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Die Sterne des Herbstes und Leoniden ohne Mond
von
Stefan Deiters astronews.com
1. November 2025
Die Sterne des Herbstes zeigen sich in den längeren Nächten
in ihrer ganzen Schönheit. Mit der Beobachtung des Andromedanebels reicht der
Blick sogar über unsere Galaxie hinaus. Venus gibt ihre Abschiedsvorstellung am
Morgenhimmel, Jupiter wird zum markanten Lichtpunkt. In der Monatsmitte
erreichen zudem die Leoniden ihr Maximum - fast ohne störenden Mond.

Saturn steht am frühen Abend des 29. November 2025 dicht beim
zunehmenden Mond. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht] |
Mit dem Ende der sogenannten Sommerzeit am vergangenen Wochenende hat die
dunkle Jahreszeit nun wirklich begonnen: Vergleichsweise früh ist es bereits
stockdunkel - und an bedeckten und regnerischen Tagen wird es manchmal auch den
ganzen Tag über nicht mehr richtig hell. So gilt der November zu Recht als
"dunkler" Monat, da hier noch nicht die im Dezember allgegenwärtige
Weihnachtsbeleuchtung zumindest für ein wenig Helligkeit sorgt - obwohl gerade
diese auch der Amateurastronomie teilweise wieder ein Dorn im Auge sein dürfte. Also freuen wir uns auf den November und hoffen auf möglichst viele klare
Nächte, die natürlich nun wieder früher beginnen: Schon am frühen Abend ist ein Blick an den Sternhimmel möglich und
mit etwas Glück ist es dabei auch noch nicht zu kalt. Zu sehen gibt es am
herbstlichen Novemberhimmel einiges.
Zu den typischen Herbststernbildern gehört das markante Viereck des Pegasus, das am Abend im Südwesten zu sehen ist. Südlich und
östlich davon findet sich das Sternbild Fische, das zwei Fische
darstellen soll, die an ihren Schwänzen mit einer Leine verbunden sind. Der
Körper des einen Fischs ist südlich des Pegasus-Vierecks als kleiner Kreis aus
fünf Sternen zu sehen, der andere als gezackte Linie östlich davon. Das
Sternbild hat die Form eines "V", in dessen Spitze der Stern Alrischa liegt, der
Hauptstern des Sternbilds.
Wer im vergangenen Monat noch nicht erfolgreich damit war, unsere Nachbargalaxie
Messier 31 im Sternbild Andromeda aufzuspüren, sollte es im
dunklen November noch einmal versuchen [Findkarte Andromedagalaxie]: Das Sternbild ist vergleichsweise einfach zu erkennen:
Seine hellsten Sterne bilden vom Stern Sirrah oder Alpheratz, dem nordöstlichen
Stern des Pegasus-Vierecks, eine Linie aus vier Sternen. Vom dritten Stern,
Mirach, hangelt man sich dann - etwa im rechten Winkel - zu zwei
leuchtschwächeren Sternen hinauf und trifft schließlich so auf die
Andromedagalaxie. Man darf allerdings hier, insbesondere, wenn man mit bloßem
Auge beobachtet, keine prächtige Spiralgalaxie erwarten, sondern lediglich ein
lichtschwaches nebliges Objekt. Ein dunkler Himmel ist dafür Vorraussetzung.
Unser sonnennäherer Nachbarplanet Venus ist weiterhin am
Morgenhimmel zu sehen, wobei sich ihre Zeit als "Morgenstern" zu Ende geht. Im
Laufe des Monats wechselt der Planet von der Jungfrau in die Waage und ist zum
Monatsende nur noch schwer ohne Fernglas auszumachen. Unser zweiter Nachbar im All, der Rote Planet Mars,
befindet sich - von der Erde aus gesehen - noch immer "hinter" der Sonne und ist
nicht zu beobachten.
Der Gasriese Jupiter hingegen steuert auf seine Opposition
im Januar zu:
Er befindet sich im Sternbild Zwillingen und wird langsam zum Planeten der
ganzen Nacht und ist entsprechend auffällig. Nur in den frühen Abendstunden ist
er noch nicht zu sehen. Der Ringplanet Saturn, der sich im
Sternbild Wassermann befindet, hat die Opposition schon seit einiger Zeit hinter
sich, wird
deutlich lichtschwächer und zum Planeten der ersten Nachthälfte. Am 21.
November erreicht auch der siebte Planet Uranus seine
Opposition: Er befindet sich im Sternbild Stier und dürfte dann 5,6 Magnituden
hell sein - dies könnte reichen, um den Planeten bei optimalen Bedingungen auch
mit bloßem Auge zu sehen. Mit einem Fernglas sollte das aber auf jeden Fall
klappen. Merkur ist Ende November für erfahrenere Beobachter am
Morgenhimmel zu sehen.
Auch Sternschnuppenfreunde könnten in diesem Monat zumindest ein wenig auf
ihre Kosten kommen. Der November ist der Monat der Leoniden. Sie sind ab dem
13. November aktiv und scheinen aus dem Sternbild
Löwe (Leo) zu kommen, daher auch der Name dieses Sternschnuppenstroms. Die Leoniden
bestehen aus Material des Kometen 55P/Tempel-Tuttle, der etwa alle 33 Jahre in die Nähe der
Sonne kommt und in diesen Zeiten für eine erhöhte Sternschnuppendichte sorgt. 1998
und 1999 konnte man deswegen teilweise beachtliche Meteorschauer beobachten.
In diesem Jahr dürfte die Ausbeute wieder eher gering sein. Das Maximum wird für
den Abend des 17. November erwartet. Mehr als vielleicht ein Dutzend Sternschnuppen pro Stunde
dürfte es allerdings kaum geben - immer unter optimalen Bedingungen, so dass die
meisten sehr viel weniger Leoniden zu sehen bekommen werden. Zumindest stört in
diesem Jahr der Mond nicht, was die Beobachtung erleichtern dürfte. In den folgenden Tagen lässt die Aktivität der
Leoniden schnell nach. Leoniden sind am besten in der zweiten Nachthälfte zu
beobachten. In der ersten
Monatshälfte sind zudem die Tauriden aktiv. Sie scheinen aus
dem Sternbild Stier zu kommen. Auch hier erwartet man nur eine einstellige Zahl
von Meteoren pro Stunde.
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