Teleskope
Archiv
- Mai bis August 2000
STERNE
Was
ist He2-90?
Auf den ersten Blick sieht das rund 8.000 Lichtjahre von der
Erde entfernte Objekt He2-90 aus wie ein junger, in Staub gehüllter
Stern. Klassifiziert wurde er aber als Planetarischer Nebel, also als
sterbende Sonne, die gerade die Reste ihrer Gashülle abwirft. Und neue
Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop deuten nun darauf
hin, dass es sich um noch etwas anderes handeln könnte: um ein
Doppelsternsystem. (31. August 2000)
OBSERVATOIRE
DE L'HAUTE PROVENCE
Tübinger
Astrophysiker zieht es nach Südfrankreich
Nicht nur Sternenfreunde wissen: Das Wetter in Deutschland ist
manchmal zum Verzweifeln. Und besonders für Astronomen, die auf
sternenklare Nächte angewiesen sind, ist dies ein Problem. Die
Astrophysiker der Universität Tübingen haben nun die Konsequenz gezogen
und bauen gerade ein kleines Teleskop in Südfrankreich. Gesteuert werden soll
es über das Internet. (30. August
2000)
BRAUNE
ZWERGE
Den
missglückten Sternen auf der Spur
Hubble ist weiter den geheimnisvollen Braunen Zwergen auf der Spur:
Gleich zwei Wissenschaftler-Teams nutzten das Weltraumteleskop um hinter
das Geheimnis dieser Objekte zwischen Sternen und Planeten zu kommen.
Hauptergebnis: Braune Zwerge sind recht häufig, entstehen anders als
Gasplaneten und können trotzdem nicht für die dunkle Materie
verantwortlich sein.
(24. August
2000)
CHANDRA
Riesenblasen
in den Antennen-Galaxien
Riesige und immer größer werdende Blasen aus heißem
Gas hat das NASA-Röntgenteleskops Chandra
in den gerade verschmelzenden Antennen-Galaxien beobachtet. Für die
Astronomen ist dies ein gutes Beispiel dafür, wie es im Universum vor rund
15 Milliarden Jahren ausgesehen haben dürfte, als gewaltige Kollisionen
zwischen Galaxien deutlich häufiger waren als heute. (23. August 2000)
SWAS
Wassergehalt
interstellarer Wolken überrascht Astronomen
Mit dem NASA Submillimeter Wave Astronomy Satellite (SWAS)
sind Astronomen auf der Suche nach Wasser im interstellaren Raum und in
unserer direkten Umgebung. Während sie den Wassergehalt von Jupiter und
Saturn erklären können, gibt ihnen ein anderer Fund zu denken: In kalten
Gaswolken spürte SWAS weniger Wasser auf, als nach der Theorie
vorausgesagt. (21. August 2000)
KOSMOLOGIE
Galaxien
bildeten sich früher als gedacht
Astronomen der Universität Durham haben neue Hinweise darauf,
dass sich Galaxien in unserem Universum deutlich eher gebildet haben als
bislang angenommen wurde. Eine Studie, die gestern auf der
Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in
Manchester vorgestellt wurde, legt nahe, dass es vor rund zehn Milliarden
Jahren ebenso viele Galaxien gab, wie heute - ein Problem für gängige
Modelle über Galaxienentstehung. (18. August 2000)
SATURN
Die
Oberfläche von Titan
Das englische Manchester ist derzeit der Ort der astronomischen
Neuigkeiten: Hier treffen sich seit Anfang der Woche Astronomen aus aller Welt
zur alle drei Jahre stattfindenden Generalversammlung der Internationalen
Astronomischen Union (IAU). Am kommenden Dienstag werden auf der Versammlung
einige der besten Bilder des Saturnmondes Titan zu sehen sein. Sie wurden
mit einem 3,6 Meter-Teleskop gemacht, das über eine adaptive Optik
verfügt.
(11. August 2000)
HUBBLE
HERITAGE PROJEKT
M15
und ein Stern, den es nicht geben dürfte
In diesem Monat veröffentlichte das Team des Hubble-Heritage-Projektes
eine Aufnahme des Kugelsternhaufens M15, die so bearbeitet wurde, dass sie
die tatsächlichen Farben zeigt. Unter den Hunderttausenden von
Sternen gibt es einen, den es eigentlich nicht geben sollte: einen
planetarischen Nebel. (4. August 2000)
FORNAX
Nova-Explosionen
in weiter Ferne
Dank der Leistungsfähigkeit des Very Large Telesope (VLT)
konnten Astronomen die am weitesten entfernten Nova-Explosionen beobachten,
die man bisher zu Gesicht bekommen hat. Sie ereigneten sich in einer rund
70 Millionen Lichtjahre entfernten Riesengalaxie im Fornax-Galaxienhaufen
und könnten helfen, die Entfernungen im Universum genauer zu
bestimmen.
(3. August 2000)
WOLF-RAYET-STERNE
Farbenprächtiges
Zerstörungswerk
Wie schön und spektakulär das Ende eines Sternenlebens
sein kann, hat das Hubble-Weltraumteleskop schon mehrfach
bewiesen. Auch die Detailaufnahme des Nebels NGC 6888 passt ins
Bild: Heftiger Wind eines massereichen Sterns am Ende seines
Lebens mischt eine ihn umgebende Gaswolke auf. (14. Juli 2000)
CHANDRA
Brauner
Zwerg mit Überraschung
Dank seiner relativen Nähe zur Erde gehört der Braune Zwerg
LP 944-20 zu den wohl am besten untersuchten Vertretern seiner Art.
Trotzdem konnte er unlängst Astronomen gehörig überraschen: Das NASA-Röntgenteleskops Chandra
registrierte plötzlich ein helles Aufleuchten im Röntgenbereich. (13. Juli 2000)
HUBBLE HERITAGE PROJEKT
Der
Jet vom M87
Einmal im Monat veröffentlicht das Team des Hubble-Heritage-Projektes
eine besonders schöne und oftmals extra aufbereitete Aufnahme, die das Hubble-Weltraumteleskop
gemacht hat. In diesem Monat steht eine Riesengalaxie im
Virgo-Galaxienhaufen im Mittelpunkt - oder besser: ihr gewaltiger
kosmischer Jet. (6. Juli 2000)
MOLEKÜLWOLKEN
Wie
süß: Zucker im Weltraum
Eine süße Überraschung erlebten Astronomen bei ihren Beobachtungen mit
einem 12 Meter Radioteleskop auf dem Kitt Peak: In einer Gaswolke nahe des
Zentrums unserer Galaxis entdeckten sie Zuckermoleküle. Der Fund könnte
auch Auswirkungen auf die Theorie haben, wie Leben auf der Erde entstand.
(19. Juni 2000)
ISO
100.000 neue Sterne im Zentrum
unserer Milchstraße
Im Zentrum unserer Milchstraße herrscht hektisches Treiben:
Millionen von Sternen bewegen sich auf scheinbar chaotischen Bahnen um
das galaktische Zentrum. So interessant dieser Ort für Astronomen ist, so
schwer ist er zu beobachten: Erst das europäische Infrarot-Teleskop ISO
konnte die Staubschichten durchdringen und entdeckte 100.000 Sterne, die
nie zuvor ein Mensch gesehen hat. (14. Juni 2000)
HEXAPOD-TELESKOP
Ein Stück EXPO an der Ruhr
Einwohner von Bochum haben die Weltausstellung EXPO regelrecht
vor ihrer Haustür: In der Nähe des botanischen Gartens hat das
Astronomische Institut ihr neuartiges Hexapod-Teleskop (HPT) aufgebaut,
das auf sechs Beinen stehend und computerunterstützt einzigartige Bilder
liefern soll. Das Teleskop kann während der EXPO besichtigt werden.
(7. Juni 2000)
HUBBLE
Schwarzes
Loch mit schlechten Tischmanieren
Schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien scheinen relativ schlechte
Tischsitten zu haben und riesige Blasen heißen Gases in des Raum
auszustoßen. Das zeigt zumindest ein Foto, das das Hubble Weltraumteleskop
unlängst von der rund 50 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 4438
gemacht hat. (6.
Juni 2000)
CHANDRA
Stürmischer
Wind vom Schwarzen Loch
Wahrhaft stürmisch geht es in der Umgebung eines Schwarzen Loches zu: Was
Theoretiker schon immer vermutet hatten, konnte nun dank des NASA-Röntgenteleskops Chandra
auch gemessen werden: Ein Wind, der sich mit Geschwindigkeiten von über
eineinhalb Millionen Kilometern pro Stunde vom Schwarzen Loch entfernt. (29. Mai 2000)
RADIOTELESKOPE
Blick
durch die Milchstraße
Eine Gruppe von Astronomen präsentierte gestern auf einer
Konferenz in New Mexico Aufnahmen der Region des Weltalls, die bisher vom
Band der Milchstraße verdeckt war. Sie fanden eine Unmenge von Galaxien
und mysteriöse dunkle Gaswolken, die überhaupt kein Licht abgeben.
(25. Mai 2000)
CHANDRA
Die
Geburt eines Supernova-Überrestes
Die Zusammenarbeit zweier Weltraumteleskope trägt erste Früchte: Eine im
Februar veröffentlichte Hubble-Aufnahme der Supernova 1987A zeigte
heller werdende Punkte in einem Ring um den explodierten Stern.
Beobachtungen des NASA-Röntgenteleskops Chandra
enthüllten nun den Grund dafür: eine gewaltige Schockwelle. (12. Mai 2000)
HUBBLE HERITAGE PROJEKT
Ein
ungewöhnliches Paar
Das Team des Hubble-Heritage-Programms veröffentlichte heute ein
weiteres Schmuckstück aus den Fotoschatz des Space Telescope Science Institute
(STScI): eine Aufnahme des Galaxienpaars NGC 3314. Außerdem wurden die
Bemühungen der Gruppe, einmal im Monat ein faszinierendes Hubble-Bild
zu präsentieren, belohnt - das Programm wurde mit einem Fotografenpreis
ausgezeichnet. (11. Mai 2000)
VLT
Das
Geheimnis einer Zwerggalaxie
Zwerggalaxien sind weitaus weniger spektakulär als die großen
Galaxien. Dies war zumindest bis vor kurzem der Eindruck. Aufnahmen mit
einem Teleskop des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen
Südsternwarte brachten jetzt Überraschendes ans Licht: Eine normale
elliptische Zwerggalaxie scheint über eine Spiralstruktur zu
verfügen. (9. Mai 2000)
CHANDRA
Ampel
zur Entfernungsmessung
Die Entfernungsbestimmung im All ist eine der wichtigsten und gleichzeitig
schwierigsten Aufgaben für Astronomen. Dank des NASA-Röntgenteleskops Chandra
gibt es nun einen neuen Weg um die Distanz zu einem entfernten Objekt zu
bestimmen. Für die Astronomen eröffnet sich dadurch "eine neue
Welt". (3. Mai 2000)
HUBBLE HERITAGE PROJEKT
Surfer wählen, Hubble schaut
Zum dritten Mal haben Websurfer die Möglichkeit
mitzuentscheiden, welches Objekt das Weltraumteleskop Hubble
beobachten soll. Im Rahmen des Hubble-Heritage-Projektes können
sie noch bis zum 6. Juni ihre Stimme abgeben. (2.
Mai 2000)
Ältere Meldungen aus dem
Bereich Teleskope finden Sie hier.
|