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ASTEROIDEN
Von Würzburg aus Asteroiden im Blick
Redaktion / idw / Pressemitteilung der Universität Würzburg
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24. Februar 2025

Mit einem Teleskop verfolgt ein Team der Universität Würzburg die Flugbahn von Asteroiden. Inzwischen wurden bereits 257 Messungen von 34 verschiedenen Asteroiden an das Minor Planet Center gemeldet, das die Daten nutzt, um seine Bahnberechnungen zu optimieren. Auch das Weltraumteleskop James Webb konnte das Würzburger Teleskop beobachten.

Teleskop

Das Teleskop auf dem Dach des Geographiegebäudes am Hubland-Campus der Universität Würzburg. Foto: Tobias Herbst / Universität Würzburg [Großansicht]

Ein Team von der Professur für Raumfahrttechnik der Universität Würzburg und vom studentischen Verein WüSpace beobachtet seit einigen Wochen Asteroiden, die an der Erde vorbeifliegen. Das dafür nötige Teleskop steht auf dem Dach des Geographiegebäudes am Hubland-Campus. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es der Flugbahn auch kleinerer Objekte besonders schnell und präzise folgen kann. "Aus den Aufnahmen bestimmen wir Geschwindigkeit, Flugbahn und Entfernung der Asteroiden von der Erde", sagt Tobias Neumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team von Professor Hakan Kayal. Die gewonnenen Daten reichen die Forschenden in die USA weiter, ans Minor Planet Center (MPC) in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts. Bislang haben sie 257 Messungen von 34 verschiedenen Asteroiden gemeldet. 

Das Minor Planet Center führt als globales Zentrum für Kleinkörper im Sonnensystem sämtliche Beobachtungen und Messungen von Asteroiden auf der Welt zusammen. Ziel ist es, die Größe der Asteroiden besser einzuschätzen und deren Flugbahnen durch unser Sonnensystem genauer zu berechnen. Das kann helfen, Kollisionen mit Satelliten zu vermeiden. In den USA haben die Daten aus Würzburg Eindruck gemacht: "Schon vier Tage nach unseren ersten Beobachtungen hat uns das MPC für unser Teleskop den Observatory Code D69 zugewiesen", freut sich Neumann. Das bedeutet, dass die gelieferten Daten die hohen Qualitätskriterien des Zentrums erfüllen. Und damit gehört das Würzburger Teleskop nun offiziell zu den mehr als 2500 Observatorien, die bislang beim MPC registriert sind. Darunter befinden sich professionelle Großanlagen ebenso wie Amateurastronomen.

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Das superschnelle und präzise Teleskop, das diesen Erfolg möglich gemacht hat, steht seit Anfang 2024 am Hubland-Campus (astronews.com berichtete). Kayals Team hat es im Rahmen des Projektes KI-SENS angeschafft, um neben der Forschung auch die Lehre in der Luft- und Raumfahrt zu unterstützen. Im Projekt KI-SENS haben die im Verein WüSpace organisierten Studierenden der Luft- und Raumfahrtinformatik dem Teleskop auf Basis von KI-Algorithmen beigebracht, kleine bewegliche Objekte am Himmel zu erkennen und deren Flugbahn vorauszuberechnen, so dass es die Objekte verfolgen kann. Dadurch soll das Tracken von Asteroiden und anderen Himmelskörpern in der Zukunft verbessert werden.

Erst vor wenigen Tagen gelang es dem Team, das James-Webb-Weltraumteleskop zu beobachten. Dieses ist etwa 21 Meter lang und befindet sich 1,4 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, ist also etwa 3,6 Mal so weit weg wie der Mond. "Unser Teleskop wurde gebaut, um Satelliten und andere Objekte in bis zu 1000 Kilometern Entfernung von der Erde zu beobachten", sagt Neumann. Dass es jetzt sogar das viel weiter entfernte James-Webb-Teleskop verfolgen konnte, zeige seine hohe Leistungsfähigkeit.

Das Würzburger Teleskop hat auch strategische Bedeutung für weitere Projekte an der Professur für Raumfahrttechnik, etwa für das Vorhaben NEAlight. Darin untersucht Kayals Team die Machbarkeit von Kleinsatelliten-Missionen zur Untersuchung von Asteroiden und zur planetaren Verteidigung. Perspektivisch kann das Teleskop auch in Projekte zur Beobachtung von Weltraumschrott eingebunden und vernetzt werden.

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siehe auch
Kleinsatelliten: Neues Teleskop für KI-Kleinsatelliten-Projekt in Betrieb - 25. Januar 2025
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