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GALILEO
Erfolgreicher Vierfach-Start in den Orbit
Redaktion / Pressemitteilung des DLR
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13. Dezember 2017

Der Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo kommt weiter voran: Am Dienstagabend wurden mit einer Ariane-Trägerrakete gleich vier Galileo-Satelliten in ihre Umlaufbahn gebracht. Sie sollen ab Mitte des kommenden Jahres einsatzbereit sein. Insgesamt kreisen damit schon 22 Galileo-Satelliten um die Erde. Vier weitere werden im Juli folgen. 

Ariane-Start

Am 12. Dezember 2017 ist um 19.36 Uhr MEZ eine Ariane-5-Trägerrakete mit vier neuen Satelliten des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guyana) gestartet. Foto: ESA  [Großansicht]

Am 12. Dezember 2017 sind um 19.36 Uhr MEZ die Satelliten Nicole, Zofia, Alexandre und Irina des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guyana) mit einer Ariane-5-Trägerrakete ins All gestartet. Damit ist dies bereits der zweite erfolgreiche Start der speziell angepassten Ariane-5ES-Version, bei dem vier jeweils rund 715 Kilogramm schwere Galileo-Satelliten gleichzeitig auf eine Umlaufbahn in 23.222 Kilometer Höhe transportiert wurden.

"Die Satelliten werden jetzt noch eine sechsmonatige Inbetriebnahme im All durchlaufen, bevor sie in das Navigationssystem integriert werden", erklärt René Kleeßen, Galileo-Programm-Manager beim Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Ab Mitte 2018 werden sie dann eine nahezu vollständige globale Abdeckung mit Galileo-Signalen ermöglichen."

Drei Stunden und 55 Minuten dauerte der Flug der Ariane-Trägerrakete, bevor alle vier Satelliten auf ihrer Umlaufbahn im mittleren Erdorbit ausgesetzt wurden. Während der ersten sieben bis elf Tage im All werden sie vom Kontrollzentrum der französischen Raumfahrtagentur CNES in Toulouse aus gesteuert, bevor das Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen ihre Steuerung und Überwachung übernimmt.

"Daraufhin beginnt für uns die spannende Zeit der Plattformtests, der finalen Positionierung sowie der Tests und Inbetriebnahme der Nutzlast", so Marko Schmidt, Galileo-Projektleiter der DLR GfR mbH. "Nach Ablauf dieser wichtigen Phase können die Satelliten sicher in unsere Flotte integriert werden und einen weiteren, wichtigen Beitrag zu einem weltweit verfügbaren europäischen Satellitennavigationssystem leisten."

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Zusammen mit den Neuzugängen ist die Galileo-Flotte nun auf 22 Satelliten angewachsen - und wird schon bald erweitert werden, denn der nächste Start mit vier weiteren Satelliten ist für Juli 2018 vorgesehen. Durch diese neue Möglichkeit der Vierfachstarts mit der hierfür optimierten Ariane 5ES schreitet der Ausbau des Systems, nach vielen anfänglichen Verzögerungen, nun zügig voran.

Bereits am 15. Dezember 2016 hatte die Europäische Kommission die ersten Galileo-Dienste freigegeben, zu denen der offene Dienst, der Such- und Rettungsdienst, der verschlüsselte Dienst PRS und ein hochgenauer Zeitdienst, der im Nanosekunden-Bereich arbeitet, gehören. Momentan befinden sich die Dienste noch in der Initialphase, das heißt sie arbeiten hochgenau, sind aber noch nicht durchgängig erreichbar. Alle Galileo-Dienste sollen nach der vollständigen Inbetriebnahme im Jahr 2020 zur Verfügung stehen. Galileo wird aus 30 Satelliten (24 aktiven und sechs Ersatz-Satelliten) bestehen, die jeweils rund zwölf Jahre lang ihren Dienst im All leisten sollen.

Ziel des zivilen Galileo-Systems ist es, Europa unabhängig von den militärisch kontrollierten Diensten der USA (GPS) und Russlands (GLONASS) zu machen und Navigationssignale in bisher nicht erreichter Präzision bereitzustellen. Diese Genauigkeit wird durch das Herzstück der Satelliten ermöglicht: hochpräzise Atomuhren, die eine Stabilität von einer Nanosekunde pro Tag erzielen. Daneben verfügen die Satelliten über eine Signalerzeugungs-Einheit sowie eine Einheit zum Übermitteln der Signale an die Bodenempfänger.

Bereits heute sind viele Wirtschaftsbereiche wie etwa Transport, Logistik, Telekommunikation und Energie auf solch präzise Ortungs-, Navigations- und Zeitdienste angewiesen. Die Aufbauphase von Galileo wird von der Europäischen Kommission beauftragt, finanziert und durchgeführt. In ihrem Auftrag verhandelt die Europäische Weltraumorganisation ESA die Industrieverträge für Entwicklung und Bau des Systems. 34 Satelliten der ersten drei Satellitenverträge aus der Aufbauphase werden von der OHB System AG in Bremen gebaut. Die beiden Galileo-Kontrollzentren befinden sich am DLR-Standort in Oberpfaffenhofen sowie in Toulouse.

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