SDSS: Milchstraße überraschend massearm

Orbit

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Hallo fspapst
Welcome back!

Dann wäre diese Berg-und-Tal-Fahrt der Rotationskurve eine Folge von Messfehlern. Bei einer homogenen Verteilung der DM würde die Kurve für Sterne über oder unter dem galaktischen Zentrum ab etwa 12 kpc kontinuierlich von rund 220 km/s bis zu einem Minimum abfallen und dann gegen den Clusterrand wieder ansteigen.
Die Flachheit dieser Kurve hängt von der DM-Dichte ab.
Orbit
 

mac

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Hallo,

wie man bei P.Schneider sehr anschaulich nachlesen kann, sind die Messungen der Umlaufgeschwindigkeit innerhalb der Sonnenbahn relativ zuverlässig, weiter außerhalb aber, nur noch mit statistischen Methoden zu erlangen.

Das führt ganz zwangsläufig dazu, daß man innerhalb unserer Umlaufbahn auch die lokalen Schwankungen am Ort der Messung (Tangenten des jeweiligen Kreisdurchmessers, den wir von unserer Position aus anpeilen können) erfassen, außerhalb aber durch die Meßmethode in einigen Veröffentlichungen ein sehr homogener Verlauf ermittelt wird.

Daß DM nicht homogen im Universum verteilt ist, beweisen die Gravitationslinsen und die Einflüsse auf die Rotationsgeschwindigkeit. Da sie aber entweder nur eine sehr schwache Wechselwirkung mit Materie hat oder vielleicht auch gar keine (außer durch Gravitation) Wird sie sich wahrscheinlich wie eine mehr oder weniger unscharfe Kopie der Materie in ihrer Umgebung verteilen.

Bis zu welcher Grenze wir dagegen diese Verteilung noch auflösen können (werden) muß man wohl abwarten. Wie man aber sieht, werden die Meßmethoden besser und intelligenter und gerade letzteres finde ich besonders spannend, denn das kann man nicht einfach extrapolieren. :D
Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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Daß DM nicht homogen im Universum verteilt ist, beweisen die Gravitationslinsen

Hallo mac
Das interessiert mich. Hast Du einen Link?

...außerhalb aber durch die Meßmethode in einigen Veröffentlichungen ein sehr homogener Verlauf ermittelt wird.
Hier aber eben nicht. Was meinst Du zu den höheren Vcirc bei 22,5 und 42,5 kpc?
Orbit
 

mac

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Hallo Orbit,

Das interessiert mich. Hast Du einen Link?
hier hast Du mehr gelesen, als ich geschrieben habe. ;)

Ich meinte es ganz elementar. DM klumpt zumindest im galaktischen oder im Cluster-Maßstab.


Hier aber eben nicht. Was meinst Du zu den höheren Vcirc bei 22,5 und 42,5 kpc?
Das habe ich gerade von Dir erfahren. :) So genau hatte ich das Paper noch gar nicht gelesen. :eek:

Herzliche Grüße

MAC
 
F

fspapst

Gast
Überlegung zur DM-Verteilung

Hallo,

ich mache mal zur DM-Verteilung folgende Überlegungen und wünsche entsprechendes gegengebelle :) oder Streicheleinheiten.:eek:
  • Behauptung 1: Die DM besteht aus kleinen Partikeln!
  • Behauptung 2: Die DM wechselwirkt (mit BM und sich selbst) nur über die Gravitation!
Wenn das so ist, kann die DM nicht klumpen wegen fehlender Stöße, Reibung, und magnetischer Kopplung. Nicht mal eine Acretionsscheibe um ein SL kann die DM erzeugen.
Wenn die DM nicht klumpt, wird diese bei Begegnungen mit mehreren massiveren Objekten aus der Galaxis heraus beschleunigt, ähnlich wie es in Kugelsternhaufen mit den leichteren Sternen geschieht, während die Schwereren sich zum Zentrum hin verdichten.
Das führt zu
  • a. einer DM Verdünnung innerhalb der Galaxis
  • b. einer Verdichtung der BM der Galaxis

Die Beschleunigung der DM-Partikel aus der Galaxis sollte aber die galaktische Fluchtgeschwindigkeit meist nicht überschreiten, so dass sich eine Verteilung der DM um die Galaxis herum ergibt, während in der Galaxis weit weniger DM zu finden ist.

Die größte DM Dichte sollte also am Rand der Galaxis zu finden sein.


Verteilung von DM & BM vom galaktischen Kern (Links) nach außen (rechts): *=hoch; -=mittel; _=niedrig schrieb:
DM: _----******---____
BM: **--__
 

Orbit

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fspapst
Mit Deinen beiden Behauptungen rennst Du offene Türen ein; denn das ist fast die Vorstellung des Mainstreams. Allerdings hält der auch noch eine schwache WW nebst der Gravitation für möglich.
Aber dann widersprichst Du Dir selbst:
Gehorchen nicht alle Bewegungen in einer Akkretionsscheibe denselben physikalischen Gesetzen? Ob sich ein Körper nach aussen oder nach innen bewegt, ist doch lediglich eine Frage der lokalen Kräfteverhältnisse.
Deine DM-Partikel würden aber in einer Richtung an der klassischen Physik partizipieren in der andern nicht.
Und wie sollten DM-Partikel ab dem Rand der galaktischen Scheibe weiter nach aussen befördert werden?
Die größte DM Dichte sollte also am Rand der Galaxis zu finden sein.
Ich denke, Du meinst 'Rand des Clusters'.
Orbit
 
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F

fspapst

Gast
Gehorchen nicht alle Bewegungen in einer Akkretionsscheibe denselben physikalischen Gesetzen? Ob sich ein Körper nach aussen oder nach innen bewegt, ist doch lediglich eine Frage der lokalen Kräfteverhältnisse.
Die Bildung von Akkretion (SSD und ADAF sowie CDAF) funktioniert nur mit Reibung/Stoß die bei der DM nicht auftritt und magnetischen Turbulenzen die keine Auswirkung auf DM haben.
In der aktuellen SuW ist ein schöner kleiner Artikel (leider nicht online), der aufzeigt, dass nur durch magnetische Turbulenzen, die gerade durch deutsche Wissenschaftler in rotierenden Flüssigmetallen nachgewiesen wurden, eine Akkretion stattfindet. Sonst würde es keine Steren, Planeten und vermutlich auch keine SL geben.

Ich denke, Du meinst 'Rand des Clusters'.
Ich meinte wirklich Rand der Galaxie.
Aber die Größenordnungen der DM-Dichte-Verteilung ist für mich noch recht vage.

Gruß
FS
 

Orbit

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Und ausgerechnet DM-Teilchen, die nur gravitativ wechselwirken, sollten dann in der galaktischen Scheibe nach aussen wandern?

Wenn Du tatsächlich den Rand der Scheibe meinst, dann wäre dort, bei 16 kpc, nach Deiner Vorstellung die grösste Dichte an DM.
Und weiter draussen? Wie kommt DM überhaupt in Regionen, welche in diesen Simulationen, von welchen das Paper hier handelt, untersucht wurden?
Orbit
 
F

fspapst

Gast
Und ausgerechnet DM-Teilchen, die nur gravitativ wechselwirken, sollten dann in der galaktischen Scheibe nach aussen wandern?
Weitestgehend Ja!
Es ist ein seit langem bekannter gravitativer Effekt bei Vielkörpersystemen - bestätigt an Kugelsternhaufen und in Simulationen -, dass in Vielkörpersystemen die leichteren Sterne nach außen wandern oder sogar ausgeworfen werden, während die schwereren Sterne zum gemeinsamen Schwerpunkt wandern. Meine Überlegung hat diesen Effekt nun auf die DM-Partikel übertragen.

Eventuell werden die DM-Partikel nicht nur nach Außen (entlang der galaktischen Scheibe) gedrückt, sondern auch von der galaktischen Scheibe nach oben und unten, aber das ist bisher nicht simuliert worden sondern nur Sterne bei Kugelsternhaufen.
Und weiter draußen? Wie kommt DM überhaupt in Regionen, welche in diesen Simulationen, von welchen das Paper hier handelt, untersucht wurden?
Ja, weiter Draußen funktioniert das genau so, also auch bei Galaxienhaufen, die ja auch einen Vielkörper bilden der wiederum die leichten, nicht magnetisch beeinflussbaren DM-Partikel nach außen drücken. Da wird sich also wieder eine (schwächere?) DM-Verdichtung um den Cluster bilden.

Welches Paper meinst du nun? (*verwirr*) :eek:

Gruß
FS
 
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