Toni
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Strahlung als mit- oder hauptverantwortliche Ursache der Expansion
Hi Ich,
leider komme ich erst heute wieder dazu, an dieser Diskussion mitzuwirken.
1. - Wie muss ich mir ein "Photonengas" vorstellen?
2. - Wie kann ein "Photonengas" stärker gravitativ wirken, als "lauter Sterne" (wobei dies wohl ein astrophysikalisch sehr unglücklich gewählter Begriff ist)?
Hierzu mal ein gedankliches Beispiel! Ich stelle mir jetzt mal vor, ich konstruiere eine geschlossene Kugel von - sagen wir mal - einem Kilometer Durchmesser, eine Sphäre also, deren Inneres absolut leer ist, auf deren Inneres nichts von außen eindringen oder einwirken kann und auch nicht nach außen dringen oder wirken kann. Lediglich im Mittelpunkt dieser Sphäre installiere ich eine Vorrichtung, mithilfe derer ich (durch Annihilation beispielsweise) eine extrem starke Lichtquelle erzeugen kann. Die Innenwände der Sphäre sollen sich durch die extreme Lichteinwirkung nicht aufheizen oder deformieren können (etwa durch Verwendung einer Ideal-Spiegel-Oberfläche). Der Raum dieser Sphäre wäre also hiernach erfüllt von gleißendem Licht, welches sich an keinerlei Teilchen brechen oder umformen kann. - Ein Szenario ähnlich dem, wie es derzeitige Weltmodelle für die Zeit direkt nach dem Urknall beschreiben, als es noch keine Materie gab.
Zwischenfrage:
Muss ich mir so oder so ähnlich ein "Photonengas" vorstellen?
Nun interessiert mich natürlich, wie sich dieses Super-Angebot an Photonen auf den Raum und seine Struktur innerhalb der Sphäre auswirkt. So, wie Du es beschreibst, würde sich die Sphäre durch die gravitative Wirkung des in extremer Anreicherung befindlichen Photonenwirrwars zusammenziehen und den Raum komprimieren. - Sehe ich das richtig?
Nach dem von mir vorgeschlagenen Gedankengang würde der extreme Druck der Lichtstrahlung den Raum in der Sphäre und somit die Sphäre selbst auseinandertreiben, also zur Expansion des Raumes innerhalb der Sphäre beitragen, wenn nicht sogar diese Expansion alleinig verursachen!
Wie von mir schon mal gesagt, ich spreche dabei nicht vom Druck der Lichtstrahlung auf die Innenwände der Sphäre, sondern vom Druck der Lichtstrahlung auf den Raum selbst! Ich meine, der wäre größer als die gravitative Wirkung, die von den zahllosen Photonen selbst ausgeht.
Vielleicht kann uns bei diesem Problem ja auch unser neu eingestiegener User "cygnusx" ein wenig weiterhelfen, den ich hiermit in unserer Runde (genau so wie MAC) ganz herzlich begrüßen möchte!
Beginnend mit dem Urknall dehnte sich dabei das Universum explosionsartig und mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit (viel schneller als heute) aus. In dieser Zeit (die ersten 3 Mrd. Jahre) entstanden im Prinzip alle Galaxien samt ihrer supermassiven Schwarzen Löcher und die ältesten Sterne. Dann folgte eine ruhige Phase mit sehr langsamer, gleichförmiger Expansion bis ungefähr (genaue Daten habe ich heute nicht mehr im Kopf) 10-12 Mrd. Jahre nach dem Urknall. danach aber beschleunigte sich die Expansion wieder aus mir bisher unbekannten und auch dort nicht näher beschriebenen Gründen. Es wurde nur als gegebener Fakt hingestellt, den ich auch gar nicht bezweifeln will. Nur - seit längerem habe ich mich natürlich gefragt, wieso es auf einmal zu einer solchen Beschleunigung kommen kann, wenn doch die ursprünglich für die rasante Ausdehnung zu Beginn des Universums genannten Gründe und Ursachen seit Milliarden von Jahren nicht mehr vorliegen?
Laut dieser ellenlangen Bildtafel wird sich diese beschleunigte Expansion aber wieder in rund 20-50 Mrd. Jahren verlangsamen, bis nur noch Schwarze Löcher und Unmengen unverbrauchter Materie im Universum vorliegen. Den Schluss bildete dann die Auflösung der letzten Schwarzen Löcher in ca. 150-250 Mrd. Jahren und "ispoms Leptonenwüste".
Zu den Anfangszeiten des Universums fand ich übrigens diesen kurzen Abschnitt aus Deinem Link am interessantesten:
Für mehr Licht im Dunkeln sorgende Grüße von
Toni
Hi Ich,
leider komme ich erst heute wieder dazu, an dieser Diskussion mitzuwirken.
Ja, das hoffe ich auch. Und für konstruktive Kritik, wie Du sie ja bereits mehrfach gezeigt hast, bin ich immer offen und empfänglich. Ich bin ja leider kein Physiker, nur interessierter Laie, dem es manchmal schwerfällt, zwischen Unfug und wissenschaftlicher Theorie zu unterscheiden.schön, dass du deine Feststellungen in Frage stellen lässt. Das kann eine interessante Diskussion werden.
Hierzu habe ich zwei Fragen:Ein Photonengas zieht das Universum also genauso (genaugenommen sogar mehr) zusammen wie lauter Sterne.
1. - Wie muss ich mir ein "Photonengas" vorstellen?
2. - Wie kann ein "Photonengas" stärker gravitativ wirken, als "lauter Sterne" (wobei dies wohl ein astrophysikalisch sehr unglücklich gewählter Begriff ist)?
Hierzu mal ein gedankliches Beispiel! Ich stelle mir jetzt mal vor, ich konstruiere eine geschlossene Kugel von - sagen wir mal - einem Kilometer Durchmesser, eine Sphäre also, deren Inneres absolut leer ist, auf deren Inneres nichts von außen eindringen oder einwirken kann und auch nicht nach außen dringen oder wirken kann. Lediglich im Mittelpunkt dieser Sphäre installiere ich eine Vorrichtung, mithilfe derer ich (durch Annihilation beispielsweise) eine extrem starke Lichtquelle erzeugen kann. Die Innenwände der Sphäre sollen sich durch die extreme Lichteinwirkung nicht aufheizen oder deformieren können (etwa durch Verwendung einer Ideal-Spiegel-Oberfläche). Der Raum dieser Sphäre wäre also hiernach erfüllt von gleißendem Licht, welches sich an keinerlei Teilchen brechen oder umformen kann. - Ein Szenario ähnlich dem, wie es derzeitige Weltmodelle für die Zeit direkt nach dem Urknall beschreiben, als es noch keine Materie gab.
Zwischenfrage:
Muss ich mir so oder so ähnlich ein "Photonengas" vorstellen?
Nun interessiert mich natürlich, wie sich dieses Super-Angebot an Photonen auf den Raum und seine Struktur innerhalb der Sphäre auswirkt. So, wie Du es beschreibst, würde sich die Sphäre durch die gravitative Wirkung des in extremer Anreicherung befindlichen Photonenwirrwars zusammenziehen und den Raum komprimieren. - Sehe ich das richtig?
Nach dem von mir vorgeschlagenen Gedankengang würde der extreme Druck der Lichtstrahlung den Raum in der Sphäre und somit die Sphäre selbst auseinandertreiben, also zur Expansion des Raumes innerhalb der Sphäre beitragen, wenn nicht sogar diese Expansion alleinig verursachen!
Wie von mir schon mal gesagt, ich spreche dabei nicht vom Druck der Lichtstrahlung auf die Innenwände der Sphäre, sondern vom Druck der Lichtstrahlung auf den Raum selbst! Ich meine, der wäre größer als die gravitative Wirkung, die von den zahllosen Photonen selbst ausgeht.
Vielleicht kann uns bei diesem Problem ja auch unser neu eingestiegener User "cygnusx" ein wenig weiterhelfen, den ich hiermit in unserer Runde (genau so wie MAC) ganz herzlich begrüßen möchte!
Ich habe mir den Link sehr genau (sogar zweimal) durchgelesen und finde ihn höchst bemerkenswert (allerdings nicht "blumig"), da er genau das wiedergibt, was in einer Ausstellung des DLR vor gut einem Jahr in einer großen Einkaufspassage in unserer Stadt sehr anschaulich dargestellt war. Auf einer ca. 10 m langen plakatähnlichen Wand war der Verlauf der Entstehungsgeschichte unseres Universums in einem langgezogenen trichterförmigen Diagramm mit zahlreichen Bildern der ersten Supersterne und der vielen Galaxientypen eingezeichnet.Ok, ich hab hier einen Link
(mehr hab ich auf die Schnelle nicht gefunden), wo in blumigen Worten von den in der Frühzeit des Universums so häufigen Kollisionen gesprochen wird. Freilich waren die Galaxien damals kleiner, aber die Kollisionen waren unvergleichlich häufiger.
Beginnend mit dem Urknall dehnte sich dabei das Universum explosionsartig und mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit (viel schneller als heute) aus. In dieser Zeit (die ersten 3 Mrd. Jahre) entstanden im Prinzip alle Galaxien samt ihrer supermassiven Schwarzen Löcher und die ältesten Sterne. Dann folgte eine ruhige Phase mit sehr langsamer, gleichförmiger Expansion bis ungefähr (genaue Daten habe ich heute nicht mehr im Kopf) 10-12 Mrd. Jahre nach dem Urknall. danach aber beschleunigte sich die Expansion wieder aus mir bisher unbekannten und auch dort nicht näher beschriebenen Gründen. Es wurde nur als gegebener Fakt hingestellt, den ich auch gar nicht bezweifeln will. Nur - seit längerem habe ich mich natürlich gefragt, wieso es auf einmal zu einer solchen Beschleunigung kommen kann, wenn doch die ursprünglich für die rasante Ausdehnung zu Beginn des Universums genannten Gründe und Ursachen seit Milliarden von Jahren nicht mehr vorliegen?
Laut dieser ellenlangen Bildtafel wird sich diese beschleunigte Expansion aber wieder in rund 20-50 Mrd. Jahren verlangsamen, bis nur noch Schwarze Löcher und Unmengen unverbrauchter Materie im Universum vorliegen. Den Schluss bildete dann die Auflösung der letzten Schwarzen Löcher in ca. 150-250 Mrd. Jahren und "ispoms Leptonenwüste".
Zu den Anfangszeiten des Universums fand ich übrigens diesen kurzen Abschnitt aus Deinem Link am interessantesten:
(Die rote Hervorhebung stammt von mir) Meine Annahme geht eigentlich in Richtung "Starbursts", da ja auch sonst die meisten Sterne in Sternhaufen und Überresten von Supernovae entstehen, die dann mehr oder weniger gleichzeitig den entsprechenden Druck auf das interstellare Gas und durch die Injektion mit schwereren Elementen zurückgehen.Die hohe Galaxiendichte des noch kleinen Weltraums führte zu häufigen Kollisionen, durch welche kleine Galaxien zu grösseren Objekten wuchsen. Bei solchen Verschmelzungen und bei nahen Vorbeiflügen der Galaxien verursachen die Gezeitenkräfte im interstellaren Gas hohe Verdichtungen, und dadurch einen jeweils kurzen aber starken Anstieg der Sternentstehungsrate. Unklar ist, ob die meisten Sterne im Universum in solchen "Starbursts" wechselwirkender Galaxien, oder über lange Zeiträume in weniger spektakulärer Weise entstanden sind.
Das ist klar, wenn Milchstraße und Andromeda sich vereinigen, wenn sie das alleine weit und breit im Universum tun würden. Nur, dies geschieht an vielen Orten gleichzeitig im Universum! Zwar nicht in der lokalen Gruppe, aber schon im Virgo-Haufen, in dem Superhaufen, auf den der Virgo-Haufen zusteuert und erst recht im sogenannten "Großen Attraktor", auf den alle diese Haufen zusteuern. - Und das ist nur ein verschwindend geringer Teil der im Universum existierenden Galaxien!Ja, das ist schon klar, dass sich bei uns was rührt, wenn genau unsere Galaxie mit einer anderen zusammenstößt.
Nur: das Universum wird das wenig beeindrucken. Das ist doch deutlich (wenn nicht unendlich viel) größer.
Schade! - Wirklich nicht?Und (das sollte man auch noch erwähnen): das bisschen Sternenlicht fällt kosmologisch echt nicht ins Gewicht.
Für mehr Licht im Dunkeln sorgende Grüße von
Toni