Mission von Juno und InSight verlängert
von
Stefan Deiters astronews.com
11. Januar 2021
Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat ihre beiden
Missionen Juno und InSight verlängert. Die Sonde Juno
soll den Gasriesen Jupiter nun bis September 2025 erkunden, die Mission des
Marslanders InSight wurde bis Dezember 2022 verlängert. Ein
Gutachtergremium hatte zuvor eine entsprechende Verlängerung empfohlen.
Die NASA hat die Missionen der Jupitersonde Juno (oben) und
des Marslanders InSight (unten) verlängert.
Bild: NASA / JPL-Caltech [Großansicht] |
Die Missionen InSight und Juno liefern seit einiger Zeit interessante Daten
vom Roten Planeten und vom Gasriesen Jupiter, hatten aber auch mit Problemen zu
kämpfen: Die NASA-Sonde InSight war Anfang Mai 2018 an Bord einer
Atlas-Trägerrakete vom kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg aus
gestartet und im November des gleichen Jahres auf dem Roten Planeten gelandet.
InSight steht für Interior Exploration using Seismic Investigations,
Geodesy and Heat Transport und ist die erste Marsmission, die das Innere
des Roten Planeten genauer erforschen soll. Europäische und deutsche Institute
haben an dieser Mission einen bedeutenden Anteil.
Während das empfindliche Seismometer von InSight seit der Landung wichtige
Informationen zu Marsbeben liefert, bereitet der "Mars-Maulwurf", der
sich bis zu fünf Meter in den Marsboden eingraben und hier Temperaturmessungen
vornehmen soll, Probleme: Das Eingraben klappte nicht wie vorgesehen und
zahlreiche Versuche führten nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Das Team gibt
aber nicht auf. Die jetzt von der NASA bewilligte Verlängerung bis Dezember 2022
könnte dem Team die Möglichkeit geben, hier weitere Fortschritte zu machen, um
vielleicht doch noch die gewünschten Messungen durchführen zu können.
Die Jupitersonde Juno befindet sich auf einem weiten Orbit um den Gasriesen,
auf dem sie 53,4 Tage für einen Umlauf benötigt und sich dem Planeten daher auch
nur in recht großen zeitlichen Abständen annähert. Das war eigentlich nicht so
geplant: Ursprünglich sollte die im August 2011 gestartete Sonde ab Oktober 2016
einen 14-tägigen Orbit um Jupiter einnehmen. Es gab allerdings Probleme mit
Ventilen an den Treibstoffleitungen des Antriebs, so dass man ein entsprechendes
Manöver abgesagt und die Sonde auf dem weiten Orbit belassen hat.
Da sich Juno nun aber in viel größeren zeitlichen Abständen dem Gasriesen
annähert, benötigte das Team auch viel mehr Zeit, um die Daten zu gewinnen, die
für das Erreichen der Ziele der Mission benötigt wurden. Die NASA hatte aus
diesem Grund bereits zuvor eine Verlängerung der Juno-Mission bis zum Juli 2021
genehmigt. Nun wurde die Mission erneut verlängert - bis September 2025.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Sonde entsprechend lange durchhält. Bei
ihren Passagen am Jupiter ist Juno nämlich einer intensiven Strahlung
ausgesetzt, die Komponenten an Bord beschädigen kann.
"Das Gutachtergremium ist zu dem Schluss gekommen, dass diese beiden
planetaren Missionen sehr wahrscheinlich weiterhin wertvolle Daten liefern und
neue Entdeckungen ermöglichen, aber auch zu neuen Fragestellungen über
unser Sonnensystem führen könnten", so Lori Glaze, Direktorin der Abteilung für
Planetenwissenschaften am NASA-Hauptquartier in Washington. "Ich danke den
Mitgliedern des Gutachtergremiums für ihre fundierte Analyse und auch den
Missionsteams, die nun weiterhin die Möglichkeit haben werden, unser Verständnis
dieser beiden Planeten zu verbessern."
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