgeholt wird, weil der Marslander nur für 1/3g gebaut ist), also nochmal so viel wie für den Hinflug. Weil aber die Startmasse ein Kostenfaktor ist passt auch das nicht zum Missionskonzept. Eine Rückkehr ist ohnehin nicht geplant.

Man kann jede Mission als Netzwerk von Knoten darstellen, die Knoten stellen dabei jeweils die Möglichkeiten ein Subsystem oder einen Vorgang dar, die Verbindungen zwischen den Knoten das Verhalten des Systems/Ausgang der Aktion dar. Es ergibt sich eine Reihe von Pfaden, die jeweils einen möglichen Missionsverlauf darstellen. Am Punkt TMI (s.o.) passiert das Entscheidende: Es gibt keine Pfade mehr bei denen ein Systemversagen nicht mit LoC (Loss of Crew) endet. Wenn man sich bei der Auswahl der Knoten auf exakt die Systeme/Ereignisse beschränkt die kritisch sind, gibt es genau einen Pfad hinter dem TMI der nicht zum LoC führt (natürlich den wo wirklich alles glatt läuft).
Jeder Verbindung ordnet man eine Eintrittswahrscheinlichkeit zu. Die ist bei einigen wenigen statistisch abschätzbar, bei den anderen wird man sich auf Modelle oder Extrapolationen aus ähnlichen Systemen beschränken müssen. So kann man auf relativ einfache Weise abschätzen wie wahrscheinlich ein katastrophaler Ausgang ist. Man sieht das sich die Fehlerwahrscheinlichkeiten auf dem einzigen Erfolgspfad nicht addieren, sondern multiplizieren - das ist darauf zurückzuführen das eine einzige eingetretene Fehlerwahrscheinlichkeit einen vom Erfolgspfad abbringt (Es mag einige Schleifen im Netz geben, diese kennzeichnen die Stellen wo ein System ein anderes ersetzen kann - das was man sonst als Redundanz aufführt).
Das ist ein Unterschied zu anderen Missionen und all den Beispielen/Vergleichen ob passend oder nicht die angeführt wurden.

Apollo 13 konnte auch nicht "verkürzt" werden. Die Missionen 14 bis 17 fanden trotzdem statt.
Ähm, Apollo 13 wurde verkürzt. Die kritische Ressource war der Strom in den Batterien, und man hat kräftig gespart damit es gereicht hat. Und es hat zu einer Pause geführt während man den Vorfall untersucht hat. Aber was wolltest du eigentlich damit sagen?

Dafür gibt es aber jede Menge solcher Beispiele mit missionskritischen Systemen in der Schifffahrt. Speziell der Unterwasserschifffahrt. Seit deren "modernen"Anfängen vor 150 Jahren gab es zig Missionen, bei denen ein Abbruch der Mission mit Rückholung der Besatzung nicht möglich war. Und zwar bei den militärischen wie auch den zivilen Missionen...
Das ist nicht ganz das gleiche, stell das Abhängigkeitsnetz für ein U-Boot auf und vergleich es mit Mars One. Du setzt die prinzipielle Existenz von Enden mit katastrophalem Ausgang mit der Abkopplung eines Grossteils des Möglichkeitsraumes gleich.

Im zivielen Bereich der Schiffahrt (Kreuzfahrtschiffe, Fähren, Linienschiffe) sind inzwischen zwar "Rückholmöglichkeiten" (= ausreichend Rettungsboote, Schwimmwesten) gesetzlich vorgeschrieben, aber wie viele Passagiere ertranken/erstickten/erfrohren trotzdem bei Unglücken seit der Einführung dieser Vorschrift?

Auch im Passagierflugverkehr gibt es keinen vorzeitigen Abbruch, wenn die Maschine nicht mehr zu steuern ist. Es sind für die Passagiere keine Fallschirme an Bord. Ein Aussteigen in der Luft ist für den Fall von massiven Problemen schlicht nicht vorgesehen
Ok, wir haben offensichtlich sehr unterschiedliche Sichtweisen. Ich sehe keinerlei Vergleichbarkeit gegeben, ausser das es sich um Katastrophen handelt. Es fliegen täglich zigtausend (Millionen?) Passagieren mit Flugzeugen, tödliche Unfälle ereignen sich wie oft? Wöchentlich? Monatlich? Setzt du das ernsthaft Risiken von 1:10^6 und niedriger mit 1:10 gleich?

Wäre es nicht "Christenpflicht" (nach der Definition von Ralf bei "Mars one: Ethische Bedenken" (= unterlassene Hilfeleistung)), diese Menschen so lange zu warnen, bis der letzte von dort weggezogen ist?
Ich würde es zwar nicht Christenpflicht nennen, aber die zugrundeliegenden Prinzipien erkenne auch ich an. Wie wohl die meisten Menschen, ob bewusst oder nicht. Es gibt Grenzen als wie weit meine Verpflichtungen gegenüber der Allgemeinheit oder Individuen reichen. Du findest das auch in der Gesetzgebung abgebildet, in Konstrukten wie Fahrlässigkeit oder unterlassender Hilfeleistung.
Was dein herbeigezogenes Beispiel der Vulkanhäuslebauer angeht, die werden doch wieder und wieder gewarnt (sind Vulkanologen jetzt auch Missionare? SCNR). Das heisst, ja, wir warnen sie bis alle weggezogen sind - also bis in alle Ewigkeit so wie es aussieht. Worin siehst du dort das Problem? Sollen die Vulkanologen in Zukunft nicht mehr publizieren und in Zeitungsinterviews nichts mehr zu den Gefahren sagen?

Gruss
Michael
 

ralfkannenberg

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zabki

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Kann ich mir auch kaum anders vorstellen. Vielleicht kriegen wir ja übermorgen von einem/einer Foristen/Foristin einen schönen Bericht.

Grüße, zabki
 

Kibo

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Hi,

Unter Umständen wird es doch was mit Mars2 (oder wie auch immer man eine Hin-und-zurück-Mission nennen will). Man kann wohl ganz gut den Treibstoff per "Kanone" in einen LEO schießen. >LINK<

mfg

PS: Ist zwar eine interessante Idee, ich fände aber das Ganze als Railgun noch sinnvoller, dann spart man sich dieses diese mehreren Treibladungen und überträgt die kinetische Energie schön gleichmäßig über die gesamte Kanonenlänge.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kibo

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Hi Ralf,

Mein Post war als Reaktion auf Bynaus Rechnung gedacht. Wenn man einen Großteil des Treibstoffes per Kanonen hochschießt um das Raumschiff im LEO und LMO zu befüllen, wird das Ganze natürlich günstiger (das ist Prinzipbedingt, denn die kinetische Energie für den LEO muss nicht zwingend durch mitgeführten Treibstoff erbracht werden, man hat je nach Design fast nur Nutzlast). Offengestanden habe ich einfach keine Zeit um nachzurechnen wie viel günstiger das wird.

mfg
 

Lina-Inverse

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Hallo Ralf,

wie Kibo schon sagt, spart man beim Kanonenverfahren die Energie ein, die eine Rakete zur Beschleunigung ihrese Treibstoffes aufwenden muss - es gilt dann in relativ guter Näherung Energiebedarf ~340 MJ pro kg für einen LEO, davon kann die Kanone den allergrössten Teil aufbringen, es fehlt noch der Luftwiderstand und das Delta-V um die Bahn zu zirkularisieren. Das alles wurde im Forum schonmal erörtert, den Thread müsste ich auch erst ausgraben - da ging es um per Railgun in den Orbit.

Wie viel günstiger es wird kann man nur sehr schwer abschätzen weil man die Kosten für einen Kanonenschuss nicht so leicht bestimmen kann, und es wird nochmal verkompliziert weil die Nutzlast ja auch die hohen Belastungen aushalten muss. Es kann sogar unwirtschaftlich sein, wenn die Nutzlast bei der Kanone relativ klein ist - falls ich mich richtig erinnere gab es vor einigen Jahren da schonmal ein Projekt, die Kosten für einen "Schuss" wurden da auf 250k$ für 30kg Nutzlast beziffert.

Gruss
Michael

PS: Hier ist der Post mit Links zum dem Projekt
Edit: Korrektur, 250k$ hatte ich als Kostenobergrenze ausgerechnet, zu den Kosten wurden in den Links keine Angaben gemacht :/
 
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ralfkannenberg

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Nochmals hallo Ralf!
Hallo Michael,

dass ich Dir heute nicht geantwortet habe hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass ich Dir bis auf ein paar kleine Details zustimme; da haben wir also einen gemeinsamen Nenner gefunden. - Ich hoffe, Du bist deswegen nicht allzusehr enttäuscht - ich werde schon wieder reklamieren, wenn mir was nicht passt :)


Freundliche Grüsse, Ralf
 

zabki

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Hallo Leute,

habe bei der Uni Leiden nachgefragt, ob zu folgender Veranstaltung (von mir schon mal in #305 verlinkt)

http://law.leiden.edu/organisation/p...uary-2014.html

eine online-Dokumentation geplant ist. Umgehende Antwort: nein, man möchte sich an MarsOne direkt wenden. Habe ich getan, aber bislang heißt es "Mars One antwortet nicht".

Viele Grüße, zabki
 

ralfkannenberg

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habe bei der Uni Leiden nachgefragt, ob zu folgender Veranstaltung (von mir schon mal in #305 verlinkt)

http://law.leiden.edu/organisation/p...uary-2014.html

eine online-Dokumentation geplant ist. Umgehende Antwort: nein, man möchte sich an MarsOne direkt wenden. Habe ich getan, aber bislang heißt es "Mars One antwortet nicht".
Hallo zabki,

das ist ein häufig vorkommendes Phänomen. Ich kannte mal einen, der hat der Schweizer Regierung einen Brief geschrieben, dass die Experimente am CERN die Erde zerstören würden und die Physiker dort alles Mörder seien. Er bekam nie eine Antwort und schloss daraus, dass er recht habe.

Ein anderer hat dem Physik-Institutsleiter der (ich glaube) Universität Bonn einen Brief geschrieben, dass alle Theorien falsch seien und nur seine richtig sei; auch er bekam nie eine Antwort, woraus er ebenfalls messerscharf schloss, dass seine Theorie richtig sei und die Universiäten das lediglich nicht zuzugeben bereit seien, weil einfach zu grosse Geldbeträge und zu viele Industrieaufträge dahinter stecken würden.

Meinst Du, dass die beiden den Umstand, dass ihnen nicht geantwortet wurde, korrekt interpretiert haben, oder kannst Du Dir vorstellen, dass es da andere Gründe dafür gab ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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zabki

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Hallo Ralf,

Deine Fälle sind aber nun etwas ganz anderes als meine bescheidene Anfrage. Bei mir ging es nicht um irgendein Rechthaben. Ich habe auf dem Kontaktformular der MarsOne-Webseite "Question" angeklickt und meine Frage nach einer online-Dokumentation gestellt. Bei der Sparte "Question" würde ich schon eine Antwort erwarten, zumal diese in kürzester Form erfolgen kann (z.B. "nein", oder "ja, in ca. 2 Monaten").

Viele Grüße, zabki
 

ralfkannenberg

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Deine Fälle sind aber nun etwas ganz anderes als meine bescheidene Anfrage. Bei mir ging es nicht um irgendein Rechthaben. Ich habe auf dem Kontaktformular der MarsOne-Webseite "Question" angeklickt und meine Frage nach einer online-Dokumentation gestellt. Bei der Sparte "Question" würde ich schon eine Antwort erwarten, zumal diese in kürzester Form erfolgen kann (z.B. "nein", oder "ja, in ca. 2 Monaten").
Hallo zabki,

ok. Wann hast Du denn die Anfrage getätigt ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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