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STERNSCHNUPPEN
Meteorschauer der Geminiden im Mondlicht
von Stefan Deiters
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13. Dezember 2024

In der Nacht auf Sonnabend erreicht der Meteorstrom der Geminiden sein jährliches Maximum. Der Sternschnuppenstrom gilt als zuverlässigster Schauer im Jahresverlauf, allerdings stört in diesem Jahr der nahezu volle Mond, so dass nur die hellsten Exemplare zu sehen sein dürften. Ein Blick könnte sich aber trotzdem lohnen - wenn denn das Wetter mitspielt.

Geminiden

Die Geminiden erreichen in der kommenden Nacht ihr Maximum. Bei diesem Bild handelt es sich um eine Kombination mehrerer Einzelaufnahmen. Bild: NASA/JPL [Großansicht]

Die Geminiden, die jedes Jahr Mitte Dezember ihr Maximum erreichen, gehören mit zu den zuverlässigeren Sternschnuppenströmen im Jahresverlauf. Dieses Jahr fällt das Maximum der Geminiden auf die frühen Morgenstunden des 14. Dezember - auf etwa 2 Uhr. Generell nimmt zudem die Sternschnuppen-Häufigkeit im Laufe der Nacht zu, mit einem Höhepunkt in den Morgenstunden. Zu dieser Zeit kommen die winzigen Staubpartikel, die Ursache dieser Leuchterscheinung sind, der Erde entgegen und müssen sie nicht erst einholen. Allerdings gibt es in diesem Jahr einen entscheidenden Nachteil für die Geminidenbeobachtung: So steht der nahezu volle Mond in der kommenden Nacht nicht allzu weit von den Zwillingen entfernt - dem Ausstrahlungspunkt der Geminiden.

Die Geminiden leiten ihren Namen - wie alle Sternschnuppenströme - von dem Sternbild ab, aus dem sie zu kommen scheinen. In ihrem Fall sind es die Zwillinge (lateinischer Name Gemini). Der genaue Ausstrahlungspunkt, der sogenannte Radiant, liegt in der Nähe des Sterns Castor. Die Sternschnuppen scheinen also von hier auszugehen, lassen sich aber trotzdem überall am Himmel beobachten.

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Gewöhnliche Sternschnuppenströme entstehen durch einen eisigen Kometen, der auf seinem Weg durch das Innere des Sonnensystems quasi antaut und dabei eine Staubspur hinterlässt. Läuft nun die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne durch diesen Staub, dringen die Partikel in die Erdatmosphäre ein und sorgen für die typischen Sternschnuppen.

Ursprung der Geminiden aber ist offenbar kein Komet, sondern ein Objekt namens 3200 Phaethon, das als Asteroid klassifiziert ist. Es umrundet die Sonne alle 1,4 Jahre. Beobachtungen mit einer der beiden STEREO-Sonnensonden zeigten tatsächlich, dass es sich bei Phaethon um eine Art "Gesteins-Komet" handeln könnte, also um einen Asteroiden, der bei Annäherung an die Sonne so stark aufgeheizt wird, dass Staub und kleine Trümmerteile von seiner Oberfläche ins All gelangen. Tatsächlich wurde bei anderen Beobachtungen mit den STEREO-Sonden auch ein kleiner Schweif beobachtet, der von Phaethon ausgeht.

Allerdings haben die Geminiden damit ihr Geheimnis noch nicht ganz preisgegeben: Mit der gegenwärtigen Staubproduktion würde sich nämlich ein so eindrucksvoller und beständiger Sternschnuppenschauer wie die Geminiden nicht erklären lassen. Die Wissenschaftler spekulieren daher, dass Phaethon hin und wieder Ausbrüche zeigt, durch die größere Mengen an Staub und Trümmerteilen ins All geraten.

Geminiden-Sternschnuppen sind oftmals hell und intensiv farbig. Im Vergleich zu anderen Sternschnuppenströmen sind die Geminiden allerdings relativ langsam und leuchten nur selten nach. Dank der Tatsache, dass unter den Geminiden häufig auch helle Exemplare zu sehen sind, könnte ein Blick in der kommenden Nacht trotzdem lohnen. Das Maximum des Stroms ist zudem relativ breit. Zum Maximum werden theoretisch (also bei optimalen Bedingungen mit dem Radianten im Zenit) 150 Meteore erwartet. Die Bedingungen sind allerdings, gerade in Mitteleuropa, nie optimal, so dass selbst ohne Mond sehr viel weniger Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten sein sollten. Der Erdtrabant macht die Beobachtung in diesem Jahr dann noch einmal schwerer.

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Die Geminiden 2024. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Sternschnuppen: Der Ursprung der Geminiden - 12. Dezember 2018
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