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ROSETTA
Kometenmission bis September 2016 verlängert 
von Stefan Deiters
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23. Juni 2015

Die europäische Weltraumagentur ESA hat die Mission ihrer Sonde Rosetta, die seit knapp einem Jahr den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko auf seinem Weg durch das innere Sonnensystem begleitet, erwartungsgemäß verlängert. Die Sonde soll nun bis September 2016 Beobachtungen machen. Anschließend könnte Rosetta auf der Oberfläche des Kometen ihre letzte Ruhe finden.

Rosetta

Die Mission der Sonde Rosetta wurde jetzt bis September 2016 verlängert. Bild: ESA/ATG medialab; ESA/Rosetta/NAVCAM (Komet)  [Großansicht]

Es war von allen erwartet worden, jetzt aber ist es offiziell: Die europäische Weltraumagentur ESA hat die Mission ihrer Kometensonde Rosetta bis September 2016 verlängert. Die Sonde, die 2004 gestartet worden war, hatte den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko im August des vergangenen Jahres erreicht und begleitet ihn seitdem ins innere Sonnensystem. Bislang sollte die Mission bis Ende dieses Jahres andauern, nun wird Rosetta "ihren" Kometen noch neun weitere Monate begleiten können.

"Das sind fantastische Neuigkeiten für die Wissenschaft", freute sich Matt Taylor, der ESA-Projektwissenschaftler für Rosetta. "Wir werden so in der Lage sein, das Abklingen der Aktivität des Kometen zu verfolgen, wenn sich dieser wieder von der Sonne entfernt. Außerdem wird es uns Gelegenheit geben, wieder näher an den Kometen heranzufliegen und noch mehr einmalige Daten zu sammeln. Durch den Vergleich von detaillierten Vorher-Nachher-Daten können wird die Entwicklung von Kometen viel besser verstehen."

Der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko wird den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn am 13. August 2015 erreichen. Bis dahin dürfte die Aktivität des Kometen noch weiter zunehmen. Nach der Passage dieses sogenannten Perihels wird seine Aktivität dann allmählich wieder abklingen - ein Prozess, den Rosetta nun deutlich länger verfolgen kann, als ursprünglich geplant war.

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Wenn die Aktivität von 67P/Churyumov-Gerasimenko geringer geworden ist, wird es auch möglich sein, mit der Sonde wieder dichter an den Kometen heranzufliegen. Aktuell hält Rosetta einen sicheren Abstand von der Oberfläche, da Staubpartikel, die der Komet nun zunehmend ins All bläst, die Sonde beschädigen könnten. Zudem werden gegen Ende der Mission auch einige riskantere Manöver möglich sein, die man bislang lieber unterlassen hat, um die gesamte Mission nicht zu gefährden.

Im Herbst des kommenden Jahres wird dann aber die Mission tatsächlich zu Ende gehen: Mit zunehmendem Abstand von der Sonne liefern die Solarzellen von Rosetta nämlich immer weniger Strom, so dass irgendwann nicht mehr ausreichend Energie für den Betrieb der Sonde zur Verfügung steht. Aus diesem Grund hatte man im Jahr 2011 die Sonde in einen Tiefschlaf versetzt, aus der sie dann Anfang des vergangenen Jahres wieder erwacht ist.

Da im Herbst 2016 aber kaum noch Treibstoff zur Navigation übrig sein wird, wäre eine erneute Tiefschlafphase wenig sinnvoll. Zudem werden der Komet und Rosetta im Oktober 2016 - von der Erde aus betrachtet - auch sehr nahe bei der Sonne stehen, wodurch die Kommunikation schwieriger wird. "Diesmal, da wir den Kometen praktisch begleiten, ist der logischste Weg, um die Mission zu beenden, das Aufsetzen von Rosetta auf die Oberfläche", so Patrick Martin, der Rosetta-Missionsmanager.

Ob dies tatsächlich so geschieht, wird aber auch vom Zustand der Sonde nach dem Perihel-Durchgang abhängen und davon, wie sicher Rosetta in geringem Abstand zum Kometen navigiert werden kann. Sollte man sich tatsächlich für ein solches Ende entscheiden, würde sich Rosetta über einen Zeitraum von drei Monaten langsam dem Kometen nähern. Dabei sollten weiterhin wissenschaftliche Untersuchungen möglich sein.

Nach dem Aufsetzen allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Sonde noch weiter betrieben und noch Daten zur Erde übermittelt werden können. Rosetta wäre dann praktisch wieder mit ihrem Lander Philae vereint, der im November auf 67P/Churyumov-Gerasimenko gelandet war. So fände eine der wohl erfolgreichsten und auch spannendsten Missionen der Raumfahrtgeschichte ein würdiges Ende.

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siehe auch
67P/Churyumov-Gerasimenko: Rosetta verfolgte Aufwachen einer Staubfontäne - 21. April 2015
Rosetta: ESA-Kometensonde wieder voll einsatzbereit - 3. Februar 2014
Rosetta: ESA-Kometensonde aus Winterschlaf erwacht - 20. Januar 2014
Rosetta, die astronews.com-Berichterstattung über die Rosetta-Mission
Links im WWW
Rosetta, Seiten der ESA
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