Sonnensystem
Archiv
- Juli 2007 bis September 2007
Sonnensonde entdeckt periodischen Kometen
Die Sonnensonde SOHO hat sich in den letzten Jahren als
regelrechter Kometenjäger erwiesen. Mehr als 1.350 Kometen hat die Sonde bislang
entdeckt. Trotzdem ist P/2007 R5 (SOHO) etwas Besonderes: Diesen Kometen nämlich
beobachtete SOHO jetzt schon zum dritten Mal. Das macht ihn zum offiziell ersten
periodischen Kometen, den SOHO entdeckt hat.
27. September 2007
Quantenphysik im Erdmantel
In einer Tiefe von 650 bis 2.800 Kilometern, im so genannten unteren
Erdmantel, beeinflussen Quanteneffekte im Eisen die Eigenschaften des
Gesteins stärker als bislang gedacht. Zu diesem Schluss kommt ein Team
amerikanischer Forscher nach Hochdruckexperimenten mit dem eisenhaltigen
Mineral Ferroperiklas. Folgt daraus, dass die Modelle über den Aufbau des
Erdinneren nicht mehr stimmen?
25. September 2007
Neptuns warmer Südpol
Mit Hilfe des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile haben Astrononen
jetzt nachweisen können, dass es am Südpol des Neptun deutlich wärmer ist,
als anderswo auf dem Planeten. Überraschend ist das nicht: Auf der südlichen
Hemisphäre des Neptun ist gerade Spätsommer und die Südpolarregion somit
seit 40 Jahren dem Sonnenlicht ausgesetzt.
19. September 2007
Das Mündungsgebiet des Tiu Valles
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat neue Bilder der
hochauflösenden Stereokamera an Bord der europäischen Marssonde Mars Express
veröffentlicht. Sie zeigen einen Teil des Mündungsgebietes des Ausflusstals
Tiu Valles. Die Region fällt vor allem durch ihre eigentümlich geschwungenen
Bergrücken auf, deren Ursprung den Forschern noch Rätsel aufgibt.
13. September 2007
Erste Bilder des Iapetus-Vorüberflugs
Gestern flog die Saturnsonde Cassini so
dicht wie nie zuvor am Saturnmond Iapetus vorüber. Die ersten, kurz nach dem
Vorbeiflug veröffentlichten Rohdaten erlauben bereits einen eindrucksvollen
Blick auf diesen mysteriösen Trabanten des Ringplaneten. Eine Aufnahme zeigt
auch den geheimnisvollen Wulst am Äquator.
11. September 2007
Kern ist kleiner und dreht schneller
Der feste Kern im Inneren des Planeten Saturn rotiert sieben Minuten schneller als bislang gedacht. Zu diesem Schluss kommen zwei amerikanische Planetenforscher auf der Basis von Messungen der Raumsonden
Pioneer, Voyager und Cassini. Unter Berücksichtigung anderer Beobachtungen ergibt sich daraus, dass der Kern des Planeten kleiner ist als bisher vermutet. Das hat auch Konsequenzen für die Theorie der Entstehung der Riesenplaneten, schreiben die Forscher im Fachblatt
Science.
10. September 2007
Saturnsonde vor Iapetus-Vorüberflug
Am kommenden Montag wird die Saturnsonde Cassini so dicht wie
nie zuvor am Saturnmond Iapetus vorüberfliegen. Es ist der einzige derart
nahe Vorüberflug an dem mysteriösen Trabanten während der Mission.
Cassini wird sich Iapetus bis auf 1.640 Kilometer nähern. Die
Astronomen hoffen, dass sie durch die dabei gewonnenen Daten einige
Geheimnisse von Iapetus enträtseln können.
6. September 2007
Kollision besiegelte Schicksal der Dinosaurier
Dass das Aussterben der Dinosaurier auf den Einschlag eines
gewaltigen Asteroiden vor rund 65 Millionen Jahren zurückzuführen ist, gilt
unter Fachleuten schon länger als wahrscheinlichste Erklärung. Jetzt haben
Astronomen auch berechnet, woher der damalige Dinosaurier-Killer kam: Er
entstand durch die Kollision von zwei großen Objekten im Asteroidengürtel
zwischen Mars und Jupiter vor 160 Millionen Jahren.
5. September 2007
Neuer Blick auf das Marsloch
Ende Mai sorgte die Veröffentlichung eines Fotos vom Mars für Aufregung,
das ein dunkles Loch auf der Marsoberfläche zeigt, in dem keinerlei
Strukturen zu erkennen waren. Wissenschaftler spekulierten, dass es sich
hier um den Eingang zu einer Höhle handeln könnte. Nun wurde ein neues Foto
des mysteriösen Lochs veröffentlicht, das - im wahrsten Sinne des Wortes -
etwas Licht ins Dunkel bringt.
1. September 2007
Turbulenzen auf der Erde und auf Titan
Anfang Januar 2005 landete die Sonde Huygens auf dem Saturnmond
Titan. Auf dem Weg durch die Titanatmosphäre wurde die Sonde kräftig
durchgeschüttelt. Bei der schwierigen Analyse der Daten half einem
Wissenschaftler jetzt eine interplanetare Kooperation: Daten eines
Wetterballons auf der Erde ermöglichten es nämlich, Turbulenzen in der
Titanatmosphäre zu identifizieren.
29. August 2007
Rückblick auf die Perseiden
Wer in den vergangenen Wochen nachts in den Weltraum schaute, konnte
dort ein wahres Feuerwerk von Sternschnuppen beobachten: den Meteorschauer
der Perseiden. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat diese
Himmelsereignisse mit eigenen Kameras beobachtet und wird die Ergebnisse in
den kommenden Wochen wissenschaftlich auswerten. Die Ausbeute war nämlich
beachtlich.
27. August 2007
Blick in die Sonne in Echtzeit
In jeder Sekunde durchdringen etwa 70 Milliarden Neutrinos aus dem
Innern der Sonne eine Fläche von der Größe unseres Daumennagels. Die
Geisterteilchen lassen sich jedoch schwer beobachten. So war es bisher
unmöglich, Neutrinos mit niedriger Energie in Echtzeit nachzuweisen. Eine
Kollaboration aus internationalen Forschern hat jetzt erstmals mit dem
Borexino-Detektor Sonnenneutrinos beobachtet und somit neue Signale des
Sterns entschlüsselt. Die Teilchen berichteten wie kleine Sonden über die
Prozesse im Kern der Sonne.
20. August 2007
Entstand das Leben in Kometen?
Astrobiologen der Universität in Cardiff haben eine Theorie:
Das Leben, so glauben sie, entstand im Inneren von Kometen und breitete sich von
dort auf Planeten mit lebensfreundlichen Bedingungen aus. Die Daten der jüngsten Kometenmissionen
Deep Impact und Stardust, so die Forscher, würden diese Panspermia-Theorie
ausdrücklich unterstützen.
15. August 2007
Wochenende der Sternschnuppen
Wer in den nächsten Nächten bei klarem Himmel nach oben ins
All schaut, wird eine Vielzahl von hellen und kurzlebigen
Himmelsereignissen sehen können: den Meteorschauer der Perseiden. Das DLR in Berlin-Adlershof wird mit eigenen
Kameras diese Himmelsereignisse beobachten und wissenschaftlich auswerten. Falls
in den nächsten Tagen das Wetter mitspielt, verspricht der diesjährige
Perseiden-Meteorschauer ein eindrucksvolles Schauspiel am Nachthimmel zu geben.
10. August 2007
Das Geheimnis des G-Rings
Woher stammen die Staubpartikel im G-Ring des Saturns?
Während ihre Herkunft in den anderen Staubringen um Saturn jeweils direkt mit
einem Eismond in Verbindung gebracht werden konnte, gab der G-Ring den Forschern
bislang ein Rätsel auf. Denn es gibt dort keinen Eismond, der seine Kreise um
den Saturn zieht. Mithilfe der NASA-Sonde Cassini scheint nun die Lösung gefunden zu
sein.
9. August 2007
Viele Sonnenflecken, viel Regen in Afrika?
Eine Gruppe amerikanischer und britischer Wissenschaftler
glaubt jetzt einen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Sonnenflecken und
heftigen Regenfällen im östlichen Afrika nachgewiesen zu haben. Die Ergebnisse
erscheinen morgen in einer Zeitschrift der American Geophysical Union.
Frühere Untersuchungen waren immer zu einem anderen Ergebnis gekommen.
6. August 2007
Bilder der Apollo-Flüge für jedermann
Fast 40 Jahre nachdem der erste Mensch den Mond betreten
hat, sollen bald sämtliche Aufnahmen der Apollo-Missionen von
Wissenschaftlern und interessierter Öffentlichkeit über das Internet abrufbar
sein. Zu diesem Zweck wird an der Arizona State University das
Original-Filmmaterial der Apollo-Missionen in hoher Auflösung gescannt
und dann ins Internet gestellt. Das Projekt wird in rund drei Jahren
abgeschlossen sein.
2. August 2007
Sternschnuppen ohne Mond und mit Mars
Der August ist der Monat der Perseiden. Auch in diesem Jahr
können sich Sternschnuppenfreunde wieder auf ein ganz besonderes Schauspiel
freuen. Experten erwarten zum Höhepunkt des Stroms Mitte August ein bis zwei
Perseiden pro Minute. Die Beobachtungen werden zudem dadurch begünstigt, dass
zur fraglichen Zeit gerade Neumond herrscht. Auch der Mars gibt sich in der
entsprechenden Himmelregion ein Stelldichein.
30. Juli 2007
60. Saturnmond entdeckt
Astronomen konnten unlängst den Sechszigsten des Saturn
feiern. Gemeint sind dabei allerdings nicht Jahre, sondern Monde. Auf Bildern
der Sonde Cassini spürten Wissenschaftler den 60. Mond des Ringplaneten
auf. Der winzige Trabant hat einen Durchmesser von ungefähr zwei Kilometern und
wurde von den Entdeckern vorläufig "Frank" genannt - bis er einen offiziellen
Namen erhält.
20. Juli 2007
Flüssiges Wasser im Inneren?
Auf Charon, dem Mond des Zwergplaneten Pluto, scheint es
Geysire zu geben, die regelmäßig Wasser über die Oberfläche des Mondes sprühen
und hier größere Eisflächen entstehen lassen. Bestätigt sich die Entdeckung
amerikanischer Astronomen müsste es im Inneren des Mondes flüssiges Wasser
geben. Endgültige Gewissheit dürfte erst die Sonde New Horizons bringen,
die das System 2015 erreichen soll.
19. Juli 2007
Tiefgefroren in seiner Jugendzeit
Der Saturnmond Iapetus wurde offenbar in seiner Jugendzeit tiefgefroren
und sieht deswegen heute noch genauso aus, wie vor über drei Milliarden
Jahren. Das ist zumindest das Ergebnis von Untersuchungen, die helfen
sollten, einige Eigentümlichkeiten dieses Trabanten zu erklären, wie etwa
eine merkwürdige Wulst am Äquator des Mondes.
18. Juli 2007
Kommt das Südpol-Eis vom Nordpol?
Gleich zu Beginn der Mission der europäischen Marssonde
Mars Express machte eines der Instrumente an Bord eine bemerkenswerte
Entdeckung: Am Südpol des Roten Planeten gibt es dauerhafte Ablagerungen von
Wassereis. Jetzt haben Wissenschaftler mit Hilfe von neuen Daten und
Mars-Klimamodellen nach der Herkunft des Eises gesucht: Es könnte vom Nordpol
des Mars stammen.
17. Juli 2007
Erde ist ein kleiner als gedacht
Geodäten der Universität Bonn haben zusammen mit Kollegen aus aller Welt
die Erde neu vermessen. Sie machten sich dabei die großen Antennen der
Radioastronomen zu Nutze und beobachteten eines von deren Lieblingsobjekten:
weit entfernte Quasare. So konnten sie feststellen, dass unsere Heimatwelt
kleiner ist als angenommen, wenn auch nur einige Millimeter.
6. Juli 2007
Kohlenwasserstoffe auf Saturnmond Hyperion
Die Saturnsonde
Cassini hat nun erstmals Oberflächendetails des Saturnmondes
Hyperion enthüllt. Der achtgrößte Mond des Ringplaneten ist mit eigentümlichen Kratern übersät,
die teilweise mit Kohlenwasserstoff-Verbindungen gefüllt zu sein scheinen. Damit
wäre dieser Grundbaustein des Lebens im Sonnensystem deutlich weiter verbreitet,
als man noch vor wenigen Jahren annehmen konnte.
5. Juli 2007
Die Tafelberge des Windes
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat neue Bilder
der hochauflösenden Stereokamera an Bord der europäischen Marssonde Mars
Express veröffentlicht. Sie zeigen einen Teil der Region Aeolis Mensae, die
sich zwischen den südlichen Hochländern und den nördlichen Tiefländern des Mars
erstreckt.
2. Juli 2007
Einschlagkrater
entdeckt?
Vor fast genau 99 Jahren explodierte in Sibirien vermutlich
ein Komet oder Asteroid über dem Gebiet der Steinigen Tunguska und verwüstete
große Teile der Taiga. Bis heute wurden allerdings keine Spuren des damaligen
Himmelskörpers oder gar ein Einschlagkrater entdeckt, was immer wieder zu
wildesten Spekulationen führte. Jetzt haben italienische Wissenschaftler einen
See aufgespürt, den sie als Einschlagkrater deuten. Andere Forscher sind
allerdings skeptisch.
2. Juli 2007
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