Expansion

Orbit

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Hallo Ich
Hab Dank für die Erklärungen!
Eine Frage noch:
Sollte sich die Expansion aber immer weiter beschleunigen (das heißt, die Beschleunigung der Expansion immer stärker werden, wofür es keine Hinweise gibt)
Warum wird so viel von der beschleunigten Expansion geredet und geschrieben, so dass Laie meint, es sei bereits eine erwiesene Tatsache?
Gruss Orbit
 

Ich

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Ich versuchs mal zu sortieren:
1. Verlangsamte Expansion (hat man vor 1998 angenommen): Die zweite Ableitung des Skalenfaktors nch der Zeit ist <0, es kommt auf die Dichte an, ob die Expansion sich jemals umkehrt oder immer weitergeht. Beim immerweitergehen gibt's noch zwei Fälle: kommt nach unendlicher Zeit zur Ruhe oder nicht. Früher oder später wird das ganze Universum sichtbar.
2. Beschleunigte Expansion (seit 1998 durch SN1a nahegelegt): Die zweite Ableitung des Skalenfaktors nch der Zeit ist konstant >0 (kosmologische Konstante) oder fallend >0 (Quintessenz). Die Daten deuten eher in Richtung kosmologische Konstante. Als Größte Objekte bleiben Galaxienhaufen gebunden, alle Nachbarhaufen geraten mit der Zeit außer Sicht. Das ist das LCDM-Modell - Lambda (die kosmologische Konstante) war schon immer vorgesehen, nur gab's bis 1998 keine Hinweise, dass es >0 sein sollte.
3. "Beschleunigte Beschleunigte Expansion": Die zweite Ableitung des Skalenfaktors nch der Zeit ist >0 und wachsend. Statt "Dunkler Energie" haben die Autoren die verursachende Kraft "Phantomenergie" genannt, damit der Unterschied klar wird. Passt nicht so wirklich ins Modell, und es gibt auch keine Hinweise darauf. Aber lustig ist es. Wer mit dem Englischen auf gutem Fuße steht kann den Originalartikel mit weiteren Erläuterungen lesen, der ist bei der englischen Wikipedia verlinkt.
 

mac

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Hallo Ich,

erst mal ganz herzlichen Dank für Deine Erklärungen. Vielleicht kann ich Dir ja dazu noch ein paar Fragen stellen?

Da hilft es, sich die Expansion als Beschleunigung vorzustellen, die den einzelnen Körpern mitgegeben wird. In einem gebundenen System bewirkt eine solch Radialbeschleunigung einfach eine endliche (meistens extrem kleine) Vergrößerung des Bahndurchmessers.
Genau wie ein Gewicht an einer Feder eben nicht zu Boden fällt (also der Beschleunigung folgt), sondern nur die Feder auf eine neue Länge dehnt.
Die größten gebundenen Systeme sind die, bei denen die Feder gerade nicht reißt. Sie bleiben gebunden.
diese Vorstellung hilft durchaus sich heute vorzustellen was läuft heute ab. Ich verzage aber etwas bei der Vorstellung, wieso funktioniert das Mitnehmen heute, bei ganz sanfter Ausdehnung und extrem niedriger Gravitation (im Vergleich zur Frühzeit) fast überhaupt nicht und muß früher mit, im Vergleich zu heute, gigantischen Kräften und Geschwindigkeitsunterschieden funktioniert haben?



Die Frage weiß ich nicht genau zu deuten, ich versuchs mal mit mehreren Antworten, je nachdem, was gemeint war.
c ist grundsätzlich immer nur lokal definiert. In gekrümmter Raumzeit ist es nur der Vergleich von Geschwindigkeiten an unterschiedlichen Orten, der Schwierigkeiten macht.
Ein schönes Beispiel dazu ist der Vergleich von Vektoren auf einer Kugeloberfläche.
Wenn das den Punkt nicht trifft noch folgendes:
Die Tatsache, dass die Raumzeit lokal flach ist, heißt nicht, dass eine bestimmte Geschwindigkeit ausgezeichnet wäre. Sondern ein bestimmter Beschleunigungszustand, aka "freier Fall".
vielleicht steht hier schon, was ich eigentlich verstehen sollte? Aber der Groschen ist noch nicht gefallen. Deshalb ein neuer Versuch zu erklären was ich nicht verstehe.

Egal wie schnell ich mich bewege, in meinem mitbewegten System gelten alle physikalischen Gesetze so, wie wir sie heute und hier messen. Wir haben eigentlich keine Möglichkeit festzustellen wie schnell wir uns gemeinsam mit unserer Umgebung bewegen. Auch die Beobachtung des Universums läßt allenfalls den Schluß zu, daß sich das ganze Universum mit uns gemeinsam irgendwo hin bewegt oder auch nicht.

Wenn wir jetzt aber sagen: In der Entfernung der Hubble-Sphäre bewegt sich der Raum im Vergleich zu uns mit Lichtgeschwindigkeit von uns weg, dann haben wir doch eine Definition für einen ruhenden Raum geschaffen, auf den wir Geschwindigkeiten beziehen?

Das eigentliche Problem dabei ist für mich: Ich definiere damit zwei verschiedene Typen von Geschwindigkeit: A: Geschwindigkeit, die kinetische Energie darstellt und B: Geschwindigkeit die völlig ohne kinetische Energie stattfindet. Wo ist dann aber die kinetische Energie, die zur Frage führt: Wird das Universum sich gegen die Gravitation für immer ausdehnen oder nicht? Die kinetische Energie in den Galasien eines Galaxienhaufens, der gravitativ gebunden ist, kann es doch nicht sein, wenn diese Galaxien nicht auseinander sondern zu einander hin 'schrumpfen' wie man in den Modellrechnunge zur Kosmischen Makrostruktur sehen kann und die Expansionsbewegung der ES-Vakuolen kann es auch nicht sein, wenn darin gar keine kinetische Energie existieren kann ohne die SRT zu verletzen.



Und dann ist der Raum auch noch mit Materie und Hintergrundstrahlung gefüllt, die tatsächlich in jedem Punkt eine bestimmte Geschwindigkeit hat. Man kann auch seine Relativgeschwindigkeit dazu messen, und es würden auch schlimme Dinge passieren, wenn man mit v~=c da durchrauschen wollte.
Das hat aber nichts mit der Konstanz von c zu tun.
das leuchtet sogar mir ein. ;)


Sollte sich die Expansion aber immer weiter beschleunigen (das heißt, die Beschleunigung der Expansion immer stärker werden, wofür es keine Hinweise gibt), dann würden immer höhere Anforderung an ein "gebundenes System" gestellt, das nennt sich dann Big Rip.
das wiederum ist eine andere Baustelle, die ich erst bearbeiten sollte, wenn ich den oben beschriebenen Teil begriffen habe.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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Hallo Ich
Wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, war mein Knoten der: Ich unterschied

1. verlangsamt
2. konstant
3. beschleunigt

Dabei ist mein konstant eben konstant beschleunigt. Müsste man theoretisch und aus historische Sicht (Steady State) nicht sogar fünf Kategorien unterscheiden?

1. beschleunigt verlangsamt
2. konstant verlangsamt
3. statisch
4. konstant beschleunigt
5. beschleunigt beschleunigt ?

Gruss Orbit
 

Toni

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Hi Ich,

auch von mir meinen besten Dank für Deine Erklärungen! :)

Zitat:
Die Expansion wird sich hauptsächlich in den riesigen Leeräumen zwischen den Galaxien-Haufen abspielen, da ja vdurch die Galaxien große gravitative Kräfte ausgehen, die der Expansion des Raumes entgegenwirken, bzw. die Raumzeit komprimieren oder sogar (bei sehr massereichen kleinen Objekten) nach innen stülpen. Aufgrund dieser gravitativen Kompression wird sich also innerhalb einer Galaxie vermutlich keine Expansion des Raumes feststellen lassen.
Da würd ich jetzt mal zustimmen, mit zwei Ergänzungen:
1. Die Expansion spielt sich überall ab. Die Materie in gebundenen Systemen kann der Expansion aber nicht folgen, sonder bleibt gebunden.
2. Das bedeutet, dass das Universum auf lane Sicht fragmentiert. Es wird irgendwann aus lauter Körnchen bestehen, deren Abstand sich immer weiter vergrößert. Ein solches Körnchen ist ein Galaxienhaufen, der selbst in seiner Struktur unverändert bleibt.
Finde ich prima, dass Du meiner Erklärung ergänzend zustimmen konntest! ;)

Zu "1." - Eine sehr schöne Erweiterung meines Zitats, woraus man folgern muss, dass die nicht gebundene Materie der Expansion unterliegt.

Zu "2." - Da habe ich auch schon den Begriff von der "Filamentstruktur" der in den Galaxien gebundenen Materie im Universum gehört, die immer feinere und filigranere Strukturen ausbildet, während die Leeräume dazwischen immer größer werden. Die Erklärung mit den "Körnchen" finde ich sehr anschaulich!

Ich versuchs mal zu sortieren:
1. Verlangsamte Expansion (hat man vor 1998 angenommen): (...)
2. Beschleunigte Expansion (seit 1998 durch SN1a nahegelegt): (...)
3. "Beschleunigte Beschleunigte Expansion": (...)
Ich glaube, diese Sortierung reicht da schon. Nun gut, man kann diese natürlich auch nochmal spezifizieren, wie Orbit es tut:
1. beschleunigt verlangsamt
2. konstant verlangsamt
3. statisch
4. konstant beschleunigt
5. beschleunigt beschleunigt ?
Dies trägt der Sache ansich allerdings keinen Abbruch, als dass es zu jeder Zeit und in jedem Fall eine Expansion darstellt. ;) "beschleunigt verlangsamt" wäre auch immer noch eine Expansion, so wie sie für die kalte Endzeit unseres Universums postuliert wird.

Beschleunigte, aber konstant bleibende Grüße von
Toni
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

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Hallo Toni
Die Expansion des Universums hat Dir offenbar eine Freinacht beschert. :)
Wenn ich meine Antwort auf Deine Kernfrage mit meiner vergleiche, in der ich hinter den zweiten Teil ein Fragezeichen setze, läuft die Antwort von Ich, die sich vorerst wie eine Gegenposition aussah
Da würd ich jetzt mal zustimmen
weil er Deine ganze Vermutung bestätigte,
mit den beiden Ergänzungen nun aber auf dasselbe hinaus, was ich mit meinem Fragezeichen meinte. Nämlich, dass sich Raum durch Gravitation nicht komprimieren lasse. Der dehne sich, so meine ich, ungestört an den Massenobjekten vorbei aus.
Ich denke auch, dass das auf allen Skalen zutreffe, dass also in diesem Sinne keine Wechselwirkung zwischen Masse und Raum existiere, und zwar auf allen Skalen. Die mit der Masse zunehmende Krümmung der Raumzeit wäre demnach eine Erscheinung, die mittels Raumzeit-Koordinaten in einem nicht komprimierten Raum beschrieben werden.

Meine Ergänzung von Ichs Expansions-Kategorien war keine Kritik an diesen,
Dies trägt der Sache ansich allerdings keinen Abbruch
sondern im Sinne einer Rückfrage des Schülers an den Lehrer gedacht, mit der dieser testen möchte, ob er es richtig verstanden habe.
Gruss Orbit
 

Ich

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diese Vorstellung hilft durchaus sich heute vorzustellen was läuft heute ab. Ich verzage aber etwas bei der Vorstellung, wieso funktioniert das Mitnehmen heute, bei ganz sanfter Ausdehnung und extrem niedriger Gravitation (im Vergleich zur Frühzeit) fast überhaupt nicht und muß früher mit, im Vergleich zu heute, gigantischen Kräften und Geschwindigkeitsunterschieden funktioniert haben?
Es ist ja der Anfangszustand, dass Materie der Ausdehung folgt. Wenn sich Strukturen bilden, heißt das, dass Materie von diesem Anfagszustand durch lokale Gravitation abgelenkt wird. Das war damals viel einfacher, weil die Dichte wesentlich größer war. Die riesigen Strukturen, die wir heute sehen, waren damals viel kleiner.
Je nach dem Expansionsverhalten hört diese Strukturbildung früher oder später auf. Heute scheint sie abgeschlossen zu sein, alles was jetzt noch passiert ist, dass alles was größer ist als Galaxienhaufen aufgeblasen wird.


Wenn wir jetzt aber sagen: In der Entfernung der Hubble-Sphäre bewegt sich der Raum im Vergleich zu uns mit Lichtgeschwindigkeit von uns weg, dann haben wir doch eine Definition für einen ruhenden Raum geschaffen, auf den wir Geschwindigkeiten beziehen?
Naja, mit demselben Recht sagt einer auf der Hubblesphäre, dass wir uns von ihm wegbewegen. Und sich selber sieht er in Ruhe.
Es ist sicher auch so, dass die jeweils vorhandene Materie (oder Hintergrundstrahlung) einem ein für die Kosmologie besonders einfaches Bezugssystem auszeichnet - das nämlich, wo alles lokal in Ruhe ist.
Es ist aber auch so, dass dieses Bezugssystem lokal nicht detektierbar ist, die SRT bleibt also im Rahmen ihres Gültigkeitsbereichs unangetastet.
Wenn man jetzt globale Vergleiche anstellt, sind die außerhalb der SRT. Geeignet definierte Fluchtgeschwindigkeiten von weit über c stören da eigentlich nicht.
In einem universumweiten Experiment kann man (meines Wissens - frag besser noch andere) tatsächlich ein bevorzugtes System, also auch eine bevorzugte Geschwindigkeit, ausmachen. Zumindest in einem geschlossenen Universum macht es einen Unterschied, ob ich an Ort und Stelle bleibe oder geradeaus das Universum durchquere, um wieder am Ausgangspunkt zu landen (http://arxiv.org/PS_cache/physics/pdf/0006/0006039.pdf).

Das eigentliche Problem dabei ist für mich: Ich definiere damit zwei verschiedene Typen von Geschwindigkeit: A: Geschwindigkeit, die kinetische Energie darstellt und B: Geschwindigkeit die völlig ohne kinetische Energie stattfindet. Wo ist dann aber die kinetische Energie, die zur Frage führt: Wird das Universum sich gegen die Gravitation für immer ausdehnen oder nicht? Die kinetische Energie in den Galasien eines Galaxienhaufens, der gravitativ gebunden ist, kann es doch nicht sein, wenn diese Galaxien nicht auseinander sondern zu einander hin 'schrumpfen' wie man in den Modellrechnunge zur Kosmischen Makrostruktur sehen kann und die Expansionsbewegung der ES-Vakuolen kann es auch nicht sein, wenn darin gar keine kinetische Energie existieren kann ohne die SRT zu verletzen.
Da würd' ich mir nicht allzuviele Sorgen machen, die SRT zu verletzen: sie ist sowieso verletzt, weil kosmosweit Raum und Zeit (zumindest letztere) krumm sind.
Kinetische Energie ist auch kein Befgriff, der weiterhilft. Den könnte man gebrauchen, wenn sich Materie in einer flachen Raumzeit auseinanderbewegte. Das Modell der expandierenden Raumzeit geht aber ein Stück weiter: die Raumzeit mitsamt Materie expandiert, und die vereinte Wirkung von Masse und dunkler Energie beeinflusst diese Expansion.
Energiebetrachtungen sind da schwierig, weil einem der unbewegte, statische Hintergrund fehlt, auf den man "Energie" beziehen dürfte. Aber auch da bin in an (oder über) den Grenzen meines Wissens.
 

mac

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Hallo Ich,

vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. :)

Muß ich noch drüber nachdenken, weil es, wie Du ja auch ehrlich sagst einige Grenzen (physikalischer Natur und wissenstechnischer Natur) überschreitet und das vorallem bei mir.

Herzliche Grüße

MAC
 

ispom

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jonas

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Hmmm .... das Bild zeigt "The dark matter sky above Zurich" ... habe ich ein paar Tage verschlafen, oder ist der 1. April nicht erst in ein paar Tagen :D
 

ispom

Registriertes Mitglied
ich war schon drei oder vier Mal in Zürich...
aber jedes Mal war es bewölkt, so ein Sch....:mad:
 

Orbit

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'Hubble-Sphäre'

Hallo mac
In diesem Thread ist noch eine Diskussion zwischen uns beiden offen:
Im Beitrag 17 schrieb ich
Die Expansion mit c wird erst am Hhbble-Horizont erreicht, und der ist nicht identische mit dem Sichtbarkeitshorizont. Die Definition des Hubble-Horizontes ist, dass dort H = c ist. Am Sichtbarkeitshorizont, der sich zwar mit c vom Beobachter entfernt ist H < c, weil er innerhalb des Hubble-Horizontes liegt, der sich etwas weiter 'draussen' auch mit c vom Beobachter entfernt.
Deine Reaktion in Beitrag 19:
ich bin mir bei Deiner interpretation (Sichtbarkeitshorizont, der sich vom Beobachter entfernt) nicht ganz sicher ob Du es wirklich so meinst, wie Du's schreibst, denn das was Du schreibst, respektive was ich dann verstehe, ist falsch.
kann ich jetzt halbwegs verstehen; denn inzwischen weiss ich, dass der Schluss meiner Behauptung
Hubble-Horizont..., der sich etwas weiter 'draussen' auch mit c vom Beobachter entfernt.
bestimmt falsch ist. Es muss nach meiner Logik richtig heissen:
..., der sich etwas weiter 'draussen' mit Überlichtgeschwindigkeit vom Beobachter entfernt.
Nach meinen Überlegungen muss es ca. 1,35 c sein, und die Proportion RH/RS bleibt so konstant 1,35.

Zu dem von mir verwendeten Begriff 'Hubble-Horizont' meinst Du
Die Hubble-sphäre ist kein Horizont! Es ist die Entfernung, in der der Raum sich mit Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt. Wir können aber Licht von sehr viel weiter weg auch noch sehen.
Google gibt unter dem Stichwort Hubble-Sphäre lediglich ein paar Links an, die entweder zu Aussagen von Dir, hier in diesem Forum und in einem andern führen oder zu zwei, drei weiteren Usern aus andern Foren.

Das deutsche Wiki weiss nichts davon. Das englische hingegen meldet, dass unter diesem Stichwort sehr wenig zu finden sei und verkündet dann lediglich die Bisenwahrheit
The 'Hubble Sphere' is the distance at which the recession velocity v equals the speed of light.
um am Schluss einen einzigen Literatur-Hinweis zu geben:
Inflation and the Cosmic Microwave Backround, Lineweaver 2003
Und da haben wir's: Du schlägst Dich seit lägerer Zeit mit einem Paper herum, das von Lineweaver mitverfasst wurde.

Zu Deinem Zitat oben:
Ich bleibe dabei: Es ist keine Sphäre, in der, von uns aus gesehen, sich der Raum mit mit c entfernt, sondern eine kugelförmige Grenze, ein Horizont also. Der Horizont selbst entfernt sich, ebenfalls von uns aus gesehen, mit 1,35 c.
Wir können keine Objekte sehen, die jetzt ausserhalb des Sicht-Horizontes liegen, auch wenn sie sich zwischen dem Sicht-Horizont und dem Hubble-Horizont mit einer Geschwindigkeit < c entfernen. Unsere Sichtweite ist durch den Sichthorizont begrenzt. Objekte ausserhalb des H-Horizontes können wir schon gar nicht sehen; denn die liegen erstens mehr als 35% vom Weltradius ausserhalb unserer Sichtweite und zweitens entfernen sie sich mit Überlichtgeschwindigkeit.
Wir können aber Licht von sehr viel weiter weg auch noch sehen.
Das stimmt so nicht. Was wir heute sehen können, sind Sterne, die sich früher - ausserhalb des damaligen Hubble-Horizontes - mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernt hatten. Weil aber ihre Fluchtgeschwindigkeit sukzessiv abnimmt, wurden sie inzwischen sowohl von Hubble- wie vmn Sicht-Horizont überholt und sind nun sichtbar.
So sehe ich das.
Gruss Orbit
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo mac
Danke für den Link.
Ja, im angelsächsischen Raum scheint der Begriff wesentlich geläufiger zu sein. Aber gemeint ist, jedenfalls in den Kurzfassungen der Papers, die ich bereits gelesen habe, eine Sphäre mit einem Horizont:
than the Hubble sphere (the distance at which the recession velocity, us- ing the definition v = Hr, is equal to the speed of light).
Und in einigen Papers steht auch, dass sich dieser Horizont kontnuierlich vom Beobachter entfernt.
Deinem Einwand
Die Hubble-sphäre ist kein Horizont!
Stelle ich meine Auffassung gegenüber:
Am Horizont der Hubble-Späre ist die Fluchtgeschwindigkeit der Teilchen c. Der Horizont selbst entfernt sich mit ca. 1,35 c
Am Sichtbarkeitshorizont, der innerhalb des Hubble-Horizontes liegt, entfernen sich die Teilchen mit ca. 0,74 c. Der Horizont selbst entfernt sich mit c.

Ein Unterschied zwischen diesen beiden Horizonten wird in den Papers zum Teil gemacht, z.B. durch Lineweaver, aber dass der Horizont und die Teilchen an diesem Horizont nicht dieselbe Fluchtgeschwindigkeit hätten, diesen Hinweis habe ich nirgends gefunden.
Trotzdem verwerfe ich meine Vorstellung vorläufig nicht, denn sie ist für mich die plausiebelste Erklärung, weshalb ehemals nicht Sichtbres mit der Zeit sichtbar werden kann.
Gruss Orbit
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Orbit,

Ja, im angelsächsischen Raum scheint der Begriff wesentlich geläufiger zu sein. Aber gemeint ist, jedenfalls in den Kurzfassungen der Papers, die ich bereits gelesen habe, eine Sphäre mit einem Horizont: ...
da Du hier entweder völlig von der derzeitigen Interpretation der Beobachtungen abweichst oder Begriffe ganz anders verwendest, als sie mir inzwischen geläufig sind oder beides, hat diese Diskussion mit mir erst wieder einen Sinn, wenn ich es endlich so weit begriffen habe, daß ich es Dir vorrechnen kann.

Das wird leider noch etwas dauern, denn ich habe bis heute noch keine, für mich ausreichend eindeutige und verständliche Beschreibung gefunden, wie sich die Ausdehnung des Kosmos zeitlich verhält.

Vielleicht kann uns da aber jemand kompetenterer ein wenig auf die Sprünge helfen?

Herzliche Grüße

MAC
 

komet007

Registriertes Mitglied
Das stimmt so nicht. Was wir heute sehen können, sind Sterne, die sich früher - ausserhalb des damaligen Hubble-Horizontes - mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernt hatten. Weil aber ihre Fluchtgeschwindigkeit sukzessiv abnimmt, wurden sie inzwischen sowohl von Hubble- wie vmn Sicht-Horizont überholt und sind nun sichtbar.
So sehe ich das.

Hallo Orbit

Ehrlich gesagt, kann ich dir hier nicht ganz folgen, weshalb ich mich kurz an dieser Stelle einklinken möchte.:)

Ich denke, um den Sichtbarkeitshorizont zu definieren, muss man vor allem die zeitliche Komponente der Lichtgeschwindigkeit beachten.
Der heutige Sichtbarkeitshorizont spiegelt sich im Grunde im Hubble-Horizont vor 13,5 Mrd. Jahre wieder.
Das heisst, es dauert noch 13,5 Mrd. Jahre, bis uns das Licht der ersten Sterne von der Stelle des Raumes erreicht, an der die Expansion vor 13,5 Mrd. Jahren Überlichtgeschwindigkeit erreicht hatte.
Summa Summarum ergibt das einen Sichtbarkeitshorizont von 27 Mrd. LJ.

Gruß

Wolfgang
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo Wolfgang
Der heutige Sichtbarkeitshorizont spiegelt sich im Grunde im Hubble-Horizont vor 13,5 Mrd. Jahre wieder.
Das heisst, es dauert noch 13,5 Mrd. Jahre, bis uns das Licht der ersten Sterne von der Stelle des Raumes erreicht, an der die Expansion vor 13,5 Mrd. Jahren Überlichtgeschwindigkeit erreicht hatte.
Bei solchen Aussagen befällt mich eine Art raumzeitliches Schwindelgefühl. :rolleyes:
Das kommt bestimmt davon, dass wir verschiedene Vorstellungen davon haben, wie sich Licht und Lichtquellen durch ein expandierendes Universum fortpflanzen.
Anhand einer Supernova wage ich hier einen Versuch, den Unterschied in unseren Vorstellungen zu bennen:
Die Rotverschiebung der Supernova ist ein Mass für das Verhältnis der Distanz zur Supernova zur Distanz zum Horizont: RSupernova/RHorizont.
Die Frage ist nun zu welchem Horizont?
Ich sage zum Hubble-Horizont und Du zu beiden, weil sie identisch seien. Oder?
Ich gehe aber davon aus, dass sie nicht identisch sind, sondern, dass der Radius des Sichtbarkeitshorizontes nur 74% des Hubblehorizontes beträgt. Dieses Verhältnis sei konstant, weshalb ich den H-Horizont mit 1,35 c und den S-Horizont mit c sich vom Beobachter entfernen lasse.
Kann man so den Unterschied in unseren Vorstellungen umschreiben?
Gruss Orbit
 

komet007

Registriertes Mitglied
Kann man so den Unterschied in unseren Vorstellungen umschreiben?

Hallo Orbit
der einzige Unterschied unserer beider Vorstellung begründet sich darin, dass du von einem räumlichen H ausgehst, ich von einem zeitlichen.
Der Sichtbarkeitshorizont befindet sich also lt. meiner Vorstellung 27 Mrd. Jahre in der Vergangenheit.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo komet007
der einzige Unterschied unserer beider Vorstellung begründet sich darin, dass du von einem räumlichen H ausgehst, ich von einem zeitlichen.
Wenn dem so wäre, lägen wir beide falsch, denn H kann nur raumzeitlich verstanden werden. Was ich mit meiner Vorstellung zu tun meine. Aber detailliert will ich darauf erst nach einem Spaziergang an der Sonne antworten.:)
Gruss Orbit
 
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