Brauchen wir die Kernenergie?

galileo2609

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Ein klassischer Fall von Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.
Die Haftung für die Folgeschäden von Fukushima scheint nicht ganz klar zu sein:
Where nuclear damage is caused as a result of reactor operation etc. during such operation, the nuclear operator who is engaged in the reactor operation etc. on this occasion shall be liable for the damage, except in the case where the damage is caused by a grave natural disaster of an exceptional character or by an insurrection.

(aus dem Gesetz 147/1961)

Wie man auf wikipedia und anderen Seiten lesen kann, scheint die Haftungshöhe auf ca. 1. Mrd. EUR begrenzbar zu sein, wenn diese 'höhere Gewalt' festgestellt wird. Die japanische Regierung wehrt sich noch dagegen: Natural disaster exemption not to apply to Tokyo Electric: Edano (25.03.2011)

Aber die Spekulationen der letzten Tage um eine Verstaatlichung von Tepco zeigen ihr Dilemma. Will man auf diesem Wege das offenbar mangelhafte Krisenmanagement des Energieversorgers in den Griff bekommen, ist der Staat auf einmal selbst der Eigentümer mit voller Haftung. Allerdings wird man angesichts der Folgekosten auf die finanzielle Eigenbeteiligung von Tepco wahrscheinlich auch verzichten können.

Wie auch immer das sich im Detail entwickelt, es ist klar, dass die japanische Gesellschaft als Ganzes für die finanziellen Folgen des Reaktorunglücks aufkommen wird. Ob man das unter deinem zitierten Gegensatz fassen kann, weiss ich nicht. Schliesslich haben die Japaner auch von der billigen Energie profitiert, solange man darauf wetten konnte, das alles gut geht. Ist es aber nicht, und so wird ihnen eben die Rechnung präsentiert.

Zu allem Unbill also auch noch das. Die unmittelbaren Schäden der Naturkatastrophe sind sowieso schon enorm. Für ein Land mit dieser Verschuldung keine leicht zu stemmende Aufgabe, auch wenn Japan immer noch die drittgrösste Volkswirtschaft ist. Die Produktionseinbrüche der ohnehin schwächelnden Ökonomie sind bei der Bewältigung dieser Folgen aber alarmierend. Wenn jetzt auch noch dazu kommt, dass der Aussenhandel Japans durch die nukleare Katastrophe beeinträchtigt wird (Reeder meiden den Hafen von Tokio wg. der Kontaminierungsgefahr), kann dieses grosse und reiche Land in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.

Grüsse galileo2609
 

Schmidts Katze

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Ein Weg, die Schäden zu regulieren, wenn der einzelne Betreiber finanziell überfordert ist, wäre ein internationaler Pool aller Betreiber nukleartechnischer Anlagen, vergleichbar mit der Absicherung von Betriebsrenten im Falle eines Konkurs in Deutschland.

Grüße
SK
 

Luzifix

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Ja, es ist wohl richtig, daß es relativ egal ist, ob man die Betrieberfirma zur Schadensregulierung verdonnert und diese damit in den Ruin treibt oder ob der Staat die Schäden und eventuell sogar den Konzern übernimmt. Verschuldungs- und Konjunkturprobleme haben die Japaner aber schon länger, es war irgendwo in dieser Woche ein prima Artikel darüber, kann leider nicht mehr sagen, wo. Die haben große Probleme, hängen es aber nicht an die große Glocke, das findet meine Bewunderung.

Das Schlimmste in dieser Situation wird wohl die Einsicht sein, daß so etwas innerhalb der nächsten 10 Jahre durchaus noch einmal passieren könnte. Und später wieder. Die entscheidende versicherungstechnische Frage ist ja auch nicht, ob man das versichern könnte, sondern ob es sich bei den so errechneten Prämien noch lohnen würde, Strom so zu erzeugen. Ein vernünftig organisierter Staat ist auch eine Art Versicherung.

Und zu den Bibelempfehlungen: Wer nach Antworten auf seine Fragen sucht, soll das ruhig auch einmal in der Bibel versuchen. Hab ich als junger Mensch auch getan. Bei mir stellte sich spätestens mit etwa 25 Jahren das Gefühl ein, daß ich von der Kirche politisch mißbraucht und indoktriniert wurde. Die Kirche erzeugt schizophrene Menschen, die sich unsicher und unwohl fühlen sollen, wenn sie nicht einen Herrn über sich wissen. Sie zersetzt das natürliche gesunde Selbstvertrauen des Menschen, das ist in dieser Selbstverständlichkeit und Toleranz gefährlicher und extremistischer als manche ideologische Mißgeburt, die heute überall geächtet ist. Drum mußte man deren Schutz auch explizit in die Verfassung schreiben.
 
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Alex74

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Das Schlimmste in dieser Situation wird wohl die Einsicht sein, daß so etwas innerhalb der nächsten 10 Jahre durchaus noch einmal passieren könnte.
Gestern kam ein Bericht auf ARD, in dem ich das erste mal gesehen habe was da eigentlich wie abgelaufen ist.
Und meine Fresse: Tepco waren echt kriminell fahrlässig.

So hat die IAEA direkt nach dem Tsunami 2004 alle KKW-Betreiber weltweit aufgefordert, dringend dafür zu sorgen daß am Meer gelegene KKW tsunamisicher sind.
Tepco unternahm nichts.
Und wo waren die Notstromgeneratoren in Fukushima positioniert? Direkt am Meer, noch vor den Reaktoren!

Wie blind und blöd kann man eigentlich sein...und nein, das ist jetzt kein "hniterher ist man immer klüger", denn die IAEA hatte offiziell gewarnt, bereits Ende 2004.
 

Luzifix

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Die Meldung von den verstrahlten Frachtern wurde heute auf ntv dementiert. Es werden frühestens Mitte April solche Containerschiffe aus Japan erwartet und man wüßte derzeit noch nicht, wie man damit umgehen will. Ich hatte mich nämlich schon gefragt, wie die so schnell nach Europa gekommen sind. Vielleicht sollte ich mal versuchsweise im Internet eine Tonne Fukushima-Spinat bestellen. Könnte man die Landesregierung auf Trab bringen.

Und für Liebhaber noch eine Geschichte aus Tausendundeinernacht, von genau vor einem Jahr: http://www.n-tv.de/politik/Israel-und-Syrien-wollen-AKWs-article767146.html
 
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hardy

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Noch etwas zur Haftpflicht:

Laut Link von Hardy sind KKW bis zu einer Schadenssumme von 500E6 € versichert. (#94)

In dem Link, den ich im Beitrag #94 zitiert habe, heisst es:

"Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und die Betreiber deutscher Kernkraftwerke haben sich am 14. Juni 2001 auf eine Erhöhung der Deckungsvorsorge von bislang 500 Mio. DM (gleich 256 Mio. Euro) auf nunmehr 2,5 Mrd. Euro je Schadensfall verständigt. Mit der Atomgesetz-Novelle vom 22. April 2002 ist dies in Kraft getreten.

Davon sind 256 Mio. Euro über eine Haftpflichtversicherung bei den allgemeinen Versicherungsgesellschaften gedeckt.

Die verbleibenden 2,244 Mrd. Euro werden durch eine Solidarvereinbarung der Muttergesellschaften der Kernkraftbetreiber aufgebracht. Der Nachweis kurzfristig verfügbarer, liquider Mittel der Solidarpartner wird jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer testiert.

Darüber hinaus bleibt es bei der alten Regelung, dass ein Anlagenbetreiber (einschließlich der Muttergesellschaft) für darüber hinausgehende Beträge mit seinem gesamten Vermögen haftet."

Gruss
hardy
 

Sissy

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Hallo galileo,

bedingt durch einen Todesfall in der engeren Familie komme ich leider erst jetzt dazu, auf Deinen Post zu antworten.

Vorneweg, ich teile Deine Ansicht, daß wir (die Menschheit) andere Möglichkeiten der Energieerzeugung nutzen sollten. Für Europa sehe ich aber bei den konventionellen Methoden (Kohlekraftwerke, Wasserkraftwerke, Gaskraftwerke) und auch den alternativen Möglichkeiten (Gezeitenkraftwerke, Wind und Solarenergie, Biogas, Biosprit) keine kurzfristige Möglichkeit, die Kapazitäten der Kernkraftwerke aufzufangen.

Langfristig müssen wir andere Möglichkeiten finden. Sonst geht bei uns das Licht aus.

Die kommerzielle Nutzung der Kernenergie begann Mitte der 1950er Jahre. Die technische Erschliessung von fossilen Brennstoffen für die Energieerzeugung begann im 18. und 19. Jahrhundert. Davor versorgten sich die Menschen mit regenerativen Energiequellen. Ich glaube nicht, dass man zu diesem Zeitpunkt noch von "Steinzeit" sprechen kann.

Du hast recht. Steinzeit war der falsche Begriff. Aber ich möchte auch nicht wie die Menschen des 18. Jahrhunderts leben. Auf Kühlschrank, Waschmaschine, Zentralheizung und fließend Warm- und Kaltwasser sowie elektrisches Licht, Radio, Fernsehen und Computer möchte ich nicht verzichten. Genausowenig wie auf medizinische Versorgung.

Dumm gelaufen für das japanische Volk? Hätte man diese Erfahrungen lieber irgendwo anders machen sollen? Vielleicht in Indien, Finnland, Taiwan oder in der Schweiz?

ich verstehe nicht, warum Du mir so einen Zynismus unterstellst. Die Menschen in Japan haben angesichts dieser Tragödie mein Mitgefühl.

Klar kann man die technische Sicherheit von KKW immer verbessern. Das Problem ist die Laufzeit der Reaktoren. Innerhalb eines gegebenen Designs sind die Nachrüstungen endlich und nicht vergleichbar mit neuen Entwicklungslinien.

das ist richtig. Aber neue Erkenntnisse in Sachen Sicherheit können (so man will) nachträglich durch Einbau von weiteren Sicherungen alte Anlagen sicherer machen.

Bei den Autos war das so. Ursprünglich hatten die weder Sicherheitsgurte, noch Verbundglas oder Katalysatoren. Der Gesetzgeber hat irgendwann entschieden, daß neue Fahrzeuge damit ausgerüßtet werden müssen und alte nachgerüßtet. An sonsten erlischt die Betriebserlaubnis.

Ähnlich wie bei den konventionellen Kraftwerken. Ohne Rauchgaswäsche dürfen die nicht mehr betrieben werden.

Was ich damit ausdrücken möchte ist folgendes:

Wenn Geologen oder Historiker feststellen, daß an der japanischen Küste Tsunamis mit bis zu 40 Meter hohen Wellen irgendwann in der Vergangenheit aufgetreten sind, dann hat ein Kraftwerksbetreiber dafür zu sorgen, daß seine Anlage durch einen mehr als 40 Metre hohen Wall vor den Auswirkungen eines solchen Tsunamis geschützt werden.

Das hat nichts mit den Laufzeiten eines Kraftwerks bzw. seinen internen Konstruktionsmerkmalen zu tun. Und eine solche Maßnahme wurde nicht nur von mir gefordert. Alex hat ja schon darauf hingewiesen:

So hat die IAEA direkt nach dem Tsunami 2004 alle KKW-Betreiber weltweit aufgefordert, dringend dafür zu sorgen daß am Meer gelegene KKW tsunamisicher sind.

Alternativ zu einer hohen Mauer als Schutz wäre auch die Verlegung aller Notstromeinrichtungen in ein tsunamisicheres Gebäude oder unterirdische Räume denkbar gewesen. Es ist jedoch anscheinend überhaupt nichts in diese Richtung unternommen worden.

Fukushima Daiichi hat sechs Siedewasserreaktoren, die in den 1970er Jahren von General Electric, Toshiba und Hitachi gebaut wurden. Vierzig Jahre alte Anlagen sind nicht mit späteren Produktlinien (anderen Typs) oder neuesten Prototypen vergleichbar.

Auch in eine 40 Jahre alte Anlage kann man Katalysatoren einbauen, die entstehendes Wasserstoffgas per chemischer Reaktion in nicht explosive Verbindungen umwandeln.

Und ebenso kann man die interne Notstromversorgung so auslegen, daß deren Kapazität einen größeren Zeitraum überstreicht.

Mittlerweile dürfte klar sein, daß die Zeit der auslösende Faktor war. Solange über die vorhandenen Akkus/Batterien die Kühlung aufrecht erhalten wurde, war man von Kernschmelze weit entfernt.

In einem Land, in dem regelmäßig starke Erdbeben und Tsunamis auftreten, muß man bei der Planung eines Kernkraftwerkes damit rechnen, daß die externe Stromversorgung (per Hochspannungsleitungen von anderen Kraftwerken) für die Kühlung eines abgeschalteten Reaktors mehrere Tage ausfallen kann.

Die Herbeischaffung von großen Notstromgeneratoren in einem solchen Fall ist werder über Land (zerstörte Straßen/Brücken und Trümmer, die die Straßen zusätzlich blockieren) noch per Lasthubschrauber gewährleistet, denn die Hubschrauber bzw. die Aggregate könnten ja durch Beben/Tsunami ebenfalls zerstört sein. Also muß vor Ort genügend Kapazität vorhanden sein.

Die Gretchenfrage ist aber eben, können wir uns alle Eventualitäten vorstellen, um nicht noch ein weiteres Mal überrascht zu werden?

Ich denke, man muß die Konsequenzen aus den bisherigen Reaktorunfällen ziehen. Kein Graphit als Moderator (Tschernobyl), weitere Verbesserungen an den Kühlkreisläufen...

Auch bei unseren vermeintlich sicheren Kernkraftwerken haben wir das Problem der Kühlung bei einer Notabschaltung. Intraplattenbeben sind selten, geschehen aber auch! Unser Stromnetz kann auch ausfallen. Sei es durch einen Überlastfall wie im Sommer 2009 oder einem strengen Winter mit Eislast an den Überlandleitungen...

Neckarwestheim liegt für mich "um die Ecke", ich habe mir schon seit Tschernobyl Gedanken gemacht. Ich bin weder hysterisch noch esoterisch angehaucht. Durch mein langjähriges ehrenamtliches Angagment im Katastrophenschutz habe ich auch einen Lehrgang in ABC-Schutz mitgemacht. Ich bin mir über die kurz- und langfristigen Folgen einer Verstrahlung durchaus im Klaren.

Umso seltsamer erscheint es mir, warum du die Energieversorgung komplett in staatliche Hand überführen willst. Das ist nicht ganz konsistent.

Ich gehe davon aus, daß "Stadtwerke" von den Menschen geleitet werden, die auch in der Stadt wohnen. Die achten dann aus purem Eigennutz darauf, daß die Sicherheitsvorschriften peniebel eingehalten werden.

Aktionäre eines Stromkonzerns wollen ihre Dividende. Wenn sich die durch lässigen Umgang mit Sicherheitsvorkehrungen erhöhen läßt, ist es denen doch wurscht, ob am anderen Ende des Landes/Staates/Kontinents was schief laufen könnte.

Und, wer jetzt erst recht pro oder contra Kernenergie argumentiert, sollte eines nicht auslassen: den radioaktiven Abfall. Das Verbuddeln von diesem Zeugs ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Was machen wir also damit?

Wiederaufarbeiten, so gut es mit unserer derzeitigen Technik geht. Den Rest so lagern, daß er in Zukunft mit besseren Methoden ebenfalls aufbereitet werden kann.

Und so schnell wie möglich alternative Energieerzeugungen anstreben und die Kernkraftwerke nach und nach durch sie ersetzen.

Aus purer Hysterie jetzt sofort alle deutschen KKW´s endgültig abzuschalten, halte ich für falsch. Dann kaufen wir nämlich den Strom von den Franzosen. Die produzieren ihn in ihren KKW´s. Auf deren Sicherheitsvorschriften hat aber der deutsche Staat keinen Einfluß! Und sollte es dort zu einem Unfall kommen, macht der Wind vor der deutschen Grenze auch nicht halt...

Grüße
Sissy
 

Luzifix

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Dazu fällt mir noch ein, daß in Tokio zwar der Strom rationiert wurde, aber es waren nicht alle Werbeflächen ausgeschaltet. Das "beleuchtet" den Kern des Problems.

Und: Was machen die Betreiber eigentlich, wenn sie mal niemanden finden, der für Ehre und Vaterland in so eine Strahlenhölle steigt? Wollen wir nicht mal eine Umfrage veranstalten, wer das hier in D tun würde?
 

ispom

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neueste Umfragen ergeben:
zwei drittel der Deutschen wollen den "Atomausstieg",
die "Umweltschützer" sowieso, aber die wollen auch keine Kohlekraftwerke

http://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/klima_energie/kohlekraftwerke_stoppen/

(@galileo...ist dieser link koscher? ;) *)

die Alternativen werden eine laaaange Zeit brauchen, bis sie zuverlässig und ausreichend den Energiebedarf decken können (der Bedarf wird zurückgehen, weil der Stompreis stark steigt und die energieintensive Industrie abwandert),

ich denke, wenn der "Atomausstieg" politisch gewollt und durchgezogen wird,
dann wird bald anstelle der Atomangst neben der Strompreisangst auch wieder die Klimaangst umgehen (wegen der vielen neuen Kohlekraftwerke),
ohne Angst wirds nicht möglich sein, dafür sorgen schon unsere Angstmedien :eek:
aber was interessiert sich die globalisierte Welt für die deutschen Angstgefühle.....

*
weil: ich habe den Verdacht, das sind Extremisten, grüne Extremisten.....
 
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galileo2609

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ispom,
für deine Links bist alleine du verantwortlich. Also belästige mich nicht weiter mit solchen grenzwertigen Anfragen. Wenn du wieder Mist baust, bekommst du meine Kritik frei Haus.
*
weil: ich habe den Verdacht, das sind Extremisten, grüne Extremisten.....
Wenn du diesen Verdacht hast, dass der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) eine extremistische Organisation ist, solltest du von der Verlinkung auf deren Webseiten absehen und den BUND dem Verfassungsschutz melden.

Hast du inzwischen mit dem Webmaster geklärt, ob deine Verlinkungen auf Politically Incorrect vom 28.03.2011 und vom 29.03.2011 mit den Nutzungsbedingungen von astronews.com konform sind?
astronews.com schrieb:
5. Untersagt sind im Forum insbesondere:
  • Beleidigungen, sexuelle Anspielungen und sexistische oder rassistische Äußerungen [...]
  • Rassismus und Hasspropaganda
Oder möchtest du das lieber unter den Teppich kehren?

Zum Thema dieses Threads hast du offenbar nichts weiter beizutragen als bashing gegen Gegner der Kernenergie aus der untersten Schublade, gegen "gleichgeschaltete" Medien und die Wahlentscheidungen des Souverän in unserer freiheitlichen und demokratisch verfassten Gesellschaft sowie die Verherrlichung des autoritären chinesischen Regimes. Du solltest dich langsam fragen, ob du hier noch weiter teilnehmen willst. Ich kann deine Posts mittlerweile nur noch als
astronews.com schrieb:
bewerten.

galileo2609
 

Alex74

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Steinzeit war der falsche Begriff. Aber ich möchte auch nicht wie die Menschen des 18. Jahrhunderts leben. Auf Kühlschrank, Waschmaschine, Zentralheizung und fließend Warm- und Kaltwasser sowie elektrisches Licht, Radio, Fernsehen und Computer möchte ich nicht verzichten. Genausowenig wie auf medizinische Versorgung.
Es geht ja nicht nur um den enormen Bedarf von heute sondern auch darum, daß heute - auch in Europa - ein Vielfaches der Menschen verglichen mit vorindustrieller Zeit lebt. Im 18. Jahrhundert hat man mit dem Holz geheizt das nebenan wächst, oder das was der Köhler draus machte. Ich schätze mal grob daß man die europäische Bevölkerung so alleine schon nicht mehr komplett beheizen könnte.
 

ispom

Registriertes Mitglied
Du solltest dich langsam fragen, ob du hier noch weiter teilnehmen willst. Ich kann deine Posts mittlerweile nur noch als
Stören der Diskussion bewerten.

keine Frage, galileo :cool:, ich bin hier hier bei astronews seit der ersten Woche mit dabei, habe das Forum mitgestaltet, bin nie verwarnt worden. Aber es gab Leute, die mich mit Beleidigungen und abstrusen Unterstellungen mobben wollten, sind deshalb verwarnt worden. Laß es dir eine Mahnung sein!
(und setz mich vielleicht in deinem eigenen Interesse doch auf deine Ignore-Liste ;) )

ps:

(@galileo...ist dieser link koscher? *)

für deine Links bist alleine du verantwortlich. Also belästige mich nicht weiter mit solchen grenzwertigen Anfragen. .

da du es nicht selbst gemerkt hast... diese Anfrage war ironisch gemeint, weil du dich doch immerzu als Sittenwächter aufspielst.
 
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ispom

Registriertes Mitglied
Es geht ja nicht nur um den enormen Bedarf von heute sondern auch darum, daß heute - auch in Europa - ein Vielfaches der Menschen verglichen mit vorindustrieller Zeit lebt. Im 18. Jahrhundert hat man mit dem Holz geheizt das nebenan wächst, oder das was der Köhler draus machte. Ich schätze mal grob daß man die europäische Bevölkerung so alleine schon nicht mehr komplett beheizen könnte.

Europa scheint eine stable region auf dem globus zu sein.....
stabile Bevölkerungsentwicklung, bei der der Geburtenrückgang der Einheimischen durch Immigranten ausgeglichen wird....
stabile Energieversorgung trotz "Ausstiegsszenarien", weil es ja genügend Einsteiger gibt,....
stabile Umwelt, obwohl es ja schon oft "Waldsterben" und ähnliche Gräuelphantasien gab....

Sorgen müssen wir uns in unserer globalisierten Welt machen um Regionen, in denen es ein rasantes Bevölkerungswachstum gibt, dem keine oder nur unzureichende Energieerezeugung (als Grundlage für ökonomische Prosperität) gegenübersteht.

Am aussichtsreichsten erscheint mir die Situation in China*.... sehr geringes Bevölkerungswachstum und überragende wirtschaftliche erfolge (die sich letzendlich in einem ständig steigenden Wohlstand zeigen), und: eine Energiepolitik, die dies ermöglicht... fast jede Woche geht ein neuer Reaktor ans Netz.... ohne Kernenergie würde auch dort jeder Fortschritt in Frage gestellt, Umweltschutz bis vor einigen Jahren noch vernachlässigt, aber derzeit stark im kommen

* das ist keine
Verherrlichung des autoritären chinesischen Regimes.
sondern eine nüchterne Feststellung:cool:

ps:
trotz einschlägiger Warnungen gebe ich einen weiteren link auf eine Extremistenseite
http://www.chinatoday.com.cn/ctgerman/wirtschaft/node_13583.htm
die der chinesischen Extremisten, die ja auch ohne die Kernenergie nicht existieren könnten :),
wie man hier nachlesen kann:
http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/china-baut-die-kernkraft-massiv-aus--42666599.html
 
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ispom

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Zitat von ispom
... fast jede Woche geht ein neuer Reaktor ans Netz....

Definiere "Woche".

angesichts
25 Kernreaktoren sind gegenwärtig im Bau, weitere 50 in konkreter Planung. Darüber hinaus gibt es Vorschläge für 70 weitere Reaktoren.
(aus obigem link)
habe ich vorausgesetzt, es sei zu erkennen, daß dies metaphorisch gemeint ist
also, damit ich auch ja nicht mißverstanden werde:
bildlich, uneigentlich, im übertragenen Sinne.....

ps:
und, um einer weiteren frage zuvorzukommen:
meine ich mit "chinesische Extremisten": die Chinesen haben einen extremen Energiehunger, sie bauen extrem viele Kernkraftwerke.....
diese Erläuterung erscheint mir zweckmäßig, weil hierzulande der Begriff in der political correctness eingeengt ist auf linksautonome oder Nazi-gruppen
 
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galileo2609

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ispom,
(aus obigem link)
Badische Zeitung schrieb:
Während einer sorgfältig orchestrierten, dreistündigen Pressekonferenz ging Regierungschef Wen Jiabao mit keinem Wort auf die Atomunglücke in Japan ein.
Unter einem Regime, dass mit Zensur und Gewalt jede Form freier Meinungsäusserung unterdrückt, kein Wunder. Selbst wenn es eine Mehrheit innerhalb des chinesischen Volkes gegen den Ausbau der Kernenergie gäbe, hätte diese keine Chance, ihre Meinung zu artikulieren oder gar in Regierungshandeln einfliessen zu lassen. Unter der Herrschaft des Machtapparats der KPCh müssen sich Demonstranten als Spaziergänger tarnen, um nicht aufzufallen und staatlicher Repression zu unterliegen. Sonst endet es womöglich wieder für viele wie 1989 im Tian’anmen-Massaker.

galileo2609
 

Laserdan

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Europa scheint eine stable region auf dem globus zu sein.....
stabile Bevölkerungsentwicklung, bei der der Geburtenrückgang der Einheimischen durch Immigranten ausgeglichen wird....
stabile Energieversorgung trotz "Ausstiegsszenarien", weil es ja genügend Einsteiger gibt,....
stabile Umwelt, obwohl es ja schon oft "Waldsterben" und ähnliche Gräuelphantasien gab....

Dem kann ich so nicht zustimmen, das ist zu allgemein gehalten. Nehmen wir mal Deutschland als Beispiel - ein großer Teil der Immigration hier kommt bereits aus einem der anderen EU-Länder. Z.B. die Anzahl der Türken hat stark abgenommen, während sich das Geburtenverhalten von Deutschen türkischer Abstammung sehr schnell an jenes "klassischer" (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks) anpasst bzw. angepasst hat. Prognosen zeigen tatsächlich eher auf, dass hierzulande die Bevölkerung abnehmen wird.

Stabile Energieversorgung kann ich so auch nicht unterschreiben. Es ist halt leider noch gar nicht genau klar, wie es sich mit Öl- und Kohleversorgung verhalten wird, oder mit der Kernenergie, d.h. es ist nicht unmöglich dass wir "überraschend" (also in einem historisch gesehen kurzfristigen Zeitraum) in eine Lage kommen, wo klassische Energieversorung nicht mehr ausreicht und eneuerbare immer noch nicht auf dem geforderten Level ist. Hierbei will ich nochmal klar machen, dass ein solches Szenario viele Gründe haben kann, von der Unausgereiftheit von Technologie auf dem Funktionslevel bis zu so banalen Dingen wie Bezahlbarkeit.

Waldsterben wurde ja schon deutlich verbessert, aber das liegt ja nicht zuletzt an massiven Eingriffen in die Gründe des Sterbens selbst! Hier wurde nicht einfach "Wald stirbt!" geschrien, niemand tat etwas und das Problem löste sich einfach in Luft auf.

Und letztlich ist die allgemeine und/oder politische Stabilität momentan noch kaum als gegeben oder historisch langfristig zu betrachten. Der größte Konflikt aller Zeiten ist noch gar nicht so lange her (WW2), und nicht mal 1000 Km von Deutschland entfernt gab es auch vor kurzer Zeit einen massiven Konflikt (Balkankrieg)!

Ich will hier auf gar keinen Fall den Untergang herbeibeschwören oder prophezeien, nur anmerken, dass es keinen Garant gibt, dass es so bleibt wie es momentan ist, und dass vor allem viel, viel Arbeit allein im Erhalt des Status Quo steckt, von Verbesserungen gar nicht zu reden.

Sorgen müssen wir uns in unserer globalisierten Welt machen um Regionen, in denen es ein rasantes Bevölkerungswachstum gibt, dem keine oder nur unzureichende Energieerezeugung (als Grundlage für ökonomische Prosperität) gegenübersteht.

Am aussichtsreichsten erscheint mir die Situation in China*.... sehr geringes Bevölkerungswachstum und überragende wirtschaftliche erfolge (die sich letzendlich in einem ständig steigenden Wohlstand zeigen), und: eine Energiepolitik, die dies ermöglicht... fast jede Woche geht ein neuer Reaktor ans Netz.... ohne Kernenergie würde auch dort jeder Fortschritt in Frage gestellt, Umweltschutz bis vor einigen Jahren noch vernachlässigt, aber derzeit stark im kommen
]

Hier würde ich unbedingt zu bedenken geben, dass Entwicklung von Wohlstand üblicherweise auch eine politische Weiterentwicklung bedeutet, und es ist keineswegs gesichert, dass die chinesische Bevölkerung auch weiterhin bereit ist, so zu leben und zu arbeiten und politisch unmündig zu sein wie jetzt (im Sinne von "auf anonymen Protest beschränkt, oder solchen der von massiven Repressalien begleitet ist"), wenn mehr Wohlstand zur Verfügung steht. China ist auch nicht autonom vom Rest der Welt und als aufstrebende Weltmacht auch nicht gefeit vor den gleichen Problemen, die alle großen Kulturen und Supermächte bereits vor (oft nie gelöste) Herausforderungen gestellt hat.
 
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