Blick auch auf das Weltraumwetter
Redaktion
/ Pressemitteilung des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW astronews.com
5. Dezember 2018
Mit einer Ariane 5 wurden Dienstagabend zwei
Satelliten ins All gebracht: der indische Kommunikationssatellit GSAT-11 und der
südkoreanische Wettersatellit GEO-KOMPSAT-2A. Der Wettersatellit wird nicht nur das
Wetter über Korea im Blick haben, sondern auch das Weltraumwetter. Beteiligt
an der Mission sind auch europäische Forscher.
Die Satelliten GK2A (im Vordergrund) und
GK2B in der Integrationshalle von KARI in Daejeon
in Südkorea.
Foto: KARI [Großansicht] |
GEO-KOMPSAT-2 (Geostationary Korea Multi-Purpose Satellite-2) besteht
aus zwei Satelliten, die im Abstand von sechs Monaten vom europäischen
Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, gestartet werden. Die beiden
Satelliten wurden von der südkoreanischen Luft- und Raumfahrtagentur KARI (Korea
Aerospace Research Institute) entwickelt und gebaut und sollen im geostationären
Orbit 35.786 Kilometer über Korea rund zehn Jahre lang Messungen durchführen.
Während GK2B die Ozeane überwachen wird, soll GK2A meteorologische
Beobachtungen machen und das Weltraumwetter erforschen, das sich auf Satelliten
im Orbit und das Leben auf der Erde negativ auswirken kann. Dazu hat GK2A
entsprechende Zusatzinstrumente an Bord. Das Grazer Institut für
Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist im
Rahmen einer internationalen Kooperation mit dem Vier-Sensoren-Magnetometer
SOSMAG (Service Oriented Space Magnetometer) an GK2A beteiligt. Der Auftrag dazu
wurde von der europäischen Weltraumagentur ESA im Rahmen des ESA-Programms zur
Weltraumüberwachung (SSA) erteilt.
"In der Standardkonfiguration sind Satelliten üblicherweise mit zwei
Magnetfeldsensoren ausgestattet, die außerhalb des Satelliten auf einem
sogenannten Boom angebracht sind", erklärt der zuständige IWF-Mitarbeiter Aris
Valavanoglou. Bei GK2A kommt jedoch ein erweitertes Konzept mit vier Sensoren
zum Einsatz. "Die beiden zusätzlichen Sensoren mit miniaturisierter Elektronik,
die vom IWF geliefert wurde, basieren auf einem Chip, der im Satelliten
integriert ist, um die magnetischen Störungen durch den Satelliten on-board zu
korrigieren." Damit können die Daten "in-situ", also noch am Satelliten,
bereinigt werden, wodurch die Effizienz und Genauigkeit der Magnetfeldmessung
für diese Mission deutlich gesteigert wird.
Das gesamte Magnetometer-Paket wurde unter der Federführung des IWF und der
Firma Magson in Berlin in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität
Braunschweig und dem Imperial College London entwickelt und gebaut.
Für Arianespace war es der 10. erfolgreiche Start in diesem Jahr.
Für die indische Weltraumagentur ISRO hat das europäische Unternehmen damit
insgesamt schon 22 Satelliten in eine Umlaufbahn gebracht, für Südkorea waren es
bereits sieben Satelliten, die mit Trägerraketen von Arianespace
gestartet wurden. Für dieses Jahr ist noch ein weiterer Start geplant - mit
einer Sojus-Trägerrakete.
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