Sternschnuppen und Planeten am Morgen
von
Stefan Deiters astronews.com
1. November 2015
Wer im November Planeten beobachten möchte, muss am frühen
Morgen an den südöstlichen Himmel schauen: Hier finden sich nämlich nicht nur
Venus und Jupiter, sondern auch der Mars. Zudem könnten Sternschnuppenfreunde in
diesem Monat auf ihre Kosten kommen. Zur Monatsmitte sind die Leoniden aktiv und
auch die Tauriden machen sich im November bemerkbar.
Drei Planeten und der Mond am Morgen des 7. November 2015 im
Südosten.
Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht] |
Seit der Umstellung von Sommerzeit auf die normale Zeit vor einer Woche lässt es
sich mehr
verleugnen: Die dunkle Jahreszeit hat begonnen und inzwischen ist es schon vor
18 Uhr draußen stockdunkel. So gilt der November zu Recht als "dunkler" Monat,
da hier noch nicht die im Dezember allgegenwärtige Weihnachtsbeleuchtung
zumindest für ein wenig Helligkeit sorgt.
Für Sternfreunde hat der frühere Beginn der Dunkelheit natürlich auch sein
Gutes: Schon am frühen Abend ist nun ein Blick an den Sternenhimmel möglich und
mit etwas Glück ist es dabei noch nicht zu kalt. Bleibt nur zu hoffen, dass auch
das Wetter im November mitspielt und die Beobachtungsabende nicht durch ein im
November leider auch typisches "Schmuddelwetter" beeinträchtigt werden. Zu sehen
gibt es im November nämlich einiges.
So könnten Sternschnuppenfreunde in diesem Monat zumindest ein wenig auf
ihre Kosten kommen. Diese wissen es längst: Der November ist der Monat der Leoniden. Sie sind ab dem
13. November aktiv und zeigen sich in Richtung des Sternbilds
Löwe oder Leo, daher auch der Name dieses Sternschnuppenstroms. Die Leoniden
bestehen aus Material des Kometen 55P/Tempel-Tuttle, der etwa alle 33 Jahre in die Nähe der
Sonne kommt und in diesen Zeiten für eine erhöhte Sternschnuppendichte sorgt. 1998
und 1999 konnte man deswegen teilweise beachtliche Meteorschauer beobachten.
In diesem Jahr dürfte die Ausbeute nicht so groß sein, allerdings haben die
Leoniden die Astronomen immer wieder überrascht. Das Maximum wird für den frühen
Morgen der Nacht vom 17. auf den 18. November erwartet. Dann dürften
bis zu 20 Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten sein, die allerdings nicht
sonderlich hell sind. In den
folgenden Tagen lässt die Aktivität der Leoniden schnell nach. In der ersten
Monatshälfte erreichen zudem die Tauriden ihr Maximum.
Sie scheinen aus dem Sternbild Stier zu kommen, dürften allerdings nur für eine
einstellige Zahl von Sternschnuppen pro Stunde sorgen. Es handelt sich
vermutlich sogar um zwei Ströme, die ihr Maximum am 5. und am 12. November erreichen.
Zu den typischen Herbststernbildern gehört das markante Viereck des Pegasus, das am Abend im Südwesten zu sehen ist. Südlich und
östlich davon findet sich das Sternbild Fische, das zwei Fische
darstellen soll, die an ihren Schwänzen mit einer Leine verbunden sind. Der
Körper des einen Fischs ist südlich des Pegasus-Vierecks als kleiner Kreis aus
fünf Sternen zu sehen, der andere als gezackte Linie östlich davon. Das
Sternbild hat die Form eines "V", in dessen Spitze der Stern Alrischa liegt, der
Hauptstern des Sternbilds.
Für Planetenfreunde heißt es auch im November früh aufstehen und dann gibt es
einiges im Südosten zu sehen: Unser
Nachbarplanet Venus ist weiterhin als markanter Morgenstern auszumachen.
Der Planet hält sich dabei vor allem im Sternbild Jungfrau auf. Im
benachbarten Sternbild Löwe befindet sich der Jupiter , der in
diesem Monat auch ein markantes Objekt am Morgenhimmel ist. An die Helligkeit der
Venus reicht er hingehen nicht heran, ist dafür aber schon etwas früher
auszumachen.
Auch unser anderer Nachbar Mars lässt sich am morgendlichen Himmel
beobachten. Auch er befindet sich hauptsächlich im Sternbild Jungfrau und damit
ganz in der Nähe von Jupiter und Venus. Nur Saturn ist nicht zu sehen - weder am
Morgen, noch am Abend. Der Ringplanet steht Ende des Monats in Konjunktion zur
Sonne. Auch Merkur bleibt unsichtbar.
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