Bürgerdebatte zum Thema Raumfahrt
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
11. Juli 2016
Welche Prioritäten haben die Bürger Europas in Sachen
Raumfahrt? Die europäische Raumfahrtagentur ESA möchte dies herausfinden und
veranstaltet dazu im September eine große Bürgerdebatte in allen 22
ESA-Mitgliedsstaaten. In Deutschland sollen dazu hundert Bürger in Darmstadt
zusammenkommen. Für eine Teilnahme bewerben kann man sich noch bis Ende August.
Das European Space Operations Centre (ESOC)
in Darmstadt.
Foto: ESA/J. Mai [Großansicht] |
Am 10. September 2016 sollen rund 2000 Bürger aus 22 europäischen
Ländern an der ersten Bürgerdebatte über Raumfahrt für Europa teilnehmen. An
diesem Tag haben die Bürger Gelegenheit, Neues zu erfahren, zu diskutieren, ihre
Meinung zu äußern und sich durch Vorschläge zu Prioritäten in allen Bereichen
laufender und künftiger Weltraumprogramme einzubringen. Diese Konsultation
erfolgt in allen 22 Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumagentur (ESA)
gleichzeitig.
Das von der ESA mit der Organisation und Leitung der Bürgerdebatte
beauftragte Unternehmen Missions Publiques wird pro Mitgliedsstaat etwa
100 Bürger an verschiedenen Orten versammeln. Die Teilnehmer werden so
ausgewählt, dass sie soweit als möglich die soziodemografische Vielfalt ihres
Landes widerspiegeln. Die Ergebnisse der Debatte werden zusammengetragen und
bereits nach 48 Stunden an die ESA weitergeleitet.
"Raumfahrt, Weltraumwissenschaft, Exploration, Erdbeobachtung,
Telekommunikation, Satellitennavigation, Weltraumtechnologie und Innovation
können dazu beitragen, gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern und
künftige Generationen inspirieren", unterstrich ESA-Generaldirektor Jan Wörner
mit Blick auf das Vorhaben. "Die europäischen Bürger können uns dabei
unterstützen, unsere Prioritäten besser zu setzen."
Die Bürgerdebatte über Raumfahrt für Europa ist eine große Premiere – noch
nie wurde die zukünftige Ausrichtung der Raumfahrttätigkeiten in solch einem
Rahmen in so vielen Ländern diskutiert. Interessierte Bürger aus allen
ESA-Mitgliedsstaaten können sich noch bis zum 28. August 2016 auf einer
speziellen Webseite für eine Teilnahme bewerben. Die deutsche Debatte findet
einen ganzen Tag lang in Darmstadt statt, die Reisekosten nach Darmstadt werden
dabei nicht übernommen.
Die Europäische Weltraumagentur (ESA) ist eine 1975 gegründete
zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische
Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen
in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.
Die ESA hat 22 Mitgliedsstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande,
Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien,
die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Davon sind 20
auch Mitgliedsstaaten der EU. Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen
EU-Mitgliedsstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines
Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.
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