Rat diskutierte ExoMars, Galileo & Co
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
19. Oktober 2017
Der Rat der europäischen Weltraumagentur ESA hat auf seiner
jüngsten Sitzung einer Vereinbarung mit der amerikanischen Raumfahrtbehörde
NASA zur Unterstützung der Mission ExoMars 2020 zugestimmt. Außerdem ging es um
das Galileo-Programm, das bis 2018 voll einsatzbereit sein soll. Erste Smartphones unterstützen bereits die Signale der
europäischen Navigationssatelliten.

Inzwischen auch auf den ersten Smartphones:
Das europäische Satellitennavigationssystem
Galileo.
Foto: ESA–G. Porter (CC BY-SA 3.0 IGO) [Großansicht] |
Am 17. und 18. Oktober ist in Paris unter dem Vorsitz von Jean-Yves Le Gall,
dem Präsidenten des französischen Centre national d'études spatiales
(CNES), der Rat der ESA zusammengetreten. Dabei wurde unter anderem einer
Vereinbarung zwischen der NASA und der ESA über die Unterstützung der Mission
ExoMars 2020 zugestimmt. Sie sieht vor, dass die ESA für die Mission auch das
Bodenstationsnetz der NASA nutzen kann und für die Übermittlung der Daten von
der Oberfläche die Relaydienste der NASA-Sonden Mars Reconnaissance Orbiter
und MAVEN.
Der Direktor für das Galileo-Programm und Navigationstätigkeiten,
Paul Verhoef, präsentierte den Stand von Galileo sowie Pläne für dessen
zweite Generation: Derzeit befinden sich 18 Galileo-Satelliten in der
Umlaufbahn. Die volle Konstellation mit einer Abdeckung der Erde zu 99,8 % wird
mit weiteren acht bis spätestens Mitte 2018 zu startenden Satelliten erreicht
sein.
Gerätehersteller wie Samsung integrieren mittlerweile Galileo in
ihre Chipsets. Dieser Schritt erfolgte zuletzt auch bei Apple in der vergangenen
Monat vorgestellten neuesten iPhone-Generation. "Eine technische
Vergleichsanalyse der verschiedenen Satellitennavigationssysteme hat gezeigt,
dass Europa bei der Präzision bereits Klassenbester ist", so ESA-Generaldirektor
Jan Wörner. Die Vorbereitungen für die zweite Galileo-Generation sind
im Gange.
Drei Tage nach dem erfolgreichen Start der Mission Sentinel‑5P stellte der
Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Josef Aschbacher, zudem den Stand des
Copernicus-Programms vor. Die Copernicus-Daten sind unentgeltlich
und weltweit zugänglich. Die aktivsten Nutzerkreise waren in den vergangenen
drei Monaten in Europa (rund 5000 Nutzer), gefolgt von Asien (etwa 2500) und
Nordamerika (ca. 1300).
Außerdem hat ESA-Astronaut Thomas Pesquet dem Rat über seine höchst
erfolgreiche Proxima-Mission zur Internationalen Raumstation Bericht erstattet.
Der ebenfalls dem ESA-Astronautenteam angehörende Paolo Nespoli befindet sich
derzeit im Rahmen seiner NASA/ASI-Mission Vita auf der Station, und Pesquets und
Nespolis Kollege Alexander Gerst bereitet sich auf seine für das Frühjahr 2018
geplante Horizon-Mission vor, während der er Kommandant der internationalen Crew
sein wird.
Die europäische Weltraumagentur (ESA) ist eine 1975 gegründete
zwischenstaatliche Organisation. Sie hat derzeit 22 Mitgliedstaaten: Belgien,
Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und
das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziierter Mitgliedstaat. Außerdem
arbeitet die ESA förmlich mit sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen. Im Rahmen eines
Kooperationsabkommens nimmt auch Kanada an bestimmten ESA-Programmen teil.
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