Hallo Bynaus,
Sei nicht kindisch. Das ist so trivial, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du das ernst meinst.
das ist ein Angriff auf der persönlichen Ebene und kein Argument.
Wenn du die "Nachteile einer sofortigen Abschaltung des Kohlestroms", die vermutlich ununterscheidbar sind von den "Nachteilen einer sofortigen Abschaltung des Stroms aus Kernkraftwerken" bzw. "... aus Windkraftwerken" einberechnen willst (worum es ja auch gar nicht geht), bitte - aber dann bitte konsequent. Bei allen. In jedem Fall bleibst du bei der Kohle auf 23'000 Toten pro Jahr mehr sitzen.
Nicht, wenn man die Kohlekraftwerke per sofort ausschaltet. Was stört Dich daran, die sofort auszuschalten ? Dann bleibt man nämlich auf 0 Toten und keineswegs auf 23'000 Toten pro Jahr sitzen.
Wieso Du jetzt noch einen Zusammenhang herstellst, dass ich die AKW und die Windkraftwerke auch auschalten will, erschliesst sich mir übrigens nicht, jedenfalls habe ich das nicht geschrieben. Einmal mehr: bitte nicht Dinge suggerieren, die ich nicht geschrieben habe, denn sonst wird es tatsächlich rasch einmal polemisch.
Deutschland setzt massiv Filter ein. Es sterben trotzdem tausende.
Ist das wirklich so ? Ich dachte, Filter bzw. andere Schutzmassnahmen würden da mehr bringen.
Zu 2. und 3. - du lenkst vom eigentlichen Thema ab.
zu 2: wieso das denn ? Ein Kraftwerk, dass man nicht bezahlen kann, kann man auch nicht bauen. Das Ergebnis wird falsch, wenn man solche trotzdem mit einberechnet. - Die "richtige" Antwort wäre also die Überlegung,
warum man die nicht finanzieren kann, und nicht "das lenkt vom Thema ab".
zu 3: die Zuweisung des Risikofaktors = 0 zur Atommüllproblematik wurde bislang auch noch nicht hinreichend gut erklärt. Die "richtige" Antwort wäre also die Begründung, warum der Risikofaktor den Wert 0 hat und insbesondere, wie man das aus 2 Promille auf 100 Prozent hochextrapoliert hat (*), und nicht "das lenkt vom Thema ab".
Für einmal sind wir einer Meinung...
Das freut mich; vielleicht kommen wir auf diesem Weg weiter.
Warum es nicht geschieht? Weil es sehr viel einfacher ist, weiterzumachen mit dem, was man schon hat und woran die Bevölkerung sich gewöhnt hat.
Bei über 1 Million Toten pro Jahr ein schwaches Argument => glaube ich nicht.
Die Alternativen gehen entweder gegen den Willen der Bevölkerung (Kohle durch KKW ersetzen) oder sind im vollen Ausmass nicht praktikabel (Kohle durch EE ersetzen). Also weiterwursteln.
Bist Du tatsächlich der Ansicht, eine Bevölkerung lässt sich nicht von 1 Million Toten pro Jahr überzeugen ? An sich sprichst Du mit so einer Aussage der Bevölkerung ihre Mündigkeit ab.
Das Problem ist auch psychologisch: würden die vielen Toten, die die Kohle pro Jahr fordert, an einem einzigen Tag miteinander tot umfallen, gäbe es jedes Mal einen öffentlichen Aufschrei und es wäre schon längst was geschehen. So ist es jedoch nur ein Hintergrundrauschen, das man problemlos geistig ausblenden kann.
Es sollte doch sehr einfach möglich sein, dem mündigen Wahlbürger diesen Unterschied verständlich zu machen.
Die Kernenergie hat das Problem, dass ihre Toten in so grossen Zeitabständen geschehen dass es jedes Mal ein Ereignis von Weltbedeutung ist, was den einzelnen Ereignissen eine psychologische Bedeutung verleiht die statistisch-objektiv völlig unangemessen ist. Etwa so wie beim Terrorismus oder in der Luftfahrt: die Leute haben viel mehr Angst vor dem Fliegen als vor dem Autofahren - obwohl letzteres viel mehr Tote fordert. Aber Flugzeugunglücke sind mediale Einzelereignisse - Autounfälle sind Alltag. Übrigens ist gerade das Autofahren auch ein Bereich, der Millionen von Toten pro Jahr fordert, und wo doch nichts (zumindest nicht viel) geschieht.
Ok guter Punkt. Das ist nun aber ein anderes Problem und betrifft Störfälle. Störfälle sind aber Unfälle und Unfälle fordern - leider - Todesopfer. Das weiss auch der mündige Wahlbürger und hier versucht man ja, solche Unfälle durch bessere Schutzvorkehrungen zu vermeiden.
Die 1 Million Toten pro Jahr aber sind nicht Folge eines Unfalls, sondern des laufenden Betriebs. Also etwas anderes. Unfälle sind eher einmalige Ereignisse und wenn man gute Vorkehrungsmassnahmen ergreift, so werden es weniger werden. Laufender Betrieb indes ist ein Dauerzustand, d.h. diese Todesopfer werden nicht weniger werden, sondern zunächst mal auf gleichem Stand weiterpassieren.
Meinst Du, der mündige Wahlbürger versteht diesen Unterschied nicht ?
Freundliche Grüsse, Ralf
(*) das würde mich übrigens schon rein mathematisch - also völlig unabhängig von diesem Thema - interessieren, wie man von 2 Promille auf 100 Prozent hochextrapoliert.