Galileo 13 und 14 sind im All
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
24. Mai 2016
Das europäische Satellitennavigationssystem
Galileo ist heute um zwei weitere Satelliten angewachsen: Mit einer
Sojus-Rakete wurden von Kourou aus die Galileo-Satelliten
13 und 14 erfolgreich in eine Umlaufbahn
gebracht. Die Hälfte der Galileo-Satelliten ist damit im All. Mit einer Ariane 5 sollen im
Herbst gleich vier weitere Satelliten gleichzeitig gestartet werden.
Der Start von zwei Galileo-Satelliten heute
von Kourou aus.
Foto: ESA/CNES/ARIANESPACE-Optique
Video du CSG, P. Piron [Großansicht] |
Mit dem heutigen Doppelstart verfügt das Satellitennavigationssystem Galileo
nun über 14 Satelliten in der Umlaufbahn. Die Galileo-Satelliten 13 und
14 konnten heute um 10.48 Uhr MESZ gemeinsam an Bord einer von Arianespace
betriebenen Sojus-Trägerrakete von Französisch-Guayana aus abheben.
Bei diesem siebten Galileo-Start verlief alles nach Plan: Die
Satelliten wurden zunächst mit den drei unteren Stufen der Sojus sicher
auf einen niedrigen Orbit gebracht und anschließend von der Fregat-Oberstufe
auf ihre anvisierte mittelhohe Erdumlaufbahn befördert und dort drei Stunden und
48 Minuten nach dem Start in einer Höhe von rund 23.500 Kilometern ausgesetzt.
In den nächsten Tagen werden die beiden Zwillingssatelliten mit mehreren
vorsichtigen Feinsteuerungsmanövern auf ihre endgültige Einsatzbahn gebracht und
dann einer Testphase unterzogen, um im weiteren Verlauf des Jahres in die
Konstellation integriert werden zu können.
"Mit dem heutigen Bilderbuchstart ist Europas größte Satellitenkonstellation um
zwei weitere Satelliten angewachsen", freute sich ESA-Generaldirektor Jan Wörner
nach dem Start. "Ermöglicht wurde dies dadurch, dass die europäische Industrie
bei Fertigung und Test der Galileo-Satelliten eine konstante
Taktfrequenz erreicht hat."
"Mit diesem Start ist Europas Galileo-Konstellation nun zur Hälfte
fertiggestellt", erklärte Paul Verhoef, ESA-Direktor für das Galileo-Programm
und Navigationstätigkeiten. "Erwähnenswert ist weiterhin, dass dies der letzte
Sojus-Flug für Galileo in diesem Jahr sein wird, bevor im
Herbst zum ersten Mal eine angepasste Ariane 5 zum Einsatz kommen und
statt wie bisher zwei gleich vier Galileo-Satelliten auf einmal in den
Weltraum bringen wird. Auch hinter den Kulissen wird weiter hart daran
gearbeitet sicherzustellen, dass dieses weltumspannende System mitsamt seinen
entlegenen Bodenstationen so verlässlich, sicher und solide sein wird, dass die
operationellen Dienste für seine Nutzer eingeleitet werden können."
Galileo ist Europas ziviles globales Satellitennavigationssystem. Mit
ihm werden sich Nutzer auf der ganzen Welt äußerst präzise und zuverlässig
räumlich und zeitlich positionieren können. Nach seiner Fertigstellung wird das
System aus 24 aktiven Satelliten und dem Bodensegment bestehen, um Ortungs-,
Navigations- und Zeitgebungsdienste zur Verfügung zu stellen.
Galileo ist ein Programm der EU und wird von ihr finanziert. Die
Europäische Kommission hat die Gesamtverantwortung für das Programm und ist für
die Leitung und Überwachung der Durchführung sämtlicher Programmtätigkeiten
verantwortlich. Die ESA ist für Galileo mit der Errichtung, dem Entwurf
und der Entwicklung der neuen Systemgeneration sowie den technischen
Entwurfsarbeiten für die Infrastruktur beauftragt.
Die Definitions- und die Entwicklungsphase sowie die Phase der orbitalen
Validierung (IOV) wurden von der ESA durchgeführt und von ihr und der
Europäischen Kommission gemeinsam finanziert. Die Sicherheit und die
Betriebsaufnahme von Galileo stellt die Agentur für das Europäische
GNSS (GSA) sicher. Sie wird ab 2017 auch mit dem Betrieb und der Erbringung der
Dienste beauftragt sein.
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