1 Million Tote pro Jahr wegen fehlender AKW ?

oldphys

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Hallo UMa,

es geht hier nicht um die Stromgestehungskosten sondern um den Preis zu dem der Strom verkauft wird...

danke für die Belehrung, aber das sehe ich anders!

Wenn jemand den Satz bildet: "Windräder versorgen den Markt immer mehr mit so billigem Strom", impliziert er
automatisch bei einem Leser, dass dieser aus Windrädern gewonnene Strom biliger sei, als auf eine andere Art
erzeugt, im konkreten Fall als aus Kohlekraft.

Der Verkaufspreis von Energie am freien Markt sagt doch überhaupt nichts über die Art der Erzeugung aus, da er ja
aus allen erdenklichen Erzeugungsarten in locker verschiebbaren Anteilen "zusammengewürfelt" ist.

Da wir aber Strompreise nach ihrer Enstehungsart vergleichen wollen, bieten sich die Gestehungskosten als Vergleich
sehr wohl an, da es ja nur um Relationen untereinander geht und die zeigen, dass Windenergie immer noch fast
doppelt so teuer in der Erzeugung wie Kohleenergie ist (ob da alle Kosten, wie "Landschaftsreparatur" nach Tagebau
oder Entsorgung ausgedienter Windräder enthalten sind kann eh niemand überprüfen!).

gruß oldphys
 

Dgoe

Gesperrt
Peinlich bis zum Fremdschämen die letzten paar Seiten.

Nur noch Mac und Bernhard sind mir nachvollziehbar.

Gruß,
Dgoe
 
Zuletzt bearbeitet:

Bynaus

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In Deutschland findet aber genau dieser Austausch gerade statt. Windräder versorgen den Markt immer mehr mit so billigem Strom und in so großer Menge, dass Kohlekraftwerke nicht mehr rentabel sind und abgeschaltet oder zumindest verkauft werden. Siehe dazu beispielsweise diese Meldung: Energieversorger: Vattenfall verkauft Braunkohlesparte an tschechische Firma. Die Energiewende ist damit ja wohl auch bei den ganz Großen der Energiewirtschaft angekommen.

Wenn man Wind und Sonne die Subventionen und die Stromeinspeisungs-Privilegien streichen würde, würde die Energiewende sofort kollabieren. Denn dann müssten die Erzeuger von erneuerbarem Strom damit leben, dass ihre Stromproduktion schwankt, während der Bedarf nahezu konstant (bzw. vorhersehbar schwankend) ist. Das heisst, um Einkommensausfälle zu vermeiden, müssten sie in Speicher- oder Puffermöglichkeiten investieren, was ihre Kosten raufschrauben würden. Das Gesamtpaket wäre wohl nicht konkurrenzfähig, ausser eventuell über das Abnehmermodell, das heisst, dass die Abnehmer explizit bereit sind, mehr für ihren Strom zu bezahlen, wenn er aus erneuerbaren Quellen stammt. Das ist eben das, was man "Marktverzerrung" nennt.

Nachdem das gesagt ist: Die Konkurrenzfähigkeit der Erneuerbaren liesse sich aber natürlich auch steigen, in dem alle Subventionen an die fossilen Produzenten (insb. Braunkohle) eingestellt werden.

@Ralf & Mac: Mac hat aus meiner Sicht natürlich völlig recht: der Nachteil einer sofort wegfallenden Stromproduktion - um die es hier nicht geht - gehört nicht in diese Bilanz. Der Anlass für diesen Thread war die Aussage, dass der Einsatz von Kohlekraftwerken statt Kernkraftwerken in der Nachkriegszeit zu Millionen unnötigen Toten weltweit geführt hat. Hätte man, in einem alternativen Szenario, stärker auf die Kernkraft gesetzt, hätten wir die genau gleichen Vorteile der Stromproduktion gehabt, aber Millionen weniger Menschen an Lungenkrankheiten verloren.
 

ralfkannenberg

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Hallo Bynaus,

@Ralf & Mac: Mac hat aus meiner Sicht natürlich völlig recht: der Nachteil einer sofort wegfallenden Stromproduktion - um die es hier nicht geht - gehört nicht in diese Bilanz.
ach so, alles was nachteilig für AKW ist, ist "out of scope" ...

Der Anlass für diesen Thread war die Aussage, dass der Einsatz von Kohlekraftwerken statt Kernkraftwerken in der Nachkriegszeit zu Millionen unnötigen Toten weltweit geführt hat.
Das mit der Nachkriegszeit muss ich überlesen haben. Immer ungünstig, wenn die Voraussetzungen nicht explizit angegeben werden. Zumindest ich habe mich bei der Threaderöffnung auf die Aussage "pro Jahr" bezogen, wie man der Überschrift unschwer erkennen kann.

Hätte man, in einem alternativen Szenario, stärker auf die Kernkraft gesetzt, hätten wir die genau gleichen Vorteile der Stromproduktion gehabt, aber Millionen weniger Menschen an Lungenkrankheiten verloren.
1. man hätte ebenfalls alternativ auf bessere Filtertechniken bei den Abgasen und Abwassern setzen können
2. ich weiss nicht, ob AKW in dem benötigten Umfang bezahlbar gewesen wären
3. die Atommüll-Problematik wird bei dieser Herangehensweise mit einem Risikofaktor = 0 versehen, obgleich von der Halbwertszeit seitdem gerade einmal 2 Promille vergangen sind. Zumindest ich hätte nicht den Mut, von 2 Promille auf 100 Prozent hochzuextrapolieren.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Nachdem das gesagt ist: Die Konkurrenzfähigkeit der Erneuerbaren liesse sich aber natürlich auch steigen, in dem alle Subventionen an die fossilen Produzenten (insb. Braunkohle) eingestellt werden.
Schon wieder eine politische Aussage (Kicher). Aber ja, ich persönlich würde die "Fossilen" wohl auch vor den AKWs schließen, allerdings nur weil ich ein hohes Vertrauen in die deutschen Techniker habe und große Erdbeben hierzulande recht selten sind.

Aktuell wurde die Tage die neue EEG-Novelle verabschiedet und man muss jetzt mal sehen, was das im Detail für Konsequenzen hat. Über Sigmar Gabriel wird im Bereich der Erneuerbaren am meisten geschimpft. Er wird seinen Ruf als Abrissbirne wohl nicht mehr los.
 

ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

der Einsatz von Kohlekraftwerken statt Kernkraftwerken in der Nachkriegszeit zu Millionen unnötigen Toten weltweit geführt hat. Hätte man, in einem alternativen Szenario, stärker auf die Kernkraft gesetzt, hätten wir die genau gleichen Vorteile der Stromproduktion gehabt, aber Millionen weniger Menschen an Lungenkrankheiten verloren.
es ist sogar noch viel schlimmer !

Wenn das mit den Millionen von Toten stimmt, dann ist es höchstgradig verantwortungslos, diese Anlagen weiterhin zu betreiben !
Wenn das mit den Millionen von Toten stimmt, dann müssen die betroffenen Regierungen informiert werden !
Wenn das mit den Millionen von Toten stimmt, dann muss umgehend ein Krisenstab gebildet werden, der Massnahmen erarbeitet !


Das alles passiert aber nicht. Warum ?



Freundliche Grüsse, Ralf
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

Ich wusste noch gar nicht, dass Du so ein AKW-Fan bist ...
Ich habe den Eindruck, daß dieses Thema für Dich emotional so sehr vorbesetzt ist, daß Dir alternative Interpretationen eines Beitrages nicht mehr so einfach zugänglich sind, wie es sonst oft, wenn auch nicht immer, der Fall ist?

Aus meiner Kritik an Deiner Forderung die Nachteile eines Verzichts auf Stromproduktion in den Vergleich Kohle- Kernkraft einzubeziehen, kannst Du z.B. keinerlei Rückschluss auf meine Einstellung zur Kernkraft ziehen!

Ich vermute mal, daß das auch im hier zitierten Fall nicht zwingend zum richtigen Ergebnis führen würde.

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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ach so, alles was nachteilig für AKW ist, ist "out of scope" ...

Sei nicht kindisch. Das ist so trivial, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du das ernst meinst. Wenn du die "Nachteile einer sofortigen Abschaltung des Kohlestroms", die vermutlich ununterscheidbar sind von den "Nachteilen einer sofortigen Abschaltung des Stroms aus Kernkraftwerken" bzw. "... aus Windkraftwerken" einberechnen willst (worum es ja auch gar nicht geht), bitte - aber dann bitte konsequent. Bei allen. In jedem Fall bleibst du bei der Kohle auf 23'000 Toten pro Jahr mehr sitzen.

1. man hätte ebenfalls alternativ auf bessere Filtertechniken bei den Abgasen und Abwassern setzen können

Deutschland setzt massiv Filter ein. Es sterben trotzdem tausende.

Zu 2. und 3. - du lenkst vom eigentlichen Thema ab.

@Bernhard:

Aber ja, ich persönlich würde die "Fossilen" wohl auch vor den AKWs schließen, allerdings nur weil ich ein hohes Vertrauen in die deutschen Techniker habe und große Erdbeben hierzulande recht selten sind.

Aber du musst doch einräumen dass die objektive Gefahr, die von KKW ausgeht - gemessen hier in der Anzahl Toten pro Jahr (von mir aus korrigiert um den Beitrag in Kilowattstunden) - um Grössenordnungen kleiner ist als bei Kohlekraftwerken. Sogar in Ländern, bei denen dein Vertrauen in die Techniker kleiner sein dürfte und die häufig von Erdbeben heimgesucht werden!

nochmals @Ralf:

Wenn das mit den Millionen von Toten stimmt, dann ist es höchstgradig verantwortungslos, diese Anlagen weiterhin zu betreiben !
Wenn das mit den Millionen von Toten stimmt, dann müssen die betroffenen Regierungen informiert werden !
Wenn das mit den Millionen von Toten stimmt, dann muss umgehend ein Krisenstab gebildet werden, der Massnahmen erarbeitet !

Das alles passiert aber nicht. Warum ?

Für einmal sind wir einer Meinung...

Warum es nicht geschieht? Weil es sehr viel einfacher ist, weiterzumachen mit dem, was man schon hat und woran die Bevölkerung sich gewöhnt hat. Die Alternativen gehen entweder gegen den Willen der Bevölkerung (Kohle durch KKW ersetzen) oder sind im vollen Ausmass nicht praktikabel (Kohle durch EE ersetzen). Also weiterwursteln.

Das Problem ist auch psychologisch: würden die vielen Toten, die die Kohle pro Jahr fordert, an einem einzigen Tag miteinander tot umfallen, gäbe es jedes Mal einen öffentlichen Aufschrei und es wäre schon längst was geschehen. So ist es jedoch nur ein Hintergrundrauschen, das man problemlos geistig ausblenden kann.

Die Kernenergie hat das Problem, dass ihre Toten in so grossen Zeitabständen geschehen dass es jedes Mal ein Ereignis von Weltbedeutung ist, was den einzelnen Ereignissen eine psychologische Bedeutung verleiht die statistisch-objektiv völlig unangemessen ist. Etwa so wie beim Terrorismus oder in der Luftfahrt: die Leute haben viel mehr Angst vor dem Fliegen als vor dem Autofahren - obwohl letzteres viel mehr Tote fordert. Aber Flugzeugunglücke sind mediale Einzelereignisse - Autounfälle sind Alltag. Übrigens ist gerade das Autofahren auch ein Bereich, der Millionen von Toten pro Jahr fordert, und wo doch nichts (zumindest nicht viel) geschieht.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Aber du musst doch einräumen dass die objektive Gefahr, die von KKW ausgeht - gemessen hier in der Anzahl Toten pro Jahr (von mir aus korrigiert um den Beitrag in Kilowattstunden) - um Grössenordnungen kleiner ist als bei Kohlekraftwerken. Sogar in Ländern, bei denen dein Vertrauen in die Techniker kleiner sein dürfte und die häufig von Erdbeben heimgesucht werden!
Hallo Bynaus,

ganz so einfach ist das sicher nicht. Ich will mich dazu aber nicht weiter äußern. Man kann das alles in Nachbarthemen nachlesen. Bezüglich der KKW interessiert mich eigentlich nur die Frage nach der "Endlagerung" des Atommülls.

Ich hätte aber noch einen allgemeinen Vorschlag zu diesem Thema. Warum kann man hier anstelle von Toten nicht von einer reduzierten Lebenserwartung sprechen? Das wäre doch wohl ein viel passender Begriff.
 

ralfkannenberg

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Ich habe den Eindruck, daß dieses Thema für Dich emotional so sehr vorbesetzt ist, daß Dir alternative Interpretationen eines Beitrages nicht mehr so einfach zugänglich sind, wie es sonst oft, wenn auch nicht immer, der Fall ist?
Hallo Mac,

ich fürchte, das Gegenteil ist der Fall, denn ...

Aus meiner Kritik an Deiner Forderung die Nachteile eines Verzichts auf Stromproduktion in den Vergleich Kohle- Kernkraft einzubeziehen, kannst Du z.B. keinerlei Rückschluss auf meine Einstellung zur Kernkraft ziehen!
... ich habe nicht Dir, sondern Dgoe geantwortet, also Rückschlüsse auf seine Einstellung gezogen. Bei Dir weiss ich es nicht, Deine Ansicht würde ich soweit ich es beurteilen kann als neutral einstufen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Hallo Bynaus,
Sei nicht kindisch. Das ist so trivial, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du das ernst meinst.
das ist ein Angriff auf der persönlichen Ebene und kein Argument.

Wenn du die "Nachteile einer sofortigen Abschaltung des Kohlestroms", die vermutlich ununterscheidbar sind von den "Nachteilen einer sofortigen Abschaltung des Stroms aus Kernkraftwerken" bzw. "... aus Windkraftwerken" einberechnen willst (worum es ja auch gar nicht geht), bitte - aber dann bitte konsequent. Bei allen. In jedem Fall bleibst du bei der Kohle auf 23'000 Toten pro Jahr mehr sitzen.
Nicht, wenn man die Kohlekraftwerke per sofort ausschaltet. Was stört Dich daran, die sofort auszuschalten ? Dann bleibt man nämlich auf 0 Toten und keineswegs auf 23'000 Toten pro Jahr sitzen.

Wieso Du jetzt noch einen Zusammenhang herstellst, dass ich die AKW und die Windkraftwerke auch auschalten will, erschliesst sich mir übrigens nicht, jedenfalls habe ich das nicht geschrieben. Einmal mehr: bitte nicht Dinge suggerieren, die ich nicht geschrieben habe, denn sonst wird es tatsächlich rasch einmal polemisch.


Deutschland setzt massiv Filter ein. Es sterben trotzdem tausende.
Ist das wirklich so ? Ich dachte, Filter bzw. andere Schutzmassnahmen würden da mehr bringen.


Zu 2. und 3. - du lenkst vom eigentlichen Thema ab.
zu 2: wieso das denn ? Ein Kraftwerk, dass man nicht bezahlen kann, kann man auch nicht bauen. Das Ergebnis wird falsch, wenn man solche trotzdem mit einberechnet. - Die "richtige" Antwort wäre also die Überlegung, warum man die nicht finanzieren kann, und nicht "das lenkt vom Thema ab".

zu 3: die Zuweisung des Risikofaktors = 0 zur Atommüllproblematik wurde bislang auch noch nicht hinreichend gut erklärt. Die "richtige" Antwort wäre also die Begründung, warum der Risikofaktor den Wert 0 hat und insbesondere, wie man das aus 2 Promille auf 100 Prozent hochextrapoliert hat (*), und nicht "das lenkt vom Thema ab".


Für einmal sind wir einer Meinung...
Das freut mich; vielleicht kommen wir auf diesem Weg weiter.


Warum es nicht geschieht? Weil es sehr viel einfacher ist, weiterzumachen mit dem, was man schon hat und woran die Bevölkerung sich gewöhnt hat.
Bei über 1 Million Toten pro Jahr ein schwaches Argument => glaube ich nicht.


Die Alternativen gehen entweder gegen den Willen der Bevölkerung (Kohle durch KKW ersetzen) oder sind im vollen Ausmass nicht praktikabel (Kohle durch EE ersetzen). Also weiterwursteln.
Bist Du tatsächlich der Ansicht, eine Bevölkerung lässt sich nicht von 1 Million Toten pro Jahr überzeugen ? An sich sprichst Du mit so einer Aussage der Bevölkerung ihre Mündigkeit ab.


Das Problem ist auch psychologisch: würden die vielen Toten, die die Kohle pro Jahr fordert, an einem einzigen Tag miteinander tot umfallen, gäbe es jedes Mal einen öffentlichen Aufschrei und es wäre schon längst was geschehen. So ist es jedoch nur ein Hintergrundrauschen, das man problemlos geistig ausblenden kann.
Es sollte doch sehr einfach möglich sein, dem mündigen Wahlbürger diesen Unterschied verständlich zu machen.


Die Kernenergie hat das Problem, dass ihre Toten in so grossen Zeitabständen geschehen dass es jedes Mal ein Ereignis von Weltbedeutung ist, was den einzelnen Ereignissen eine psychologische Bedeutung verleiht die statistisch-objektiv völlig unangemessen ist. Etwa so wie beim Terrorismus oder in der Luftfahrt: die Leute haben viel mehr Angst vor dem Fliegen als vor dem Autofahren - obwohl letzteres viel mehr Tote fordert. Aber Flugzeugunglücke sind mediale Einzelereignisse - Autounfälle sind Alltag. Übrigens ist gerade das Autofahren auch ein Bereich, der Millionen von Toten pro Jahr fordert, und wo doch nichts (zumindest nicht viel) geschieht.
Ok guter Punkt. Das ist nun aber ein anderes Problem und betrifft Störfälle. Störfälle sind aber Unfälle und Unfälle fordern - leider - Todesopfer. Das weiss auch der mündige Wahlbürger und hier versucht man ja, solche Unfälle durch bessere Schutzvorkehrungen zu vermeiden.

Die 1 Million Toten pro Jahr aber sind nicht Folge eines Unfalls, sondern des laufenden Betriebs. Also etwas anderes. Unfälle sind eher einmalige Ereignisse und wenn man gute Vorkehrungsmassnahmen ergreift, so werden es weniger werden. Laufender Betrieb indes ist ein Dauerzustand, d.h. diese Todesopfer werden nicht weniger werden, sondern zunächst mal auf gleichem Stand weiterpassieren.

Meinst Du, der mündige Wahlbürger versteht diesen Unterschied nicht ?


Freundliche Grüsse, Ralf


(*) das würde mich übrigens schon rein mathematisch - also völlig unabhängig von diesem Thema - interessieren, wie man von 2 Promille auf 100 Prozent hochextrapoliert.
 
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Bynaus

Registriertes Mitglied
Nicht, wenn man die Kohlekraftwerke per sofort ausschaltet. Was stört Dich daran, die sofort auszuschalten ? Dann bleibt man nämlich auf 0 Toten und keineswegs auf 23'000 Toten pro Jahr sitzen.

Wieso Du jetzt noch einen Zusammenhang herstellst, dass ich die AKW und die Windkraftwerke auch auschalten will, erschliesst sich mir übrigens nicht, jedenfalls habe ich das nicht geschrieben. Einmal mehr: bitte nicht Dinge suggerieren, die ich nicht geschrieben habe, denn sonst wird es tatsächlich rasch einmal polemisch.

Es geht hier nicht darum, irgendwas sofort abzuschalten. Selbst wenn man einen Konsens erreichen würde, dass die Kohlekraftwerke so schnell wie möglich abgeschaltet werden müssen, braucht es natürlich einen Ausstiegsplan. Aber hier geht es erst einmal darum, zu diesem Konsens zu kommen. In diesem Zusammenhang ist es völlig legitim, verschiedene Energiequellen gegeneinander abzuwägen, etwa mit der Metrik "Tote pro Kilowattstunde" oder "Tote pro Jahr". Deine kleinkarierte Herumreiterei auf den Konsequenzen eines sofortigen Abschaltens führt völlig am Thema vorbei.

Ist das wirklich so ? Ich dachte, Filter bzw. andere Schutzmassnahmen würden da mehr bringen.

Lies den Report.

zu 2: wieso das denn ? Ein Kraftwerk, dass man nicht bezahlen kann, kann man auch nicht bauen. Das Ergebnis wird falsch, wenn man solche trotzdem mit einberechnet. - Die "richtige" Antwort wäre also die Überlegung, warum man die nicht finanzieren kann, und nicht "das lenkt vom Thema ab".

zu 3: die Zuweisung des Risikofaktors = 0 zur Atommüllproblematik wurde bislang auch noch nicht hinreichend gut erklärt. Die "richtige" Antwort wäre also die Begründung, warum der Risikofaktor den Wert 0 hat und insbesondere, wie man das aus 2 Promille auf 100 Prozent hochextrapoliert hat (*), und nicht "das lenkt vom Thema ab".

Das führt in eine nochmalige Diskussion zu den Vor- und Nachteilen der Kernenerige. Sagen wir einfach, dass wenn wir den ursprünglich angedachten Entwicklungspfad der Kernenergie beibehalten hätten und eine rationale Einstellung zur Radioaktivität hätten, weder das eine noch das andere ein grosses Problem wären.

Bei über 1 Million Toten pro Jahr ein schwaches Argument => glaube ich nicht.

Siehe Autos. Zweifelst du an der Existenz von Verkehrsopfern?

An sich sprichst Du mit so einer Aussage der Bevölkerung ihre Mündigkeit ab.

Nicht zwingend. Ich konstatiere einen Fakt. Die Bevölkerung wird ja auch - ausserhalb der Schweiz - bedauerlicherweise selten zu solchen Themen befragt. Innerhalb der Schweiz ist es kein Thema, weil es keine Kohlekraftwerke gibt, die man abschalten könnte.

Es sollte doch sehr einfach möglich sein, dem mündigen Wahlbürger diesen Unterschied verständlich zu machen.

Offenbar nicht. Ausserdem, in Ländern wo einmal alle vier Jahre gewählt wird, muss dieser Faktor mit vielen anderen verrechnet werden. Die Wählermeinung wird dadurch verwässert.

Die 1 Million Toten pro Jahr aber sind nicht Folge eines Unfalls, sondern des laufenden Betriebs. Also etwas anderes.

Da stimme ich dir zu. Aber in der Öffentlichen Wahrnehmung gibt es keinen grossen Unterschied. Aber möglicherweise weiss man es auch einfach zu wenig. Vielleicht sind die Leute ja auch viel zu stark mit ihren irrationalen Ängsten vor Kernenergie und Gentechnik beschäftigt, so dass sie diesen Toten - wenn diese einmal wahrgenommen werden - in Kauf zu nehmen bereit sind. Wer glaubt, dass Tschernobyl 1 Mio Tote gefordert hat, ist vielleicht bereit, 23000 Tote pro Jahr durch Kohlestaub in Kauf zu nehmen. Was sogar völlig rational wäre (weil 1 Mio / 23'000 = 43 und Tschernobyl weniger als 43 Jahre her ist). Bloss dass die Interessensabwägung in diesem Fall auf falschen Annahmen basiert. Es wäre also nicht verfehlt, die Schuld an der Ignoranz gegenüber den Kohlestaubtoten zumindest teilweise der Radioaktivitäts-Hysterie zuzuschreiben.
 
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ralfkannenberg

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Es geht hier nicht darum, irgendwas sofort abzuschalten. Selbst wenn man einen Konsens erreichen würde, dass die Kohlekraftwerke so schnell wie möglich abgeschaltet werden müssen, braucht es natürlich einen Ausstiegsplan.
Hallo Bynaus,

das verstehe ich nicht: entweder sind diese riesigen Opferzahlen richtig, dann braucht es weder Konsens noch Ausstiegsplan, dann braucht es nur einen Befehl, nämlich die Dinger per sofort ausschalten.

Oder aber diese riesigen Opferzahlen stimmen so nicht, dann natürlich ...


Aber hier geht es erst einmal darum, zu diesem Konsens zu kommen. In diesem Zusammenhang ist es völlig legitim, verschiedene Energiequellen gegeneinander abzuwägen, etwa mit der Metrik "Tote pro Kilowattstunde" oder "Tote pro Jahr".
Selbstverständlich, aber bitte nicht einseitig.

Deine kleinkarierte Herumreiterei auf den Konsequenzen eines sofortigen Abschaltens führt völlig am Thema vorbei.
Das hat mit Kleinkariertheit wenig zu tun: entweder es gibt diese Opfer, dann muss man handeln, und zwar sofort, oder es gibt sie nicht, dann kann man einen Konsens suchen, Ausstiegspläne erarbeiten usw.


Den ich als Mathematiker vermutlich nicht verstehen werde. Ich überlasse das lieber den Fachleuten: ist denn mit besseren Schutzmassnahmen in dieser Angelegenheit nichts zu erreichen, was akzeptabel wäre ? Also insbesondere nicht zu Millionen Todesopfern pro Jahr bzw. tausenden Todesopfern bei uns pro Jahr führt ?

Ich bin ergebnisoffen: wenn man da nichts machen kann, dann geht es eben nicht. Aber wenn da ein paar Leute zu faul sind, ihr Gehirn zu benutzen, dann frage ich halt nach. Vielleicht wäre der "Superfilter" auch wieder unbezahlbar, dann muss man diese Idee natürlich ebenfalls verwerfen.


Das führt in eine nochmalige Diskussion zu den Vor- und Nachteilen der Kernenerige. Sagen wir einfach, dass wenn wir den ursprünglich angedachten Entwicklungspfad der Kernenergie beibehalten hätten und eine rationale Einstellung zur Radioaktivität hätten, weder das eine noch das andere ein grosses Problem wären.
Das heisst, die AKW wären bezahlbar und das Risiko der Atommüll-Lagerung wäre = 0. Habe ich das richtig verstanden ?


Siehe Autos. Zweifelst du an der Existenz von Verkehrsopfern?
Nein, aber die sind "freiwillig": niemand ist verpflichtet, sich in ein Auto zu setzen. Natürlich gibt es auch Opfer, die nicht in einem Auto sitzen, doch ist deren Zahl markant tiefer.


Nicht zwingend. Ich konstatiere einen Fakt. Die Bevölkerung wird ja auch - ausserhalb der Schweiz - bedauerlicherweise selten zu solchen Themen befragt. Innerhalb der Schweiz ist es kein Thema, weil es keine Kohlekraftwerke gibt, die man abschalten könnte.
In Deutschland wird die Bevölkerung in 4 Jahren typischerweise dreimal befragt: auf Kommunal-Ebene, auf Landes-Ebene und auf Bundes-Ebene. Da hätte es also genügend Möglichkeiten gegeben, Meinungen einzuholen.


Offenbar nicht. Ausserdem, in Ländern wo einmal alle vier Jahre gewählt wird, muss dieser Faktor mit vielen anderen verrechnet werden. Die Wählermeinung wird dadurch verwässert.
Tönt ein bisschen nach VT ...


Da stimme ich dir zu. Aber in der Öffentlichen Wahrnehmung gibt es keinen grossen Unterschied. Aber möglicherweise weiss man es auch einfach zu wenig. Vielleicht sind die Leute ja auch viel zu stark mit ihren irrationalen Ängsten vor Kernenergie und Gentechnik beschäftigt, so dass sie diesen Toten - wenn diese einmal wahrgenommen werden - in Kauf zu nehmen bereit sind.
Dann ist es jetzt an der Zeit, die öffentliche Wahrnehmung zu informieren. Zumal es sich bei mehren Millionen pro Jahr auch lohnt. - Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass die Zahlen "so" richtig sind.


Wer glaubt, dass Tschernobyl 1 Mio Tote gefordert hat, ist vielleicht bereit, 23000 Tote pro Jahr durch Kohlestaub in Kauf zu nehmen. Was sogar völlig rational wäre (weil 1 Mio / 23'000 = 43 und Tschernobyl weniger als 43 Jahre her ist).
Kaum: wenn 10 Menschen an einem Wochenende mit dem Auto tödlich verunglückt sind, dann wird das nicht dadurch "besser", dass zusätzlich noch 2 Menschen mit einem Fahrrad tödlich verunglückt sind.


Bloss dass die Interessensabwägung in diesem Fall auf falschen Annahmen basiert. Es wäre also nicht verfehlt, die Schuld an der Ignoranz gegenüber den Kohlestaubtoten zumindest teilweise der Radioaktivitäts-Hysterie zuzuschreiben.
Auch das tönt wieder ein bisschen nach VT ...


Freundliche Grüsse, Ralf
 

mac

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ralfkannenberg

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Hallo mac,

Kradfahrer sind ebenfalls freiwillig.

Und als Radfahrer und Fussgänger kann man ausweichen und notfalls einen Umweg in Kauf nehmen. Kann - man muss natürlich nicht. - Ich persönlich fahre schon seit Jahren nicht mehr mit dem Fahrrad durch die Zürcher Innenstadt.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Ralf, man kann mit dir offenbar nicht vernünftig diskutieren. Statt diesen Report grundlos anzuzweifeln und von irgendwelchen "VT" zu fantasieren, könntest du - der selbsterklärte Nichtfachmann - auch einfach dem Urteil der Experten vertrauen. Diese Toten gibt es, und sie sind auf die Kohle zurückzuführen. Aber nein, es kann nicht sein, was nicht sein darf... Du setzt dich hier quasi direkt mit den Klimawandelleugnern ins Boot.
 

mac

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Hallo Ralf,

Kradfahrer sind ebenfalls freiwillig.

Und als Radfahrer und Fussgänger kann man ausweichen und notfalls einen Umweg in Kauf nehmen. Kann - man muss natürlich nicht. - Ich persönlich fahre schon seit Jahren nicht mehr mit dem Fahrrad durch die Zürcher Innenstadt.
Ehrlich gesagt: Das ist schon länger nicht mehr das Niveau, auf dem ich hier diskutieren möchte!

Herzliche Grüße

MAC
 
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