Teleskope
Archiv - Januar
2010 - März 2010
Die
zwei Gesichter eines Nebels
Die europäische Südsternwarte ESO hat heute ein Bild
des relativ unbekannten Nebels Gum 19 veröffentlicht. Im Infraroten erscheint er
eigentümlich zweigeteilt. In dieser HII-Region entstehen neue Sterne, die bald auch dafür sorgen
dürften, dass sich das Erscheinungsbild von Gum 19 ändert - wenn dies nicht
zuvor ein anderes Objekt tut. 31. März 2010
90
Prozent der Galaxien werden übersehen
Schon länger war Astronomen klar, dass bei bestimmten Durchmusterungen des
entfernten Universums ein Teil der Galaxien unentdeckt bleibt. Mithilfe des
Very Large Telescope konnten sie diesen Anteil nun auf bis zu 90
Prozent abschätzen. Gleichzeitig spürten sie einige der lichtschwächsten
Galaxien im frühen Universum auf.
25. März 2010
Sternfabriken
im jungen Universum
Durch Zufall haben Astronomen mithilfe des Atacama
Pathfinder Experimentes (APEX) eine eindrucksvolle Sternentstehungsregion
im jungen Universum entdeckt. Zu Hilfe kam dem Team dabei die vergrößernde
Wirkung einer Gravitationslinse. In der rund zehn Milliarden Lichtjahre
entfernten Galaxie dürften in jedem Jahr ungefähr 250 neue Sterne entstehen.
22. März 2010
Filamente
aus kaltem Staub
Auf einem neuen jetzt vorgestellten Bild des ESA-Satelliten Planck
sind riesige Filamente aus Staub in unserer Milchstraße zu sehen. Eine Analyse
der gewaltigen Strukturen könnte wichtige Informationen über die Kräfte geben,
denen unsere Heimatgalaxie ihre Struktur verdankt und die Sternentstehung in
verschiedenen Bereichen ausgelöst haben. 19. März 2010
Blick
auf die urtümlichsten Schwarzen Löcher
Astronomen haben zwei Schwarze Löcher aufgespürt, die sich in einem extrem
frühen Stadium ihrer Entwicklung befinden. Sie sind 12,7 Milliarden Lichtjahre
von der Erde entfernt, wir sehen sie also so, wie sie weniger als eine
Milliarde Jahre nach dem Urknall ausgesehen haben. Die Existenz solcher
urtümlichen Schwarzen Löcher war lange vermutet worden, aber erst jetzt
konnten sie tatsächlich beobachtet werden. 18. März 2010
Eine
kosmische Fledermaus im Orion
Ein kürzlich von der Europäischen Südsternwarte ESO veröffentlichtes Bild
zeigt einen interessanten Reflexionsnebel, der am Himmel einige Grad von den
auffälligen Gürtelsternen des Himmelsjägers entfernt liegt und deswegen nicht
so bekannt ist. Ganz unbeeinflusst von den hellen Orion-Sternen scheint aber
auch NGC 1788 nicht zu sein. 15. März 2010
Organische
Moleküle im Orion-Nebel
Viele Monate lang musste das Team des Heterodyne Instrument for the Far Infrared (HIFI)
auf den ersten Einsatz des Instrumentes an Bord des europäischen
Infrarotteleskops Herschel warten, jetzt präsentierten die Forscher
den ersten spektralen Fingerabdruck des Orion-Nebels, der mit HIFI gewonnen
wurde. Einhellige Meinung der Astronomen: Das Warten hat sich mehr als
gelohnt. 5. März 2010
Wie
Schwarze Löcher Galaxien beeinflussen
Neue Beobachtungen mit dem NASA-Röntgenteleskop Chandra zeigen,
dass in einer nahegelegenen Galaxie kräftige Winde aus der unmittelbaren
Umgebung des zentralen supermassereichen Schwarzen Lochs ins All geblasen
werden. Der Fund deutet darauf hin, dass auch durchschnittliche
supermassereiche Schwarze Löcher eine wichtige Rolle bei der Entwicklung ihrer
Galaxien spielen können. 4. März 2010
Spektrographen
in Serienproduktion
Bei der Entwicklung eines neuen Instrumentes für das Very Large
Telescope der ESO auf dem Gipfel des Paranal in Chile wurde jetzt ein
wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung erreicht: Die
Wissenschaftler testeten erfolgreich die ersten in Serie produzierten
3D-Spektrographen. Kombiniert werden sie einmal ein Instrument ergeben, mit
dem weit entfernte, junge Galaxien untersucht werden sollen.
1. März 2010
Glühendes
Gas und viele junge Sterne
Die europäische Südsternwarte ESO hat heute eine neue Aufnahme einer hellen
Sternentstehungsregion in der Kleinen Magellanschen Wolke veröffentlicht.
Intensive Strahlung und heftige Winde der jungen Sterne bringen hier das Gas
zum Leuchten und sorgen für faszinierende Strukturen in dem so entstandenen
Nebel. Und noch immer werden in der Region neue Sterne geboren. 24. Februar 2010
Spätentwickler
unter den Zwerggalaxien
Astronomen haben mit dem Weltraumteleskop Hubble eine Gruppe von
kleinen, sehr alten Galaxien entdeckt, die sich nach zehn Milliarden Jahren
erstmals nahe kommen und in Zukunft vermutlich zu einer elliptischen Galaxie
verschmelzen werden. Der Fund in unserer kosmischen Nachbarschaft gewährt so
einen Blick auf Geschehnisse, die im jungen Universum häufig vorgekommen sein
müssen. 23. Februar 2010
Röntgendetektor
auf dem Prüfstand
An Bord des russischen Satelliten Spektrum Röntgen Gamma (SRG) soll
2012 auch das deutsche Röntgenteleskop eROSITA ins All starten. Ziel
des empfindlichen Instrumentes ist die Fahndung nach Schwarzen Löchern und der
Natur der Dunklen Energie. An der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
wurde jetzt überprüft, ob der Detektor den besonderen Anforderungen der
Mission auch tatsächlich genügt. 23. Februar 2010
Schwarze
Witwe im All
Über einen schnellen Erfolg freut sich ein erst 2009 gegründetes Team am Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Nur wenige Wochen nach dem Start eines Pulsar-Suchprogramms am 100-Meter-Teleskop in Effelsberg
konnten die Forscher jetzt ihren ersten Millisekunden-Pulsar nachweisen. Das
Objekt wurde auf der Position einer mit dem Weltraumobservatorium Fermi
entdeckten Gammastrahlungs-Punktquelle gefunden und scheint gerade dabei zu
sein, seinen Begleitstern zu verdampfen. 19. Februar 2010
Uralte
Sterne in Zwerggalaxien aufgespürt
Nach den aktuellen Theorien über Galaxienentstehung sollte es auch in den
Zwerggalaxien rund um die Milchstraße noch Exemplare der ersten und ältesten
Sterne geben. Doch trotz intensiver Suche war es Astronomen bislang nicht
gelungen, diese auch aufzuspüren. Dank neuer Beobachtungen mit dem Very
Large Telescope der ESO wurde man nun aber fündig. 17. Februar 2010
Orionnebel
in neuem Licht
In ganz neuem Licht erscheint der bekannte Orionnebel in einer jetzt
veröffentlichten Aufnahme des Visible and Infrared Survey Telescope for
Astronomy, kurz VISTA. Das Teleskop gehört zum Paranal Observatory
der europäischen Südsternwarte ESO in Chile. Das Bild gewährt auch einen Blick
in jene Bereiche des Nebels, die sonst durch dichten Staub verborgen sind. 10. Februar 2010
Ferner
Stern schwingt sonnenähnlich
Ein internationales Team von Astronomen hat seismische Schwingungen bei
einem Stern gemessen, wie sie auch auf der Sonne vorkommen. Allerdings zeigten
sich auch deutliche Unterschiede zwischen unserem Heimatstern und EK Eridani
im Sternbild Eridanus. So scheint sich der Stern erheblich langsamer um die
eigene Achse zu drehen als die Sonne. 10. Februar 2010
Tiefer
Blick in stellare Kinderstube
Die europäische Südsternwarte ESO hat in der vergangenen Woche ein neues
Bild der riesigen Sternentstehungsregion NGC 3603 veröffentlicht. In dem Nebel
befindet sich einer der kompaktesten und hellsten Sternhaufen aus jungen,
massereichen Sternen, darunter der vielleicht massereichste Stern der
Milchstraße. 8. Februar 2010
Kleines
Teleskop hilft bei Exoplanetenforschung
Informationen über die Atmosphären extrasolarer Planeten hat man bislang
meist nur mit Hilfe von Weltraumteleskopen gewinnen können. Jetzt hat ein
internationales Astronomenteam gezeigt, dass sich auch mit einem alten und
relativ kleinen Teleskop einiges erreichen lässt. Sie wiesen mit der
Infrared Telescope Facility der NASA auf Hawaii Methan in der
Atmosphäre eines Exoplaneten nach. 4. Februar 2010
Seltener
Supernova-Typ im Radiolicht
Mithilfe des Very Large Array-Radioteleskops haben
Astronomen erstmals eine Supernova-Explosion aufgespürt, die offenbar den
Supernovae ähneln, bei denen ein Gammastrahlenblitz entsteht. Gammastrahlen
haben sie allerdings nicht beobachten können. Jetzt hoffen die
Forscher in Zukunft noch deutlich mehr Objekte dieser Art mit Radioteleskopen
entdecken zu können. 1. Februar 2010
Entfernungsrekord
für stellares Schwarzes Loch
Mithilfe des Very Large Telescope der ESO auf dem Gipfel des Paranal
in Chile haben Astronomen jetzt das bislang am weitesten entfernte stellare
Schwarze Loch entdeckt. Die Schwerkraftfalle in der Galaxie NGC 300 hat etwa
die 15-fache Masse unserer Sonne und ist damit gleichzeitig auch das
zweitmassereichste bekannte Schwarze Loch dieser Art. 29. Januar 2010
Riesiger
Kamerachip für Astronomen
Astronomen haben einen extrem großen CCD-Chip entwickelt, der für
Untersuchungen von besonders lichtschwachen Objekten verwendet werden soll.
Auf einer Fläche von 95 mal 95 Millimetern sind 112 Megapixel untergebracht.
Der Chip soll einmal dem Spektrographen PEPSI als Detektor dienen, der 2011 am
Large Binocular Telescope installiert werden wird. 28. Januar 2010
Eine
Galaxie mit zwei Gasschweifen
Im Spätsommer 2007 entdeckten Astronomen einen langen Gasschweif,
den die Galaxie ESO 137-001 hinter sich
herzieht. Zu ihrer Überraschung entstanden in diesem Gasschweif neue Sterne.
Jetzt gelang es mit dem NASA-Röntgenteleskop Chandra einen weiteren Gasschweif
der Galaxie aufzuspüren. Die Wissenschaftler sind verblüfft. 22. Januar 2010
Auf
den Spuren einer kosmischen Katze
Der Nebel NGC 6334 erinnert ein wenig an den Pfotenabdruck
einer Katze. Mit dem Wide Field Imager am 2,2 Meter MPG/ESO-Teleskop in
La Silla haben sich Astronomen nun quasi auf Spurensuche begeben. Heute
veröffentlichte die ESO ein eindrucksvolles neues Bild dieses Katzenpfotennebels.
Er wurde erstmals von John Herschel während eines Aufenthalts in Südafrika
beobachtet. 20. Januar 2010
Flecken
auf der Oberfläche von Beteigeuze
Durch interferometrische Beobachtungen ist Astronomen ein
eindrucksvoller Blick auf die Oberfläche des Riesensterns Beteigeuze gelungen.
Auf dem neuen Bild sind zwei helle Flecken zu
erkennen, von denen einer einen Durchmesser hat, der größer als die Entfernung der
Erde von der Sonne ist. Die Flecken werten die Forscher als Hinweis darauf, dass es auch auf
Beteigeuze Konvektion gibt. 18. Januar 2010
Infrarotteleskop
beginnt regulären Betrieb
Das Mitte vergangenen Monats gestartete NASA-Infrarotteleskop WISE hat jetzt
seinen regulären Beobachtungsbetrieb aufgenommen. WISE soll in den kommenden
neun Monaten den gesamten Infrarothimmel eineinhalb Mal erfassen. Die
Astronomen hoffen so zahlreiche neue Objekte aufspüren zu können - von
erdnahen Asteroiden bis hin zu entfernten jungen Galaxien. 18. Januar 2010
ESA-Infrarotteleskop
wieder voll einsatzfähig
Das europäische Weltraumteleskop Herschel ist wieder vollständig
einsatzfähig. Gestern bestätigte das Kontrollzentrum in Darmstadt, dass das
Heterodyne Instrument for the Far Infrared (HiFi) an Bord des
Teleskops wieder arbeitet. Seit August war das Instrument wegen eines Defekts
abgeschaltet gewesen. Mit HiFi sollen hochaufgelöste Spektren aufgenommen
werden, die Details über die chemische Zusammensetzung der beobachteten
Objekte verraten. 15. Januar 2010
Die
Sternentstehungsgeschichte von NGC 2976
Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble haben Astronomen die
Zwerggalaxie NGC 2976 beobachtet und festgestellt, dass in ihr die
Sternentstehungsaktivität gerade ausklingt. Nur noch im Zentrum entstehen neue
Sterne in signifikanter Zahl. Die Astronomen sehen den Fund als eine
Bestätigung ihrer Modelle über die Folgen von dichten Begegnungen von
Galaxien. 14. Januar 2010
Erster
Blick auf den Infrarothimmel
Die NASA hat jetzt ein erstes Bild des Mitte Dezember gestarteten
Infrarotteleskops WISE vorgestellt. Es entstand kurz nachdem sich der Wide-field Infrared Survey Explorer
von seiner Schutzverkleidung befreit hatte und damit erstmals Licht auf die
Detektoren des Teleskops gefallen war. Auf dem Bild sind rund 3.000 Sterne im
Sternbild Kiel des Schiffs zu sehen. 7. Januar 2010
Drei
Antennen, ein gemeinsames Ziel
Zum Jahresende wurde beim Aufbau des Atacama Large Millimeter/submillimeter
Array (ALMA) ein weiterer Meilenstein erreicht: Erstmals haben Astronomen
drei der in 5.000 Meter Höhe aufgestellten Antennen zusammengeschaltet und
damit Beobachtungen gemacht. Erste wissenschaftliche Beobachtungen sind ab dem
kommenden Jahr geplant. 6. Januar 2010
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